»Mein« Wanderbuch

Ein Südtirol Wanderführer mit 20 Wohlfühlwegen zum Thema »Wandern für die Seele«

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Archiv der Kategorie: bis 25 km

Rosengartenbergtour mit Santnerpass und Antermoia See

Einer der bekanntesten Symbolberge Südtirols ist das Dolomitenmassiv mit dem blumigen Namen Rosengarten. Die Italiener bezeichnen es schlicht als Catinaccio, übersetzt “Bergkette“. Die deutschsprachigen Südtiroler verbinden mit dem Rosengarten nicht nur eine nüchterne Bergkette, sondern auch Mythen und Sagen. Für sie ist der Dolomitenriese das Reich des Zwergenkönig Laurins und seinem herrlichen Garten voller Rosen. Mit der Heldensage um Dietrich von Bern und König Laurin ist jeder Südtiroler aufgewachsen. Da wundert es nicht, wenn Herr und Frau Südtiroler, wenn sie zum Santnerpass und dem markanten „Gartl“ zwischen Rosengartenspitze und König Laurinwand aufschauen, an den Zwergenkönig und seinen Rosengarten denken.

Auch diesen einmaligen Bergsee werden wir bei dieser Bergtour sehen: Lech de Antermoa

Schon oft habe ich das in der Abenddämmerung rot erglühende Gartl bestaunt. Oben war ich noch nie. Von der Südtiroler Seite ist es nur mittels einer Kletterpartie zu erreichen. Das ist nichts für mich und meinen Wanderfreund.

Doch seit einiger Zeit blitzt bis hier nach Tramin herunter – zumindest, wenn wir bis auf die Höhe vom Gummererhof hinaufsteigen – die neue Santnerpasshütte entgegen. Ja, sie ist tatsächlich aus 30 Kilometer Entfernung mit bloßem Auge zu erkennen. Das liegt an ihrer Architektur und dem verwendeten Material. Das blinkende Etwas am Rosengarten macht uns natürlich neugierig und weckt das Will-ich-Sehen Gefühl!

Die Neugierde ist zu groß geworden. Heute werden wir ihr nachgeben. Nein, unsere Kletteraversion hat sie nicht in die Knie gezwungen. Wir werden über die italienische Catinaccio-Seite zum Gartl und zum Santnerpass aufsteigen. Von dort aus können wir über einen mittelschweren Bergsteig, der mit Drahtseil versichert ist, von Gardeccia vorbei an den Schutzhütten Rifugio Preuss und Rifugio Vajolet zum Gartl hinaufsteigen.

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Apfelblüten-Rundwanderung im Nonstal mit Panchina Gigante Nr. 132 und Wallfahrtsort San Romedio

Ende April, Apfelblütenzeit. Nein, nicht bei uns im Südtiroler Unterland. Hier ist die Vollblüte leider schon vorüber. Aber im Nonstal da werden wir sicherlich noch zahlreiche blühende Apfelbäume finden. Da bin ich mir sicher!

Due Laghi di Coredo e Tavon

Wir starten oberhalb von Coredo bei den „Due Laghi„, das sind die beiden Seen Lago di Coredo und Lago di Tavon. Die Gegend um die Seen dient den Nonstalern als Naherholungszone. Ein großer Spielplatz vor dem ersten See bringt Annas Augen zum Leuchten.

Start am Lago di Tavon
Start am Lago di Tavon

Laut Wetterbericht wird vormittags die Sonne scheinen, nachmittags soll es zuziehen. Wir haben uns genau für diese Gegend entschieden, weil es laut Niederschlagsvorhersage nur hier trocken bleiben soll. Wir werden sehen, wie genau die Prognose ist. Trotz des Spielplatzes halten wir uns darum an den Seen nicht auf, sondern starten die Apfelblütenrundwanderung sofort. Der sonnige Vormittag muss wandertechnisch ausgekostet werden.

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Bergtour Paterkopf

Der Paterkopf ist der letzte Berg, der in Annas Hausbergliste noch fehlt. Das soll sich nun ändern. Wir fahren bis zum Berggasthaus Gummererhof auf 750 m ü. d. M. hoch. Nun kann unsere Cerva-Bergtour beginnen. „La Cerva“ ist die italienische Bezeichnung für den Paterkopf und den Flur rund herum, der sich von der Alm Roen bis zur Überetscher Hütte erstreckt. Die italienische Bezeichnung „Cerva“ hat sich im Laufe der Zeit in den Dialekt-Sprachgebrauch der Traminer eingeschlichen. Wobei die meisten jügeren Einheimischen damit mittlerweile eher nicht den Paterkopf, sondern die nur 600 m entferne Überetscher Hütte meinen. Der gemeine Traminer fragt seinen Schatz also nicht: „Gehen wir auf die Überetscher Hütte hinauf?“, sondern er fragt: „Gean mir af die Cerva aui?“.

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Blick von der Lugenfrisch auf Tramin.

Die echte „Cerva“ also der Paterkopf fristet bezüglich Besucher ein unscheinbares Dasein. Und das, obwohl er ein großes hölzernes Gipfelkreuz und einen schönen Lärchenwald trägt. Es ist dem Fehlen von Wegweisern und Markierungen geschuldet, dass sich nur wenige Wanderer hinaus auf seinen Gipfel verirren.

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Bergtour Seiser Alm-Rosszähne-Schlern

Auf das bergige Dach Südtirols, der zweite Akt. Auch heute soll der Schlern uns als Bergwanderziel dienen. Wir waren zwar erst vor zwei Wochen oben, doch damals haben wir ihn von Völs erklommen. Heute fahren wir auf die Seiser Alm. Wir wollen über die Rosszahnscharte zum Tierser Alpl, weiter zum Schlernhaus und dann zum Petz, dem Gipfel des Schlerns.

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Haflinger Pferde vor dem Schlern

Auf der Seiser Alm angekommen parken wir auf dem Parkplatz P1, an der Talstation des Spitzbühel Sesselliftes. Letzten Winter brachte noch ein alter Zweisitzer-Sessellift Skifahrer zum Spitzbühel hinauf. Nun steht hier plötzlich eine kuppelbare 6er-Hochgeschwindigkeits-Sesselbahn mit Abdeckhauben und Sitzheizung. Super, da wird sich Anna freuen. Sie wartet schon hart auf die nächste Seiser Alm Skisaison.

Start Seiser Alm Spitzbühel Talstation

Der Andreas und ich sind natürlich nicht zum Skifahren, sondern zum Bergwandern hier.

Wir marschieren zügig, der Wandermarkierung Nr. 4 folgend, nach Kompatsch hinauf. Zügig weil wir uns im kühlen Schatten befinden und es oben in Kompatsch verlockend sonnig ausschaut. Der eine Kilometer ist schnell geschafft, sodass wir bereits nach 15 min in Kompatsch an der Theke der Bar Zentral stehen und einen Kaffee schlürfen.

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Im Nonstal auf den Spuren des Cammino Jacopeo d’Anaunia

Eines unserer Nachbartäler ist das Val di Non. Obwohl Luftlinie nur 10 km entfernt, verbindet uns Südtiroler Unterlandler eher wenig mit dem interessanten Tal. Das Mendelgebirge trennt uns vom Nonstal. Das Gebirge ist zwar kein hoher Bergzug, doch weil wir Unterlandler uns auf nur 250 m ü. d. M. befinden, gilt es bis zum Mendelpass hinauf 1.400 Höhenmeter zu überwinden oder über Mezzocorona fast 50 km zu fahren um das Parallel-Tal zu erreichen. Dieser Umstand zusammen mit der Sprachgrenze stellt dann doch eine relevante Hürde dar.

Apfelbäume soweit das Auge reicht bzw. zumindest bis zum Horizont, wo die das Brenta Gebirge das Nonstal begrenzt
Apfelbäume soweit das Auge reicht bzw. zumindest bis zum Horizont, wo die das Brenta Gebirge das Nonstal begrenzt

Was uns mit dem Trientner Tal verbindet ist der Apfel. So wie bei uns findet man im Val di Non Obstgärten soweit das Auge reicht. Wir Unterlandler müssen dabei neidvoll anerkennen die Nonsberger können durchgehend Bergäpfel liefern. Ihre Apfelhaine befinden sich auf circa 800 m über dem Meeresspiegel. Klar das gesamte Tal befindet sich mehr oder weniger auf dieser Höhenlage, wenn man von den tiefen Schluchten des Noce, der sich bisweilen auf 268 m ü. d. M. in das Tal hineingräbt, absieht.

Heute werde ich mit dem Andreas die hügeligen Apfelhaine des Val di Non erkunden. Für die Apfelblüte sind wir etwas zu früh unterwegs, auf 800 m blüht es heute noch nicht, doch dafür bieten die Apfelbäume eine gewisse Transparenz, um durch sie hindurch die imposanten Burgen und malerischen Dörfer gut bestaunen zu können.

Wir werden dem beliebten Wanderweg „Cammino Jacopeo d’Anaunia“ folgen. Nicht den gesamten, das wäre zu viel verlangt. Dafür müssten wir mehrere Tage an Zeit mitbringen. Er verläuft nämlich rund um das gesamte Nonstal und reicht sogar ein kleines Stück in Val di Sole hinein. Wir werden „nur“ von Cles nach Nanno und über Tuènno zurück nach Cles wandern. Damit für uns, die wir das Bergwandern und nicht das Talwanderen gewöhnt sind, die geplante Rundtour durch die Apfelhaine nicht allzu Kalorien verbrennungsarm ausartet, werden wir zusätzlich ein wenig in die Berge von Cles hinauf wandern. So zumindest der Plan.

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Rundwanderung Dolomiten: durch das Durontal auf die Seiser Alm

Ende Oktober, Schnee freies Wandern ist immer noch möglich. Also auf mitten ins Herz der Dolomiten ins schöne Durontal. Das Durontal (ital. Val Duron) verbindet die Seiser Alm mit dem Fassatal. Wir werden es heute vom Fassatal aus erkunden. So fahren wir bis nach Campitello di Fassa und parken auf dem Parkplatz der Seilbahn Col Rodella (1.416 m).

Der Col Rodella wird oft als Terrasse der Dolomiten bezeichnet. Er bietet einen atemberaubenden Panoramablick auf die Langkofelgruppe, die Türme des Sella und die Marmolada. Trotzdem werden wir ihn heute nicht erobern. Weil die Seilbahn nicht in Betrieb ist? Nein! Echte Männer fahren nicht Seilbahn, echte Männer nutzen Ihre Muskelkraft. Und außerdem wollen wir ins Durontal.

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Das Ziel ist die Grenze zwischen Trentino und Südtirol, von wo wir uns einen tollen Ausblick nicht nur auf das Durontal sondern auch auf die Seiser Alm erwarten.

Campitello di Fassa

So marschiere ich mit dem Andreas rechts des Duronbaches durch das 700 Seelendorf „Kampidel“ talaufwärts. Weit kommen wir nicht. Unsere Kaffeeabhängigkeit zwingt uns in die Bar Pasticceria Marlene hinein. Normalerweise würden wir nur einen kurzen Schwarzen trinken, doch der Kuchentheke der Konditorei können wir nicht widerstehen.

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Eisacktaler Törggelerundwanderung

Geraunze dringt an meine Ohren. Von Anna? Nein, die ist heute nicht mit dabei. Von gestandenen Mannsbildern: „Mir sein do jo ba koan Wettrennen …“

Ich bin überrascht! Ok, mein Auftrag war es nicht eine deftige Bergtour, sondern eine Törggelewanderung zu organisieren. Aber der Auftrag kam von denen, die seinerzeit eine Gewalttour von Meran über die Texelgruppe bis zum Becherhaus absolviert hatten bzw. wollten. Eine Tour so gewaltig, dass ich mich damals nicht fühlte, mitzuwandern. Klar, dass ich mich vor diesem Hintergrund bemüßigt sah für die heutige Törggelewanderung eine ordentliche Strecke und Höhendifferenz einzuplanen. Und nun das Geraunze! Männergeraunze!

Ob ironisch oder ernst gemeint sei dahingestellt, auf jeden Fall lassen sich meine Begleiter nicht so recht zum Schnellerwandern bewegen. Mir wäre es zwar egal wie lange wir für die geplante Runde brauchen, doch ich habe der Wirtin vom Unterfinser Hof, einem historischen Bauernhof in Lajen mit Törggele Tradition, das Versprechen abgegeben um 18.00 Uhr aufzutauchen, und zwar zusammen mit vier hungrigen Männern.

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Zwei Gipfel Bergtour mit Ortlerblick

Irgendwann im Leben eines jeden Südtirolers kommt der Tag, an dem er seiner „heilige“ Pflicht, die ihm mit der Geburt in die Wiege gelegt wurde, nachzukommen hat. Es gilt dem König Ehrerbietung zu erweisen. Heute ist für uns dieser Tag. König Ortler hat gerufen, wir – haben uns zu verneigen. Mit gebührenden Respekt, mit angebrachten Abstand versteht sich von selbst. König Ortler will in seiner gesamten Pracht bewundert werden. So soll es sein, so wird es gemacht.

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Gletscherkönig Ortler

Der Aussichtsberg Piz Chavalatsch wird uns dabei assistieren. Ein Grenzberg zwischen der Schweiz und Italien, ein perfekter Standpunkt für eine tiefe Verneigung vor dem höchsten Berg Tirols und gleichzeitig ein traumhafter Panoramapunkt für Blicke in den Vinschgau bis hinauf zum Reschensee und hinein ins Münstertal, welches sich im schweizerische Münstair fortsetzt.

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Latschander Waal-Schnalser Waal-Schloss Juval-Stabener Waalweg

Waalwege gibt es ist Südtirol viele. Einst als Instandhaltungspfade für die Waale (Bewässerungskanäle für landwirtschaftliche Kulturen), entstanden sind sie heute bei Wanderer und Spaziergänger sehr beliebt.

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Apfelblüte am Waalweg

Die Apfelblüte ist im Süden Südtirols bereits ziemlich fortgeschritten, darum fahren wir in den Vinschgau nach Latsch hinauf. Bei der Talstation der Seilbahn St. Martin im Kofel parken wir.

Der Höhenmesser steht knapp über der 600er Marke. Die Apfelbäume stehen noch in Vollblüte. Herrlich!

Über den Latschander Waalweg

Wir überqueren die Etsch, dann am Kreisverkehr die Vinschger Straße und finden schnell den Einstieg zum Latschanderwaalweg. Die 10 m aufwärts bis zum Waal sind für Wanderer nicht der Rede wert, doch ich habe heute als Geburtstagskind, kurz vor dem Start noch ein „Geschenk“ mit auf dem Weg bekommen. Einen Hexenschuss! So bin ich froh, dass wir schnell den Waal und somit den flachen Verlauf des Waalweges erreichen. Richtung Osten, dem Wegweiser Nr. 3 „Kastelbell folgend, beginnt nun das Waal-Abenteuer. Wir sind in Fließrichtung des Wassers unterwegs. Das ruhige leise Wasserrinnsal zu unserer Linken und die rechts 30 m unter uns durchs Vinschgau fließende Etsch begleiten uns.

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Schneeschuhwanderung auf das Weißhorn

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Der Gipfel des Weißhorns im Winter

Für die erste Schneeschuhwanderung dieser Wintersaison haben wir uns einen ganz besonderen Gipfel ausgesucht: den südlichsten Südtiroler Dolomitengipfel, das Weißhorn. Eigentlich gehört das Aldeiner Weißhorn, dessen Gipfel, zwar aus Sarldolomit besteht (Gestein aus der mittleren Trias), zu den Fleimstaler Alpen, aber wir Südtiroler sagen trotzdem oft „südlichster Südtiroler Dolomitengipfel“ dazu.

Für Schneeschuhwanderer wie uns, ist der Gipfel im Winter etwas Besonderes. Im Gegensatz zu Skitourengehern wagen wir uns nur auf niedrige Gipfel, mit niedriger Lawinengefahr. Da bleiben nicht allzu viele Bergspitzen übrig.

Das Weißhorn habe ich im Sommer gefühlt schon 100te Male erklommen. Vor allem in Kindertagen, als die Erwachsenen noch keine digitalen Routenplaner hatten und sie darum zum x-ten Mal ihre Hausberge erklommen haben.

Heute im Zeitalter der GPS-Smartphones und digital erfassten Wanderwege will man als Wanderer lieber immer wieder neue Gegenden erkunden. Zumindest bei mir ist das so. Doch obwohl ich gefühlte unzähliger Male am Gipfelkreuz, über dem Bletterbach, gestanden bin, war ich noch nie im Winter, bei Schnee dort oben. Das soll sich heute ändern.

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