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Von Tramin über den Zoggler zum Gummererhof

Wir beginnen die Rundwanderung am Rathausplatz in Tramin. Zwischen dem Cafe „sˋPlatzl“ und dem Eingang zu Weinbar des Weinguts J. Hofstätter zeigt ein hölzerner Wegweiser den Kirchensteig an. Dieser bring uns zwischen zwei Mauern, am B&B Gartenheim vorbei bis vor den Ansitz Überbacherhof. Hier biegen wir scharf nach rechts ab und dürfen nun über den Kirchensteig mitten durch Weinberge zum St. Jakob Hügel aufsteigen. Der Steig gewinnt schnell an Höhe, sodass das Weindorf Tramin bald in der Totalen erfasst werden kann.

Der steile Kirchensteig führt, vorbei an einem Herrgott, hinauf auf die Schneckenthalerstraße
Der steile Kirchensteig führt, vorbei an einem Herrgott, hinauf auf die Schneckenthalerstraße

Bei einer Bank mündet der Kirchensteig in der Schneckenthaler Straße. Wir folgen ihr nach rechts. Hinter dem Zedernhof bei der Frühstückspension Panorama gabelt sich die Straße. Wir halten uns rechts, denn wir wollen zum St. Jakob Kirchlein hinüber. Das ist mit einem Abstecher von nur 100 m schnell erreicht. Im Inneren des Kirchleins begeistern einmalige Fresken den Kultur interessierte, von außen hat der Landschaftsbegeisterte einen traumhaften Weitblick über Tramin, der vom Kalterer See im Norden bis zur Rungg im Süden reicht.

Kastelaz Kreuzweg

Nun verlassen wir das Ortsviertel St. Jakob. Vorbei an der Jausenstation Kastelatzkeller, biegen wir rechts wieder in die Schneckenthalerstraße ein, folgen ihr nur 100 m bevor wir in einer leichten Linkskurve, wo die Straße abzufallen beginnt, scharf nach links in einen Pfad einsteigen. Schnell erkennen wir einen Kreuzweg, die erste Station guckt uns bereits entgegen. Der Kalterer See rückt ins Blickfeld. Wir müssen nur wenige Meter ansteigen, dann dürfen wir flach, dem Kreuzweg folgend, den nördlichen Hang des Kastelaz Hügels queren und dabei immer wieder auf das nördliche Tramin mit seinen Vierteln „Finnland“, „Sibirien“, der Fraktion Söll und bis hinein zum Kalterer See blicken.

Am Nordhang des Kastelaz Hügels auf dem Kreuzweg
Am Nordhang des Kastelaz Hügels auf dem Kreuzweg

Eine breite Forststraße markiert den Beginn des Kastelatzweges. Wir folgen ihn nur für einige Dutzend Schritte, denn nun heißt es für uns einmal tief durchschnaufen, die Muskeln anspannen und dann nach rechts, den steilen 6er-Steig in Angriff zu nehmen.

Der Pfad führt durch den Traminer Bannwald. Botanisch ist Tramin mit einer Vielfalt von 600 Arten eines der interessantesten Gebiete Südtirols. Die Waldvielfalt zeichnet sich durch Hopfenbuche, Mannaesche, Flaumeiche, Robinie, Zürgelbaum, Erika-Föhre (Erico-Pinetum sylvestris), Seggen Buche (Carici-Fagetum) in tieferen und durch Fichte, Tanne und Lärche in höheren Lagen aus.

6er Steig, steil, teilweise mit Felsstufen, aber botanisch abwechslungsreich. Eine Artenvielfalt die man in Südtirol nicht oft findet.
6er Steig, steil, teilweise mit Felsstufen, aber botanisch abwechslungsreich. Eine Artenvielfalt die man in Südtirol nicht oft findet.

Steil, teilweise stufig, nur ab und zu einen Blick rückwärts auf den Kastelaz Hügel frei gebend, lotst uns nun der 6er Steig durch diese vielfältig tiefere Waldlage empor. An einer etwas ausgesetzten, aber technisch problemlosen, Stelle tut sich eine weite Aussicht auf.

Der Blick hinunter auf unser Haus, dem Mandlhof, dem Hotel Mühle Mayr, den gesamten Vierteln Finnland“, „Sibirien“, der Fraktion Söll und bis hinein zum Kalterer See zwingt uns zum Innehalten.

Die Auszeit tut gut. Die Beine dürfen rasten, der Kopf wird frei, der Atem wird leichter.

Der Stein-Hase am 6er Steig.
Der Stein-Hase am 6er Steig.

Die zweite Hälfte des 6er Steiges steht noch bevor. Wieder müssen wir steil an Höhe gewinnen. Die Schweißperlen fließen, endlich kreuzen wir den Oberhoferwaldweg und endlich dürfen den steilen 6er Steig für diesen flachen Waldsteig nach rechts verlassen und kommen so in wenigen Schritten zum Zoggler.

Am Zoggler

Ein Trinkwasserbrunnen, ein Unterstand, eine Forsthütte, ein Brandschutzweiher, eine große Magerwiese und sogar ein Natur-Fußballplatz das alles finden wir hier 450 Höhenmeter oberhalb von Tramin. Früher war der Zoggler eine Hofstelle. Heute sind vom Hof nur Ruinen übrig. Der interessierte Wanderer kann sie von der Forsthütte aus in 5 Gehminuten erreichen. Warum der Hof aufgelassen wurde? Ich weiß es nicht, aber sicher ist, dass die Cholera Epidemie, die in Südtirol im Jahre 1855 grassierte, zahlreiche Opfer unter den Kindern der Hofbesitzer gefordert hat.

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Forsthütte Zoggler

Ungefähr auf gleicher Höhe mit den Zogglerhof Überresten, circa 100 m nördlich davon finden man seit neuestem einen Kräutergarten, auch mit kleiner Hütte. Die Zweckbestimmung des “Gartens mitten im Wald“ ist neben der wirtschaftlichen auch eine Nutzung im Sinne der Allgemeinheit. Er soll für Begehung und Anschauungsunterricht: als Anschauungsobjekt für Lehr- und Fortbildungsveranstaltungen und weiteren schulischen Zwecken dienen.

Vom Zoggler geht es nun fast flach, eher an Höhe verlierend, ins Bachbett des Höllentalbaches hinein. Dabei werden die Streuhöfe der „Höfler“, die sich in der Traminer Fraktion Söll am orographisch linken Hang des Höllentalbaches befinden, sichtbar: Moserhof, Koflerhof, Psennerhof, Steinhof bis zum höchsten Hof, dem Gummererhof, unser heutiges Wanderziel.

Heidekraut am Wegesrand der Zogglerforststraße (Traminer Geoweg)
Heidekraut am Wegesrand der Zogglerforststraße (Traminer Geoweg)

Eine Brücke bringt uns über den wilden Höllentalbach. Talwärts hat man den wilden Bach mit Wildwasserschutzbauten gezähmt, bergwärts darf er noch wild und ursprünglich sein. Jetzt sind es nur noch 300 m bis zur Zoggler Forststange. Ein Krokodil speit Wasser. Dem Trinkwasserbrunnen hat ein geschickter Handwerker einen Krokodilskopf aufgeschnitzt.

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Der Brunnen mit dem Krokodilskopf

Ein asphaltierter Weg lotst uns nun unter dem Steinhof bis zu einer rückwärtigen Weggabelung. Ein Blick rückwärts offenbart den Wasserfall am Weissenbach, einem Seitenbach den Höllentalbaches. Ein mächtiger, erst kürzlich abgegangener Felsblock liegt im steilen Gelände mitten im Bachbett. Er bestätigt eindrucksvoll – vor allem für direkt Betroffene wie uns – wie wichtig die Schutzbauten im Wildbach sind.

Bei der Weggabelung biegen wir 180 Grad ab und wandern nun dem Schild Gummererhof folgend, in einer Serpentine beim Steinhof vorbei und sehen dann nach einer 90 Grad Kurve sowohl das Willkommensschild als auch recht einige Höhenmeter über uns, den tatsächlichen Gummererhof.

Am Gummerer Hof

Ein Weiderost ermöglicht uns zaunloses Betreten des ansonst mit einem Wildzaun komplett eingezäunten Berghofes. Der Gummererhof schaut zu uns herunter, während wir die letzten wenigen hundert Meter in einer ausladenden Kurve zum Wein- und Bergasthof hinauf marschieren.

Osterglöckchen vor dem Gummerer Hof
Osterglöckchen vor dem Gummerer Hof

Links des Weges hat der Juniorchef die Reben mit einer Technik aus vergangen Tagen gebunden. Mit Reber und Weidenruten hat er die Fruchtruten an den Drahtrahmen gebunden.

Mäh-Mäh blökt es von der Magerwiese, auf der zahlreiche Osterglöckchen (Kuhschellen) blühen, herunter. Da hat Anna keine Augen mehr für die pelzigen Frühlingsblumen übrig. Sie rennt den Zwergschafen entgegen.

Die Zwergschafen am Gummerer Hof
Die Zwergschafen am Gummerer Hof

Wie das mit den Ouessantschafen bzw. bretonische Zwergschafen abgelaufen ist, was wir gesehen und gemacht haben, lasse ich Anna selbst erzählen. Nur so viel, es handelt von Schafen und Misteln. Hier geht es zu Annas Blogbeitrag: Annas Blogbeitrag: Gummererhof Schafe

Nach so viel Schaf- und Mistelgenuss bleibt uns nichts anderes übrig, als zurück nach Tramin zu wandern. Das Gasthaus des Gummererhof macht nämlich erst Anfang April auf. Zuvor will Anna noch flink den Pfau suchen. Sie hat Glück und entdeckt ihn schnell.

Ein bunter Pfau gehört zum Gummerer Hof wie das Amen in der Kirche.
Ein bunter Pfau gehört zum Gummerer Hof wie das Amen in der Kirche.

Zurück nach Tramin mit viel Kirchensteigen

Der Wandersteig Nr. 10 führt uns hinunter zum Psennerhof, dann wenige Schritte nach rechts die Höflerstraße überquerend und nun nach links wieder in den Wandersteig Nr. 10 eintretend, hinunter ins Rappental. Wir folgen der Straße bis zum Moser, biegen nun rechts dem Wanderwegweiser folgend (Nr. 10) hinunter bis zum Höllentalbach.

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Hier mündet der 10er Steig in die Straße, welche durch das Rappental zum Psennerhof hinauf führt.
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Im Laufschritt über den 10er Steig hinunter zum Höllentalbach
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Rastplatz am Geoweg mit Informattionen rund um die Steinvorkommen der Gegend
Das Bildstöckl auf dem Felsbrocken, den der Höllentalbach irgendwann mal mitgebracht hat.
Das Bildstöckl auf dem Felsbrocken, den der Höllentalbach irgendwann mal mitgebracht hat.

Es ist der Traminer Geoweg, dem wir nun hinunter bis zum Winzerhof folgen. Hier überqueren wir die Brücke über den Höllentalbach und marschieren wenige Meter die Mühlgasse hinauf, um nun links in den neusten der 3 Traminer Kirchensteige einzubiegen. Mit Blick zurück auf den Kalterer See führt er uns hinauf auf den St. Jakob Hügel. Wir könnten zwar mit der St. Julitta-Gasse den Hügel außen vorlassen, aber die mickrigen 30 Höhenmeter nehmen wir gerne in Kauf, um nochmals zum aussichtsreichen Kirchlein St. Jakob zu kommen. Besichtigt haben wir es schon, so schauen wir nur kurz hinunter auf Tramin und steigen dann den mittleren Kirchensteig hinunter zur St. Julitta-Gasse. Dieser ist heute der dritte Kirchensteig. Er bietet neben einem Rastplatz mit Trinkwasserstelle auch wunderbaren Weinbergblicke, nicht nur auf die „Jakobikirche“, sondern auch auf die Traminer Pfarrkirche.

In die St. Julitta-Gasse eingetreten, geht es jetzt über einige wenige Stufen die malerische Gasse bis zur Hans-Feur-Straße, zum Cafè-Eisdiele Obermaier hinunter.

Die Dorfstraße Hans-Feur bringt uns alsdann auf Pflastersteine, eingekesselt von der farbigen Traminer Häuserfassade in deren Flucht der mächtige Tiroler Kirchturm steht, hinauf auf den Rathausplatz, zu unserem Ausgangspunkt.

GPS-Track Tramin-Kirchsteig-3er Steig-Zoggler-Gummererhof-Tramin

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos von Tramin und dem Gummererhof

Die Fotos in diesem Beitrag sind zwar nicht alle am gleichen Tag entstanden aber im gleichen Monat. Alle im März 2021.

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