»Mein« Wanderbuch

Ein Südtirol Wanderführer mit 20 Wohlfühlwegen zum Thema »Wandern für die Seele«

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Archiv der Kategorie: 1.000er

Rundwanderung Deutschnofen-Leifers

Wir haben in Deutschnofen zu tun. Aber erst Mitte Nachmittag. Darum zuerst eine kurze Wanderung. Vorige Woche haben wir den südlichen, heute wollen wir den nördlichen Bergrücken, der das Brantental  einkesselt, erkunden. Es ist jener Bergrücken, der von Deutschnofen Richtung Westen zieht und bei Leifers ins Etschtal abfällt.

Vom einsamen Wölflhof (1.280 m ü. d. M.) – ein Bauernhof mit Hofschank – marschieren wir entlang des Gsiesenbaches den breiten Schotterwanderweg Protzweg (Wanderweg Nr.11) hinunter. Ungewohnt einer Wanderung abwärts zu beginnen, geht es trotzdem oder besser gesagt gerade darum recht flott voran. Ein Auto kommt uns entgegen. Das ist ein wenig verwunderlich, denn der Protzweg macht eher den Anschein ein Wanderweg, bestenfalls ein Forstweg zu sein.

An einer Wegkreuzung halten wir uns rechts, lassen somit den befahrbaren Schotterweg leicht aufwärts wegtriften, während wir abwärts wandern. So kommen wir auf einen alten Karrenweg. Der ist mit modernen Fahrzeugen nicht befahrbar, auch wenn er in früheren Zeiten sich sehr oft genutzt worden ist. In den gepflasterten Natursteinen sind deutlich Spuren von Karrenrädern zu erkennen.

Ein alter Karrenweg

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Wallfahrt von Leifers nach Maria Weißenstein

Der Kreuzweg von Leifers nach Maria Weißenstein ist kein kurzer. 9 km und fast 1.200 Höhenmeter gilt es zu überwinden. Will man bei jeder Station des Kreuzweges kurz anhalten, sich in Maria Weißenstein etwas aufhalten und dann sogar zu Fuß zurück, so muss man für die Wallfahrt über den Kreuzweg schon einen Tag investieren.

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Erste Kreuzwegstation am Wallfahrtswanderweg von Leifers nach Maria Weißenstein

Vor 10 Jahren, damals im Frühling, damals ohne Anna, sind wir recht flott, in weniger als sechs Stunden Gehzeit rauf und runter. Heute werden wir sehen.

Von Leifers fahren wir über die Weißensteinerstraße bis zum Eingang der Porphyrschlucht Brantental hinauf und parken am Wegesrand, kurz vor dem Haus Emmaus der Caritas. Rechts über eine Brücke führt der Franzenbergweg zum Franzenberg hinauf. Wir schreiten darüber und finden hinter dem Caritas Haus die erste Kreuzwegstation des heutigen Verlaufs. Vor 1770 führte der Wallfahrtsweg am Talboden des Brantental, die heutige Weißensteinerstraße, hinauf. Nun windet er sich auf den Franzenberg empor, um dann, taleinwärts gesehen, am rechten Hang der Brantentalschlucht Richtung Petersberg zu ziehen. Eine Informationstafel klärt uns auf: 3 bis 4 Stunden von Leifers bis nach Maria Weißenstein. Dabei ist der Rückweg nicht eingerechnet. Wir werden vorbeikommen an: Emmaus früher Bäckmühle, Bäckmüllerhöhe, Peter Köfele, Köfelereih, Mausboden, Porphyrsteinbruch, Brunnenreih, Buchnerkreuz, Buchnerbach, Hirschegg, Lindental, Scholeregg, Zaunegg, Halbweg, Melcherboden, Fluorit Bergwerk, Veronika, Neuweg, Feichtenreih, Engelswand, Schupfertal, Wasserfall, Schupferkreuz, Pitschöl Dreiviertelweg, Arme Seelen, Maurerbach, Steinmetzmühle, Landenerpill, Steinmetz Weiher, Rotes Kreuz Kalvarienberg, Neben der Bründlwiese.

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Spaziergang auf dem Planetenweg in Gummer

In Gummer, auf dem Karneider Berg, gibt es nicht nur eine Sternwarte, sondern auch einen Planetenweg. Der lehrreiche Themenweg ist so angelegt, dass seine Planeten Stationen den Abstand aufweisen, wie die echten Planeten draußen im Weltall. Natürlich im Verhältnis, in stark, was sage ich, in extrem stark verkleinertem Maßstab: 1:1 Milliarde!

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Blick auf das Eggental vom Sonnenobservatorium und der Sternwarte in Obergummer

Da wir heute nur auf der Durchreise sind – wir wollen nach Deutschnofen, ein Geburtstagsgeschenk abliefern – halten wir vor dem Pluto, also fast am Ende des Planetenweges. Hier kreuzt sich der Themenweg mit der Landesstraße Nr. 132. Es gibt hier sogar einen Parkplatz. Leider steht der komplett in der Sonne. Das wäre der Todesstoß fürs Geburtstagsgeschenk. So bleibt uns nichts anderes übrig als ein schattiges Plätzchen am Wegesrand zu suchen. Finden wir auch. Ganz kostenlos ist das aber nicht. Wir handeln uns eine sehr bissige Bemerkung eines Kinderwagen schiebenden Spaziergängers ein. Naja, solche irdische Kleinkariertheit ist uns heute egal. Was juckt den Planeten- Reisenden der Homo sapiens.

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Wanderung von Penon über den Römerweg zum Fennberger See

Sind wir schon mal über den Römerweg von Penon nach Fennberg hinauf gewandert? Die beste Ehefrau von allen, eine Penonerin, sicher, doch wir als Familie noch nie. Ok, machen wir heute.

Für einen Ferragosto Tag ist das ein wenig gewagt. Wir werden wahrscheinlich schwitzen, ordentlich schwitzen. Doch am Ende liegt ein Badesee, da kann man das schon mal riskieren.

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Der reizende aber auch ganz schön steile Römerweg von Penon nach Fennhals

Von Penon wandern wir über den Römerweg 2A steil Richtung Fennhalser Sattel. Der Römerweg ist vegetativ interessiert. Er führt zuerst durch dichten Laubwald, doch bald weicht das dichte Blätterdach, ein lichter Mischwald, der Gras im Unterholz zulässt, begleitet uns nun bergauf. Ein Weg wie er mir gefällt, doch heute bedeutet er schwitzen, ordentlich schwitzen.

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Spaziergang um den Kirchturm im Reschensee

Nach einer großartigen Wanderung im Tal der Bergsteiger, im Matscher Tal, musste ein Abstecher hinauf zum Reschensee einfach sein! Ich wollte mich an die Interpretation des vielfach fotografierten versunken Kirchturms wagen. Der „Turm im See“ machte auf mich schon immer – auch vor Netflix‘ Corona – Eindruck. Es ist der geschichtliche Hintergrund, der mich jedes Mal, wenn ich den Kirchturm im Reschen Stausee sehe zum Nachdenken bringt.

Sonnenuntergang am Reschensee. Die letzten Strahlen fallen durch den Glockenstuhl des versunkenen Kirchturms.
Sonnenuntergang am Reschensee. Die letzten Strahlen fallen durch den Glockenstuhl des versunkenen Kirchturms.

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Tramin-Weiße Risen-Göller eine kurze deftige Bergtour

Eine schnelle Nachmittagsrunde. Wohin? Anna: „Af die Weißen Risen aui!“

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In Reichweite des Gummerer Hofes

Ok, das heißt zuerst durch das Rappental den Wandersteig Nr. 10 hinauf zum Gummerer Hof. Kein Problem, das ist einer unserer täglichen Mittagsspazierwege und stellt somit keine große Herausforderung dar. Auf der Magerwiese vor dem Berggasthof blühen bereits die pelzigen, lilafarbenen Kuhschellen. Wir schenken ihnen heute wenig Beachtung, es geht nun den Gummerer-Forstweg (Nr. 10) zum Kalterer Höhenweg hinauf. Anna rennt voraus. Obwohl wir bald nach dem Eichwaldele den gemütlichen Forstweg zugunsten des steilen, heute mit trockenem Laub übersäten, Steig verlassen, sie nur alte, das Profil auf null runter gewetzte Turnschuhe trägt, schießt sie wie ein Pfeil voraus. Wir Große kommen richtig ins Schwitzen.

Beim Brandschutzweiher auf dem Kalterer Höhenweg angekommen, schreitet Anna, dem Wegweiser Nr. 10 folgend, zügig weiter. Eigentlich dachte ich, dass wir hier umkehren bzw. gemütlich zum Bad Klapf flach hinein spazieren, um dann entlang des Höllentalbaches schnurstracks nach Hause zu marschieren.

Doch wenn ein Traminer Madl, so richtig in Fahrt ist, dann soll man es nicht aufhalten und so bleibt uns zwei Erwachsene nichts anderes übrig als hinterher zu dackeln.

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Grenzwanderung durch Lärchenwälder zwischen Altrei und Carano

Altrei, ein verschlafenes, aber idyllisches Dörfchen am äußersten Südostsporn Südtirols ist Startpunkt für eine herbstliche Grenzwanderung. Mitten durch orangebrennende Lärchenwälder soll es gehen. Als Bewohner eines Weindorfes sind wir im Herbst gelbgoldene Weinberge gewöhnt, da bieten orangeleuchtende Lärchen eine willkommene Abwechslung.

Herbststimmung im Lärchenwald von Altrei
Herbststimmung im Lärchenwald von Altrei

Die beste Ehefrau von allen hatte Widerstand angekündigt. Altrei sei mit 1.200 m ü. d. M. viel zu hoch gelegen, da sei es für diese Jahreszeit viel zu kalt und sie wolle, nein sie fordere, die letzte Herbstsonne genießen zu dürfen und und und.

Ich wusste, dass ich mit Erklärungen à la: „Nein, so viel kühler als bei uns werde es in Altrei sicherlich nicht sein. Die Quecksilbersäule sinke pro 1.000 Höhenmeter nur um 6 Grad und bei Inversionswetterlage, könne es sogar umgekehrt, sprich oben in der Höhe wärmer als unten sein. Außerdem, da wir keinen Gipfel besteigen, sondern mitten durch Wald wandern werden, sei es sicherlich angebracht zu vermuten, dass es Wind still sein werde und ohne Wind sei Wandern mit Temperaturen um die 12 Grad sehr gut auszuhalten, nein sogar recht angenehm und und und.“

Ich wusste, dass ich mit solchen Argumenten nicht durchkommen würde, darum hatte ich mich für eine andere Strategie entschieden und sagte: „Schau, so wie es mit der Pandemie zurzeit aussieht, werden wir heute vielleicht unsere letzte Wanderung, außerhalb von Tramin, in diesem Jahr machen können“. Das hatte die beste Ehefrau von allen zum Denken veranlasst und sie hat, wenn auch nicht mit Begeisterung, endlich zugestimmt. Nun sind wir hier in Altrei und es ist wider ihr Erwarten angenehm warm.

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Törggelewanderung auf dem Keschtnweg von Klausen nach Feldthurns

Die aufgehende Sonne wirft ein Glitzern über das Wasser des Eisacks. Hoch über uns schaut vom „Heiligen Berg“ unser erstes Wanderziel, der Wallfahrtsort Kloster Säben zu uns herunter. Doch zuerst wollen wir ins Zentrum des Künstlerstädtchens Klausen hinein. Obwohl wir auf dem großen Parkplatz (Tagessatz 4 €) am Nordende des Städtchens geparkt haben und schnurstracks am rechten Ufer des Flusses in die Stadtmitte marschieren könnten, wechseln wir über die St. Kassian Brücke zum linken Ufer, schreiten über die Bahnhofstraße bis zur St. Andreas Brücke hinunter um dann wiederum auf die rechte Seite des Flusses zu wechseln. So erhaschen wir einen perspektivisch idealeren Blick auf die Hauptattraktion des Städtchens, das auf dem Felshügel über der Stadt thronende Kloster Säben, aber auch auf seine Pfarrkirche und die Burg Branzoll.

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Kloster Säben

Das Städtchen Klausen

Jetzt stehen wir auf dem Hauptplatz, biegen links ab und schreiten durch die Unterstadt Gasse hinunter zum Tinneplatz, wo Bauern ihre Produkte anbieten. Obst, Gemüse, Fruchtaufstriche, Honig, Käse, Speck werden mit freundlichem Ansprechen an die Frau oder den Mann gebracht. Keine kommerziellen aufdringliche Marktschreier, nur einfache bodenständige Bauern. Das ist der Charme von Südtirol!

Wir steuern auf das Stadtcafè zu. Ein Tischchen in der Sonne, mit Blick auf den Bauernmarkt, ein Espresso, ein Cappuccino und zwei Croissants. Zu einer echten Genusstour gehört für uns Südtiroler ein italienisches Frühstück einfach dazu.

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Ein Croissant und ein Espresso – ein kleines Frühstück

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Gemütlich wandern über den Salten

Der Salten, Lärchenwiesen soweit das Auge reicht, mittendurch der Fernwanderweg E5 und die Via Alpina (gelbe Route), eine Genusswanderung für Familien, Senioren, Spaziergänger. Anna hofft auf viele Alm Tiere. Pferde, Kühe, Schafe möchte sie nicht nur sehen, vor allem streicheln. Wir werden sehen ob sich das ausgeht.

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Traditionelle Holzzäune findet man auf dem Tschöggelberg am Salten viele.

Zuerst müssen wir hinauf auf den Tschöggelberg. Wir entscheiden uns für die Anfahrt über Jenesien und parken vor den Sportplätzen des sonnigen Dorfes, dessen Bergdorf Charakter in den letzten Jahrzehnten durch Zuzug aus Bozen etwas verloren gegangen ist. Das bezieht sich aber nur auf das Dorf selbst. Rund herum z.B. auf dem Hochplateau „Salten“ da schaut das anders aus, da sind die seit Alters her bewirtschafteten, mit Lärchen durchsetzen Wiesen, erhalten geblieben. Genau da wollen wir jetzt hin.

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Eine ganz besondere Kulturlandschaft: Wiesen mit Lärchen durchsetzt.

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Wanderung vom Lago Smeraldo zum Wasserfall von Tret

Der St. Felixer Wasserfall am Nonsberg oder doch die Cascata di Tret nella Val di Non? Egal, da wollen wir heute hin. Das Nonstal – wir Südtiroler nennen es Nonsberg, ist ein Seitental des Etschtales. Es verläuft parallel zum Überetsch-Unterland. Wäre nicht der Mendelkamm, könnten wir Traminer den Nonsbergern die Hand schütteln. Doch knappe 1.800 Höhenmeter auf unserer Seite und 1.000 Höhenmeter auf deren Seite sind ein Hindernis. Der Mendelpass bietet Abhilfe.

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Start am Lago Smeraldo

So fahren wir über die Kalterer Höhe zur Mendel hinauf, dann runter nach Fondo bis zum Lago Smeraldo. Hier beginnt die flache Wanderung, die man, abgesehen von der Länge, gut und gerne auch als Spaziergang bezeichnen könnte. Wir wollen nach Tret, einer Fraktion von Borgo d’Anaunia, und zwar nicht zum Lago di Tret (=Felixer Weiher), sondern zum Wasserfall von Tret. Die Bezeichnungen sind in dieser Gegend recht unterschiedlich. Klar an einer Sprachgrenze, das obere Nonstal liegt im deutschsprachigen  Südtirol, während der mittlere und untere Teil im italienischsprachigen Trentino liegen, hat sich in jede Volksgruppe der eigenen Namen entwickelt. Die einen sprechen vom Felixer Weiher und dem Felixer Wasserfall, die anderen vom Lago di Tet (auch Lago di Santa Maria) und der Cascata di Tret. Das ist ok, wenn man weiß, dass das gleiche gemeint ist.

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