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Rundwanderung Völser Aicha-Tschonfonhütte-Völsegg Spitze-Wuhnleger Weiher

Die Völsegg Spitze steht heute auf unserem Familienwandertag-Programm. Ausgangspunkt ist der Parkplatz Mongadui in Völser Aicha, knapp unterhalb des Gasthofs Schönblick. Wir werden die Völseggspitze im Uhrzeigersinn zur Hälfte ansteigend umrunden und sie dann von der Tschafonhütte aus erklimmen. Nein nicht erklimmen, nur gemütlich erwandern, denn die steile Passage werden bei der Tschafonhütte bereits hinter uns haben. Von der Hütte ausgehend werden es nur noch angenehme ein zwei Handvoll hundert Meter sein.

Start in Völser Aicha knapp unterhalb des Gasthauses Schönblick

Start in Völser Aicha unterhalb des Gasthofs Schönblick

Am Parkplatz sind Wanderwegweiser angebracht. Völseggspitze bzw. Tschafonhütte steht auf einem drauf. Wir müssen zuerst der Straße entlang hinauf zum Gasthof Schönblick. Rechts unter uns können wir über Wiesen, die mit vereinzelten Bauernhöfen aufgelockert sind, aus dem Tierser Tal hinaus zum Mendelgebirge sehen. Anna interessiert das wenig. Sie schaut vielmehr auf den einen Bauernhof hinunter an dem sie beim Vorbeifahren lustige Hängebauchschweine gesehen hatte.

Nach dem Gasthof Schönblick und dem dahinter angrenzenden Hotel Gelf biegen wir leicht links ab (Wandermarkierung Nr. 7) und dürfen somit von Asphalt auf Schotter wechseln. Es ist nun ein schöner mal schmälerer mal breiterer Schotterweg, der sich zuerst über Wiesen, dann durch lichten Fichtenwald schlängelt. Kurz vor einer Gabelung im Flur „Plorg“ gibt der Wanderweg den Blick nicht nur hinunter auf den Hauptort Völs am Schlern und Schloss Prösels sondern auch hinüber auf die andere Talseite des Eisacktales auf den Ritten mit Klobenstein frei.

An der Gabelung halten wir uns rechts (Wegweiser Tschafonhütte) und sind somit auf dem Wanderpfad Nr. 7A auf dem wir nun den Flur „Ortwälder“ am Nordhang der Völseggspitze queren. Ab Kilometer 2,3 bzw. dem Flur „Äußeres Wassertal“ wird der Pfad, teilweise recht ordentlich steil. Da er sich aber in vielen kleinen Kurven und Kehren empor schraubt ist das weniger anstrengend als das Höhenprofil vermuten lässt.

Uns fällt auf, dass wir unverhältnismäßig viele Familien mit Kindern überholen bzw. einmal auch selbst von solchen überholt werden. Wir wundern uns etwas darüber. Wir waren noch nie auf der Völseggspitze, aber laut den gesehenen Fotos würde ich zwar sagen sie ist eine schöne Aussichtskanzel, aber als besonderen Kindermagneten würde ich sie nicht einschätzen. Komisch. Ab Kilometer 3,3 ist der steile Anstieg geschafft, der Wegverlauf ist nun bedeutend flacher.

Bei der Tschafonhütte

Bei Kilometer 3,6 stehen wir schon vor der Tschafonhütte. Sofort wird klar, warum sich hier so viele Familien mit Kindern tummeln. Das kürzlich umgebaute Schutzhaus Tschafonhütte umringt von einigen zusätzlich Hütten – wahrscheinlich Gästebetten, Heuschupfen, Ställe oder dergleichen – ist von weitläufigen Wiesen und einem wunderbaren Latemar-, Vajolettürme- und Rosengartenblick umgeben. Besonders interessant für Familien: eine riesige Terrasse zum Speisen unter freiem Himmel und ein großer Spielplatz mit allerhand unterhaltsamen Spielmöglichkeiten. Wir kommen nicht drum herum Anna über Baumstümpfe balancieren, mit der extralangen Schaukel schaukeln und in ein echtes Baumhaus schlüpfen zu lassen. Und dann entdeckt Anna die Ziegen! Niedliche braunschwarze Zwergziegen. „Eine“ Hütte, die eher den Charakter eines Familienausflugsziels als das eines Schutzhauses für Bergsteiger hat.

Unser Ziel ist die Völsegg-Spitze. Obwohl Anna viel lieber bei der Hütte bleiben würde, wandern wir weiter. Ihre Wanderlust ist spätestens nach den Ziegen dahin. Klar welches Kind will auf die Völseggspitze, wenn es stattdessen Ziegen streicheln kann? So sind wir Erwachsene froh, dass die Strecke Tschafonhütte bis Völsegg Spitze nur 800 lang, wenig steil und in 15 min geschafft ist.

Auf der Völsegg Spitze

Die Aussichtskanzel Völseggspitze besteht aus zwei Richtung Westen ausgerichtete Felsvorsprünge. Von demjenigen, auf dem ein Wetterkreuz steht, können wir den Blick im Uhrzeigersinn von Bozen über den Ritten bis zum Völser Hochplateau mit Völs am Schlern schweifen lassen. Vom anderen fällt der Blick gegen den Uhrzeigersinn von Bozen ins Tierser Tal und auf den Latemar hinein.

360° Rundumblick von der Völsegg-Spitze
360° Rundumblick von der Völsegg-Spitze

Selbstverständlich sind wir nicht allein. Die lustige Bank mit dem Drachenkopf ist gut genutzt. Weil es aber mehrere Sitzgelegenheiten gibt, finden wir ohne Mühe ein freies Plätzchen und machen es uns für die Mittagspause gemütlich.

Der Himmel weiß heute nicht so recht was er machen soll. Wolken oder Sonne? Er entscheidet sich für einmal so einmal anders. Blöderweise jetzt genau am Gipfel für Wolken. Naja…

Zurück zur Tschafonhütte geht es prinzipiell auf dem gleichen Steig. Der Wanderer kann aber mittels einer kleinen Schleife einen weiteren Aussichtspunkt an der Nordseite der Völseggspitze mitnehmen. Das lassen wir uns selbstverständlich nicht entgehen. Eine gute Entscheidung, den diesem Aussichtspunkt können wir noch besser auf Völs hinunterblicken und vor allem den Schülern und den Rosengarten sehr gut bewundern. Letzteres war vom Wetterkreuz aus nicht möglich.

Zurück bei der Tschafonhütte füllen wir unsere Wasserflaschen mit Mineralwasser auf, schauen noch einmal hinüber auf die Dolomitenmassive Rosengarten- und Latemargruppe und steigen dann über den Wanderpfad Nr. 4 Richtung Wuhnleger und Tiers ab.

Während wir über den schönen nach Süden ausgerichtet über den Tschafonwänden verlaufenden Steig abwärts wandern, wird es stetig sonniger. Die Vegetation ist im Vergleich zur Nordseite der Völseggspitze ziemlich lichter und niedriger. Auf Halbweg zwischen Taschonhütte und Wuhnleger Weiher nach einer Bank dürfen wir sogar ein Latschenfeld durchqueren. Diese Passage ist besonders reizvoll da sich vor uns der Rosengarten mit Kesselkofel, Tschaminspitze, Vajolettürme. Rosengartenspitze, Tschager Spitze, Tscheinerspitze und Rotwand von links ins Blickfeld schiebt.

Wuhnleger Weiher

Wir folgen den Wegweisern Wuhnleger und kommen so zum bekannten Wuhnleger Weiher, der seine Bekanntheit der Tatsache, dass sich der Rosengarten in seinem Wasser spiegelt, verdankt. Wir waren schon einmal hier. Obwohl nur 4 Jahre her kann sich Anna daran nicht mehr erinnern. Umso besser, so kann sie den wunderbaren Anblick ganz neu genießen. Ein zwei obligatorische Fotos, dann geht es – genau gleich wie vor 4 Jahren – Richtung Westen der Wandermarkierung 4B folgend weiter.

Aber nicht weit! Nur zwei, drei Dutzend Schritte, dann hört Anna Glockengebimmel. Eine Herde Ziegen weidet am Wegesrand. Und mittendrin ein schwarzes Schaf. Für Anna gib es keine Halten mehr. Sie renn zu den Ziegen hinüber, merkt aber schnell, dass das einzelne Schaf großen Streichelbedarf hat. Es setzt sich extra für Anna ins Gras und freut sich über die Streicheleinheiten. Seine Wolle ist weich und flauschig. Anna kann mit dem Streicheln fast nicht mehr aufhören. Wir müssen Sie überreden aufzubrechen.

Zurück nach Völser Aicha

Wie bereits vor 4 Jahren erlebt führt uns der Wandersteig etwas oberhalb des St. Sebastian Kirchlein recht flach, die Herrenböden, die Oberen Sauböden und das Marktal querend bis zum Völsegger Bild, einem Bildstock mit Bank, an dem wir damals den Rucksack ausgepackt hatten und dann umgekehrt sind. Heute wandern wir einfach weiter, indem wir nach dem Völsegger Bild rechts dem Steig Nr. 6 bis zurück zum Gasthaus Schönblick folgen.

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Gasthaus Schönblick & Hotel Gelf

Damit schließt sich unsere Wanderrunde um und auf die Völsegg-Spitze.

Wanderkarte Rundwanderung Völsegger Spitze mit GPS-Track

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos Völser Aicha-Tschonfonhütte-Völsegg Spitze-Wuhnleger Weiher

 

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2 Kommentare über “Rundwanderung Völser Aicha-Tschonfonhütte-Völsegg Spitze-Wuhnleger Weiher”

  1. Karl-Heinz Weller says:

    Hallo Dietmar

    Nun bin ich nach Studium dieser tollen Tour mit den grandiosen Bildern von dir fast wieder auf deiner aktuellen Seite – der Seite 1 gelandet- , muss aber zu dieser Tour einen längeren Kommentar und meinen Senf zu dieser Tour abgeben.
    Diese Tour machte ich vor rund 25 Jahren damals noch mit meinem Wanderkumpel „Kranich“, (ja der heißt so) der mich immer noch sporadisch hin und wieder zu meinen Touren in Südtirol begleitet, zuletzt vor 3 Jahren im Gebiet Fanes.
    Wir unternahmen diese Tour an einem sehr heißen Spätsommertag, ich glaube Anfang September von Weißlahnbad aus auf den Tschafon über die Hammerwand und Bärenfalle zurück ins Tal.
    Wir machten an diesem Tag (damals war ich noch nicht so professionell unterwegs wie heute) so ziemlich alles falsch was man bei einer Bergtour wie es diese Tour auf jeden Fall ist, machen kann.
    Die Tour hatte ich von dem Südtiroler Autor Hans-Paul Menara „Leichte Gipfelwanderungen in Südtirol“ des Athesia-Verlags herausgesucht.
    Schlechtes Kartenmaterial, ungenügendes oder falsch eingesetzter Getränkevorrat, falsche berechnete Zeit, zu langes Sitzen an der Tschafonhütte, falsche Wahl der Gehrichtung, alles dies sorgte dafür dass mir diese eigentlich schöne Tour in unangenehmer Erinnerung geblieben ist.
    Wir kamen schon erstmal viel zu spät am Wanderparkplatz Weißlahnbad weg, dann liefen wir zuerst in Richtung Tschafonhütte und kehrten dort viel zu lange beim Aufstieg ein. Der Aufstieg über die Bärenfalle wäre morgens im Schatten sehr viel sinnvoller gewesen, als diese steile und schöne Route im Abstieg zu machen. Aber wie gesagt, hinterher ist man schlauer …..
    Danach weiterer gravierender Fehler: Wie ließen uns an der Hütte den Vernatsch gut schmecken und verdünnten ihn mit dem im Rucksack mitgeführten Mineralwasser, sodass wir nur noch je 2 kleine Dosen Bier und je 1 Flasche 0,5 Liter Sprudel dabei hatten.
    Der Aufstieg der dann deine Tour nach rechts in Richtung Hammerwand/Tschafon verläßt wurde in der prallen Sonne und nach Austritt aus dem lichten Wald zur Tortur und die Getränke waren mit Ausnahme der brühwarmen Biers bereits fast zur Neige als kurz vor der Hammerwand eine rüstige jung gebliebene Südtirolerin flott von oben entgegen kam.
    Weiterer Fehler von mir die Frage: „Wie weit ist es denn noch?
    Darauf die mitleidige Antwort: „Ja nach oben ists nicht mehr weit, aber ihr tut mir ja so leid“…..
    Ich konnte mir keinen Reim darauf machen und stapfte in der heißen Sonne samt Kumpel weiter.
    Oben völlig dehitriert und erschöpft angekommen wusste ich was die Frau gemeint hatte. Ich habe danach auf keiner meiner Touren mehr nochmals jemand gefragt wie weit es noch ist ….. denn das ist so eine Sache ……. (für den einen weit, für den anderen ein Klax)
    Wir tranken unsere brühwarmen schrecklich schmeckende Biere und sahen dass gar kein direkter Weg ins Tal sondern in Richtung nächstem Gipfel durch ein kleines Tal führte. Zudem mit Drahtseil gesicherte Wege. Ich bekam wirklich „das Knieschloddern“ weil ich völlig erschöpft und ängstlich war wie wir auf den nächsten Gipfel, den Niggelkopf kommen sollte. Kranich beruhigte mich etwas und wir kamen gut oben an. Doch immer noch nicht gings ins Tal sondern wir mussten wiederum in eine Senke absteigen und auf den nächsten Buckel ich nehme an es war der Mittagskofel hinauf und drüben wieder hinunter.
    Ab da waren wir beide brotfertig.

    Wir stiegen völlig erschöpft die grandiose und wilde Bärenfalle hinab und kamen bereits im Schatten sehr spät unten in Weißlahnbad an.
    Mein Freund Kranich war beim Abstieg vor Erschöpfung nicht einmal mehr fähig in der Bärenfalle am nahen Wasserfall selbst sich Wasser zu schöpfen, nein ich musste es ihm in einem Fläschchen holen, obwohl ich selbst nicht viel fitter war.

    Ich weiß noch dass wir in Tiers glaube ich 2-3 Liter Spezi in uns reinkippten aber vor Erschöpfung nicht fähig waren etwas zu essen.

    Das war mal wieder eine lange aber in allen Punkten absolut wahre Geschichte von mir aus den Bergen Südtirols, die ich nie vergessen habe.
    Der traurige Blick der Frau oben am Berg als ich sie nach dem Weg und Länge desselben fragte werde ich genauso nie vergessen wie mein Knieschlottern am Gipfel der Hammerwand, als ich sah was noch vor uns liegt …….

    Berg heil,
    Euer Charly

  2. Dietmar Mitterer-Zublasing says:

    Hallo Charly,

    solche Erlebnisse gehören dazu. Ich schätze mal heute würde dir das nicht mehr passieren. Ich kenne niemanden der sich so gut vorbereitet wie du. Aber merkst du, obwohl dir die Tour eher unangenehm im Kopf rum schwirrt, ist sie dir trotzdem wahrscheinlich sogar deswegen stärker in Erinnerung geblieben als andere. So geht es mir auch meistens. Die schönen Bergmomente vergisst man zu schnell, die nicht so guten bleiben länger. Zwar schade aber ich selbst möchte beide nicht missen. Natürlich nur weil die unschönen – zumindest bei mir – immer gut ausgegangen sind.

    Grüße
    Dietmar

    P.S. Hammerwand und Bärenfalle war ich noch nie. Muss ich mir merken. Danke für den Tipp!

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