Stephanstag, ich kann die beste Mami von allen überreden für den alltäglichen Nachmittagsspaziergang nach Girlan zu fahren, um von Girlan Dorf zum kleinen Montiggler See zu spazieren.
Der sonnige Lammweg führt durch Obstwiesen, Weinberge und vorbei an vereinzelten Obst- und Weinbauernhöfen. Girlan ist in dieser Gegend stark zersiedelt. Dem 5 Sterne Hotel Weinegg kommt, das sicherlich gelegen. Ruhig ist es hier. Wir müssen recht selten ein Auto vorüber lassen. Für einen Stephanstag ist es ungewohnt warm, wir müssen Jacken und Pullover ablegen und kommen trotzdem ins Schwitzen.
Am Ende des Lammweges befindet sich ein einzelner Hof. Dahinter für der Forstweg Rungg-Dellemann in den Montiggler Wald. Nach 300 m überqueren wir den Parkplatz der Sportzone Rungg und spazieren dann leicht ansteigend den Trimm-Dich Pfad Gfill Richtung Kleiner Montiggler See entlang.
Der Kalterer Christkindlmarkt erstreckt sich heuer vom Anfang der Andreas Hofer Straße bis zum Ende der Goldgasse. Man hat das Konzept, der auf den Dorfplatz kumulierten Weihnachtsmarktstände überarbeitet und verwandelt heuer das gesamte Dorf in einen Weihnachtsmarkt mit kleinen netten Weihnachtsstationen.
Das wollen wir uns genauer ansehen und kombinieren den Besuch des Kalterer Weihnachtsmarktes mit einem Spaziergang, der Anna ihren Mittagsschlaf ermöglichen soll.
Spaziergang vom Kalterer Weihnachtsmarkt bis nach Eppan
12.30 Uhr, vom Ende der Goldgasse geht es hinauf zum Paterbichl. Auf gängigen Karten steht Rottenburgerplatz, aber wir kennen ihn als Paterbichl, wahrscheinlich weil sich am Platz ein Franziskanerkloster befindet.
Christkindlmarkt Sterzing, da müssen wir hin. Ein wenig Adventsstimmung aufsaugen und die vorweihnachtliche Zeit genießen. Die beste Mani von allen ist einverstanden, sie will die Gelegenheit nutzen und am Vormittag in der Wallfahrtskirche Maria Trens die Messe zu besuchen. Das hatte ich ihr schon vor zwei Wochen versprochen, als ich als Wallfahrtsziel fürs Anna Geburtstag Madonna della Corona ausgesucht habe.
Vom Wallfahrtsort Madonna della Corona geht es hinunter nach Affi und dann wenige Kilometer weiter südlich nach Pastrengo. Aus Kindertagen habe ich nur Affi und den Gardasee in Erinnerung. Pastrengo ist mir nicht im Gedächtnis geblieben. Ein Kreisverkehr, eine dreiviertel Runde und dann rechts abgebogen.
Wow, ein Nashorn, eine Giraffe, ein Schimpanse und ein Tiger starren uns von riesige Banner entgegen! Der Zoo und Safaripark „Parco Natura Viva“ lädt zum Staunen ein.
Augenblicklich beginnen die Kinderaugen zu leuchten!
Safaripark Parco Natura Viva
Der Eintritt (20 Euro für Erwachsene, Kinder unter 2 Jahren kostenlos) ermöglicht den Zugang zum Zoo und auch Zufahrt zum Safaripark. Das lassen wir uns nicht entgehen. Ganz, ganz ausnahmsweise darf Anna vorne bei der Mami sitzen. Schwarz-weiß gestreifte Hintern lassen die Kleine sofort aufspringen. Mit sitzen geht nichts mehr, stehen, staunen, rufen, zeigen und große Augen machen ist nun angesagt. Die Zebras lassen sich davon nicht stören.
Allerhand Antilopen kreuzen unsere Fahrt. Am liebsten würde die Kleine aussteigen und ihnen hinterher rennen.
Wanderspazierweg, wo wir noch nie waren und in nicht allzu weiter Ferne gesucht. Hmm – Eppan waren wir selten. Okay, Eppan. Am besten durch oder an Weinbergen entlang, das ist jetzt im Herbst besonders reizvoll.
Spielstraße Fahndlweg Eppan
11.00 Uhr, wir sind gerade auf der Kapuzinergasse an der Eishalle in Eppan vorbei spaziert und befinden uns nun auf dem Fußweg Fahndlweg (im Südtiroler Fluratlas als Gfandlweg bezeichnet). Jetzt staunen wir nicht schlecht. Der Fahndlweg ist eine Spielstraße, wow! Da kommen wir mit unserer Anna nicht so schnell durch. Macht nichts, wir sind ja zum Spazierengehen hier, da kann man schon mal eine Spielpause einlegen – auch gleich am Anfang. Und wenn es dann noch so gemütliche Hängematten für den Tati gibt, dann erst recht.
Ein Kletternetz, überdimensionale Stühle und Hängematten, ein Bachlauf mit Spielschleusen, eine Rutsche, alles locker verteilt auf dem Fußweg Fahndlweg. Als Traminer Tati bin ich richtig neidisch auf die Eppaner.
Über uns bewacht das malerische Gleifkirchlein das Dorf St. Michael und dahinter weckt der Gantkofel Erinnerungen an unser Gantkofel Bergtour. Solche anstrengenden Bergtouren sind nun mit Nachwuchs nicht mehr machbar und ehrlich gesagt, die Kondition würde auch fehlen.
Schloss Englar
Nach einer halben Stunde führt unser Herbstspaziergang durch eine malerische Straße und dann entlang des Bächleins, dessen Wasser der Spielstraße als Hauptattraktion dient, weiter bis zum Schloss Englar.
Der Eröffnungsfeier des Waldfestes der Musikkapelle Deutschnofen ist im vollen Gange. Jetzt ist Arbeitsteilung gefragt. Die beste Mami von allen kümmert sich um die Brathühnchen. Anna und ich bringen den Festumzugsteilnehmern unsere Aufwartung entgegen, indem wir die Kutsche mit den schönen Pferden bestaunen, die Musik der Blaskapelle beklatschen und die Volkstanztruppe fleißig fotografieren.
Maibaum-Bändertanz
Der Maibaum-Bändertanz ist klasse! Solch einen Volkstanz sieht man unten bei uns im Tal nicht. Ich habe Mühe fotografieren und Anna abhalten, die rotweißen Bänder zu stürmen, unter einem Hut zu bekommen. Die beste Mami von allen würde schimpfen, denn es ist klar, welche Tätigkeit diesbezüglich Priorität haben muss. Aber die sie ist zum Glück bei den Brathähnchen und liest diesen Urlaubsbericht eh nicht *g*
Als Abschluss unseres dreiwöchigen Deutschnofen Urlaubes (es waren leider nur 3 Wochenenden), stehen heute 3 kleinere Urlaubsunternehmungen an. Spaziergang in Maria Weißenstein mit Besuch der Messe, Besuch des Waldfestes der Musikkapelle Deutschnofen und ein Spaziergang in Deutschnofen. Mehr Zeit hat die beste Mami von allen nicht, den sie will die Ferienwohnung ihrer Tota sauber hinterlassen – putzen ist angesagt.
Wie immer, ist die beste Mami von allen um 6.15 Uhr vom Morgen-Jogging zurückgekehrt. Im Gegensatz zu Nichturlaubstagen wollen wir gemeinsam zum Bäcker. Eine gute Gelegenheit Anna dazu zu bewegen einige Schritte zu Fuß zu machen. Das ist leider nicht unbedingt einfach, aber da sich auf dem Weg ein Stall mit zwei Eselchen befindet, können wir die Kleine überreden.
„Eselchen, Eselchen die Anna isch do!“ Zum Glück sind die grauen „Iah-Iah“-Tiere auch Frühaufsteher wie wir. So können wir obwohl unser Versprechen die Eselchen zu besuchen einhalten.
Es ist Sonntag, der Bäcker hat zwar geschlossen, trotzdem erhält man in der Bar nebenan seine frischen Brötchen.
Nach dem Frühstück wird geputzt und geschrubbt bis circa 9.15 Uhr, denn die beste Mami von allen will die Messe in Maria Weißenstein nicht versäumen.
Leonhardikapelle in Maria Weißenstein
Ich will vor der Messe noch zur Leonardikapelle und „St.-Peregrinus-Ermitage“ hinaus, wo sich der Legende nach, der von Wahnsinnsanfällen und Epilepsie geplagte Leonhard in den Tot stürzen wollte. Das wäre ein kurzer gemütlicher Spaziergang, wenn wir nicht den Kinderwagen mit dabei hätten.
Sie letzten paar dutzend Meter geht es steil über Stock und Stein recht holprig hinauf. Dann ist es aber geschafft. Von der Sonne umstrahlt steht da „Ave Maria“ über der Pforte der Leonhard Kapelle. Hinter der Kapelle fällt das Gelände recht steil bergab. Anna alleine durch die Gegend toben lassen ist hier überhaupt nicht angebracht!
Zweites Urlaubswochenende in Deutschnofen. Wir nutzten die kurze Anfahrt zum Jochgrimm; von Deutschnofen ausgehend sind es nur 20 Autominuten. Das Jochgrimm liegt zwischen dem Weißhorn (2.313 m) und dem Schwarzhorn (2.439 m), die wir Traminer gerne – neben dem Roen – als unsere Hausberge bezeichnen. Die beiden südlichsten Dolomitengipfel verschönern nämlich unseren Panoramablick Richtung Osten.
Am Lavazéjoch zeigt der Temperaturfühler 16 Grad an. Fein kühl! Bereits gestern Abend, als wir von Tramin nach Deutschnofen gefahren sind, ist uns der Temperaturunterschied von 8 Grad aufgefallen. Von Deutschnofen hier herauf auf das Joch sind es nun nochmals 4 Grad weniger.
Wir wollen weiter zum Jochgrimm hinüber. Nach nur weiteren 5 Autominuten ist der Parkplatz am Jochgrimm unterm Hotel Schwarzhorn erreicht.
Richtung Norden umrahmt die Morgensonne den Latemar, Rosengarten und den Schlern. Jetzt liegen die Südostflanken dieser imposanten Dolomitenberge noch im Schatten, aber ich kann schon erahnen welchen tollen Panoramablick wir am Nachmittag haben werden.
Am Jochgrimm
Wandertechnisch haben wir uns nicht viel vorgenommen. Das Schwarzhorn lassen wir links und das Weißhorn rechts liegen und spazieren den Wanderweg Nr. 2 (Richtung Gurndin Alm) entlang. Nach nur wenigen hundert Meter hören wir Kuhglocken. Eine Herde junger Kühe starrt uns entgegen. Zwischen den Rindern machen wir auch einige Pferde und eine Familie Esel aus.
Wochenendurlaub in Deutschnofen. Samstag 13.00 Uhr, ein kurzer Wolkenbruch ist herüber gezogen. Es ist schwer abzuschätzen ob die Regenfront nun weiter zieht oder uns nochmals treffen wird. Darum wäre ein kurzer gemütlicher Spaziergang von Alm zu Alm gefragt.
Laab Alm
Von der Laab Alm 1.649 m ü. d. M. soll ein schöner, recht flacher Forstweg in circa einer Stunde Gehzeit zur Alm Neuhütt 1.793 m ü. d. M. führen. Ideal für uns drei.
Bis zur Laab Alm fahren wir heute mit dem Auto. Wir haben nämlich den Alpine Perls Weg von Deutschnofen zur Laab Alm bereits voriges Jahr zu Fuß erwandert.
Mittlerweile lugt die Sonne zwischen den Wolken hervor. Es scheint, wir haben Glück mit dem Wetter. Der Kienerweg auch Wanderweg Alpine Perls Nr. 1 ist ein Forstweg und absolut Kinderwagen tauglich.
Auffallend sind die Alpenrosen am Wegesrand. Die rote Alpenblumenpracht weckt Erinnerung an unsere Bergtour auf den Hirzer. Dort wetteiferte das Rot der Alpenrosen regelrecht mit dem Grün der Almwiesen um die Wette. Hier am Fuße des Weißhorns bilden die roten Blumen nur vereinzelte Farbtupfer zwischen dem bemoosten und mit Gras durchzogenen lichten Waldboden.
Schon früh morgens war ich heute mit dem Fotoapparat unterwegs. Die Apfelblüte unten im Tal klingt langsam aus. Verglichen mit 2015 haben die Apfelbäume heuer 4-5 Tage früher geblüht.
Leider habe ich mein Vorhaben, ein Apfelblüten-Sonnenaufgangsvideo zu produzieren, etwas versemmelt. Zu früh habe ich die Videoaufnahme gestartet. Die Nikon D800 schaltet leider nach 20 min permanenter Videoaufnahme aus. Das waren 10 min zu wenig um ein richtig schönes Licht durchflutetes Apfelblüten Video einfangen zu können. Schade.
Video Apfelbaumblüte
Da ich aber trotzdem ein Erfolgserlebnis erzwingen wollte, bin ich dann noch zu einem extrem dankbaren Motiv, in den Traminer Leiten, hinauf gefahren. Die Tulpen im Weinberg des Günter Bologna sind so prachtvoll, dass man als Fotograf fast keinen Fehler machen kann.
Frühshoppen beim Terzer in Kurtatsch. Die Böhmische von Penon spielt auf. Es ist zwar schon Nachmittag, aber die beste Mami von allen weiß, die Musik spielt immer noch. Ihr Bruder ist Trompeter bei der Böhmischen, darum weiß sie Bescheid.
Über den Brentalweg nach Kurtatsch
Somit ist für uns drei das heutige Wanderziel schnell gefunden. Über den Brentalweg spazieren wir sehr gemütlich Richtung Kurtatsch. Immer wieder legen wir kürzere Pausen ein. Die Anna will öfters aus den Kinderwagen heraus. Jeder Grashalm am Wegesrand wird von ihre untersucht. Das kostet Zeit. Macht aber nichts; wir sind zum Spazieren und Frühling genießen hier, nicht um ein bestimmtes Ziel innerhalb Zeit x zu erreichen.
Wenn die ersten Osterglöckchen ihre weißen becherförmigen Köpfchen aus der Erde stecken, dann macht sich der Südtiroler aus dem Süden auf ins Gebiet zwischen Kalterer See und Montiggler See.
Die Wanderung durch das Frühlingstal markiert für uns Südländer den Beginn der Wandersaison.
Wir sind heuer mit Mitte März eher spät unterwegs. Trotzdem hoffen wir noch einige Märzenbecher anzutreffen. Direkt durchs Frühlingstal hindurch werden wir nicht wandern, denn mit Kinderwagen ist der Weg durch das beliebte Spaziergänger- und Wandertal teils zu eng. Auch wäre eine Treppenpassage zu bewältigen. Und in unserem Fall kommt noch erschwerend hinzu, dass ein Hinterrad des Kinderwagens etwas Luft verliert. Eine Pumpe haben wir zwar mit aber auf einem engen Steig mit Gegenverkehr würde eine Reiffeinpasse unweigerlich zu peinlichen Staus führen.