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Rote Bete Knödel und Spinat Knödel

Vom Jochgrimm zur Isi Hütte

Zweites Urlaubswochenende in Deutschnofen. Wir nutzten die kurze Anfahrt zum Jochgrimm; von Deutschnofen ausgehend sind es nur 20 Autominuten. Das Jochgrimm liegt zwischen dem Weißhorn (2.313 m) und dem Schwarzhorn (2.439 m), die wir Traminer gerne – neben dem Roen – als unsere Hausberge bezeichnen. Die beiden südlichsten Dolomitengipfel verschönern nämlich unseren Panoramablick Richtung Osten.

Am Lavazéjoch zeigt der Temperaturfühler 16 Grad an. Fein kühl! Bereits gestern Abend, als wir von Tramin nach Deutschnofen gefahren sind, ist uns der Temperaturunterschied von 8 Grad aufgefallen. Von Deutschnofen hier herauf auf das Joch sind es nun nochmals 4 Grad weniger.

Wir wollen weiter zum Jochgrimm hinüber. Nach nur weiteren 5 Autominuten ist der Parkplatz am Jochgrimm unterm Hotel Schwarzhorn erreicht.

Rosengartengruppe
Rosengartengruppe

Richtung Norden umrahmt die Morgensonne den Latemar, Rosengarten und den Schlern. Jetzt liegen die Südostflanken dieser imposanten Dolomitenberge noch im Schatten, aber ich kann schon erahnen welchen tollen Panoramablick wir am Nachmittag haben werden.

Am Jochgrimm

Kühe am Jochgrimm
Kühe am Jochgrimm

Wandertechnisch haben wir uns nicht viel vorgenommen. Das Schwarzhorn lassen wir links und das Weißhorn rechts liegen und spazieren den Wanderweg Nr.  2 (Richtung Gurndin Alm) entlang. Nach nur wenigen hundert Meter hören wir Kuhglocken. Eine Herde junger Kühe  starrt uns entgegen. Zwischen den Rindern machen wir auch einige Pferde und eine Familie Esel aus.

Wir brauchen gute 15 min bis wir Anna von diesem Anblick „loseisen“ können.

So langsam wird es warm. Eingecremt haben wir uns bereits, nun wird es Zeit die Zip-Funktion der Wanderhosen zu nutzen und die Beinbedeckung abzunehmen.

Zicklein auf der Gurndin Alm
Zicklein auf der Gurndin Alm

Der Kinderwagen zum Rucksacktransportmittel umfunktioniert, weil Anna keine Lust hat drin zu sitzen, schlendern wir entlang der Magerwiesen am Fuße des Weißhorns recht gemütlich zur Gurndin Alm hinüber. Dort wartet auch schon die nächste Attraktion für Anna. Hinterm Haus spielen Zwergziegen miteinander. „Mäh, mäh!“ Das ist natürlich ein Riesenspaß für eine Eineinhalbjährige. Sie getraut sich sogar eine der Ziegen zu streicheln.

Und wieder ist Anna fast nicht von den Tieren weg zu lotsen. Nur dem Kaninchengehege ist es zu verdanken, dass wir es mit Müh und Not schaffen.

Von der Gurndin Alm führt der Weg Nr. 12A – auch eine breiter Forstweg – in einigen Kurven hinunter bis zu einer Wegkreuzung.  Würden wir auf dieser Forststraße bleiben, würden wir nach Oberradein hinunter kommen. Machen wir aber nicht. Wir biegen links in den Forstweg Schindelboden ein und spazieren hinüber bis zur Talstation des Schwarzhorn Sesselliftes wo die Isihütte (auch Almrestaurant Kalditscher Wirt genannt), unser heutiges Wanderziel steht.

Isihütte

Wanderung ist eigentlich das falsche Wort, die Route vom Parkplatz Jochgrimm bis hier her müsste man eher als Spaziergang bezeichnen. Trotzdem gönnen wir uns ein deftiges Mittagsmahl. Während wir auf die bestellten Knödel warten bekommt Anna wie immer ihr mitgebrachtes Gemüse. Das hat gleich zwei Vorteile: solange sie nicht andere Speisen sieht, ist sie mit ihrem Gemüse sehr zufrieden, außerdem braucht sie so nicht warten und kann sofort mit dem Essen loslegen.

Spinatknödel und Rote Bete Knödel
Spinatknödel und Rote Bete Knödel

Anna hat ihr Gemüse schon aufgegessen, die Knödel stehen noch nicht auf dem Tisch. Verständlich, denn wir sind nicht die einzigen Wanderer. Die ISI Hütte ist mit Spaziergängern, Wanderer und auch Mountainbiker rapple voll. Da ist es nicht verwunderlich, dass gute Knödel etwas Zeit brauchen. Für Anna kein Problem, denn sie darf in der Zwischenzeit mit der besten Mami von allen die Hasen der Tochter der Wirtin, einem vierjähriges Mädchen, anschauen. Anna darf sogar ein Babyhäschen streicheln.

Das Knödelparadies

Die Knödel sind da. Welche Augenweide! Speckknödel, Spinatknödel und Ronenknödel (Rote Bete) lassen uns das Wasser im Mund zusammen laufen. Hier auf dem Alm ist die typische Tiroler Speise noch dazu doppelt gut.

Anna und die Knödel
Anna und die Knödel

Anna schöpft aus den vollen und langt auch gerne mal mit der Hand zu. Das Gulasch von Tatis Teller muss selbstverständlich auch gekostet werden.

Nach dem köstlichen Mittagsmahl sollte Anna etwas schlafen. Wir müssen darum recht schnell aufbrechen, denn Einschlafen kann sie nachmittags nur im „hottelndem“ Kinderwagen.

Rückweg

Es ist richtig heiß, das Schieben des Kinderwagen treibt mir die Schweißperlen auf die Stirn. Eigentlich wollten wir von der ISI Hütte über den Wanderweg Nr. 1 schnurstracks zurück hinauf zum Jochgrimm, haben uns aber aufgrund der Ungewissheit ob der weg Kinderwagen tauglich ist, dagegen entschieden und spazieren somit den gleichen Weg zum Parkplatz zurück.

Am Jochgrimm

Da der Nachmittag wenig fortgeschritten ist, spazieren wir noch am Fuße des Weißhorns den Wanderweges Nr. 1 entlang. Würden wir diesen Wanderweg für circa 3,5 km folgen kämen wir zur Alm Neuhütt von voriger Woche.

Rosengarten- und Latemarblick
Rosengarten- und Latemarblick

Wir entscheiden uns dagegen und spazieren lieber zurück zum Joch Grimm zurück. Wir möchten uns eine Stunde auf einer flachen Weise ausruhen, wo dann Anna gefahrlos spielen kann.

Die Entscheidung erweist sich als goldrichtig. Kaum zurück zum Joch, ist Anna auch schon wach. Wir breiten unsere Bergdecke auf einer Wiese mit Latemar-, Rosengarten- und Schlernblick aus. Ideale Bedingungen fürs Auge.

Anna und die Rutschbahn
Anna und die Rutschbahn

Die Rutschbahn neben dem Hotel Schwarzhorn habe ich bereits in der Früh gesehen. Anna haben wir sie noch nicht gezeigt. Nun kurz vor der Heimfahrt zeige ich hinüber und frage: „Wilsch rutschen?“

„Jo, jo, jo“, Anna ist sofort Feuer und Flamme.

Die Rutschbahn ist für Kinder mittleren Alters gedacht. Für Kleinkinder ist sie zu gefährlich. Wenn aber die beste Mami von allen mit hinunter rutscht, dann geht das auch mit einem Kleinkind.

So schließen wir den Jochgrimm-Wandertag mit einer Handvoll Rutschpartien ab und fahren anschließend zurück nach Deutschnofen zu unserer Wochenende-Unterkunft.

GPS Track des Jochgrimm Spazierganges

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos Jochgrimm, Isihütte, Knödel und Dolomiten

Hoteltipps für Ihren Wanderurlaub in Südtirol

3 Kommentare über “Vom Jochgrimm zur Isi Hütte”

  1. Karl-Heinz Weller says:

    Hallo Dietmar
    Schön, dass es mal wieder etliche Berichte und fotos von Euren Touren und Spaziergängen im „Rosengarten-Gebiet“ gibt.
    Das bringt natürlich viele Erinnerungen an vergangene Urlaube – zurückliegend Ende der 90 er und Anfang der 2000 er Jahre mit sich, als ich noch Urlaub im „Unterland“ machte. Da war der Rosengarten natürlich fast vor der Haustüre und in ca. 45 Minuten war man von Kaltern am Ausgangspunkt der Touren.
    Zu diesem Bericht kann ich nur sagen, dass mir das Jochgrimm in zweifelhafter Erinnerung bleibt, weil ich da mit 2 Kumpels mal am Fuß des Weißhorns bei aufkommendem und nicht enden wollenden Regens „fürchterlich versackt bin“, das nähere dazu will ich hier nicht wiedergeben.
    Ich hatte damals noch ein ganz altes Wanderbüchlein in dem bei den Einkehrmöglichkeiten in den Wanderstrecken immer eine „Weinflasche“ eingezeichnet war.
    Und da war die Gaststätte Jochgrimm als „Gasthaus zum Kugele Wast“ bezeichnet, kennst du noch diesen Ausdruck für dieses Gasthaus Jochgrimm? Es hieß wirklich das „Gasthaus zum Kugele Wast“ lustig, oder.? Und genau so verlief unser Tag, wir wanderten oder schlenderten dann nur noch ans Auto am Lavazejoch zurück und hatten einen Tag mit etlichen von den im Büchlein eingezeichneten Weinflaschen hinter uns. Mehr muss hier niemand wissen ………..

    Meine Einstellung hierzu hat sich allerdings um 180 Grad geändert, heute steht das Wandern und die Südtiroler Bergwelt über allem ….

    Bis zum nächsten Mal, du hast ja jetzt viel „Erinnerungsmaterial“ mit tollen Bildern deines Urlaubs als Denkanstöße für mich hinterlassen.

    Schöne Tage in der Natur wünscht euch
    Charly r

  2. Dietmar says:

    Hallo Charly,

    auf dem Jochgrimm gibt es zahlreiche Einkehrmöglichkeiten: Hotel Schwarzhorn, Berghotel Jochgrimm, Alm Gurndin und Isihütte sind jene die ich kenne. Aber von einem Gasthaus „zum Kugele Wast“ habe ich ehrlich gesagt nie gehört. Vielleicht ist es das Berghotel Jochgrimm? Ich weiß es aber nicht.

    Altes Wanderbüchlein mit Weinflaschensymbol als Kennzeichnung für Einkehrmöglichkeit:
    Ja das passt irgendwie zu den „alten Zeiten“ als man in Südtirol vor allem Liter-Weine getrunken hat. Damals gab es z.B. in Tramin noch den Weinbummel: Glas kaufen und dann saufen bis zum Umfallen. Heutzutage hat sich Südtirol von der Massenweinproduktion zur Erzeugung von Spitzenweinen gemausert. Ich persönlich trinke – wie mittlerweile viel junge Leute – nur hochwertige 7/10 Weine. Die kann ich genießen und bekomme davon keine Kopfschmerzen. Letzteres ist aber ein Sache des eigenen Körpers. Der eine oder andere bekommt nämlich auch von teuren Spitzenweine Kopfschmerzen 😉

    Beim Wandern trinke ich gerne zu Mittag – wenn der Anstieg hinter mir liegt – ein Glas „Guatn“. Leider bekommt man auf manchen Almen nur billige Diskounterweine. Dann lasse ich es lieber sein. Mehr als ein Glas geht von einem „Guatn“ nicht. Ein zweites Glas eines z.B. schweren Lagreins ist für Bergsteiger, die auf gefährlichen Wegen unterwegs sind, sicherlich nicht ratsam. Man merkt bei diesen Tropfen recht schnell wie die Reaktionsgeschwindigkeit abnimmt…

    Für Genusswanderer die vom Weißhorn runter kommen (sieht man vom Gipfel ab) wäre es zwar kein Problem, die könnten sich einfach über die Wiesen „runterkugeln“ lassen aber ist ja nicht überall so… *g*

    Grüße

    Dietmar

  3. Karl-Heinz Weller says:

    Hey du
    Ja das war das damalige Gasthaus Jochgrimm, das links vom Lavaze-Joch kommend direkt am Wanderweg stand, also vermutlich das heutige Gasthaus. Damals eine urige kleine Einkehr, die wie beschrieben uns den halben Tag bei Würfeln und Kartenspielen um Wein „aushalten musste.“ Im übrigen tauften wir dieses Wanderbüchlein dann zum „Weinflaschenbuch“ um.
    Doch das ist lange her, aber das „Kugele Wast“ blieb mir als eine Einkehr vor vielen, vielen Jahr an einem dunklen Regentag am Fusse des Weißhorns gut in Erinnerung.
    Die Gurndin Alm kenne ich die ist ja etwas unterhalb dem Jochgrimm, da kehrten wir nur vor dem Regen kurz ein und hab sie erst vor wenigen Jahren nach dem Ausstieg aus der „Bletterbachschlucht“ und vor Besteigen des Weißhorns besucht. Die „Isis“ Alm kenne ich jedoch nicht, die gabs unter diesem Namen so wie ich glaube damals noch nicht, oder es ging an mir vorbei …. ?

    Eine gute Woche wünscht
    Charly

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