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Wanderungen im Südtiroler Mittelgebierge

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Über den Sentiero delle Glare zum Tovelsee

Der wunderschöne Trentiner Bergsee „Lago di Tovel“ erinnert ein wenig an den Pragser Wildsee. Auch er liegt malerisch eingebettet zwischen majestätischen Bergwänden – in seinem Fall sind es die Adamello-Brenta-Berge. Auch hier führt links ein schmaler Steig am Ufer entlang, rechts ein etwas breiterer Waldweg. Und wie beim Südtiroler Pendant ist auch der Tovelsee nur über eine verkehrsregulierte Straße erreichbar.

Was ihm allerdings fehlt, ist der markante Steg mit den Booten am Nordufer. Dafür wartet er mit einer ganz besonderen Geschichte auf: Der Tovelsee war früher einmal rot.

Der Bergsee "Lago di Tovel" (Tovelsee) im Val di Tovel
Der Bergsee „Lago di Tovel“ (Tovelsee) im Val di Tovel

Die rote Geschichte des Tovelsees

Seine spektakuläre rote Färbung im Sommer ging auf das Konto einer einzelligen Alge namens Tovellia sanguinea. Sie ließ das Wasser in bestimmten Uferzonen blutrot schimmern – ein weltweit fast einzigartiges Naturphänomen. Ursache war eine Algenblüte, ausgelöst durch hohe Nährstoffeinträge, vor allem Phosphor und Stickstoff, die über den Dung weidender Tiere in den See gelangten.

Seit den 1960er-Jahren ist diese rote Färbung verschwunden – die Almwirtschaft ging stark zurück, die Nährstoffzufuhr versiegte. Die Alge selbst ist zwar noch im Sediment nachweisbar, aber sie blüht nicht mehr.

Aufstieg zum See vorbei an glasklaren Laghetti und durch die Geröllwüste der „Glare“

Statt direkt zum See zu fahren, parken wir nur beim Albergo Capriolo – schließlich soll das hier ja eine Sonntagswanderung werden, keine Autorundfahrt.

Der Sentiero delle Glare kommt uns da gerade recht: Rund 6 Kilometer und 380 Höhenmeter liegen vor uns – eine ideale Länge für eine gemütliche sonntägliche Kurzwanderung. Zunächst schreiten wir durch schattigen Wald, entlang des Baches Torrente Tresenga. Doch der Bach verabschiedet sich bald – er versickert im porösen Dolomit. Er fließt hier unterirdisch.

Auch die Laghetti Effimeri, die wir unterwegs entdecken wollten, spielen größtenteils Verstecken. Sie zeigen sich nur im späten Frühling bis Frühsommer, wenn das Schmelzwasser aus den umliegenden Bergen durch das durchlässige Geröll der sogenannten „Glare“ sickert. Dann füllen sich kleine, glasklare Becken mit faszinierendem Farbenspiel – von Türkis über Saphirblau bis Smaragdgrün.

Heute entdecken wir nur eines dieser vergänglichen Wasserwunder. Und sein Wasser? Kristallklar. Wie versprochen. Wow.

Laghetti Effimeri entlang des Sentiero delle Glare im Val di Tovel
Laghetti Effimeri entlang des Sentiero delle Glare im Val di Tovel

Die namensgebenden „Glare“ – Geröllhalden einer alten Bergsturzlandschaft, offen und sonnenexponiert – breiten sich nun vor uns aus. Zum Glück ist der Himmel heute bewölkt, denn das Durchqueren dieser Felswüste wäre bei direkter Sonneneinstrahlung eine Hitzeschlacht. Und ein Problem? Ja, ein akustisches. Wir hätten dann nämlich garantiert eine extrem jammernde Anna an unserer Seite.

Der Sentiero delle Glare führt durch eine Geröllhalde
Der Sentiero delle Glare führt durch eine Geröllhalde

Es ist ruhig – auch kein Auto ist weit und breit zu hören. Und das obwohl wir uns recht nahe an der Tovelstraße befinden und sie zwei Mal fast berühren. In ein, zwei Serpentinen steigen wir weiter bergan.

Am Ende der „Glare“ können wir – die Straße überquerend – mit einem fünfminütigen Abstecher die Terrazza delle Glare erreichen. Gesagt, getan – wir steigen hinauf. Die Aussicht? Gut, aber leider nicht ganz so spektakulär, wie wir es uns erträumt hatten.

Zurück auf dem Sentiero delle Glare wird es nun wieder schattiger. Bald darauf überqueren wir die Strada di Tovel definitiv und folgen ihr nun rechterhand weiter. Je näher wir dem See kommen, desto steiler wird das Gelände. Die letzten Abschnitte verlangen zwar etwas Kondition, doch der Steig ist stets gut ausgebaut und technisch unschwierig.

Ganz zum Schluss geht es sogar noch ein Stück bergab – dann ist der Parkplatz Lago di Tovel erreicht.

Rundweg um den Lago di Tovel

Noch fünf Minuten, und wir stehen am Ufer des stillen, grünblauen Sees. Eingebettet liegt er unterhalb markanter Gipfel, die ihn wie eine steinerne Arena umrahmen. Gegen den Uhrzeigersinn gesehen: im Norden die Cima Omet (2.467 m) und die Cima Uomo (2.520 m), Teil der nördlichen Dolomitenkulisse; im Nordosten thront die gewaltige Pietra Grande (2.936 m) über dem See. Weiter südöstlich über der Malga Tuena erheben sich Benon (2.684 m), Cima Tuenna (2.664 m) und Corno di Denno (2.873 m), gekrönt vom markanten Corno di Flavona (2.914 m), der sich zentral über dem Südwestufer erhebt – ein echter Blickfänger. Im Süden schließlich zeigen sich auch die Cima Pà de l’Asen (2.133 m) und die Cima Loverdina (2.237 m).

Der Tovelsee wird von den mächtigen Gipfeln der Brenta-Dolomiten umrahmt.
Der Tovelsee wird von den mächtigen Gipfeln der Brenta-Dolomiten umrahmt.

Die beste Ehefrau von allen und ich erinnern uns an vor fünfzehn Jahren: Damals wollten wir eigentlich zum Sasso Rosso hinauf – mussten jedoch wegen mickriger 150 fehlender Höhenmeter aufgeben. Das Wetter spielte einfach nicht mit. Am Ende sind wir also „nur“ zwischen der Cima Uomo und der Cima Benon auf rund 1.500 Meter hochgestiegen, über den Passo di Pra Castron gewandert und bis zum Biwak „Claudio Costanzi Albasini“ gelangt. Anschließend ging’s zurück – und zum krönenden Abschluss noch einmal rund um den See.

Die beste Ehefrau von allen und ich erinnern uns an vor fünfzehn Jahren: Damals wollten wir eigentlich zum Sasso Rosso (2.645 m) hinauf – mussten jedoch wegen mickriger 150 fehlender Höhenmeter aufgeben. Das Wetter spielte einfach nicht mit. Am Ende sind wir also „nur“ zwischen der Cima Uomo und der Cima Benon auf 2.503 Meter hochgestiegen, über den Passo di Pra Castron gewandert und bis zum Biwak „Claudio Costanzi Albasini“ gelangt. Anschließend ging’s zurück – und zum krönenden Abschluss noch einmal rund um den See.

Zurück im Heute: Der Tovelsee liegt still vor uns, umgeben von steilen Felswänden und dichten Wäldern. Einige Wolken hängen tief an den Gipfeln – laut Wetterprognose sollen bald einige Regentropfen fallen.

Trotzdem marschieren wir los, im Uhrzeigersinn rund um den See. Ein schmaler, stellenweise mit Drahtseilen gesicherter, aber völlig unschwieriger Steig führt uns zur Spiaggia Bianca, dem weißen Kiesstrand am Ostufer. Es ist die beliebteste Badestelle des Tovelsees – ideal zum Sonnen, Schwimmen, Treibenlassen.

Der See gehört zum UNESCO-Biosphärenreservat der Brenta-Dolomiten. Motorboote? Verboten. Baden? Erlaubt – zum Glück!

Mittagspause. Wir breiten unsere Decke aus, essen, genießen den Blick – und warten auf den versprochenen kurzen Nieselregen. Der kommt nicht. Dafür aber: die Sonne. Super!

Anna will Schiffchen bauen. Aus kleinen Stücken Totholz schnitzt sie ein Segelboot, einen Dampfer, ein Ruderboot und – natürlich – ein U-Boot. Mit einem langen Stock dirigiert sie ihre Flotte gekonnt am Ufer entlang.

So ein Bergsee eignet sich auch zum Schiffchen spielen.
So ein Bergsee eignet sich auch zum Schiffchen spielen.

Das verschafft uns Erwachsenen ein seltenes Geschenk: Ruhe ohne eine quasselnde Anna und somit die Möglichkeit eines Mittagschläfchens am Seeufer. Fast zwei Stunden vergehen, bis wir unsere Tovelsee-Umrundung fortsetzen und weiter zum schönen Südufer schlendern. Derweil zieht ein Ruderboot gemächlich übers Wasser. Hm… Da muss es irgendwo mehr Infrastruktur geben, denken wir uns – sonst gäbe es hier wohl kaum Ruderboote.

Das Ostufer ist von einem breiten Waldweg erschlossen. Dahinter ducken sich einige Hütten – vermutlich Ferienhäuser.

Auf Höhe des Albergo Lago Rosso entdecken wir rechterhand einen Rasenstrand. Gleich daneben, auf einer Böschung: mehrere grüne Ruderboote. Aha.

Am Tovelsee gibt es mehrere Strände. Neben einem großen Kiesstrand gibt es, wie man hier im Bild sieht, auch einen Grasstrand.
Am Tovelsee gibt es mehrere Strände. Neben einem großen Kiesstrand gibt es, wie man hier im Bild sieht, auch einen Grasstrand.

Weiter geht es für uns zur Casa del Parco Lago Rosso – einem kleinen Besucherzentrum, das dem See und dem außergewöhnlichen Phänomen seiner Rotfärbung gewidmet ist. Direkt am Ufer, eingebettet in einen stillen Tannenwald, bietet das Zentrum eine Ausstellung sowie Räume für didaktische Programme und wissenschaftliche Forschung. Eintritt? Frei.

Im Besucherzentrum Lago di Tovel ist auch ein Plastik mit den Gebirgen rund um den Tovelsee zu sehen.
Im Besucherzentrum Lago di Tovel ist auch ein Plastik mit den Gebirgen rund um den Tovelsee zu sehen.

Wir drehen eine kurze Runde durch die zwei Ausstellungsräume. Neben einem plastischen Modell der umliegenden Bergwelt entdecken wir auch eine Skulptur der Alge Tovellia sanguinea – der Hauptdarstellerin jener sagenumwobenen Rotfärbung.

Weiter geht’s – vorbei an der Picnic Bar Orso Bruno und dem Restaurant Chalet Tovel, bevor wir schließlich unsere 360°-Runde um den Tovelsee vollenden.

Rückweg durch das Val di Tovel

Noch ein Erinnerungsfoto, dann treten wir recht zügig den Rückweg an – auf demselben Pfad, auf dem wir gekommen sind: dem Sentiero delle Glare, zuerst durch Wald, dann durch das Geröllfeld, zum Schluss entlang der ruhigen Bachs Tresenga, bis zum Parkplatz beim Gasthof Al Capriolo.

Diese leichte Wanderung auf dem Sentiero delle Glare können wir jedem empfehlen, der den Besuch des Sees mit einem abwechslungsreichen – und was den Pfad betrifft: überraschend vielseitigen – Zustieg verbinden möchte.

Karte mit GPS-Download der Tovel-Wanderung

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50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) Höhe (m)

Eckdaten der Tour

Über den Sentiero delle Glare zum Tovelsee

  • Dauer: 4:30 h
  • Distanz: 14,7 km
  • Bergauf: 429 m
  • Bergab: 427 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Wandern
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Brenta Dolomiten
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 1.000er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 797 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 1.200 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 14,7 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 7,2 Kilometer und 429 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 8,6 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 7,4 Kilometer und 427 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 8,3 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein durchschnittlicher Wanderer benötigt für die reine Gehzeit ca. 4:50 Stunden, ein geübter Wanderer ca. 4:30 Stunden.
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei der Wanderung werden ca. 1.518 kcal verbrannt.
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?

Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:

  • 3s* Chalet Tovel (Hotel)Höhe: 1.193 m ü. d. M.GPS: 46.263964, 10.9527903s* Chalet Tovel (Hotel) Località Lago di Tovel 38019, Ville d'Anaunia, Provincia di Trento, ITA +39 348 0627003
  • Al Capriolo (Hotel)Höhe: 800 m ü. d. M.GPS: 46.294348, 10.974398Al Capriolo (Hotel) Ville d'Anaunia, Provincia di Trento, ITA
  • Albergo Lago Rosso (Hotel)Höhe: 1.198 m ü. d. M.GPS: 46.260231, 10.944035Albergo Lago Rosso (Hotel) Località Lago di Tovel 38019, Ville d'Anaunia, Provincia di Trento, ITA +39 0463 451242
  • AussichtspunktHöhe: 989 m ü. d. M.GPS: 46.281559, 10.964098
  • Casa del Parco Lago RossoHöhe: 1.190 m ü. d. M.GPS: 46.260359, 10.945280
  • Information OfficeHöhe: 1.167 m ü. d. M.GPS: 46.264994, 10.954635
  • Laghetti Effimeri (See, Teich)Höhe: 827 m ü. d. M.GPS: 46.291301, 10.976307
  • Laghetti Effimeri (See, Teich)1Höhe: 846 m ü. d. M.GPS: 46.287568, 10.972939Laghetti Effimeri (See, Teich)
  • Lago di Tovel (See, Teich)Höhe: 1.177 m ü. d. M.GPS: 46.260488, 10.949507
  • Parcheggio Capriolo (Parken)Höhe: 799 m ü. d. M.GPS: 46.294971, 10.974376
  • Picnic Orso Bruno (Café)Höhe: 1.191 m ü. d. M.GPS: 46.263986, 10.950623Picnic Orso Bruno (Café) Ville d'Anaunia, Provincia di Trento, ITA
  • StrandHöhe: 1.178 m ü. d. M.GPS: 46.259552, 10.950263

Video und Fotos der Wanderung zum Tovelsee und rund um den See

Anna, Anni, Bled, Slowenien

Ausflug zum Bleder See – Wandern & schwimmen

Tag sechs unseres Kärnten-Urlaubs. Heute wollen wir nach Slowenien – oder besser gesagt: ich will. Denn der Bleder See steht schon lange ganz oben auf meiner Wunschliste. Er gilt als einer der fotogensten Orte Europas und als wahres Wahrzeichen Sloweniens. Eingebettet in die Ausläufer der Julischen Alpen, verspricht der 2,1 km lange und bis zu 1,4 km breite See ein Postkartenpanorama: smaragdgrünes Wasser, eine winzige Insel mit barocker Kirche mittendrauf – und darüber, wie ein steinernes Krönchen, eine mittelalterliche Burg, die sich 130 Meter hoch über dem See auf einen Felsen klammert.

Bled, Slowenien, Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt

Anna darf vor der Abfahrt nach Slowenien noch einmal zur Reitstunde – das ist natürlich wichtiger als ein früher Start Richtung Bleder See.

Anna, Rutarhof, reiten

Also brechen wir erst um 9 Uhr in Rosegg auf, fahren über die Karawankenautobahn in Richtung Karawankentunnel. Und wir haben Glück: Kein Stau vor dem 8 Kilometer langen Tunnel, kaum Verkehr – so erreichen wir Bled nach nur 40 Minuten. Genauer gesagt die Nordwestseite des Sees, beim Parkplatz Mala Zaka, wo sich auch ein öffentliches Strandbad befindet. Ende Juni ist das mit dem Parken noch entspannt.

Fotohotspots über dem Bleder See

Natürlich will ich zuerst die Fotospots Ojstrica und Velika Osojnica erkunden. Fast schleicht sich dabei ein schlechtes Gewissen ein – denn genau das ist es, was in Südtirol mittlerweile zum Problem geworden ist: Alle wollen zum gleichen Aussichtspunkt, drängen sich an denselben Hotspots, bis sich das Gefühl einstellt, das Land werde überrannt. Dabei gäbe es abseits dieser Fotomagnete selbst in der Hochsaison noch Platz, Luft und erstaunlich viel Ruhe. Nun ja – heute machen wir eben auch einmal mit und werden Teil des Problems.

Bled, Slowenien

Also spazieren wir zunächst zum Westufer des Bleder Sees – auf Slowenisch: Bled Jezero – hinüber, zum Kiesstrand Velika Zaka, wo sich auch ein Campingplatz befindet. Der Strand ist wirklich schön, das Wasser glasklar und verlockend – aber der Sprung hinein muss warten. Den heben wir uns für später auf.

Unser nächstes Ziel: der Aussichtspunkt Ojstrica, etwa 20 Minuten soll der Aufstieg dauern, danach nochmals 20 Minuten weiter zur Velika Osojnica. Zügig schreiten wir voran. Nach gut 15 Minuten – ein kurzes, recht steiles, schottriges Wegstück im ansonsten angenehm schattigen Wald liegt bereits hinter uns – wundern wir uns: Kein Aussichtspunkt in Sicht. Merkwürdig, denn wir halten uns eigentlich für schneller als die Wanderwegweiser es uns zutrauen.

Ein Blick in die Wander-App bringt Klarheit: Wir sind am Ojstrica vorbeigelaufen und bereits auf dem Weg zur Mala Osojnica. Zurück – und damit das steile Wegstück doppelt gehen? Nein, danke. Wir beschließen, zuerst zum höchsten Punkt weiterzuwandern – zur Velika Osojnica –, dann die Mala Osojnica auf dem Rückweg mitzunehmen und schließlich, statt der geplanten Rundtour, einfach umzukehren. So erreichen wir den Hotspot Ojstrica ganz am Ende, im Abstieg.

Gesagt, getan – Vom 756 Meter hohen und am weitesten vom See entfernten Aussichtspunkt Velika Osojnica – „Velika“ bedeutet übrigens „groß“ – genießen wir schließlich einen formidablen Ausblick auf den See. Der Aufstieg hat sich gelohnt, nicht zuletzt, weil der Osojnica-Hügel dicht bewaldet ist und nur wenige Aussichtspunkte bietet. Eine Bank lädt zum Verweilen ein. Viel los ist hier oben heute nicht – das überrascht mich ein wenig, freut mich aber umso mehr.

 

Bled – Aussichtspunkt Velika Osojnica

Zurück an der Wegkreuzung, an der wir zuvor zur Velika Osojnica rechts hinaufgebogen sind. Jetzt geht’s hinüber zur Mala Osojnica – „Mala“ bedeutet übrigens „klein“. Von hier blicken wir nur kurz zum See hinunter, da stehen wir auch schon vor einer steilen Treppenleiter.

Bled, Slowenien

Die ängstlichste Ehefrauen von allen hat Glück: Wir müssen da nicht hinunter. Denn wie geplant wickeln wir die Tour nun rückwärts ab, um endlich den Aussichtspunkt Ojstrica zu erreichen.

Dieser liegt auf einem Felssporn, der mit einer Seilversicherung versehen ist. Nicht zwingend notwendig – aber angesichts der Menschenmassen, die hier zur Hochsaison heraufkeuchen, teils sogar im Zwielicht oder bei Nacht, ist sie dennoch eine sehr sinnvolle Maßnahme.

Angekommen stehen wir vor einer Bank mit traumhaften Seeblick. Hier ist es nun doch etwas bevölkert – verständlich: Es ist mittlerweile 12 Uhr, und meiner Meinung nach bietet kein Punkt eine schönere Aussicht auf den Bleder See. Die Perspektive über das Wasser hinweg schafft eine beeindruckende Tiefenwirkung, als würde sich der See unter uns in die Landschaft hineinziehen. Wir bleiben etwa 20 Minuten – dann ruft der Strand.

Baden und Seeumrundung

Unten angekommen müssen wir noch rund 800 Meter zum Auto zurück, um unsere Badesachen zu holen. Dann wieder retour – und endlich, um 12:30 Uhr, dürfen wir in den klaren, slowenischen See eintauchen.

Bled, Slowenien

Laut Wetterbericht soll es am Nachmittag etwas zuziehen. Das kommt uns gerade recht. Um 14:30 Uhr starten wir zu einer Seeumrundung im Uhrzeigersinn. Die versprochenen Wolken bleiben allerdings aus. Einerseits schade – ein bisschen Abkühlung wäre gut gewesen –, andererseits wunderbar: Der Blick auf den See bleibt ungetrübt. Und der Rundgang ist fantastisch. Die Seeuferpromenade hält, was sie verspricht: stetiger Seeblick, idyllisch, gepflegt – einfach wunderbar.

Wir könnten zur Burg Bled aufsteigen – doch das geht sich mit der voreingestellten Parkzeit nicht aus. Also spazieren wir weiter am Ufer entlang bis in den Luftkurort Bled, wo sich dieser mit dem „Veldeser See“ vereint. Wir gönnen uns ein Eis, blicken über das smaragdgrüne Wasser, stellen uns in den herzförmigen Fotorahmen, lassen uns von einem asiatischen Touristen ablichten, der ganz offensichtlich keine Anleitung braucht, wenn es darum geht, mit einer Nikon-Kamera umzugehen.

Dann setzen wir unseren Rundgang entlang des Ost- und Südufers fort – wir folgen dem insgesamt rund sechs Kilometer langen Seeweg.

Natürlich bleibt unser Blick dabei immer wieder an der Seeinsel mit der markanten Kirche hängen. Sie ist es schließlich, die den Bleder See erst zu dem ikonischen Fotospot macht. Auf ihr thront die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt mit ihrer barocken Glocke – ein Ort, der nicht nur Pilger anzieht, sondern auch eines der meistfotografierten Motive Sloweniens ist. Besonders magisch soll es hier bei Sonnenaufgang sein, wenn Nebelschwaden über dem Wasser liegen und das Glockenspiel durch die morgendliche Stille hallt.

Dieses Glück – oder Pech, je nachdem, wie man es sehen will – haben wir heute nicht. Dafür eröffnen sich uns unterwegs immer wieder neue Perspektiven, die die märchenhafte Insel oder die hoch aufragende Burg eindrucksvoll in Szene setzen.

Leider geht sich auch eine Fahrt mit der „Pletna“-Gondel hinüber zur Insel für uns zeitlich nicht mehr aus. Also schlendern wir weiter bis zum Südwestufer, wo wir die Seeunrundung auf einem Steg direkt über dem Wasser fortsetzen dürfen. Zum Schluss heißt es dann – zum mittlerweile vierten Mal heute – zurückmarschieren: vom Kiesstrand Velika Zaka bis zum öffentlichen Strand von Mala Zaka.

Das war’s mit Bled. Leider. Wir müssen Abschied nehmen.

Rückfahrt mit böser Überraschung über den Loiblpass

Die Rückfahrt vom slowenischen Bled ins österreichische Rosental führt uns über den Loiblpass, weil wir noch einen Abstecher nach Klagenfurt einplanen. Doch kurz vor dem Tunnel beginnt das Drama: Die Motorleistung bricht ein, die orange Vorwärmlampe leuchtet auf – und blinkt dann wieder. Sch… Wir fahren rechts ran, schalten aus, starten neu. Zwei Minuten später: dasselbe Spiel. Nun sind wir im Tunnel. Wieder leuchtet der orange Störenfried auf. Anhalten? Keine Option. Also weiter – im Notlaufmodus. Der Tunnel zieht sich, obwohl er nur einen Kilometer lang ist. Schließlich geht auch noch das Motorblock-Symbol an. Die Nerven flattern.

Endlich draußen, zurück in Österreich. Immerhin. Doch gleich die nächste Überraschung: Grenzkontrolle. „Ausweis bitte.“ Ich reiche der Grenzpolizistin meinen Führerschein – will sie aber nicht. Sie will den Ausweis. Bekommt sie. Dann fragt sie nach dem Ausweis der besten Ehefrau von allen. Ups – liegt in Rosegg. Und der der Tochter? Auch dort. Ich zeige Fotos der Ausweise am Handy – gilt nicht. Und jetzt? Wir werden verwarnt, kommen aber mit einem blauen Auge davon.

Mehr Sorgen macht uns das Auto. Unser Mechaniker des Vertrauens ist glücklicherweise erreichbar. Seine Einschätzung: Weiterfahren müsste möglich sein – aber nur mit stark reduzierter Leistung. Am besten wäre es, eine Werkstatt aufzusuchen und den Fehler löschen zu lassen, um den Notlaufmodus loszuwerden. Am wahrscheinlichsten, meint er, sei nach wie vor ein Problem mit der Abgasrückführung – auch weil unser Golf damit schon einmal Ärger gemacht hat.

Die beste Ehefrau von allen will direkt zurück nach Rosegg. Auto stehen lassen. Punkt. Anna ist enttäuscht – denn so fällt Klagenfurt flach. Ich will auch nach Klagenfurt. Streit. – Zensuriert.

Doch dann, wie aus dem Nichts: Bei der Einfahrt in Klagenfurt plötzlich ein Schild: „KFZ-Werkstätte“. Zack – ich biege ab. Und tatsächlich: Eine Werkstatt, die auch VW macht. Es ist zehn vor sechs, also zehn Minuten vor Ladenschluss. Trotzdem hört sich der freundliche Mechaniker unser Problem an. Er meint, er könne den Fehler problemlos löschen – aber wenn es die Abgasrückführung sei, helfe das nicht lange. Das müsste man reparieren. Sechs bis sieben Stunden Arbeit. Morgen haben sie zu – Vier-Tage-Woche. Eventuell könne er anbieten die Abgasrückführung auf die Schnelle provisorisch mit einer Metallplatte stillzulegen, damit wir heimkommen. Aber zuerst wolle er den Computer anschließen: Ferndiagnosen seien eben so eine Sache. Es könnte auch etwas ganz anderes sein.

Und tatsächlich: Der Fehlercode zeigt ein Problem mit der Ladedruckregelung – also mit dem Turbo. Eine Metallplatte hilft da natürlich gar nichts. Er löscht den Fehler und rät uns, möglichst langsam zu fahren und unter 2.500 Touren zu bleiben, damit der Turbo gar nicht erst anspringt.

Wir nehmen uns zusätzlich vor, Autobahnen zu vermeiden – und hoffen einfach, irgendwie heil durch den Urlaub zu kommen. Die Rückfahrt zum Rutarhof verläuft mit ständigem Blick auf den Tourenzähler. Aber: Es klappt. Da wir ankommen, blinkt am Armaturenbrett – nichts.

Karte der Wanderung am Bleder See mit GPS-Download

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Eckdaten der Tour

Ausflug zum Bleder See – Wandern & schwimmen

  • Dauer: 4:00 h
  • Distanz: 12,0 km
  • Bergauf: 524 m
  • Bergab: 522 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Wandern
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Slowenien
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 0er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 476 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 753 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 12,0 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 5,8 Kilometer und 524 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 13,2 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 6,0 Kilometer und 522 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 12,8 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein durchschnittlicher Wanderer benötigt für die reine Gehzeit ca. 4:25 Stunden, ein geübter Wanderer ca. 4:00 Stunden.
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei der Wanderung werden ca. 1.410 kcal verbrannt.
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?

Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:

Fotos vom Bleder See und den Aussichtspunkten

Alle Urlaubstage unseres Wörthersee-Urlaubs

Anna, Anni, Loiblbach, Tschaukofal, Tscheppaschlucht, Wasserfall

Wandern durch die Tscheppaschlucht

Die Tscheppaschlucht in den Karawanken bei Ferlach ist unser heutiges Ziel. An einem so glühend heißen Sommertag kommt uns die kühle Schlucht gerade recht. Wir sind etwas nervös, denn laut Info ist der letzte Einlass um 17.00 Uhr, und nun ist es bereits 16.30 Uhr.

Doch am Kiosk des Parkplatzes gibt man Entwarnung: Es geht sich noch aus. Der letzte Einlass ist tatsächlich um 17.00 Uhr, die letzte Rückfahrt mit dem Bus – man durchquert die Schlucht idealerweise nur in eine Richtung – startet um 18.30 Uhr.

Start am Waldseilpark und Goldenen Bründl

Also los geht’s! Wir marschieren vorbei am Waldseilpark Tscheppaschlucht, hinunter zum Loiblbach, und weiter bis zum „Goldenen Bründl“, wo auch die Kassa mit der Ticketausgabe steht.

Wir dürfen passieren, allerdings rät man uns, nicht allzu viele Fotopausen einzulegen und direkt die rund 1,2 Kilometer bis zum Gasthof Deutscher Peter durchzuwandern. So würden wir den Bus sicher erwischen.

Hier beginnt der interessante Teil durch die Tscheppaschlucht
Hier beginnt der interessante Teil durch die Tscheppaschlucht

Über Stege, Brücken und zur Teufelsbrücke

Die vom Loiblbach geschaffene Klamm hält, was sie verspricht: Stege, Brücken, Leitern – und mittendrin das rauschende Spektakel der Natur. Die Highlights sind die Teufelsbrücke und der 26 Meter hohe Tschaukofall. Rund 300 Höhenmeter sind zu überwinden. Wir schaffen die reine Schluchtstrecke in einer halben Stunde – trotz kurzem Verweilen an den Hotspots. Schade eigentlich. Hätten wir gewusst, wie flott das geht, hätten wir uns mehr Zeit genommen, um die Tiefblicke auf die grünblauen Gumpen zu genießen.

Wobei – vielleicht auch besser so. Die beste Ehefrau von allen hat es nicht so mit luftigen Höhen und schmalen Treppen. Stehenbleiben ist für sie keine Option. Lieber zügig durch.

Anna auf der Hängebrücke „Teufelsbrücke“ in der Tscheppaschlucht

Nicht so Anna und ich. Wir lieben den Nervenkitzel. Zwei Mal marschieren wir über die Teufelsbrücke – ein schwebender Nervenkitzel mit Blick in die Tiefe, der uns höllisch Spaß macht. Wenigstens die Aussichtsrampe am Wasserfall ist auch für die ängstlichste Ehefrau von allen machbar. Dort können wir doch das eine und andere Erinnerungsfoto schießen.

Die beste Ehefrau von allen und ich vor dem Tschaukofal in der Tscheppaschlucht
Die beste Ehefrau von allen und ich vor dem Tschaukofal in der Tscheppaschlucht

Finale am Tschaukofall und Panoramaweg

Nach dem Tschaukofall führt der Weg weiter auf dem sogenannten Panoramaweg – der sich allerdings eher als Naturlehrpfad entpuppt – bis zum Gasthof Deutscher Peter. Dort warten wir auf den Bus, der uns schließlich kurvenreich zurück zum Ausgangspunkt beim Parkplatz Tscheppaschlucht bringt.

Karte der Tscheppaschlucht mit GPS-Download

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Eckdaten der Tour

Wandern durch die Tscheppaschlucht

  • Dauer: 1:50 h
  • Distanz: 4,5 km
  • Bergauf: 266 m
  • Bergab: 183 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Spaziergänge, Wandern
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Gurktaler Alpen, Kärnten
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 0er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 564 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 756 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 4,5 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 2,5 Kilometer und 266 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 13,9 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 2,0 Kilometer und 183 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 13,3 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein Spaziergänger benötigt ca. 1:50 Stunden für die reine Gehzeit.
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei dem Spaziergang werden ca. 266 kcal verbrannt.
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?

Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:

Fotos der Tscheppaschlucht-Wanderung

Alle Urlaubstage unseres Wörthersee-Urlaubs

Laggerhof, Millstätter See

Wandern am Millstätter See: Südufer-Tour mit Schiffsrückfahrt

Heute geht es zum Millstätter See. Eingebettet in die sanft geschwungenen Nockberge gilt er als einer der wärmsten – und zugleich tiefsten – Alpenseen Kärntens. Sein dunkles, mineralreiches Wasser schimmert smaragdgrün und lädt zum Schwimmen ein. Am Südufer geht es still und naturbelassen zu, während das Nordufer mit Orten wie Seeboden und Millstatt belebter ist.

Start der Südufer-Wanderung in Döbriach

Unser Plan: von Döbriach dem stillen Südufer entlang wandern, bis Seeboden grüßt – und dann mit dem Schiff über Millstatt zurückschaukeln.

Kaum sind die Wanderschuhe geschnürt, purzelt der besten Ehefrau von allen ein Gedanke aus dem Kopf, der das ganze Unternehmen ins Wanken bringt:
„Bei uns daheim schalten sich die Kochplatten ja automatisch aus, wenn man den Topf von der Platte runter zieht. Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich in der Ferienwohnung das Kochfeld wirklich abgedreht habe. Fast sicher. Aber nicht hundertprozentig.“

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Frühlingswanderung zum Schloss Sigmundskron mit Messner Mountain Museum.

Frühlingswanderung von Frangart nach Girlan und zum Schloss Sigmundskron

Eine ganz besondere Frühlingswanderung im Süden Südtirols kann man in der Gemeinde Eppan in den beiden Ortsteilen Frangart und Girlan erleben. Kunstinstallationen, Frühlingsblumen und ein Schloss mit Löwen inklusive.

Von Frangart aus führt eine Nebenstraße der Bozner Straße hinauf nach Girlan. Sie geht in eine namenlose Straße über, die gerne als Rad- und Wanderweg genutzt wird. Genau auf dieser Straße sind wir heute wandertechnisch unterwegs. Zuerst sind wir an Weinbergen vorbeimarschiert, nun spazieren wir schattig durch Mischwald hinauf auf den Mitterberg.

"Dragobert der Drache" im Kunstgarten Hochfrangart
„Dragobert der Drache“ im Kunstgarten Hochfrangart

Plötzlich streckt uns ein Lindwurm seine Fratze entgegen. „Dragobert der Drache“, so heißt die Skulptur, die ihr Maul und vor allem ihre Zunge über unsere Köpfe streckt. Der Drache ist vom selben Künstler wie die große silberne Edelstahlkugel, die man schon von weitem sieht, wenn man von Bozen ins Überetsch fährt, und die deshalb viel bekannter ist als der Drache. Beide Kunstwerke stammen von dem bereits verstorbenen Künstler Karl Nicolussi Leck. Sie gehören zum privaten Kunstpark Hochfrangart.

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Oberhalb von Bozen gibt es nun einen neuen Südtiroler Themenweg, den Weinwanderweg Rebe.

Auf dem Weinwanderweg „Rebe“ nach Signat

Eine schöne Herbstwanderung in der Nähe von Bozen ist gefragt. Da fällt mir ein, dass es am Sonnenhang zwischen Rentsch und Signat einen neuen Weinwanderweg geben soll. „Rebe“ haben ihn die Macher genannt.

Da wir zwar die Gegend bei St. Magdalena – früher auch Prazöll genannt – kennen und wissen, dass man von dort einen herrlichen und heute sonnigen Blick auf die Alpenhauptstadt Bozen hat, uns der Weinwanderweg „Rebe“ aber noch unbekannt ist, machen wir uns auf den Weg nach Rentsch. Wir sind gespannt, was das Bozner und Rittner Wein-Terroir Neues zu bieten hat.

Parken ist in Rentsch eine Herausforderung! Wer also mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, ist im Vorteil.

Start Weinwanderweg Rebe in Rentsch beim Ansitz Waldgries

Wir haben Glück und starten in Rentsch beim Ansitz Waldgries von Christian Platter. Das ist für uns die erste Station des Themenweges. Lustigerweise laut Infobroschüre „Rebe – Weinwanderweg – Die kunstvolle Weintreppe“ die letzte. Offenbar geht man davon aus, dass die meisten Weinwanderer wie folgt unterwegs sind: Mit der Rittner Bahn hinauf auf den Ritten nach Oberbozen. Dann zu Fuß hinunter nach Signat und schließlich den Weinwanderweg von oben hinunter.

Das ist nicht unseres. Wir wollen die 500 Höhenmeter von unten hinauf und dann mit der Seilbahn… – nein, dann auch wieder zu Fuß hinunter. Der Weg ist das Ziel und ein bisschen Sport schadet ja bekanntlich nicht.

Der Weinwanderweg – als Traminer kennen wir uns mit Weinwanderwegen aus – beeindruckt gleich zu Beginn.

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Andreas, Anna, Funtneider Wiese, Nadia, wandern

Von Lajen bis zum Tschatterlin-Sattel (Dolorama-Weg, Etappe 4)

Lajen, das Tor zu den Dolomiten, so der Werbespruch des Tourismusvereins Lajen. Gelogen ist das nicht. Bereits vom Dorf aus kann man die Gipfel der Langkofelgruppe und des Sellastocks sehen.

Wir starten etwas oberhalb der Lajener Fraktion Tschöfas auf 1.350 m Seehöhe, knapp über dem Hatzes-Gspoi Hof. Mein Gott was für ein zungenbrecherischer und zugleich lustiger Namen. Geplant ist den Aussichtsberg Raschötz (2.281 m) zu erklimmen. Ob sich das heute noch ausgehen wird, ist mehr als fraglich. Ein organisatorisches Desaster kostet uns eine Stunde vor dem Start plus eine weitere Stunde am Tagesende.

Ich saß schon im Auto, um meine Wanderbegleiter abzuholen, als das Telefon klingelte.

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Neue Eisentreppe in der Rastenbachklamm

Rundwanderung durch die Rastenbachklamm

Der Rastenbachklammsteig zwischen dem Kalterer See und der Kalterer Fraktion Altenburg hat eine neue Eisentreppe mit luftiger Aussichtsplattform spendiert bekommen. Das will ich natürlich sehen! Aber so einfach ist das heute nicht. Anna muss zuerst überredet werden. Keine Lust, zu steil, zu müde, zu heiß – Ausflüchte hat fürs Wandern hat sie viele auf Lager. Eine Stunde dauert es, bis wir endlich aufbrechen können. Es ist nun 11.00 Uhr. Zum Glück ist der Parkplatz am Eingang der Schlucht noch nicht voll.

Geplant ist eine kurze schnelle Mittagsrunde. So starten wir zügig den 13er Steig hinauf, werden aber schnell von Anna gebremst: “Nicht so schnell!“ Die Neunjährige hat heute einen Meckertag. Da hilft nur eines. Ein Gespräch initiieren, bei dem Anna viel erzählen kann. Das hilft immer! Wenn Anna reden darf, dann ist Annas Welt in Ordnung.

So erreichen wir mit einer plappernden Anna die erste Treppe. Wow! Wir sind überrascht. Wir hatten nur mit einer Erneuerung der untersten Stiege gerechnet, und da steht plötzlich eine riesige eiserne Stufenkonstruktion mit leicht geänderter veränderter Terrassierung des Steiges bzw. der Steige.

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Kalterer See, Kalterersee, Leuchtenburg

Wanderung Kalterer See-Leuchtenburg-Rosszähne

Eine Wanderung vom Kalterer See hinauf auf die Leuchtenburg und weiter bis zu den Rosszähnen unternimmt man am besten im Frühling oder jetzt im Herbst. Das hat den Vorteil, dass man nicht so sehr schwitzt wie im Sommer. Wir kommen nämlich bei dieser Rundwanderung nicht über 600 m ü. d. M. hinaus und müssen somit mit hohen Temperaturen rechnen. Die Wanderung bietet gleich 3 Highlights: die Burgruine Leuchtenburg, das Naturdenkmal Warmlöcher und die bizarren Felsformationen Rosszähne.

Es gibt also viel zu entdecken.

Wir starten heute vom kostenpflichtigen Parkplatz am Kalterer See und spazieren zuerst den Seerundweg am Nordufer nach Klughammer hinüber. Vor der Pension Leuchtenburg biegen wir links ab und folgen der Wandermarkierung 13B bzw. Leuchtenburg hinauf auf den Mitterberg.

Blick von Klughammer über den Kalterer See
Blick von Klughammer über den Kalterer See

Schon nach wenigen Metern eröffnet sich uns aufgrund des erhöhten Standpunkts der See in seiner vollen Pracht. Es tut uns ein wenig leid, dass wir bald in den Wald eintreten müssen und die Weinbergseenlandschaft somit aus den Augen verlieren.

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Gipfelkreuz, Roen, fotografieren, wandern

Wanderung hinauf auf unseren Hausberg, dem Aussichtsberg Roen

Auf der Mendel steht eine Kirche. Heute zu Maria Himmelfahrt wird dort um 10.30 Uhr eine Messe gelesen. Zum Glück, denn so geht sich trotz Wetterbericht: „Zunächst scheint verbreitet die Sonne. Am Nachmittag und Abend können über Südtirol verteilt Gewitter entstehen.“ eine Bergtour auf unseren Hausberg, den Roen aus.

Die deutsche Bezeichnung "Enzianhütte" wird bei Kalterer und Traminer selten verwendet. Wir nutzen eher die italiensiche Bezeichnung "Genzianella" oder sagen einfach "beim Paul".
Die deutsche Bezeichnung „Enzianhütte“ wird bei Kalterer und Traminer selten verwendet. Wir nutzen eher die italiensiche Bezeichnung „Genzianella“ oder sagen einfach „beim Paul“.

Von den Golfwiesen streben wir das kleine Gotteshaus an. Ehrlich gesagt, sind es meine beiden Mädels, die zielstrebig zur Kirche schreiten. Ich bleibe in der Enzianhütte – wir Traminer sagen „beim Paul“ hängen. Ein Kaffee, ein Plausch mit Wirt und Wirtin und dann geht sich für mich noch eine Hälfte der Messe aus. Zu meiner Überraschung steht kein Pfarrer, sondern der Oberhofer Meinrad vorne am Altar. Und zur noch größeren Überraschung wird der Wortgottesdienst nicht durch eine Orgel, sondern eine steirische Harmonika untermahlt. Und als Krönung aller Überraschungen lässt der Meinrad den Gottesdienst mit dem Südtirol Lied „Wohl ist die Welt so groß und weit“ abschließen. Eine Bergmesse wie es sich gehört! Sehr schön!

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Caldaro, Kaltern, Rastenbachklamm, wandern

Rundwanderung Rastenbachklamm und Bärental

Die Rastenbachklamm zwischen St. Josef am See und Altenburg gehört zu den Hauptattraktionen des Urlaubsdorfes Kaltern. Verständlich, sie beeindruckt mit ihren luftigen, rostbraunen Leitern und Stegen, mit dem frischen Wasserfall und vor allem mit dem besonderen Ausblick auf Kalterns Highlight Nummer eins, dem Kalterer See.

Da wundert es nicht, dass wir Nachbarn ab und zu in der Klamm vorbeischauen. Von St. Josef am See gestartet ist eine Wanderung durch die Klamm recht kurz. Wir schreiten sie darum meist recht zügig ab, nutzen sie also meistens für eine kurze schnelle Mittagsrunde.

Blick auf den Eingang zur Klamm mit der rostbraunen Eisentreppe, welche den Zugang für Jedermann ermöglicht.
Blick auf den Eingang zur Klamm mit der rostbraunen Eisentreppe, welche den Zugang für Jedermann ermöglicht.

Heute treiben uns hohen Temperaturen in die Klamm. Hier im Süden Südtirols zwischen Weinbergen und Apfelwiesen wird es recht warm. Da kommt uns die schattige Klamm gerade recht. Schnell rauf und wieder runter und dann ab ins Schwimmbad, so der Plan.

Von St. Josef am See wollen werden wir heute nicht nach Altenburg zur Kalterer See Aussicht wandern, sondern am Rastenbach bleibend, bis zum Müllereck hinaufsteigen, um dann über den Bärentalweg abzusteigen.

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Bletterbach, Corno Bianco, Geoparc Bletterbach, Weisshorn, Weißhorn

Geoparc Bletterbach

Versprochen ist versprochen und zwar ein Spaziergang durch den Grand Canyon Südtirols, dem Geoparc Bletterbach am Fuße des Weißhorns.

Die beste Ehefrau von allen hält nicht viel von Stein zu Stein Hopping und von Schlenderwandern. Sie will flott marschieren. Es hat darum bis heute gedauert, bis ich mein Versprechen an Anna einlösen darf.

9 Euro pro Erwachsener, Kinder frei, für Parkplatz, Helm und Eintritt in die Bletterbachschlucht. Im Besucherzentrum Geopark Bletterbach bekommen wir die Helme ausgehändigt. Unten in der Bletterbach-Schlucht gilt seit einigen Jahren Helmpflicht. Wir wissen das, weil wir vor 5 Jahren als wir den Bletterbach bei einer Rundwanderung von Radein aus durchquert haben von einem Wanderführer darauf aufmerksam gemacht wurden. Wir hatten dann beschlossen den Bletterbach nur zu queren und ihn nicht entlangzuwandern.

Hüpftraining im Geoparc Bletterbach
Hüpftraining im Geoparc Bletterbach

Heute sind wir mit Helm und Eintrittskarte ausgerüstet. So steht einer eingehenden Erkundung des Bletterbaches nichts im Weg. Nachdem wir schnell zum Bach in sogenannte Taubenleck hinunter gestiegen sind, die Helme aufgesetzt haben inspizieren wir den Bach in Fließrichtung. Ob das ok ist, wissen wir nicht. Verbotsschild ist keines da aber eine in der Karte eingezeichnete Route auch nicht.

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