»Mein« Wanderbuch

Ein Südtirol Wanderführer mit 20 Wohlfühlwegen zum Thema »Wandern für die Seele«

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Wanderung vom Penegal zum Bergner Kreuz

Vom Penegal führt ein Wandersteig in nördlicher Richtung bis Bergner Kreuz und weiter bis zum Gantkofel. Start und Ziel liegen zwar fast auf gleicher Höhe, aber eben ist der schöne Pfad trotzdem nicht. Zwischen 500 und 600 Höhenmeter müssen überwunden werden. Es gilt die Furglauer Scharte, im Höhenprofil eine 200 m tiefe Mulde, zu durchschreiten.

Wie immer seit Corona, sind wir sehr spät gestartet. Annas Tagesrhythmus hat sich von früh schlafen und früh aufstehen auf spät schlafen und spät aufstehen verschoben. Das ist Werktags fein. So können wir Erwachsene morgens ungestört arbeiten. Für unsere Sonntagsausflüge ist es zwar etwas ungewohnt, da wir meist erst zwischen 11.00 und 12.00 Uhr losmarschieren können, doch jetzt im Hochsommer, wenn die Sonne lange scheint und der Tag bis spät abends hinein reicht, geht das in Ordnung.

Blick auf den Kalterer See

Hinter dem Hotel Penegal genießen wir einen Moment den Blick auf den tief unter uns gelegenen Kalterer See. Dann geht es hinter den Funkmasten des Penegals erstmals bergab. Der Wandersteig ist schmal, begrünt, die Vegetation leicht bewaldet mit Föhren und Lärchen, blühenden Trollblumen und ab und zu rote Alpenrosen am Wegesrand. Ein blumiger sanfter Steig, genauso wie er mir gefällt.

Nicht steil, doch recht stetig absteigend geht es vorbei an einem Aussichtspunkt mit einer Holzbank zum Rasten.

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Ausblick auf Bozen, Eppan mit St. Pauls

Wir nehmen den Blick auf Eppan und die Alpenstadt Bozen mit und wandern dann über den Wiesenboden „Bus dal francolim“ hinunter bis zur Furglauer Scharte (Forcolana).

Nach rechts biegt ein gefährlicher Steig ab. Der Wegweiser trägt die Kennzeichnung „nur für Erwachsene“. Hier ginge es hinunter nach Eppan, zum Steinegger. Den lassen wir natürlich rechts liegen und wandern geradeaus weiter zu den Prinz-Wiesen. Dabei handelt es sich um eine Magerwiese, die von Lärchen umgeben ist. An deren Ostseite steht eine kleine neu erbaute Holzhütte die “Bait del Prinz”, also die Prinzhütte.

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Die Prinz-Wiesen

Ab jetzt geht es leicht aufwärts. Ein Rinnsal plätschert unter unseren Füßen in die Wiese hinein. Wir folgen dem Schotterweg, der parallel einige 100 m vom Kamm entfernt, Richtung Tret und Gantkofel führt. Der Steig ist als Schneeschuhweg ausgezeichnet.

13.30 Uhr. Anna hat ein Loch im Bauch. Seit gut 45 Minuten liegt sie uns mit „Hunger, Hunger!“ in den Ohren. Rabeneltern würde man meinen, doch dazu muss man wissen, dass wir seit Annas Wandlung zum Nachtmenschen jeden Tag erst spät um 13.30 bis 14.00 Uhr essen. Das Loch im Bauch könnte somit auch auf die fehlende Wanderlust zurück zu führen sein. Wie auch immer, Rabeneltern können wir nicht auf uns sitzen lassen und so beschließen wir die geplante Wandertour zum Gantkofel zu kürzen. Wir schießen den Gantkofelgipfel in den Wind.

„Ok, Anna?“
„Jo, jo!“

Anna ist fürs Abkürzen immer zu haben.

Ein Wegweiser Kematscharte ruft Erinnerungen an unsere Perdonig-Gantkofel Bergtour vor 12 Jahren wach. Sind wir damals über die Kematscharte abgestiegen? Nein, es war damals die „Große Scharte“, ein recht gefährlicher Abstieg.

Bei der Kematscharte

Trotzdem biegen wir rechts ab. Wenn schon kein Gantkofel, dann zumindest eine Scharte. Die wenigen 100 m sind schnell geschafft. Die Kematscharte stürzt vor unseren Zehen tief nach Eppan hinunter. Wanderer – auch mit kleineren Kindern – steigen ab. Wahrscheinlich ist dieser Abstieg weniger anspruchsvoll als jener über die Große Scharte. Anders kann ich mir nicht vorstellen, dass so viele Wanderer mit Kindern absteigen.

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Blick hinunter in die Kematscharte

Über uns ein Gipfelkreuz. Das hätte ich fast übersehen. Doch zuerst Mittagspause. Versprochen ist versprochen, auch wenn es bis zum Kreuz nur noch 300 m wären.

Belegte Brote mit Blick auf die Kematscharte. Eine junge Familie lässt ihren Nachwuchs, ein Mädl und ein Bub, letzterer hat augenscheinlich erst laufen gelernt, allein über die Bank in die Scharte hinunterblicken. Und ob das nicht genug wäre, darf der Bub dann sogar allein in die Mulde des Scharteneinstiegs absteigen. Mir wird mulmig. Junge Eltern, alte Eltern – ja das ist schon ein Unterschied.

Der Rucksack ist leer gegessen, die beste Mami von allen im Mittagsschlaf versunken. Ich mache mich mit Anna auf zum Gipfelkreuz. Die 350 m und 70 Höhenmeter sind schnell geschafft.

Auf dem Bergner Kreuz (1.779 m)

Wow, Menschen en masse! Ach ja, Herz Jesu Sonntag. Die Leute bereiten die Herz Jesu Feuer vor.

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Das Gipfelkreuz auf dem Gipfel „Bergner Kreuz“

Der Ausblick vom Bergner Kreuz auf den Bozner Talkessel ist schlicht grandios Der Panoramablick reicht von Eppan, dem Weindorf der „Drei Burgen“ über die Alpenstadt Bozen bis hin zu den markanten Dolomitengipfeln des Peitlerkofels, der Geislerspitzen, des Schlerns, des Rosengartens und des Latemars. Herrlich!

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Die Alpenstadt Stadt Bozen vom Mendelkamm aus gesehen

Während ich durch das Okulars des Fotoapparates schaue, muss Anna sitzen oder mich mit beiden Händen am Fuß halten. Ich – zugehörig zur Gruppe der alten Eltern – habe gerne meinen Nachwuchs unter Kontrolle, wenn ich auf einem Gipfel, der teilweise sogar überhängend ist, stehe. Da meine Augen beim Fotografieren besetzt sind, verlasse ich mich bei der Aufsicht auf Hör- oder Spürsinn. Sitzt Anna, so könnte ich hören, wenn sie sich bewegen würde, hält sie meinen Fuß, so könnte ich spüren, wenn sie loslassen würde. Eigentlich würde ich Anna vertrauen. Doch der Kontrollfreak, mit dem ich verheiratet bin, hat mich im Laufe der Jahre ein wenig gebogen, ein wenig geformt.

Nach zahlreichen Fotos verlassen wir das bunte Herz Jesu Vorbereitungstreiben rund ums Bergner Kreuz und marschieren runter zur Scharte.

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Eine Tiroler Fahne weht am Gipfel des Bergner Kreuz, während wir den Rückweg antreten.

„Moansch dr Bear hot di Mama kholt?“
„Naaa!“

Anna hat recht, der Bär hat den Kontrollfreak, mit dem ich verheiratet bin, nicht geholt. Wahrscheinlich steht er nicht auf Kontrolle und genießt lieber seiner Freiheit 😉

Rückweg zur Furglauer Scharte und zum Penegal

Zurück bis zur Furglauer Scharte wandern wir nicht den gleichen Weg, sondern entlang der Abbruchkante, über sehr schöne grüne Pfade und Güterwege. Der Steig ist im Vergleich zum Hinweg bedeutend netter. Komisch, dass er nicht als offizieller Wanderweg in meiner Wander-App geführt wird.

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Ein grübner Weg

Dieses Mal geht es nicht durch die Prinz-Wiesen hindurch, dafür kommen wir an einem weiteren Aussichtspunkt, wieder ein Herz Jesu Plätzchen, vorbei. Und wieder feierwillige Menschen. Wir begnügen uns mit einem raschen Blick auf Eppan und Bozen und marschieren weiter.

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Alpenrosen am Wegesrand

Von der Furglauer Scharte wandern wir den gleichen Weg (Wiesenboden „Bus dal francolim“, Aussichtspunkt mit Bank, Alpenrosen, Trollblumen), dieses Mal aber aufwärts, zurück zum Penegal.

GPS-Track der Penagl-Bergner Kreuz Wanderung auf dem Mendelkamm

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos Ausblick vom Penegal und dem Bergner Kreuz

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