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Bergsee, Kiesstrand Lago di Tovel, Kinder, Lago di Tovel, Strand, Tovelsee, Val di Tovel, spielen

Über den Sentiero delle Glare zum Tovelsee

Der wunderschöne Trentiner Bergsee „Lago di Tovel“ erinnert ein wenig an den Pragser Wildsee. Auch er liegt malerisch eingebettet zwischen majestätischen Bergwänden – in seinem Fall sind es die Adamello-Brenta-Berge. Auch hier führt links ein schmaler Steig am Ufer entlang, rechts ein etwas breiterer Waldweg. Und wie beim Südtiroler Pendant ist auch der Tovelsee nur über eine verkehrsregulierte Straße erreichbar.

Was ihm allerdings fehlt, ist der markante Steg mit den Booten am Nordufer. Dafür wartet er mit einer ganz besonderen Geschichte auf: Der Tovelsee war früher einmal rot.

Der Bergsee "Lago di Tovel" (Tovelsee) im Val di Tovel
Der Bergsee „Lago di Tovel“ (Tovelsee) im Val di Tovel

Die rote Geschichte des Tovelsees

Seine spektakuläre rote Färbung im Sommer ging auf das Konto einer einzelligen Alge namens Tovellia sanguinea. Sie ließ das Wasser in bestimmten Uferzonen blutrot schimmern – ein weltweit fast einzigartiges Naturphänomen. Ursache war eine Algenblüte, ausgelöst durch hohe Nährstoffeinträge, vor allem Phosphor und Stickstoff, die über den Dung weidender Tiere in den See gelangten.

Seit den 1960er-Jahren ist diese rote Färbung verschwunden – die Almwirtschaft ging stark zurück, die Nährstoffzufuhr versiegte. Die Alge selbst ist zwar noch im Sediment nachweisbar, aber sie blüht nicht mehr.

Aufstieg zum See vorbei an glasklaren Laghetti und durch die Geröllwüste der „Glare“

Statt direkt zum See zu fahren, parken wir nur beim Albergo Capriolo – schließlich soll das hier ja eine Sonntagswanderung werden, keine Autorundfahrt.

Der Sentiero delle Glare kommt uns da gerade recht: Rund 6 Kilometer und 380 Höhenmeter liegen vor uns – eine ideale Länge für eine gemütliche sonntägliche Kurzwanderung. Zunächst schreiten wir durch schattigen Wald, entlang des Baches Torrente Tresenga. Doch der Bach verabschiedet sich bald – er versickert im porösen Dolomit. Er fließt hier unterirdisch.

Auch die Laghetti Effimeri, die wir unterwegs entdecken wollten, spielen größtenteils Verstecken. Sie zeigen sich nur im späten Frühling bis Frühsommer, wenn das Schmelzwasser aus den umliegenden Bergen durch das durchlässige Geröll der sogenannten „Glare“ sickert. Dann füllen sich kleine, glasklare Becken mit faszinierendem Farbenspiel – von Türkis über Saphirblau bis Smaragdgrün.

Heute entdecken wir nur eines dieser vergänglichen Wasserwunder. Und sein Wasser? Kristallklar. Wie versprochen. Wow.

Laghetti Effimeri entlang des Sentiero delle Glare im Val di Tovel
Laghetti Effimeri entlang des Sentiero delle Glare im Val di Tovel

Die namensgebenden „Glare“ – Geröllhalden einer alten Bergsturzlandschaft, offen und sonnenexponiert – breiten sich nun vor uns aus. Zum Glück ist der Himmel heute bewölkt, denn das Durchqueren dieser Felswüste wäre bei direkter Sonneneinstrahlung eine Hitzeschlacht. Und ein Problem? Ja, ein akustisches. Wir hätten dann nämlich garantiert eine extrem jammernde Anna an unserer Seite.

Der Sentiero delle Glare führt durch eine Geröllhalde
Der Sentiero delle Glare führt durch eine Geröllhalde

Es ist ruhig – auch kein Auto ist weit und breit zu hören. Und das obwohl wir uns recht nahe an der Tovelstraße befinden und sie zwei Mal fast berühren. In ein, zwei Serpentinen steigen wir weiter bergan.

Am Ende der „Glare“ können wir – die Straße überquerend – mit einem fünfminütigen Abstecher die Terrazza delle Glare erreichen. Gesagt, getan – wir steigen hinauf. Die Aussicht? Gut, aber leider nicht ganz so spektakulär, wie wir es uns erträumt hatten.

Zurück auf dem Sentiero delle Glare wird es nun wieder schattiger. Bald darauf überqueren wir die Strada di Tovel definitiv und folgen ihr nun rechterhand weiter. Je näher wir dem See kommen, desto steiler wird das Gelände. Die letzten Abschnitte verlangen zwar etwas Kondition, doch der Steig ist stets gut ausgebaut und technisch unschwierig.

Ganz zum Schluss geht es sogar noch ein Stück bergab – dann ist der Parkplatz Lago di Tovel erreicht.

Rundweg um den Lago di Tovel

Noch fünf Minuten, und wir stehen am Ufer des stillen, grünblauen Sees. Eingebettet liegt er unterhalb markanter Gipfel, die ihn wie eine steinerne Arena umrahmen. Gegen den Uhrzeigersinn gesehen: im Norden die Cima Omet (2.467 m) und die Cima Uomo (2.520 m), Teil der nördlichen Dolomitenkulisse; im Nordosten thront die gewaltige Pietra Grande (2.936 m) über dem See. Weiter südöstlich über der Malga Tuena erheben sich Benon (2.684 m), Cima Tuenna (2.664 m) und Corno di Denno (2.873 m), gekrönt vom markanten Corno di Flavona (2.914 m), der sich zentral über dem Südwestufer erhebt – ein echter Blickfänger. Im Süden schließlich zeigen sich auch die Cima Pà de l’Asen (2.133 m) und die Cima Loverdina (2.237 m).

Der Tovelsee wird von den mächtigen Gipfeln der Brenta-Dolomiten umrahmt.
Der Tovelsee wird von den mächtigen Gipfeln der Brenta-Dolomiten umrahmt.

Die beste Ehefrau von allen und ich erinnern uns an vor fünfzehn Jahren: Damals wollten wir eigentlich zum Sasso Rosso hinauf – mussten jedoch wegen mickriger 150 fehlender Höhenmeter aufgeben. Das Wetter spielte einfach nicht mit. Am Ende sind wir also „nur“ zwischen der Cima Uomo und der Cima Benon auf rund 1.500 Meter hochgestiegen, über den Passo di Pra Castron gewandert und bis zum Biwak „Claudio Costanzi Albasini“ gelangt. Anschließend ging’s zurück – und zum krönenden Abschluss noch einmal rund um den See.

Die beste Ehefrau von allen und ich erinnern uns an vor fünfzehn Jahren: Damals wollten wir eigentlich zum Sasso Rosso (2.645 m) hinauf – mussten jedoch wegen mickriger 150 fehlender Höhenmeter aufgeben. Das Wetter spielte einfach nicht mit. Am Ende sind wir also „nur“ zwischen der Cima Uomo und der Cima Benon auf 2.503 Meter hochgestiegen, über den Passo di Pra Castron gewandert und bis zum Biwak „Claudio Costanzi Albasini“ gelangt. Anschließend ging’s zurück – und zum krönenden Abschluss noch einmal rund um den See.

Zurück im Heute: Der Tovelsee liegt still vor uns, umgeben von steilen Felswänden und dichten Wäldern. Einige Wolken hängen tief an den Gipfeln – laut Wetterprognose sollen bald einige Regentropfen fallen.

Trotzdem marschieren wir los, im Uhrzeigersinn rund um den See. Ein schmaler, stellenweise mit Drahtseilen gesicherter, aber völlig unschwieriger Steig führt uns zur Spiaggia Bianca, dem weißen Kiesstrand am Ostufer. Es ist die beliebteste Badestelle des Tovelsees – ideal zum Sonnen, Schwimmen, Treibenlassen.

Der See gehört zum UNESCO-Biosphärenreservat der Brenta-Dolomiten. Motorboote? Verboten. Baden? Erlaubt – zum Glück!

Mittagspause. Wir breiten unsere Decke aus, essen, genießen den Blick – und warten auf den versprochenen kurzen Nieselregen. Der kommt nicht. Dafür aber: die Sonne. Super!

Anna will Schiffchen bauen. Aus kleinen Stücken Totholz schnitzt sie ein Segelboot, einen Dampfer, ein Ruderboot und – natürlich – ein U-Boot. Mit einem langen Stock dirigiert sie ihre Flotte gekonnt am Ufer entlang.

So ein Bergsee eignet sich auch zum Schiffchen spielen.
So ein Bergsee eignet sich auch zum Schiffchen spielen.

Das verschafft uns Erwachsenen ein seltenes Geschenk: Ruhe ohne eine quasselnde Anna und somit die Möglichkeit eines Mittagschläfchens am Seeufer. Fast zwei Stunden vergehen, bis wir unsere Tovelsee-Umrundung fortsetzen und weiter zum schönen Südufer schlendern. Derweil zieht ein Ruderboot gemächlich übers Wasser. Hm… Da muss es irgendwo mehr Infrastruktur geben, denken wir uns – sonst gäbe es hier wohl kaum Ruderboote.

Das Ostufer ist von einem breiten Waldweg erschlossen. Dahinter ducken sich einige Hütten – vermutlich Ferienhäuser.

Auf Höhe des Albergo Lago Rosso entdecken wir rechterhand einen Rasenstrand. Gleich daneben, auf einer Böschung: mehrere grüne Ruderboote. Aha.

Am Tovelsee gibt es mehrere Strände. Neben einem großen Kiesstrand gibt es, wie man hier im Bild sieht, auch einen Grasstrand.
Am Tovelsee gibt es mehrere Strände. Neben einem großen Kiesstrand gibt es, wie man hier im Bild sieht, auch einen Grasstrand.

Weiter geht es für uns zur Casa del Parco Lago Rosso – einem kleinen Besucherzentrum, das dem See und dem außergewöhnlichen Phänomen seiner Rotfärbung gewidmet ist. Direkt am Ufer, eingebettet in einen stillen Tannenwald, bietet das Zentrum eine Ausstellung sowie Räume für didaktische Programme und wissenschaftliche Forschung. Eintritt? Frei.

Im Besucherzentrum Lago di Tovel ist auch ein Plastik mit den Gebirgen rund um den Tovelsee zu sehen.
Im Besucherzentrum Lago di Tovel ist auch ein Plastik mit den Gebirgen rund um den Tovelsee zu sehen.

Wir drehen eine kurze Runde durch die zwei Ausstellungsräume. Neben einem plastischen Modell der umliegenden Bergwelt entdecken wir auch eine Skulptur der Alge Tovellia sanguinea – der Hauptdarstellerin jener sagenumwobenen Rotfärbung.

Weiter geht’s – vorbei an der Picnic Bar Orso Bruno und dem Restaurant Chalet Tovel, bevor wir schließlich unsere 360°-Runde um den Tovelsee vollenden.

Rückweg durch das Val di Tovel

Noch ein Erinnerungsfoto, dann treten wir recht zügig den Rückweg an – auf demselben Pfad, auf dem wir gekommen sind: dem Sentiero delle Glare, zuerst durch Wald, dann durch das Geröllfeld, zum Schluss entlang der ruhigen Bachs Tresenga, bis zum Parkplatz beim Gasthof Al Capriolo.

Diese leichte Wanderung auf dem Sentiero delle Glare können wir jedem empfehlen, der den Besuch des Sees mit einem abwechslungsreichen – und was den Pfad betrifft: überraschend vielseitigen – Zustieg verbinden möchte.

Karte mit GPS-Download der Tovel-Wanderung

Akt. Position: -km, -m
↓ download GPX

50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) Höhe (m)

Eckdaten der Tour

Über den Sentiero delle Glare zum Tovelsee

  • Dauer: 4:30 h
  • Distanz: 14,7 km
  • Bergauf: 429 m
  • Bergab: 427 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Wandern
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Brenta Dolomiten
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 1.000er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 797 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 1.200 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 14,7 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 7,2 Kilometer und 429 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 8,6 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 7,4 Kilometer und 427 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 8,3 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein durchschnittlicher Wanderer benötigt für die reine Gehzeit ca. 4:50 Stunden, ein geübter Wanderer ca. 4:30 Stunden.
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei der Wanderung werden ca. 1.518 kcal verbrannt.
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?

Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:

  • 3s* Chalet Tovel (Hotel)Höhe: 1.193 m ü. d. M.GPS: 46.263964, 10.9527903s* Chalet Tovel (Hotel) Località Lago di Tovel 38019, Ville d'Anaunia, Provincia di Trento, ITA +39 348 0627003
  • Al Capriolo (Hotel)Höhe: 800 m ü. d. M.GPS: 46.294348, 10.974398Al Capriolo (Hotel) Ville d'Anaunia, Provincia di Trento, ITA
  • Albergo Lago Rosso (Hotel)Höhe: 1.198 m ü. d. M.GPS: 46.260231, 10.944035Albergo Lago Rosso (Hotel) Località Lago di Tovel 38019, Ville d'Anaunia, Provincia di Trento, ITA +39 0463 451242
  • AussichtspunktHöhe: 989 m ü. d. M.GPS: 46.281559, 10.964098
  • Casa del Parco Lago RossoHöhe: 1.190 m ü. d. M.GPS: 46.260359, 10.945280
  • Information OfficeHöhe: 1.167 m ü. d. M.GPS: 46.264994, 10.954635
  • Laghetti Effimeri (See, Teich)Höhe: 827 m ü. d. M.GPS: 46.291301, 10.976307
  • Laghetti Effimeri (See, Teich)1Höhe: 846 m ü. d. M.GPS: 46.287568, 10.972939Laghetti Effimeri (See, Teich)
  • Lago di Tovel (See, Teich)Höhe: 1.177 m ü. d. M.GPS: 46.260488, 10.949507
  • Parcheggio Capriolo (Parken)Höhe: 799 m ü. d. M.GPS: 46.294971, 10.974376
  • Picnic Orso Bruno (Café)Höhe: 1.191 m ü. d. M.GPS: 46.263986, 10.950623Picnic Orso Bruno (Café) Ville d'Anaunia, Provincia di Trento, ITA
  • StrandHöhe: 1.178 m ü. d. M.GPS: 46.259552, 10.950263

Video und Fotos der Wanderung zum Tovelsee und rund um den See

Anna, Anni, Bled, Slowenien

Ausflug zum Bleder See – Wandern & schwimmen

Tag sechs unseres Kärnten-Urlaubs. Heute wollen wir nach Slowenien – oder besser gesagt: ich will. Denn der Bleder See steht schon lange ganz oben auf meiner Wunschliste. Er gilt als einer der fotogensten Orte Europas und als wahres Wahrzeichen Sloweniens. Eingebettet in die Ausläufer der Julischen Alpen, verspricht der 2,1 km lange und bis zu 1,4 km breite See ein Postkartenpanorama: smaragdgrünes Wasser, eine winzige Insel mit barocker Kirche mittendrauf – und darüber, wie ein steinernes Krönchen, eine mittelalterliche Burg, die sich 130 Meter hoch über dem See auf einen Felsen klammert.

Bled, Slowenien, Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt

Anna darf vor der Abfahrt nach Slowenien noch einmal zur Reitstunde – das ist natürlich wichtiger als ein früher Start Richtung Bleder See.

Anna, Rutarhof, reiten

Also brechen wir erst um 9 Uhr in Rosegg auf, fahren über die Karawankenautobahn in Richtung Karawankentunnel. Und wir haben Glück: Kein Stau vor dem 8 Kilometer langen Tunnel, kaum Verkehr – so erreichen wir Bled nach nur 40 Minuten. Genauer gesagt die Nordwestseite des Sees, beim Parkplatz Mala Zaka, wo sich auch ein öffentliches Strandbad befindet. Ende Juni ist das mit dem Parken noch entspannt.

Fotohotspots über dem Bleder See

Natürlich will ich zuerst die Fotospots Ojstrica und Velika Osojnica erkunden. Fast schleicht sich dabei ein schlechtes Gewissen ein – denn genau das ist es, was in Südtirol mittlerweile zum Problem geworden ist: Alle wollen zum gleichen Aussichtspunkt, drängen sich an denselben Hotspots, bis sich das Gefühl einstellt, das Land werde überrannt. Dabei gäbe es abseits dieser Fotomagnete selbst in der Hochsaison noch Platz, Luft und erstaunlich viel Ruhe. Nun ja – heute machen wir eben auch einmal mit und werden Teil des Problems.

Bled, Slowenien

Also spazieren wir zunächst zum Westufer des Bleder Sees – auf Slowenisch: Bled Jezero – hinüber, zum Kiesstrand Velika Zaka, wo sich auch ein Campingplatz befindet. Der Strand ist wirklich schön, das Wasser glasklar und verlockend – aber der Sprung hinein muss warten. Den heben wir uns für später auf.

Unser nächstes Ziel: der Aussichtspunkt Ojstrica, etwa 20 Minuten soll der Aufstieg dauern, danach nochmals 20 Minuten weiter zur Velika Osojnica. Zügig schreiten wir voran. Nach gut 15 Minuten – ein kurzes, recht steiles, schottriges Wegstück im ansonsten angenehm schattigen Wald liegt bereits hinter uns – wundern wir uns: Kein Aussichtspunkt in Sicht. Merkwürdig, denn wir halten uns eigentlich für schneller als die Wanderwegweiser es uns zutrauen.

Ein Blick in die Wander-App bringt Klarheit: Wir sind am Ojstrica vorbeigelaufen und bereits auf dem Weg zur Mala Osojnica. Zurück – und damit das steile Wegstück doppelt gehen? Nein, danke. Wir beschließen, zuerst zum höchsten Punkt weiterzuwandern – zur Velika Osojnica –, dann die Mala Osojnica auf dem Rückweg mitzunehmen und schließlich, statt der geplanten Rundtour, einfach umzukehren. So erreichen wir den Hotspot Ojstrica ganz am Ende, im Abstieg.

Gesagt, getan – Vom 756 Meter hohen und am weitesten vom See entfernten Aussichtspunkt Velika Osojnica – „Velika“ bedeutet übrigens „groß“ – genießen wir schließlich einen formidablen Ausblick auf den See. Der Aufstieg hat sich gelohnt, nicht zuletzt, weil der Osojnica-Hügel dicht bewaldet ist und nur wenige Aussichtspunkte bietet. Eine Bank lädt zum Verweilen ein. Viel los ist hier oben heute nicht – das überrascht mich ein wenig, freut mich aber umso mehr.

 

Bled – Aussichtspunkt Velika Osojnica

Zurück an der Wegkreuzung, an der wir zuvor zur Velika Osojnica rechts hinaufgebogen sind. Jetzt geht’s hinüber zur Mala Osojnica – „Mala“ bedeutet übrigens „klein“. Von hier blicken wir nur kurz zum See hinunter, da stehen wir auch schon vor einer steilen Treppenleiter.

Bled, Slowenien

Die ängstlichste Ehefrauen von allen hat Glück: Wir müssen da nicht hinunter. Denn wie geplant wickeln wir die Tour nun rückwärts ab, um endlich den Aussichtspunkt Ojstrica zu erreichen.

Dieser liegt auf einem Felssporn, der mit einer Seilversicherung versehen ist. Nicht zwingend notwendig – aber angesichts der Menschenmassen, die hier zur Hochsaison heraufkeuchen, teils sogar im Zwielicht oder bei Nacht, ist sie dennoch eine sehr sinnvolle Maßnahme.

Angekommen stehen wir vor einer Bank mit traumhaften Seeblick. Hier ist es nun doch etwas bevölkert – verständlich: Es ist mittlerweile 12 Uhr, und meiner Meinung nach bietet kein Punkt eine schönere Aussicht auf den Bleder See. Die Perspektive über das Wasser hinweg schafft eine beeindruckende Tiefenwirkung, als würde sich der See unter uns in die Landschaft hineinziehen. Wir bleiben etwa 20 Minuten – dann ruft der Strand.

Baden und Seeumrundung

Unten angekommen müssen wir noch rund 800 Meter zum Auto zurück, um unsere Badesachen zu holen. Dann wieder retour – und endlich, um 12:30 Uhr, dürfen wir in den klaren, slowenischen See eintauchen.

Bled, Slowenien

Laut Wetterbericht soll es am Nachmittag etwas zuziehen. Das kommt uns gerade recht. Um 14:30 Uhr starten wir zu einer Seeumrundung im Uhrzeigersinn. Die versprochenen Wolken bleiben allerdings aus. Einerseits schade – ein bisschen Abkühlung wäre gut gewesen –, andererseits wunderbar: Der Blick auf den See bleibt ungetrübt. Und der Rundgang ist fantastisch. Die Seeuferpromenade hält, was sie verspricht: stetiger Seeblick, idyllisch, gepflegt – einfach wunderbar.

Wir könnten zur Burg Bled aufsteigen – doch das geht sich mit der voreingestellten Parkzeit nicht aus. Also spazieren wir weiter am Ufer entlang bis in den Luftkurort Bled, wo sich dieser mit dem „Veldeser See“ vereint. Wir gönnen uns ein Eis, blicken über das smaragdgrüne Wasser, stellen uns in den herzförmigen Fotorahmen, lassen uns von einem asiatischen Touristen ablichten, der ganz offensichtlich keine Anleitung braucht, wenn es darum geht, mit einer Nikon-Kamera umzugehen.

Dann setzen wir unseren Rundgang entlang des Ost- und Südufers fort – wir folgen dem insgesamt rund sechs Kilometer langen Seeweg.

Natürlich bleibt unser Blick dabei immer wieder an der Seeinsel mit der markanten Kirche hängen. Sie ist es schließlich, die den Bleder See erst zu dem ikonischen Fotospot macht. Auf ihr thront die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt mit ihrer barocken Glocke – ein Ort, der nicht nur Pilger anzieht, sondern auch eines der meistfotografierten Motive Sloweniens ist. Besonders magisch soll es hier bei Sonnenaufgang sein, wenn Nebelschwaden über dem Wasser liegen und das Glockenspiel durch die morgendliche Stille hallt.

Dieses Glück – oder Pech, je nachdem, wie man es sehen will – haben wir heute nicht. Dafür eröffnen sich uns unterwegs immer wieder neue Perspektiven, die die märchenhafte Insel oder die hoch aufragende Burg eindrucksvoll in Szene setzen.

Leider geht sich auch eine Fahrt mit der „Pletna“-Gondel hinüber zur Insel für uns zeitlich nicht mehr aus. Also schlendern wir weiter bis zum Südwestufer, wo wir die Seeunrundung auf einem Steg direkt über dem Wasser fortsetzen dürfen. Zum Schluss heißt es dann – zum mittlerweile vierten Mal heute – zurückmarschieren: vom Kiesstrand Velika Zaka bis zum öffentlichen Strand von Mala Zaka.

Das war’s mit Bled. Leider. Wir müssen Abschied nehmen.

Rückfahrt mit böser Überraschung über den Loiblpass

Die Rückfahrt vom slowenischen Bled ins österreichische Rosental führt uns über den Loiblpass, weil wir noch einen Abstecher nach Klagenfurt einplanen. Doch kurz vor dem Tunnel beginnt das Drama: Die Motorleistung bricht ein, die orange Vorwärmlampe leuchtet auf – und blinkt dann wieder. Sch… Wir fahren rechts ran, schalten aus, starten neu. Zwei Minuten später: dasselbe Spiel. Nun sind wir im Tunnel. Wieder leuchtet der orange Störenfried auf. Anhalten? Keine Option. Also weiter – im Notlaufmodus. Der Tunnel zieht sich, obwohl er nur einen Kilometer lang ist. Schließlich geht auch noch das Motorblock-Symbol an. Die Nerven flattern.

Endlich draußen, zurück in Österreich. Immerhin. Doch gleich die nächste Überraschung: Grenzkontrolle. „Ausweis bitte.“ Ich reiche der Grenzpolizistin meinen Führerschein – will sie aber nicht. Sie will den Ausweis. Bekommt sie. Dann fragt sie nach dem Ausweis der besten Ehefrau von allen. Ups – liegt in Rosegg. Und der der Tochter? Auch dort. Ich zeige Fotos der Ausweise am Handy – gilt nicht. Und jetzt? Wir werden verwarnt, kommen aber mit einem blauen Auge davon.

Mehr Sorgen macht uns das Auto. Unser Mechaniker des Vertrauens ist glücklicherweise erreichbar. Seine Einschätzung: Weiterfahren müsste möglich sein – aber nur mit stark reduzierter Leistung. Am besten wäre es, eine Werkstatt aufzusuchen und den Fehler löschen zu lassen, um den Notlaufmodus loszuwerden. Am wahrscheinlichsten, meint er, sei nach wie vor ein Problem mit der Abgasrückführung – auch weil unser Golf damit schon einmal Ärger gemacht hat.

Die beste Ehefrau von allen will direkt zurück nach Rosegg. Auto stehen lassen. Punkt. Anna ist enttäuscht – denn so fällt Klagenfurt flach. Ich will auch nach Klagenfurt. Streit. – Zensuriert.

Doch dann, wie aus dem Nichts: Bei der Einfahrt in Klagenfurt plötzlich ein Schild: „KFZ-Werkstätte“. Zack – ich biege ab. Und tatsächlich: Eine Werkstatt, die auch VW macht. Es ist zehn vor sechs, also zehn Minuten vor Ladenschluss. Trotzdem hört sich der freundliche Mechaniker unser Problem an. Er meint, er könne den Fehler problemlos löschen – aber wenn es die Abgasrückführung sei, helfe das nicht lange. Das müsste man reparieren. Sechs bis sieben Stunden Arbeit. Morgen haben sie zu – Vier-Tage-Woche. Eventuell könne er anbieten die Abgasrückführung auf die Schnelle provisorisch mit einer Metallplatte stillzulegen, damit wir heimkommen. Aber zuerst wolle er den Computer anschließen: Ferndiagnosen seien eben so eine Sache. Es könnte auch etwas ganz anderes sein.

Und tatsächlich: Der Fehlercode zeigt ein Problem mit der Ladedruckregelung – also mit dem Turbo. Eine Metallplatte hilft da natürlich gar nichts. Er löscht den Fehler und rät uns, möglichst langsam zu fahren und unter 2.500 Touren zu bleiben, damit der Turbo gar nicht erst anspringt.

Wir nehmen uns zusätzlich vor, Autobahnen zu vermeiden – und hoffen einfach, irgendwie heil durch den Urlaub zu kommen. Die Rückfahrt zum Rutarhof verläuft mit ständigem Blick auf den Tourenzähler. Aber: Es klappt. Da wir ankommen, blinkt am Armaturenbrett – nichts.

Karte der Wanderung am Bleder See mit GPS-Download

Akt. Position: -km, -m
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50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) Höhe (m)

Eckdaten der Tour

Ausflug zum Bleder See – Wandern & schwimmen

  • Dauer: 4:00 h
  • Distanz: 12,0 km
  • Bergauf: 524 m
  • Bergab: 522 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Wandern
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Slowenien
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 0er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 476 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 753 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 12,0 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 5,8 Kilometer und 524 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 13,2 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 6,0 Kilometer und 522 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 12,8 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein durchschnittlicher Wanderer benötigt für die reine Gehzeit ca. 4:25 Stunden, ein geübter Wanderer ca. 4:00 Stunden.
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei der Wanderung werden ca. 1.410 kcal verbrannt.
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?

Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:

Fotos vom Bleder See und den Aussichtspunkten

Alle Urlaubstage unseres Wörthersee-Urlaubs

Anna, Anni, Fotorahmen, Kathrin's Buschenschank, Ossiacher See

Wandern über dem Ossiachercher See auf die Gerlitzen Alpe mit Rückfahrt per Seilbahn und Schiff

Am Millstätter See hat unser Konzept gestern bestens funktioniert: hinwandern, mit dem Schiff zurück. Heute übertragen wir die Idee – aber in größerem Stil – auf den Ossiacher See. Von Bodensdorf werden wir über die Wippenighöhe ganze 1.400 Höhenmeter hinauf zur Gerlitzen Alpe steigen. Danach soll’s bequem per Sessellift und Kabinenbahn hinunter nach Annenheim – und mit dem Schiff zurück an den Ausgangspunkt gehen.

Praktisch: Gleich beim öffentlichen Strandbad in Bodensdorf finden wir einen Parkplatz. Vielleicht reicht die Zeit nach dieser langen Bergtour (laut Planung 5,5 h reine Wanderzeit) ja noch für einen Sprung ins kühle Nass.

Aufstieg mit Wasserfall und Buschenschank

Los geht’s: Wir mühen uns auf glühendem Asphalt unter der brennenden Sonne hinauf nach Unterberg. Dort biegen wir links ab – hinein in den Schatten! Der Steig Nr. 43 führt uns durch kühlen Wald bergauf zum erfrischenden Klebensteiner Wasserfall.

Anna vor dem Klebensteiner Wasserfall
Anna vor dem Klebensteiner Wasserfall

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Blcik vom Ponte dei Bareteri auf den Ponte de le Acque

Tagesausflug nach Venedig

Die Liste der Tagesausflugsmöglichkeiten ist lang, wenn man im Süden Südtirols wohnt. Aber ganz oben steht ein Ausflug in die Lagunenstadt Venedig. Es ist schon erstaunlich, wie gut unsere Urlaubsgäste die schönsten Tagesausflugsziele kennen, während wir als Einheimische manche davon noch nie besucht haben. Doch heute wird sich das zumindest mit Venedig ändern. Canal Grande, Gondoliere und Markusplatz – wir kommen!

Wir haben uns für die Anfahrt mit dem Zug entschieden. Das ist für uns optimal. Einstieg am Bahnhof Auer, Umstieg in Verona und Ausstieg in Venedig direkt vor dem Canal Grande.

Anna ist begeistert. Erst in Verona hat sie erfahren, dass die Reise nach Venedig geht. Dort konnten wir die Überraschung leider nicht mehr geheim halten. Sie hat auf der Abfahrtsanzeigetafel gelesen, dass der Schnellzug nach Venedig fährt, und sich riesig gefreut. Jetzt am Canal Grande ist sie ganz aus dem Häuschen. Statt einer Straße mit Fahrrädern, Autos, Bussen und Straßenbahnen gibt es hier Fähren, Lastkähne, Motorboote und jede Menge Gondeln.

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Andreas, Anna, Funtneider Wiese, Nadia, wandern

Von Lajen bis zum Tschatterlin-Sattel (Dolorama-Weg, Etappe 4)

Lajen, das Tor zu den Dolomiten, so der Werbespruch des Tourismusvereins Lajen. Gelogen ist das nicht. Bereits vom Dorf aus kann man die Gipfel der Langkofelgruppe und des Sellastocks sehen.

Wir starten etwas oberhalb der Lajener Fraktion Tschöfas auf 1.350 m Seehöhe, knapp über dem Hatzes-Gspoi Hof. Mein Gott was für ein zungenbrecherischer und zugleich lustiger Namen. Geplant ist den Aussichtsberg Raschötz (2.281 m) zu erklimmen. Ob sich das heute noch ausgehen wird, ist mehr als fraglich. Ein organisatorisches Desaster kostet uns eine Stunde vor dem Start plus eine weitere Stunde am Tagesende.

Ich saß schon im Auto, um meine Wanderbegleiter abzuholen, als das Telefon klingelte.

Von Lajen bis zum Tschatterlin-Sattel (Dolorama-Weg, Etappe 4) weiterlesen

Speickspitze und Fagls See

Bergwanderung in der Texelgruppe zur Valser Alm, Speickspitze und Faglsalm

Kurz vor St. Martin im Passeiertal zweigt links das steile Kalmtal ab, das ab den Rappen Höfen ins Falsertal (auch Valser Tal) übergeht.  Heute geht’s mitten in der Bergwelt der Texelgruppe auf eine tolle Rundwanderung in dieses einsame Tal. Wir parken das Auto oberhalb von Magdfeld, kurz vor den Rappenhöfen. Das letzte Stückchen der schmalen Bergstraße ist nicht asphaltiert, aber trotzdem mit dem Auto befahrbar.

Wir starten unsere Bergtour bei den urigen Rappen Höfen im Kalmtal, einem Seitental des Passeiertals.
Wir starten unsere Bergtour bei den urigen Rappen Höfen im Kalmtal, einem Seitental des Passeiertals.

Links an den Rappenhöfen vorbei wandern wir nun auf dem Forstweg mit der Wegnummer Nr. 4A. Der Weg durch den Wald zur Alm wird parallel vom Kalmbach begleitet. Der liegt allerding einige Meter tiefer in der Talmitte des engen V-Tales. Sein Rauschen hören wir ständig. Der Almweg ist nicht nur bei Wanderern beliebt, auch Radfahrer wissen ihn zu schätzen.

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Gardameer, Gardasee, Limone, Limone al Garda, Limone sul Garda

Gardaseeberge Bergtour über Limone

Erste Sommerwanderung. Und wohin? Gardasee. Klar, wer als Südtiroler zu dieser Jahreszeit ein paar Höhenmeter ohne Schnee bezwingen will, der fährt an den Gardasee!

Der Sentiero delle Farfalle zwischen Limone am Gardasee und seinem Hausberg Monte Bestone

Limone, der malerische Ort mit dem besonderen mediterranen Flair, ist unser Ausgangspunkt. Der „Städtchen“ ist auf drei Seiten von steilen Bergen umgeben. Im Norden erhebt sich das Felsmassiv der Cima Mughera 1.161 m über dem Meeresspiegel. Dort waren wir schon mal und zwar vor 11 Jahren.

Nun werden wir die beiden verbliebenen Gipfel erklimmen. Es sind dies der Monte Preals (890 m) im Westen und der markante Monte Bestone (917 m) im Süden.

Außer dem Andreas ist heute auch Anna mit dabei. Sie hat in der Früh das Wort Gardasee fallen hören und wollte daraufhin unbedingt mit zum Wandern. 1.155 sehr steile Höhenmeter sind zwar kein Zuckerschlecken, aber für Neunjährige ist die Kondition kein Problem, wenn nur der Kopf mitspielt. Und Anna will heute. Und weil sie die beste Mami von allen überreden konnte, darf sie nun mit dem Tati mit.

Limone an Gardasee

Die kleine, nur circa 1.000 Einwohner zählende, Gemeinde Limone am Gardasee ähnelt mehr einer Stadt als einem Dorf. Das ist vor allem dem Platzmangel geschuldet. Die Häuser müssen sich zwischen dem See und den dahinter aufsteigenden Felswänden eng aneinander schmiegen. So entstehen wunderbare enge Gassen. Und da der Ort eine Touristenhochburg ist hüllt er den Besucher in ein wunderbares Urlaubsflair ein. Wir werden dieses mediterrane Gefühl heute sicherlich in uns aufsaugen, aber nicht jetzt. Später nach der geplanten Gardaseebergtour.

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Winterspaziergang auf der Seiser Alm

Auf die Seiser Alm fahren wir normalerweise zum Skifahren. Heute haben wir die Ski jedoch nicht dabei. Stattdessen sind Oma und Opa an Bord. Das bedeutet für uns, dass wir einen kurzen und sehr gemütlichen Winterspaziergang unternehmen. Da Oma nicht mehr ganz so gut zu Fuß ist, wir ihr aber trotzdem etwas mehr als nur Compatsch von der Seiser Alm zeigen wollen, setzen wir sie zusammen mit Opa in den Pferdeschlitten von Martin Schieder. Wir selbst, also Anna, die beste Ehefrau von allen und ich starten flugs den 7er Wanderweg Richtung Panorama hinauf. Wir wollen einen kleinen Vorsprung herausholen, damit uns das Haflingergespann nicht gleich überholt.

Noch bevor „unsere“ Kutsche uns eingeholt hat, kommt uns schon eine andere entgegen. Kutschenfahrten sind hier am Fuße des Schlerns sehr beliebt.

Das klappt. Kurz vor der Schmalzlwiese, noch bevor wir beim Hotel Santner die Skipiste queren müssen, bleiben wir sogar kurz stehen, damit uns das Pferdegespann einholen kann. Anna möchte Oma und Opa zuwinken.

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Bergsee, Cadini di Misurina, Dolomiten, Eis, Lago di Sorapiss

Tour zum Sorapiss See in den Ampezzaner Dolomiten

Schon seit geraumer Zeit hegte ich den Wunsch, den türkisfarbenen Bergsee Lago di Sorapiss inmitten der majestätischen Ampezzaner Dolomiten zu besuchen. Wie es vielen Fotografen eigen ist, wenn sie zu einem bekannten Dolomiten-Hotspot aufbrechen, hegte auch ich insgeheim den Wunsch, diesen zauberhaften Ort frei von jeglicher menschlichen Präsenz zu erleben.

Das ist in der Wanderhauptsaison unmöglich. Zu beliebt ist der wunderbare Sorpisss Bergsee, der sein milchiges türkisfarbenes Wasser Gesteinsmehl verdankt, dass von den Zuflüssen ins Wasser getragen wird. Die Partikel dieses Gesteinsmehl streuen das Licht auf eine Weise, die das charakteristische türkise Farbspektrum erzeugt. Es handelt sich somit um ein Phänomen, das auf mineralogische und physikalische Eigenschaften des Wassers zurückzuführen ist.

Um der Hauptwanderzeit auszustellen haben wir uns für Ende November entschieden. Die angrenzende bewirtschaftete Schutzhütte Rifugio Alfonso Vandelli ist in Winterpause, so sind wir guten Mutes, dass wir keine Menschenmassen antreffen werden.

Blick auf den vereisten Bergsee Lago di Sorapiss
Blick auf den vereisten Bergsee Lago di Sorapiss

Grödel haben wir zwar eingepackt, doch als Bewohner des sonnigen Süden Südtirols und als Nachbarn des wärmsten Badesees der Alpen war uns nicht so recht bewusst, dass der Sorapiss See Ende November eventuell zugefroren sein könnte. Jetzt da wir am vereisten Dürrensee vorbei fahren wird uns das schlagartig bewusst.

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Becco di Mezzodi, Lago de Federa

Rundwanderung zum Federa See & Bergfotografie am Passo di Giau

Heute werden wir die Croda da Lago und den Bergsee Lago di Federa in den Ampezzaner Dolomiten erwandern. Die traumhafte Dolomitenrundwanderung – eine der schönsten überhaupt – ist mit knappen 13 Kilometern und 870 Höhenmetern etwas kurz. So haben wir ein klein wenig ein schlechtes Gewissen. Weite Anreise, kurze Wanderung – keine ökologische Heldentat!

Ausblick von der Felsebene Lastoi de Formin auf die Nuvolaugruppe mit Ra Gusela, Nuvolau und Averau, den Lagazuoi und die Cinque Torri
Ausblick von der Felsebene Lastoi de Formin auf die Nuvolaugruppe mit Ra Gusela, Nuvolau und Averau, den Lagazuoi und die Cinque Torri

Zwischenstopp am Passo di Giau

Um die weite Anfahrt zu rechtfertigen, fügen wir einen Bergfotografie Zwischenstopp am wunderbaren Passo di Giau ein. Nebst zahlreichen farbenfrohen Ferraris – der Passo di Giau ist nicht nur bei Wanderern beliebt – erklimmen wir einen grasbewachsenen Hügel, die Punta di Zonia. Zugegebenermaßen mit 200 Meter und 30 Höhenmetern fällt dies verlängerte sie nicht die Wandertour, doch der Passo di Giau ist ein begehrter Ort für Fotoliebhaber und somit für mich ein lohnendes Ziel. Von der Punta di Zonia aus dürfen wir eines der beeindruckendsten 360°-Panoramen genießen, das die Dolomiten zu bieten haben.

Am Passo di Giau- im Hintergrund die Nuvolaugruppe, rechts die Tofane
Am Passo di Giau- im Hintergrund die Nuvolaugruppe, rechts die Tofane

Vor uns erhebt sich die eindrucksvolle Felswand des Ra Gusela, der südlichste Gipfel des Nuvolaukammes. Dahinter sehen wir den Monte Nuolau, auf dessen Spitze die Schutzhütte Rifugio Nuvolau zu auszumachen ist. Dahinter reihen sich weitere Gipfel der Nuvolaugruppe auf. Es sind dies der markanten Monte Averau und die Croda Negra.

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Kalterer See, Kalterersee, Leuchtenburg

Wanderung Kalterer See-Leuchtenburg-Rosszähne

Eine Wanderung vom Kalterer See hinauf auf die Leuchtenburg und weiter bis zu den Rosszähnen unternimmt man am besten im Frühling oder jetzt im Herbst. Das hat den Vorteil, dass man nicht so sehr schwitzt wie im Sommer. Wir kommen nämlich bei dieser Rundwanderung nicht über 600 m ü. d. M. hinaus und müssen somit mit hohen Temperaturen rechnen. Die Wanderung bietet gleich 3 Highlights: die Burgruine Leuchtenburg, das Naturdenkmal Warmlöcher und die bizarren Felsformationen Rosszähne.

Es gibt also viel zu entdecken.

Wir starten heute vom kostenpflichtigen Parkplatz am Kalterer See und spazieren zuerst den Seerundweg am Nordufer nach Klughammer hinüber. Vor der Pension Leuchtenburg biegen wir links ab und folgen der Wandermarkierung 13B bzw. Leuchtenburg hinauf auf den Mitterberg.

Blick von Klughammer über den Kalterer See
Blick von Klughammer über den Kalterer See

Schon nach wenigen Metern eröffnet sich uns aufgrund des erhöhten Standpunkts der See in seiner vollen Pracht. Es tut uns ein wenig leid, dass wir bald in den Wald eintreten müssen und die Weinbergseenlandschaft somit aus den Augen verlieren.

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Alpe di Siusi, Haflinger, Langkofelgruppe, Pferde, Seiser Alm, Seiseralm

Spaziergang auf der Seiser Alm

Die Seiser Alm Bahn feiert 20-jähriges Betriebsjubiläum. Sie lädt darum heute zur zum Open Day ein. Das heißt wir könnten kostenlos mit der Umlaufbahn von Seis auf die Seiser Alm hinauf. Problem, gestern Abend hat die fleißigste Kirchengeherin von allen die Messe aufgrund anderweitiger Verpflichtungen nicht geschafft. Eine Woche das „Kirchn gean“ auslassen, das kommt für sie nicht in Frage. Darum fahren wir nicht nach Seis, sondern nach Kastelruth. Dort findet um 10.00 Uhr eine Sonntagsmesse statt. Das müsste sich ausgehen.

Nein, das da vorne ist nicht der Eingang zur Kastelruther Kirche. Hier geht es "nur" in den Kirchturm hinein.
Nein, das da vorne ist nicht der Eingang zur Kastelruther Kirche. Hier geht es „nur“ in den Kirchturm hinein.

Die ersten 10 Minuten der Messe versäumen wir, doch zeitgleich mit Beginn der Predigt betreten wir das zu unserem Erstaunen sehr gut gefüllte Gotteshaus.

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