Das Gasthaus Plattenhof in Söll, bekannt als Restaurant und Pizzeria, bieten seinen kleinen Gästen einen ganz besonderen Kinderspielplatz. Der Spielplatz ist nicht nur gut ausgerüstet, schön groß und auf grünem Untergrund angelegt, das Besondere an ihm ist, dass Mami und Tati direkt im Spielplatz sitzen und essen können. So können sich Kleinen in Sichtweite ihrer Eltern austoben.
Wir sind heute von Annas Kusine Ayla zum Geburtstagsessen auf dem Plattenhof eingeladen worden. Das ist ideal so können wir die Einladung mit einem kurzen Spaziergang kombinieren. Leider sind wir etwas zu spät gestartet. Darum heißt es richtig Gas geben!
Zügig schreiten wir am Schloss Rechtenthal vorbei, die Söllerstraße hinauf. Unsere Kleine ist nicht begeistert. Um diese Uhrzeit will sie normalerweise nicht im Kinderwagen sitzen. Und entlang der Straße ist es auch nicht sonderlich interessant. Da holpert es zu wenig. Flott gehen und die Kleine im Kinderwagen bei Laune halten. Nicht ganz ideal auf der befahrenen Straße.
Wieder Sonntag. So langsam gehen mir die Ideen aus. Wohin sollen wir heute den Kinderwagen schieben? Hmm… am besten wir mischen einige bereits absolvierte Spazierwege bunt durcheinander.
Kastelazweg
Über den Kastelazweg wandern wir bzw. schieben wir den Kinderwagen bis zum ersten Strommasten hinauf und biegen dort leicht links ab. Der Schotterweg ist kein eingezeichneter Wanderweg, er führt uns – zwar etwas holprig – aber dennoch hinunter in die „Leitn“. So nennen wir Südtiroler die Weinberge in Hanglage.
Traminer „Leitn“
Das Wort „Leitn“ bedeutet für die Südtiroler Weinbauern Weinberge in Hanglage
Einige Gewürztraminer Trauben hängen noch, andere sind bereits gewimmt. Heuer war der Sommer außergewöhnlich heiß, da sind so einige Traubenkerne ausgetrocknet. Das schadet dem Wein nicht, m Gegenteil, er soll sogar noch besser werden.
Von den Leitn führt ein steiler Betonweg hinunter auf die Andreas Hofer Straße. Bremsen wären gut; hat der Kinderwagen leider aber nicht. Darum lieber langsam und bedacht gehen oder sollte ich sagen fahren? Das hat dann gleich den Vorteil, dass wir die Herbstlandschaft so richtig genießen können. Ich visuell und fotografisch, die beste Mami von allen geschmacklich indem sie ab und zu einen Traubenkern verkostet.
Fest der Musikkapelle Tramin am Traminer Festplatz. Getrunken und gespeist haben wir schon, die Verdauung in Gang kriegen ist nun angesagt. Ein schöner Spaziergang durch Tramin und die umliegende Weinberge soll es richten.
Durch Tramin nach Rungg wandern
Wer mitten durch Tramin wandern will, der kommt um die Hans-Feur-Straße nicht herum. Vom Festplatz geht es vorbei an der Pfarrkirche bis zum Dorfplatz hinauf, dann weiter über die Andreas Hofer Straße bis in die Fraktion Rungg und anschließend bis zum Freisinger Hof hinüber.
Der Freisinger Hof hat im Jänner 2014 spektakuläre Berühmtheit erlangt. Damals hat ein 400 Kubikmeter großer Felsbrocken das Wirtschaftsgebäude komplett durchbrochen und ein anderer ist durch die Weinberge bis wenige Zentimeter vor der Haustür des Wohnhauses gerollt. Glücklicherweise ist nur materieller Schaden entstanden, nicht auszudenken, wenn der zweite Felsbrocken nur ein zwei Meter weiter gerollt wäre. Heute kann man diesen gewaltigen Brocken immer noch bestaunen. Man hat ihn mit einer Seilsäge geteilt und in die Steinmauer vor dem Haus eingearbeitet.
Ganz ganz kurz soll er sein, der heutige Spaziergang mit dem Kinderwagen. Und ganz ganz wenig weit fahren, das ist die zweite Bedingung. Kein Problem, alles machbar. Von Tramin bis hinauf nach Altenburg sind es nur 6 Autominuten. Von dort führt ein gemütlicher Forstweg zum Gummererhof oder zur Zogglerwiese und nach Graun hinüber. Das werden wir machen.
Heiß ist es wieder. Darum können wir es verschmerzen, dass der Forstweg Wanderwegnummer 4B wenig aussichtsreich ist; zumindest liegt er teilweise im Schatten.
Er wächst damit auf: mit der lieblichen Weinlandschaft rund um dem markanten Weinberghügel Kastelaz, dem imposanten gotischen Kirchturm, der der höchste Tirols ist, und den Sonnenstrahlen, die sein Dorf an 278 Vollsonnentagen im Jahr verwöhnen.
So wundert es nicht, dass der Traminer sein Dorf selten verlässt.
Doch einmal im Leben eines jeden Traminers kommt der Zeitpunkt, an dem er dann – trotz des Wissens ums schönste Dorfs – aus seinen Grenzen ausbricht. Und dann kann seine heile Welt ins Wanken geraten.
Drei Burgen in Missian/Eppan: Schloss Korb, Boymont, Burg Hocheppan
So passiert vor drei Tagen. Ein Erkundungsspaziergang in der Nachbargemeinde Eppan, zwischen den Weinbergen Missians, am Fuße der drei Burgen: Burg Hocheppan, Burgruine Boymont und Schloss Korb.
Das malerische Dörfchen Missian kann zwar nicht mit einem kompakten Dorfzentrum aufwarten – die Bauernhäuser befinden sind teilweise weit verstreut um die St. Zeno und Apollonia Kirche, die auf einem mit Weinreben bepflanzten Hügel steht – dafür punktet die Eppaner Fraktion Missian mit sage und schreibe drei Burgen.
Über den Kalterer See Rundwanderweg brauche ich nicht viel sagen. Wahrscheinlich reichen zwei Hände nicht aus um die in diesem Wanderblog dokumentierten Seerunden an den Fingern abzählen zu können.
Kalterer See Blick zum Westufer
Trotzdem möchte ich heute ein weiteres Mal über diesen herrlichen Spazierweg rund um den wärmsten See der Alpen berichten. Vor allem weil der See sich heute richtig Bilderbuch mäßig präsentiert. Das türkisblaue Wasser, eingerahmt mit frischen gelbgrünen Laub der Kalterer See Weinreben, überdacht mit Schatten spendenden bauschigen Wolkenschäfchen lässt den See schon fast unnatürlich schön erstrahlen.
Der Abwechslung wegen sind wir heute am Südende des Kalterer Sees und gegen den Uhrzeiger gestartet. Und – man glaubt es kaum – wir haben ein „neues“ Stück Steg, welches durch das Biotop hindurch, dem Kuchlweg seine langweilige Gerade raubt, entdeckt! Natürlich ist dieser Holzsteg nicht neu. Nur wir sind bis heute immer daran vorbei gelaufen, da sein Eingang für im Uhrzeigersinn wandernde leicht zu übersehen ist. Und wenn man ihn trotzdem sieht, dann hat man oft keine Lust hinein zu gehen, weil dieser Pfad die Seerunde etwas verlängert, indem er halbkreisförmig dem pfeilgeraden Kuchlweg einen leichten Hängebauch verleiht.
Die beste Mutter von allen kennt nur einen einzigen Spazierweg: über den Runggner Weg nach Kurtatsch. Dieser Spazierweg ist ideal für Kinderwagen, recht aussichtsreich und bzgl. Steigung schön abwechslungsreich. Nach x-ter Absolvierung bin ich ihn aber so langsam überdrüssig. Heute will ich woanders hin! Einfach ist es nicht, aber schlussendlich kann ich mich durchsetzen.
Altenburger Kirchlein St. Vigil
Wir packen die Kleine ins Auto und fahren bis zur Kapelle am Altenburger Weg hinauf. Wir hätten auch herauf spazieren können. Aber wir haben nur ein 2,5 Stunden Zeitfenster, was für einen gemütlichen Spaziergang über den Steig Nr. 11 bis zur Sportzone Altenburg/Kaltern und zurück über den Friedensweg, relativ knapp bemessen ist.
Der Steig Nr. 11 würde links hinter dem Landgasthof Sonnegghof starten. Da ich mich nicht mehr erinnere, ob das erste Stück des Wandersteiges bis hinüber zum Mülleregg Kinderwagen tauglich ist, spazieren wir lieber entlang der Straße „Altenburger Weg“ am „Kuhstall“ vorbei bis zum Schotterparkplatz am Mülleregg. Hier mündet der Friedensweg für alle diejenigen, die die Rastenbachklamm umgehen wollen. Wir überqueren die Straße und schieben den Kinderwagen die Betonpflastersteine zum Steig Nr. 11 am Mülleregg hinauf.
Muttertag, Mittagessen im Kastelatzkeller. Mamma soll zum Muttertag nicht selbst kochen müssen. Die Speisekarte des Kastelatzkellers ist klein aber fein. Ich entscheide mich für Braten mit Rosmarinkartoffeln… mmh lecker.
Meine beiden Frauen kommen erst nach dem Mittagessen hinzu. Die kleine isst lieber Zuhause. Und mit Muttermilch kann der Kastelazkeller sowieso nicht dienen 😉
Wir haben einen Tisch im Schatten ergattert. Eh klar wird sich der Unwissende denken: Keller gleich dunkel und gleich kühl. Stimmt nicht ganz, denn der Kastelatzkeller verfügt über eine sonnige Terrasse. Der heutige Muttertagssonntag ist trotz bevorstehenden Eisheiligen nicht nur wunderbar klar, sondern auch richtig heiß und zwar so heiß, dass man es in der direkten Sonne nicht leicht aushält. Das kann bei uns in Südtirol Anfang Mai schon mal vorkommen.
Nach dem vorzüglichen Mittagsmahl steht ein Spaziergang an. Wohin? Keine Frage! Selbstverständlich Forstweg Tramin-Kurtatsch. Mit dem Kinderwagen? Natürlich kein Problem! Wer sein Baby liebt der schiebt, auch über Schotterwege.
Kastelazpromenade Bienenstand
Da wir schon auf Kastelaz sind, geht es heute ausnahmsweise nicht den für uns „normalen“ Weg zum „Spechtenhaus“ hinauf. Wir lassen den Kinderwagen zum Altenheim hinunter rollen, biegen dort rechts ab und schieben ihn dann über die Kastelatzpromenade zum Bienenstand hinauf. Der Bienenstand ist – wie der Name vermuten lässt – ein Bienenhaus also ein Unterstand für Bienenstöcke. Meines Wissens ist dieser große mit Info- und Schautafeln ausgeschmückte Stand ein Vereinsbienenstand von mehreren Imkern. Er dient unter anderem auch der praktischen Veranschaulichung der Honigproduktion.
Durchwachsen die Wettervorhersage. Wir starten trotzdem. Sind ja nicht aus Zucker. Der Kinderwagen holpert über St. Jakob, vorbei am Traminer Hotel Schneckenthalerhof, über die gepflasterte Schneckenthaler Straße durchs das historische Viertel Betlehem bis zur Weinstraße hinunter. Beim G‘würzerkeller überqueren wir die Weinstraße, marschieren wenige Meter Richtung Kurtatsch und biegen dann links in den Brentalweg ein.
Die bedrohlichen Wolkentürme haben es sich hinter uns, über dem Göller, gemütlich gemacht und machen keine Anstalten das große blaue Loch vor uns – in dem die Sonne steht – zu stürmen. Wen wundert’s? Vielleicht den Urlaubsgast. Die Südtiroler nämlich wissen: die Traminer und Kurtatscher haben die Sonne gepachtet! Hier im Süden Südtirols scheint sie sogar, wenn die Wettervorhersage Regen angekündigt hat.
Ein ganzer Tag mit Anna. Die beste Ehefrau von allen hat uns alleine gelassen. So muss heute der Tati „herhalten“. Vormittags haben wir einen kurzen Spaziergang durch unser Heimatdorf Tramin unternommen. Wir sind runter die Mühlgasse und durch das Dorf bis kurz vors Widum hinein gegangen. Dann habe ich den Kinderwagen über den Fußgängerweg unterhalb des Traminer Theaters und des Widums bis zur Mindelheimerstraße hinüber und anschließend hinauf bis zur Mittelschule geschoben. Dort sind wir über die Kinderwagen taugliche Rampe bis direkt in die Traminer Bibliothek hinein gefahren.
Ich muss gestehen, dass ich heute sage und schreibe das erste Mal in der Bibliothek von Tramin war. Ich war überrascht. Von meiner Schulzeit hatte ich eine Bibliothek als Ort der Grabesstille und des ernsten Studierens in Erinnerung. Die Traminer Bibliothek ist anders. Nicht laut, aber auch keine Todesstille. Zwischen den Bücherreihen tummelten sich Kinder; teilweise mit ihren Mamis. Scheinbar hat die Traminer Bibliothek es geschafft ein Ort des Lebens, des Zusammentreffens und der Unterhaltung zu werden. In einer Ecke steht sogar eine Kaffeemaschine 🙂 Für Kinder natürlich unwichtig, aber für deren Begleiter ein echtes „Zuckerl“.
Das Maxi Mode Center in Eppan ist ein Magnet für Einkaufswillige. Mir sind Einkaufsorgien verhasst. Auch die beste Tochter von allen schätzt einen Spaziergang mehr, als einen Einkaufsbummel. Darum lassen wir die Mama alleine einkaufen gehen. Wir beide stärken uns auf die Schnelle mit einem Kaffee und spazieren dann entlang des Überetscher Spazierweges (Wanderweg Nr. 22) in Richtung Eppan.
Wir befinden uns am nördlichen Ende des Überetscher Spazierweges, der Kaltern über Christl im Loch mit Eppan verbindet. Somit wäre es idealer in Richtung Christl im Loch und Kaltern hinüber zu spazieren. Ich möchte aber lieber hinauf zum schönen Ansitz, denn ich schon so oft vom Auto heraus, der Weinstraße entlang fahrend, bewundert habe.
Der Ansitz trägt den Namen Kreithof. Er ist für den Eppaner Tourismus, dank seiner idyllischen Lage inmitten von Weinbergen, ein beliebtes Fotomotiv und für uns beide sicherlich ein lohnendes Spazierwegziel.
Zur Geschichte des Ansitz Kreithof in Eppan
Ursprünglich war der Kreithof ein Bauernhof. 1596 wurde er zum Ansitz erhoben. Der damalige Bauer Elias Leys baute den Hof zu dem schönen Ansitz mit zwei Ecktürmen und einer Loggia um. Um 1661 wurde eine Kapelle, die dem heiligen Anton geweiht ist, dem Kreithof spendiert. Heute ist der im Überetscher Baustil gehaltene Kreithof im Besitz der Familie Josef Raifer und dient als Weinhof (Weinverkauf ab Hof) und Ferienhof (Urlaub auf dem Bauernhof).
Die beste Tochter von allen ist recht brav. Nur, wenn der Tata stehen bleibt, wird das mit kurzen missfallenden Raunzern quittiert. Solange der Kinderwagen in Bewegung bleibt und dauernd schaukelt, ist sie ein wahres Engelein.
Herbstfee in den Weinbergen Römigberg (Bärental-Barleiten / Kaltern)
Zweites „Kindsen-Training“, wieder darf die Lisa Trainingsobjekt spielen *g*
Die beste Ehefrau von allen möchte direkt von Zuhause (www.mandlhof.com) starten. Ich will lieber das Kindsen-Training mit einer nicht allzu vertrauten Umgebung kombinieren. Das heutige Südtiroler Herbstwetter ist für Schönwetter-Fotos nicht ideal. Dennoch überreden mich die kräftigen gelb schimmernden Herbstfarben der Weinberge, ein Ziel inmitten von Weinbergen auszusuchen und zumindest den kleinen Fotoapparat einzupacken.
Südlich waren wir bereits vor 2 Wochen. Heute soll es 5 Autominuten nördlich gehen. Das Bärental und die Weinzone Barleiten verbindet St. Josef am Kalterer See mit Kaltern. Beide liegen etwas oberhalb der Weinstraße, inmitten von Weinbergen und bietet einen umfassenden Panoramablick auf den Kalterer See.
Am oberen Dorfrand von St. Josef am See breiten sich die Weinberge vom Weingut Domenikus aus. Der Bauernhof vom Domenikus ist Land auf, Land ab für sein Keller-Labyrinth aus Steinmauern bekannt. Während des alljährlichen Kalterer Weinwandertages haben Besucher die Möglichkeit das urige Weinlabyrinth zu erkunden.
Einige Autolängen oberhalb des Weingutes befindet sich ein Waldparkplatz. Da stellen wir den Wagen ab.
Herbst in St. Josef am See – Kalterer See
Die erste wichtige Aufgabe: einen Wanderstock suchen. Denn ohne Wanderstock geht bei der Lisa gar nichts. Wir finden nicht nur einen Stock, sondern gleich drei. So hat jeder von uns einen „richtigen“ „Wandersteckn“. So einen wie es sich gehört, einen aus Holz! Die Lisa ist ein schlaues Mädchen. Ihr ist selbstverständlich klar, dass sie nach dem ersten Kindsen-Training von voriger Woche nun den Schwierigkeitsgrad verschärfen muss. Die beste Ehefrau und ich sollen gut trainiert werden. Nachdem sie letzte Woche beim Seespaziergang um den Kalterer See, erst bei Halbzeit bummelwitzig geworden ist, beginnt sie dieses Mal schon jetzt beim Starten.