Ronzone, das erste, nein das zweite Dorf hinter der Mendel kann mit einem größeren Langlaufskigebiet aufwarten. Dort will ich meine neuen Bergschuhe testen. Nein, nicht mit Langlaufen, sondern mit Schneeschuhwandern natürlich! Wir müssen zur Fraktion Regole, genauer gesagt zu den Regole Wiesen an der Umfahrungsstraße von Ruffrè fahren, denn wir möchten vom Rifugio Scoiattolo bis zum Gantkofel gehen.
Die Alpenstadt Bozen mit Schlern und Rosengarten im Hintergrund Standpunkt Gantkofel).
In der Sendereihe Bergseen in Südtirol des RAI Senders Bozen, wurde vor circa 2 Monaten (27. August) eine Rundwanderung vom Furkelsattel hinauf zum Piz da Peres, weiter zum Hochalmsee (Hochalpensee), über die Lapedurscharte (2.252 m) hinunter zur Jägerhütte und von dort zurück zum Furkelpass vorgeschlagen. Diese Bergtour im Naturpark Fanes-Senes-Prags wollen wir heute nachwandern.
Der Hochalpensee (ladinisch Lech de Fodara) im Naturpark Fanes-Senes-Prags
Die Anfahrt über das Grödnertal, Grödner Joch und Gadertal bis nach St. Vigil in Enneberg und zum Furkel Pass erweist sich als recht zeitraubend.
Auf dem Costabella-Kamm am Pellegrinopass kann man auf dem Höhenweg Bepi Zac (Alta Via di Bepi Zac) auf den Spuren des Ersten Weltkriegs wandeln und somit Geschichte hautnah erleben. Diese Bergtour wollen wir uns nicht entgehen lassen. Wir fahren zu siebt übers Fleimstal bis nach Moena, biegen dort rechts in Richtung Pellegrino Pass ab und orientieren uns an der Beschilderung, bis wir das Skigebiet am Pellegrino Pass erreichen.
Kriegsstollen aus dem Ersten Weltkrieg auf dem Höhenweg „Alta Via Creste di Costabella Bepi Zac“
Anstieg zur Bergvagabunden Hütte
Es ist recht kalt, aber zum Glück hat es keine Minusgrade. Bei circa 6 °C starten wir beim heute geschlossenen Ski-Restaurant Cima dell’Uomo und wandern über ausgedehnte Almwiesen zur Bergvagabundenhütte empor. Der Anstieg zur Bergvagabundenhütte am Passo delle Selle (2 529 m), wo sich einst ein großes Barackenlager der Österreicher befand, ist problemlos zu bewältigen. Man hat die Wahl zwischen einem Steig, der quer durch die Wiesen führt, und einem flacheren, aber längeren Schotterweg. Wir entscheiden uns für Letzteres und wandern plaudernd der von der Familie Pellegrini (Nachkommen von Bepi Zac) geführten Hütte entgegen.
Eine Alm-Wanderung ohne lange Anfahrt, das ist unser heutiges Ziel. Die Qual der Wahl hat man da als im Süden Südtirols, genauer im Weindorf Tramin Wohnender nicht. Die Cisloner Alm ist neben der Trudner Alm und der Roen Alm eine der wenigen Almen im Süden Südtirols.
Neugieriger Vierbeiner auf der Cisloner Alm
Bei Montan biegen wir in Richtung Glen (Mühlen/Truden) rechts ab und fahren zuerst über die Glener Straße und dann die Mühlner Straße bis zu den Mühlen zum Gasthof „Zur Mühle“ hinauf, wo wir unseren Wagen abstellen.
Karl Perfler hat zum Konzert im Marmorbruch Göflan geladen. Eine tolle Gelegenheit, einen Marmorbruch von innen zu sehen und zugleich unserem Hobby, Wandern in Südtirol, zu frönen.
Im Göflaner Marmorbruch
Bei Schlanders im Vinschgau, biegen wir rechts in Richtung Göflan ab und fahren circa 800 Höhenmeter bis zum Hasl Hof (1.545 m) hinauf. Hier treffen wir auf die wanderwilligen Konzertbesucher.
Die Bergwelt des Vinschgaus breitet sich am Haslhof vor unseren Augen aus. Der Uwe findet die Berge im Vergleich zu den Dolomiten unschön. Ich kann mich da nicht anschließen. Ich finde sie anders und genau das gefällt mir so sehr an Südtirol: die Magie der Vielfalt! Fotoapparat ausgepackt und klick, klick. Nix passiert. Was ist denn los? Nochmals, klick, klick. Nichts, kein Bild entsteht!
Welche sind die „wichtigsten“ Bergmassive des UNESCO Weltnaturerbes Dolomiten? Laut dem Fernsehbericht des Amtes für Naturparke der Autonomen Provinz Bozen, welchen ich kürzlich im Rai Sender Bozen gesehen habe, die Drei Zinnen, der Rosengarten, der Schlern, der Latemar und der Sellastock. Welche Berggruppe fehlt noch in unserer Wandern in Südtirol – Sammlung? Der Sella!
Bergsee Pisciadù See und Piz Pisciadù
Heute soll sich das ändern. Wir fahren über das Grödner Tal bis zum Grödner Joch. Da die beste Ehefrau von allen ihr Veto bzgl. meiner Erstplanung „schwieriger Alpinweg“ eingelegt hatte, habe ich die Planung geändert, so dass wir nun „nur“ noch einen schwierigen Bergweg beschreiten müssen.
Der Zanggen, italienisch „Pala di Santa“, liegt nicht nur höhenmäßig im Schatten seiner bekannteren Nachbarn Weißhorn, Schwarzhorn und Latemar. Ziemlich unscheinbar fristet er am Rande des Skigebietes Obereggen/Pampeago sein Dasein. Wenn nicht die Zanggen-Skipiste rauf ginge, würde ich ihn wahrscheinlich nicht mal beim Namen kennen.
Am Zanggen: Blick zum Latemar, Rosengarten und Schlern
Darum möchte ich, nein wir, ihn heute näher kennen lernen. Geplant ist vom Lavazèjoch zu starten, über die Südwestflanke aufzusteigen, über die Nordflanke bis zur Ganischger Alm abzusteigen und an seinem westlichen Fuß zurück zum Lavazè Joch zu wandern.
Wir fahren über Auer, Aldein und Deutschnofen zum Lavazè Joch auf 1.800 m hinauf hinauf, parken das Auto kurz vor dem Pass auf einem großen Schotterparkplatz, der von unzähligen Campern in Beschlag genommen wurde und starten in südöstlicher Richtung, dem Wandersteig Nr. 547 574 folgend, zum Zanggen hinauf.
Die Wanderung führt uns zuerst über einen Forstweg, dann links abbiegend über einen schönen Wandersteig durch sehr lichten Wald bis zu einer Abzweigung hinauf.
Mittwoch: Wieder Regen.! Heute will ich nicht viel erzählen. Nur so viel: Wir hatten uns im Internet erkundigt, wie viel ein Bahnticket hin und zurück für zwei Erwachsene von Zell am See nach Salzburg kosten würde. 72 Euro war das Ergebnis der Recherche im Internet. Nun stehen wir am Bahnhof von Zell am See am Schalter und bestellen ein Ticket für zwei Personen Hin- und Rückfahrt Zell am See – Salzburg. „28 Euro bitte“, sagt die freundliche Dame am Schalter. Wir schauen ungläubig drein, aber nach nochmaliger Rückfrage bestätigt sie uns: Das „Einfach-Raus-Ticket“ kostet 28 Euro. Damit können zwei Personen einen ganzen Tag lang in ganz Österreich die Züge des Nahverkehrs nutzen.
Wir sind freudig überrascht, steigen in den Zug ein und ab geht die „Post“ in die Hauptstadt des Salzburger Landes, in die Geburtsstadt Mozarts, nach Salzburg.
25. April, Tag der Befreiung und Ende der faschistischen Diktatur in Italien. Was tun am Staatsfeiertag? Hinüber nach Auer zum beliebten Markusmarkt oder trotzdem lieber etwas für das körperliche und geistige Wohlgefühl tun?
Die Entscheidung ist zumindest für uns beide leicht. Wir ziehen einen schönen ausgedehnten Spaziergang durch die Flora Südtirols dem Trubel eines bekannten und schönen, aber schon häufiger erlebten Marktes vor. Das war vor einigen Jahren anders. Heute bedeutet wandern für uns beide Entspannung vom Alltagsstress, Südtirol mit Augen, Nasen und Ohren erleben und genießen und am Abend ein gutes Gefühl, etwas „getan“ zu haben.
Also wohin? Zu hoch hinauf geht noch nicht, wenn wir es angenehm warm haben wollen. So circa 700 Meter über dem Meeresspiegel wären ideal. Schnell mal auf der Südtirol Karte schauen, wo wir noch nicht waren. Aha, Tisens und Völlan oberhalb von Lana, nicht weit weg von der Gampenpass-Straße, wäre nicht schlecht.
St. Hippolyt Kirchlein bei Tisens
Auf nach Tisens! Wir fahren über die Mebo nach Lana und weiter über die Gampenpassstraße. Vorbei an der Abzweigung nach Völlan geht es bis zur Abzweigung nach Tisens. Hundert Meter davor könnten wir rechts auf einem Schotterparkplatz das Auto abstellen, wir fahren aber lieber bis nach Tisens hinüber (links abbiegen), um von dort den Spaziergang zu beginnen. Ich nenne diese Wanderung Spaziergang, da wir nur circa 500 Höhenmeter vor uns haben.
Ostermontag, die Apfelblüte beherrscht unser wunderschönes Südtirol. Wir wollen heute nicht zu hoch hinauf, denn vom Schnee haben wir genug. Was bietet sich als Frühlingswanderung bzw. Osterspaziergang an? Einer der wunderbaren, Lebensenergie ausstrahlenden, Waalwege natürlich! Waalwege sind ziemlich flach verlaufende Pfade entlang eines Waals, also eines offenen Wasserkanals oder -graben, der für die Bewässerung der darunter befindlichen Obstanlagen genutzt wird.
Ils-Waal mit Waalweg über Kortsch bei Schlanders
Von diesen interessanten Wasserverteilern sind zwar nicht mehr viele übrig geblieben. Die meisten findet man im Burggrafenamt und im Vinschgau. Nachdem wir am Samstag den Waalweg in Schenna bewandert haben, wollen wir heute nach Schlanders um die Sonnenpromenade und den Ils-Waalweg zu erkunden.
Meran, Dorf Tirol, Schenna und Verdins gelten als Hochburgen des Tourismus in Südtirol. Urlaubssuchende finden im Meraner Land südliches Flair gepaart mit einer wunderschönen Südtiroler Landschaft.
Da wir beide, heute am Ostersamstag, keine Lust auf Schnee haben, sondern lieber die warme Frühlingssonne genießen wollen, beschließen wir den Waalweg in Schenna oberhalb der Kurstadt Meran zu bewandern.
Blick auf Dorf Tirol und die Mutspitze
Schenna liegt gleich wie Dorf Tirol etwas über Meran auf circa 600 Meter über dem Meeresspiegel. Die beiden Urlaubsdörfer bilden das Eingangstor zum urigen Passeiertal. Dorf Tirol links und Schenna gefolgt von Verdins rechts des Tales.
Wer hier Urlaub machen möchte ist bestens aufgehoben. Schenna, Dorf Tirol und Meran bieten eine extrem hohe Dichte an 4 Sterne Hotels, ich glaube sogar eine der höchsten in Europa.
Der Schenner Waalweg
Selbstverständlich könnten wir direkt von Schenna aus starten, aber wir beschließen trotzdem unser Auto am Parkplatz der Ifinger Seilbahn, auf der Straße nach Hafling, abzustellen und von dort aus eine Rundwanderung zu machen.
In dieser Woche hat Hanspaul Menara, der schreibende Bergsteiger und Wanderer, im Dolomiten-Magazin eine Frühlingswanderung von Laag nach Neumarkt vorgeschlagen. Ich finde diesen Vorschlag nicht so prickelnd und werfe deshalb schnell einen Blick ins digitale Wegenetz Südtirols. Aha, von Laag nach Buchholz schaut bezüglich Aussicht und Lage schon viel besser aus.
Heute ist fröhliches Kindertragen angesagt. Der Laurin soll auf meinem Buckel mit. Darum bin ich froh, dass laut Wanderplanung nur circa 400 Höhenmeter zu bewältigen sind. Aber was mache ich mit der besten Freundin von allen. Ich 17 kg und sie gar nichts? Das geht nicht! Warum? Weil sie mir davon rennen würde 😉 Aber kein Problem, ich belade sie einfach mit meiner kompletten Fotoausrüstung inklusive Stativ und Panoramakopf, in der Hoffnung, dass sie das etwas bremsen wird.
Albrecht Dürer Weg von Laag nach Buchholz
Wir starten zu viert – die beste Freundin von allen, meine Schwester, ihr Sohn Laurin und ich – direkt beim Parkplatz in Laag in Richtung Albrecht Dürer Weg.