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Schneeschuhwandern am Rittner Horn (Ritten / Südtirol)

Einer der sonnenverwöhntesten Orte in Südtirol ist sicherlich das Rittner Horn. Ausgerichtet gegen Süden genießt das kleine aber feine Skigebiet die Gunst des wärmespendeten Himmelskörpers. Heute ist ein kristallklarer ungetrübter Tag vorausgesagt, morgen scheint laut Wetterbericht Südtirol die Witterung umzuschlagen, was für uns beide heißt: die Sonntags-Schneeschuhwanderung muss einen Tag vorverlegt werden.

Kabinenseilbahn Rittner Horn mit Schlern im Hintergrund
Kabinenseilbahn Rittner Horn mit Schlern im Hintergrund

Start 11.00 Uhr, Parkplatz Talstation Kabinenseilbahn Pemmern am Rittner Horn

Wir wandern mit unseren Schneeschuhen vorbei am Lärchenhof (1548 m), circa 100 m abseits der Piste, durch den Nadelwald, entlang eines sich immer wieder verzweigenden gespurten Schneeweges dem Rittner Horn entgegen. Es dauert nicht lang bis wir vor uns zwei Skitourengeher sehen, die sich immer weiter von der Skipiste entfernen.

Lieber nicht allzu weit weg von der Skipiste gehen, ansonsten landen wir noch im Eisacktal unten, so lautet unsere Devise. Da sich immer wieder gespurte Schneewege anbieten, halten wir uns eher links und folgen den Schneeschuhwegen in 50 m Abstand zur Skipiste.

Die Sonne scheint kräftig, laut Temperaturanzeige des GPS-Gerätes circa 10 ° über Null. Das macht dem Schnee zu schaffen. Er ist weich, immer wieder brechen wir trotz Schneeschuhe ein. Die Schneewanderung wird kein Kinderspiel werden.

Nach circa einer dreiviertel Stunde durch den Wald kommen wir am Rand der Skipiste an und beschließen ihr zu folgen. Trotz Samstag sind nicht all zu viele Skifahrer unterwegs und da die Skipiste relativ breit ist, ist es kein Problem am Skipistenrand entlang zu wandern. Hier ist der Schnee härter und somit leichter zu begehen.

Ich bin heute ziemlich schlecht drauf und fühle mich nicht besonders fit. Der Rucksack drückt, die Schritte werden immer schwerer. Keine Ahnung ob es die Last auf dem Rücken, die sehr warme Witterung oder einfach nur meine geistige oder körperliche Verfassung ist. Ich fühle wie ich mich heute ziemlich überfordere. Die beste Freundin von allen scheint dieses Problem nicht zu haben. Zuerst noch hinter mir, hat sie jetzt die Führung übernommen. Ich gebe zu, dass ich mir ständig Ausreden erfinde, warum den wohl eine Frau leichter als ein Mann hier hochgehen kann.

Nach einer Stunde schauen wir auf das GPS. Scheinbar haben wir nur ein Drittel des Aufstieges geschafft. Vor uns ein extrem steiles Skipistenstück. Ufa, auch das noch!

Es hilft nichts, nach ein zwei Schluck Holundersaft gehen wir es an. Der Steilhang ist ohne kräftigen Stockeinsatz fast nicht zu bewältigen. Ich kämpfe mich nach oben.

Was macht die beste Freundin von allen? Wie so oft, wenn sie es mit der Angst zu tun bekommt (der Steilhang ist so extrem steil, dass Sie sich ein wenig fürchtet) beginnt sie zu laufen. So einen Turbo hätte ich auch gerne! Ich habe circa drei Viertel geschafft und sie ist bereits oben angekommen. Das werde ich jetzt wohl schlucken müssen.

Bergstation Kabinenseilbahn Rittner Horn

Ein hölzernes Wetterkreuz, genau das gleiche wie ich es vom Gummererhof her kenne, zeigt mir an, dass wir uns an einem blitzgefährdeten Ort befinden. Tatsächlich stehen wir, wenige Meter von der Bergstation der Kabinenseilbahn entfernt, auf einem leicht ausgesetzten, daher aber mit einer wunderbaren Panoramaaussicht gesengtem, Hügel.

360° Rundumsicht Bergstation Kabinenseilbahn Rittner Horn

Wetterkreuz am Panoramaweg Rittner Horn, neben der Bergstation der Kabinenseilbahn Rittner Horn
Wetterkreuz am Panoramaweg Rittner Horn, neben der Bergstation der Kabinenseilbahn Rittner Horn

Nach einer Stunde Rast und Fotografie wandern wir weiter. Oh weh, welch ein Schreck! Einen Teil des Steilhanges haben wir ganz „umsonst“ bezwungen! Es geht nun nämlich leicht abwärts. Am Ende des Gefälles sehen wir die Route der Skitourgeher, wie sie in nur leichter Steigung den Steilhang umrundet!

Das ist nun Grund genug für uns bei dem Unterhornhaus nicht gerade aus in Richtung Rittner Horn zu gehen, sondern den Panoramaweg, der sich in einer langen überhaupt nicht steilen Schleife bis zum Rittner Horn hochwindet.

Unsere Stimmung ist leider etwas getrübt (wir hatten Streit, wird hoffentlich bald gegessen sein) aber dafür lacht uns die Sonne in den Rücken, es ist sehr warm, der Himmel wolkenlos, die Aussicht fabelhaft, der Streit verfliegt. Wir wandern sehr langsam, den leichten Panoramaweg genießend, dem Gipfel entgegen.

Am Rittner Horn

Riesige Funkmasten (wahrscheinlich Radio- oder Fernsehumsetzter) trüber hier am Gipfel des Rittner Horns etwas die Aussicht. Die Schutzhütte des italienischen Alpenvereins, dem Club Alpino Italiano (CAI) ist trotz regem Skibetrieb, geschlossen aber der Ausschank circa 20 m darunter der sogenannte Schafsstall hat geöffnet und bietet außer Getränke und stärkenden Brotzeiten auch ein zwei gemütliche, gegen Süden gerichtete, sonnenbeheizte Tische, an.

Die Bergwelt rund ums Rittner Horn

Wir befinden uns im Herzen Südtirols auf 2.260 m. Kein höherer Gipfel versperrt die Aussicht. Da verwundert es uns wenig, dass wir einen überwältigen 360 – Grad-Rundblick genießen dürfen. Im Westen erblicken wir die Gletscher des Ortlers, im Süden die Adamello-, Presanella– und die Brenta-Gruppe und im Osten die sagenumwobenen Dolomiten mit Weißhorn, Latemar, Rosengarten, Schlern, Langkofel, Plattkofel, Puez-Geisler. Hoffentlich vergesse ich keine berühmte Spitze! Im Nordosten kann man die Zillertaler Alpen, den Naturpark Hohe Tauern mit dem höchsten Berg Österreichs dem Großglockner, im Nordenwesten die Stubaier Alpen und im Nordwesten die Ötztaler Alpen sehen.

Am Rittner Horn befindet man sich im Herzen der Alpen. Einfach grandios! Ich bin mir bewusst, dass ich in diesem Blog selten mit Superlativen, welche Südtirol und die Bergwelt der Alpen betreffen, geize. Der eine oder andere Leser wird sich vielleicht einen weniger subjektiven, verliebten Blickwinkel wünschen, aber dafür gibt es hier die 360 Grad Rundblicke in Form von Rundumfotos!

360 Grad Panorama-Foto Rittner Horn (Rittner-Horn-Haus)

Am Rittner Horn, wenige Meter unterhalb der Schutzhütte Rittner Horn (Rittner-Horn-Haus)
Am Rittner Horn, wenige Meter unterhalb der Schutzhütte Rittner Horn (Rittner-Horn-Haus)

Über den Rückweg habe ich heute nicht viel zu berichten. Wir haben nämlich beschlossen mehr oder weniger den gleichen Weg zurück zu gehen. Also stapfen wir dieses Mal, den Steilhang umrundend, immer entlang der Skipiste bis zum Unterhorn Haus hinunter und dann unter den Drahtseilen der Kabinenseilbahn Rittner Horn hindurch, mit ständigen Blick auf den Schlern, Richtung Tal entgegen.

Wie erwartet ist der Abstieg verglichen mit dem Aufstieg leicht und ohne Probleme, außer dass man ständig darauf bedacht sein muss, Skifahreren oder Rodlern nicht in die Quere zu kommen, zu schaffen.

Insgesamt eine tolle aussichtsreiche Schneeschuhwanderung, die allerdingst etwas streng ist, wenn man die vorgeschlagene Wanderroute, die von den am Parkplatz befindlichen großen Wanderpanoramakarten aufgezeigt wird, verfehlt und entlang der Steilhänge hochgeht.

Panoramafotos Schneeschuhwandung am Rittner Horn

Fotos Schneeschuhwandung am Rittner Horn

Schneeschuhwandertour Rittner Horn

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

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4 Kommentare über “Schneeschuhwandern am Rittner Horn (Ritten / Südtirol)”

  1. Herbert says:

    Klasse Tour; mein kleiner Hausberg ist immer wieder ein ideales Tourenziel; egal ob mit Schneeschuhen, Rodel, Ski, Touresnski oder zu Fuss.

    Hast auch einen perfekten Tag erwischt. Die 360° Panoramen sind wieder mal gewaltig!

  2. admin says:

    Hallo Herbert,

    ja dein Hausberg ist wirklich phänomenal, eine grandiose Aussicht! Ein idealer Abschluss für unsere Schneeschuhwanderungen, den ab jetzt sind Frühlingsspaziergänge und Frühlingsgefühle angesagt 😉

    Bei uns ist es nämlich schon wohlig warm 🙂

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