Man hat es nicht leicht mit der besten Ehefrau von allen. Wandern ja – aber die Tour darf nicht weit weg sein. Und auch nicht hoch hinauf. Und schon gar nicht gefährlich. Und, und, und.
Hm. Und weil auch ich meine Ansprüche habe – vor allem einen: Ich will immer Neues sehen – wird die Sache langsam knifflig. Richtung Südtirol haben wir schon fast alles durchstreift. Also: ab in den Süden, hin zu den italienischen Nachbarn.
Mezzolombardo ist in einer halben Stunde erreicht, der Parkplatz im Nu gefunden.
Mezzolombardo am Eingang des Nonstals
Auf dem Weg hinauf zum Friedhof kommt uns ein Gedanke: Schon seltsam – so nah, und doch so weit. Beruflich weit weg, sozial weit weg, wir haben mit den Trentinern eigentlich wenig zu tun. Sprache und Kultur sind dann eben doch die größere Hürde als die paar Kilometer Distanz.
Eine gemütliche Nachmittagsrunde mit Besichtigung des Roccolo del Sauch und einem Sprung in den Lago Santo. So zumindest der Plan: Die Rundwanderung ist mithilfe der Alpenvereinaktiv-App entworfen worden, der Startpunkt ist der Parkplatz Lago Santo. Das klingt doch nach einem runden Programm. Die Mädels sind überredet, die Messe ist vorbei – also los!
Sprung in den Bergsee Lago Santo
Anfahrt über Faedo
Eine Anfahrtsplanung braucht es nicht, dafür hat man ja den Routenplaner. Der will uns allerdings schon vor St. Michele all’Adige über eine Abkürzung nach Faedo hochlotsen. Dem traue ich nicht und fahre lieber bis St. Michele, biege dort links ab und kurve Richtung Faedo. Bei den Molini di Faedo will der elektronische Lotse schon wieder links – und weil ich hier noch nie war und mich somit nicht auskenne, folge ich ihm blind. Prompt wird die Straße steiler, enger, immer enger – und plötzlich stehen wir vor einem Weinbergweg. Na bravo! Also kehrt Marsch, zurück auf die SP58 und weiter nach Faedo.
Den Alpenhauptkamm haben dieWanderer bisher nur selten betreten. Weil er so hochalpin ist und Kletterei fordert? Nicht unbedingt – auch dort finden sich herrliche Wege, die keine Kletterei verlangen. Der eigentliche Grund ist eher die Entfernung: Für uns liegt er am entgegengesetzten Ende Südtirols. Deshalb steuern wir heute das Pflerschtal an. Allzu deftig soll die Bergtour aber nicht ausfallen, denn meine Knie sind ein Wackelfaktor. Als Ziel erküren wir daher keinen Gipfel, sondern „nur“ eine Schutzhütte: die Tribulaunhütte unter dem Pflerscher Tribulaun.
Die Tribulaun Hütte auf 2369 m ü. d. M.
Obwohl Pflersch für uns Traminer am anderen Ende Südtirols liegt, sind wir dank der Brennerautobahn überraschend schnell dort – und auch dank unserer Taktik, den Ferragosto-Feiertag kurzerhand um einen Tag zu verschieben. Ein Südtiroler weiß schließlich, wann er die Autobahn besser meiden sollte.
Vom Penser Joch kommend, fahren wir die schmale Passstraße hinunter nach Asten. Hier zweigt links das Tramintal ab. Ach, wieder treffen wir auf Traminer, wie gerade eben auf dem Zinseler. Dieses Mal sind es jedoch keine Menschen, sondern ein Tal. Interessant. Abbiegen ins Tal? Nein wir bleiben auf der Penser Joch Straße und fahren weiter über Pens bis nach Weißenbach.
Hier, 100 Meter rechts der Straße, direkt am Weißenbach, befindet sich ein großer Schotterparkplatz. Wir stellen das Auto ab. Obwohl wir weit weg von Zuhause sind, treffen wir heute immer wieder auf Tramin. Nun wollen wir das auf die Spitze treiben. Dieses Mal nicht mit Traminer Wanderern, nicht mit einem Tramin Tal, dieses Mal mit einem Traminer Almbetreiber. Der Steinegger Stefan betreibt mit seiner Familie im Unterbergtal die Ebenbergalm – es wird höchste Zeit, ihn zu besuchen.
Aufstieg von Weißenbach zu den Wink Höfen
Also marschieren wir von Weißenbach hinauf zu den Wink Höfe. Eine Bäuerin läuft aufgeregt mit einem Vogel in der Hand zum Bauern. Als wir näherkommen, erkennen wir einen kleinen Greifvogel – ich vermute ein Sperber. Vielleicht verletzt. Wer weiß.
Von Weißenbach geht es zunächst hinauf zu den Wink Höfen
Fährst du ins Herz von Südtirol hinein, ins Sarntal, und wagst dich noch weiter bis ins hinterste Tal nach Weißenbach und Pens, dann wird es still in Südtirol. Touristen begegnet man hier meist nur auf der Durchreise – meist auf Motorrädern, der Passstraße wegen.
„Hallo, wir sind’s!“, ruft mir eine Motorradbeifahrerin entgegen, während sie das Visier ihres Helms hochklappt. Ich bin verdutzt. „Wir, die Gäste. Wir fahren jetzt heim.“ Erst nach ein paar Sekunden kapiere ich: Es sind unsere Gäste vom Mandlhof, die zeitgleich mit uns in Tramin den Hof verlassen haben – und nun zufällig ebenfalls auf dem Penser Joch sind. Wir zum Wandern, sie auf der Durchreise. Wir wechseln ein zwei Worte und machen uns dann auf die Suche nach einem Parkplatz. Vor dem Alpenrosenhof ist zwar alles voll, aber hundert Meter darunter finden wir reichlich Platz.
Der Alpenrosenhof und das Windrad am Penser Joch
Aufstieg auf den Zinseler
Zuerst wieder hinauf zur Passhöhe des Penser Jochs. Das markante Windrad steht heute still, ein kurzer Blick hinunter ins Sarntal, hinüber zum mächtigen Sarner Weißhorn – und schon stapfen wir los. Über den Wanderweg Nr. 14, auch Kirchsteig genannt, geht es nordwärts. Unser Ziel: der familienfreundliche Aussichtsberg Zinseler (2.422 m).
Unterwegs im südlichen Teil Südtirols, in Deutschnofen, wandern wir über den Plattenbodenweg durch schattigen Wald. Links öffnet sich eine Lichtung mit einem Weiher, der weniger nach nüchternem Brandschutzbecken als vielmehr nach einem stillen Renaturierungsteich aussieht. Eine Bank lädt mitten auf einem grünem Unterholzteppich zum Verweilen ein. Sonnenlicht durchflutet den Wald, es lässt die Gräser zum Leuchten bringen.
Ein Bächlein gequert, dann führt der Weg an einer Wiese entlang. Von hier erblicken wir den Obkircher Berg, der über dem Zentrum von Deutschnofen wacht. Wenige Schritte später tauchen erste Häuser auf: das Plattnerviertel, ein winziger Weiler aus wenigen Bauernhöfen. Hier biegen wir scharf nach rechts, folgen für ein paar Hundert Meter der Asphaltstraße, gewinnen etwas an Höhe – und bleiben wie angewurzelt stehen. Das Bergpanorama haut uns schlicht um: goldgelbe Wiesen im Vordergrund, dahinter das majestätische Band der Dolomiten. Eine Fotopause ist hier kein Vorschlag, sondern Pflicht.
Blick auf die Rosengartengruppe
Blick auf den Latemar
Auch andere Wanderer genießen das Plattnerviertel mit seinem herrlichen Dolomitenhintergrund.
Vom Schlernrücken über den markanten Rosengarten bis zum schroffen Latemarreicht der Blick. Anna und ich sind verzückt, die beste Ehefrau von allen zeigt sich dagegen immun gegen solche Anfälle von Ehrfurcht – sie legt sich lieber ein paar Minuten an den Wiesenrand. Das muss sie auch, denn Anna und ich nehmen uns Zeit.
Wenn wir an Lärchen vorbeikommen, müssen die Bäume „Federn lassen”. Anna braucht das Baumaterial. Sie möchte in solchen Fällen immer ein Lärchenkörbchen flechten.
Gemütlich führt die Reggelbergwanderung weiter, nur leicht ansteigend, auf der fast autofreien Straße vorbei am Bauernhof Stanerwies bis zur Kreuzung mit dem Panoramaweg. Rechts taucht eine Villa mit einem geradezu aristokratischen Karpfenteich auf. Dahinter, frei in den Wiesen, der Hof Zirmer. Von hier blicken wir einerseits auf Teile von Deutschnofen, andererseits auf das Mendelgebirge mit dem Penegal – und ganz hinten blitzen die fernen Gipfel der Ortlerberge auf.
Beim Weißbaumer mit Blick auf Zanggen, Latemar und Rosengarten
Wir biegen scharf links auf den Panoramaweg ab. Asphalt führt uns weiter, mal schattig, mal mit herrlichem Ausblick auf Schlern und Rosengarten, vorbei an den Appartements „Schlernblick“ bis zum Bauernhof Weißbaumer. Hier erweitert sich das Panorama um Latemar und Zanggen.
Ziel St. Helena mit Kreuzhof und Kirche
Noch ein Abzweig: dieses Mal rechts und auf Schotter. Nur sanft ansteigend folgen wir der Beschilderung nach St. Helena, passieren eine Schottergrube und erblicken bald das Ensemble aus Kreuzhof, Jausenstation und dem Kirchlein St. Helena.
Was für ein herrliches Ensemble: St. Helena mit dem Bauernhof Kreuzhof inklusive Jausenstation.
Ein Holzzaun begleitet uns um die Wiese, dann stehen wir vor der kleinen romanischen Kirche mit ihren wertvollen Fresken – innen wie außen zu bestaunen. Die benachbarte Jausenstation des Kreuzhofs verleiht dem Ensemble beinahe mondäne Züge. Warum nicht.
Rosengartenblick
Die Fresken von St. Helena von innen
Gotteshaus und Jausenstation vis-à-vis
Ich gönne mir einen Kaffee und ein Glas Wein, während die beste Ehefrau von allen sich mit einem Lärchenkörbchen abmüht – auf Anordnung von Anna. Denn jedes Mal, wenn wir an einer Lärche vorbeikommen, besteht Anna auf einem Körbchen. Auch wenn es daheim in unserer Küche bald vor sich hinschmachten und Nadeln auf dem Boden verteilen wird.
Rückweg über Hotel Pfösel nach Deutschnofen
Zurück geht es auf dem St.-Helena-Weg. Wir überqueren die Landesstraße LS 72, marschieren mitten durch den Hof und den Parkplatz des Hotels Pfösel. Kein Problem, denn der Wanderweg führt offiziell hier durch. Das imposante Hotel besteht nicht nur aus dem Hauptgebäude, sondern auch aus einigen frei stehenden kleinen Häuschen. Daneben: ein Gehege mit Eseln, zur Freude von Anna, die sie mit Löwenzahnblättern füttert.
Esel sind dankbare Abnehmer von Ziggori (Löwenzahnblätter)
Postkartenidylle unterm Rosengarten
Das Hotel Pfösl in Deutschnofen
Wir verweilen noch etwas, genießen den Blick auf die Rosengartenspitze, die hier besonders eindrucksvoll hervortritt. Obwohl links daneben der Kesselkogel der höchste Gipfel des Massivs ist, stiehlt ihm die Rosengartenspitze mühelos die Schau. Sogar die Santnerpasshütte am gleichnamigen Pass ist deutlich auszumachen – Erinnerungen an meine Tour mit Andreas werden wach.
Mittlerweile ist es halb zwei. Wir müssen uns sputen, denn um zwei Uhr sind wir in Deutschnofen verabredet. Also schreiten wir zügig zurück zu unserem Ausgangspunkt am Parkplatz beim Kreisverkehr am Dorfeingang.
Karte der deutschnofer St.-Helena-Wanderung mit GPS-Download
Dolomitenpanoramawanderung von Deutschnofen nach St. Helena
Dauer: 2:35 h
Distanz: 8,8 km
Bergauf: 196 m
Bergab: 195 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Wandern
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Dolomiten
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 1.000er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 1.273 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 1.440 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 8,8 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 4,5 Kilometer und 196 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 5,9 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 4,3 Kilometer und 195 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 6,2 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein durchschnittlicher Wanderer benötigt für die reine Gehzeit ca. 2:40 Stunden, ein geübter Wanderer ca. 2:35 Stunden. Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei der Wanderung werden ca. 847 kcal verbrannt. Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?
Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:
Sankt Helena (Kirche, Anbetungsort)Höhe: 1.422 m ü. d. M.GPS: 46.408653, 11.458955Sankt Helena (Kirche, Anbetungsort) 39050, Deutschnofen - Nova Ponente, Bolzano - Bozen, ITA
Der wunderschöne Trentiner Bergsee „Lago di Tovel“ erinnert ein wenig an den Pragser Wildsee. Auch er liegt malerisch eingebettet zwischen majestätischen Bergwänden – in seinem Fall sind es die Adamello-Brenta-Berge. Auch hier führt links ein schmaler Steig am Ufer entlang, rechts ein etwas breiterer Waldweg. Und wie beim Südtiroler Pendant ist auch der Tovelsee nur über eine verkehrsregulierte Straße erreichbar.
Was ihm allerdings fehlt, ist der markante Steg mit den Booten am Nordufer. Dafür wartet er mit einer ganz besonderen Geschichte auf: Der Tovelsee war früher einmal rot.
Der Bergsee „Lago di Tovel“ (Tovelsee) im Val di Tovel
Die rote Geschichte des Tovelsees
Seine spektakuläre rote Färbung im Sommer ging auf das Konto einer einzelligen Alge namens Tovellia sanguinea. Sie ließ das Wasser in bestimmten Uferzonen blutrot schimmern – ein weltweit fast einzigartiges Naturphänomen. Ursache war eine Algenblüte, ausgelöst durch hohe Nährstoffeinträge, vor allem Phosphor und Stickstoff, die über den Dung weidender Tiere in den See gelangten.
Seit den 1960er-Jahren ist diese rote Färbung verschwunden – die Almwirtschaft ging stark zurück, die Nährstoffzufuhr versiegte. Die Alge selbst ist zwar noch im Sediment nachweisbar, aber sie blüht nicht mehr.
Aufstieg zum See vorbei an glasklaren Laghetti und durch die Geröllwüste der „Glare“
Statt direkt zum See zu fahren, parken wir nur beim Albergo Capriolo – schließlich soll das hier ja eine Sonntagswanderung werden, keine Autorundfahrt.
Der Sentiero delle Glare kommt uns da gerade recht: Rund 6 Kilometer und 380 Höhenmeter liegen vor uns – eine ideale Länge für eine gemütliche sonntägliche Kurzwanderung. Zunächst schreiten wir durch schattigen Wald, entlang des Baches Torrente Tresenga. Doch der Bach verabschiedet sich bald – er versickert im porösen Dolomit. Er fließt hier unterirdisch.
Auch die Laghetti Effimeri, die wir unterwegs entdecken wollten, spielen größtenteils Verstecken. Sie zeigen sich nur im späten Frühling bis Frühsommer, wenn das Schmelzwasser aus den umliegenden Bergen durch das durchlässige Geröll der sogenannten „Glare“ sickert. Dann füllen sich kleine, glasklare Becken mit faszinierendem Farbenspiel – von Türkis über Saphirblau bis Smaragdgrün.
Heute entdecken wir nur eines dieser vergänglichen Wasserwunder. Und sein Wasser? Kristallklar. Wie versprochen. Wow.
Laghetti Effimeri entlang des Sentiero delle Glare im Val di Tovel
Die namensgebenden „Glare“ – Geröllhalden einer alten Bergsturzlandschaft, offen und sonnenexponiert – breiten sich nun vor uns aus. Zum Glück ist der Himmel heute bewölkt, denn das Durchqueren dieser Felswüste wäre bei direkter Sonneneinstrahlung eine Hitzeschlacht. Und ein Problem? Ja, ein akustisches. Wir hätten dann nämlich garantiert eine extrem jammernde Anna an unserer Seite.
Der Sentiero delle Glare führt durch eine Geröllhalde
Es ist ruhig – auch kein Auto ist weit und breit zu hören. Und das obwohl wir uns recht nahe an der Tovelstraße befinden und sie zwei Mal fast berühren. In ein, zwei Serpentinen steigen wir weiter bergan.
Am Ende der „Glare“ können wir – die Straße überquerend – mit einem fünfminütigen Abstecher die Terrazza delle Glare erreichen. Gesagt, getan – wir steigen hinauf. Die Aussicht? Gut, aber leider nicht ganz so spektakulär, wie wir es uns erträumt hatten.
Aussichtspunkt Terrazza delle Glare
Blick hinunter auf die Straße „Strada Provinciale per il Lago di Tovel“
Zurück auf dem Sentiero delle Glare wird es nun wieder schattiger. Bald darauf überqueren wir die Strada di Tovel definitiv und folgen ihr nun rechterhand weiter. Je näher wir dem See kommen, desto steiler wird das Gelände. Die letzten Abschnitte verlangen zwar etwas Kondition, doch der Steig ist stets gut ausgebaut und technisch unschwierig.
Ganz zum Schluss geht es sogar noch ein Stück bergab – dann ist der Parkplatz Lago di Tovel erreicht.
Rundweg um den Lago di Tovel
Noch fünf Minuten, und wir stehen am Ufer des stillen, grünblauen Sees. Eingebettet liegt er unterhalb markanter Gipfel, die ihn wie eine steinerne Arena umrahmen. Gegen den Uhrzeigersinn gesehen: im Norden die Cima Omet (2.467 m) und die Cima Uomo (2.520 m), Teil der nördlichen Dolomitenkulisse; im Nordosten thront die gewaltige Pietra Grande (2.936 m) über dem See. Weiter südöstlich über der Malga Tuena erheben sich Benon (2.684 m), Cima Tuenna (2.664 m) und Corno di Denno (2.873 m), gekrönt vom markanten Corno di Flavona (2.914 m), der sich zentral über dem Südwestufer erhebt – ein echter Blickfänger. Im Süden schließlich zeigen sich auch die Cima Pà de l’Asen (2.133 m) und die Cima Loverdina (2.237 m).
Der Tovelsee wird von den mächtigen Gipfeln der Brenta-Dolomiten umrahmt.
Die beste Ehefrau von allen und ich erinnern uns an vor fünfzehn Jahren: Damals wollten wir eigentlich zum Sasso Rosso hinauf – mussten jedoch wegen mickriger 150 fehlender Höhenmeter aufgeben. Das Wetter spielte einfach nicht mit. Am Ende sind wir also „nur“ zwischen der Cima Uomo und der Cima Benon auf rund 1.500 Meter hochgestiegen, über den Passo di Pra Castron gewandert und bis zum Biwak „Claudio Costanzi Albasini“ gelangt. Anschließend ging’s zurück – und zum krönenden Abschluss noch einmal rund um den See.
Die beste Ehefrau von allen und ich erinnern uns an vor fünfzehn Jahren: Damals wollten wir eigentlich zum Sasso Rosso (2.645 m) hinauf – mussten jedoch wegen mickriger 150 fehlender Höhenmeter aufgeben. Das Wetter spielte einfach nicht mit. Am Ende sind wir also „nur“ zwischen der Cima Uomo und der Cima Benon auf 2.503 Meter hochgestiegen, über den Passo di Pra Castron gewandert und bis zum Biwak „Claudio Costanzi Albasini“ gelangt. Anschließend ging’s zurück – und zum krönenden Abschluss noch einmal rund um den See.
Zurück im Heute: Der Tovelsee liegt still vor uns, umgeben von steilen Felswänden und dichten Wäldern. Einige Wolken hängen tief an den Gipfeln – laut Wetterprognose sollen bald einige Regentropfen fallen.
Trotzdem marschieren wir los, im Uhrzeigersinn rund um den See. Ein schmaler, stellenweise mit Drahtseilen gesicherter, aber völlig unschwieriger Steig führt uns zur Spiaggia Bianca, dem weißen Kiesstrand am Ostufer. Es ist die beliebteste Badestelle des Tovelsees – ideal zum Sonnen, Schwimmen, Treibenlassen.
Der See gehört zum UNESCO-Biosphärenreservat der Brenta-Dolomiten. Motorboote? Verboten. Baden? Erlaubt – zum Glück!
Mittagspause. Wir breiten unsere Decke aus, essen, genießen den Blick – und warten auf den versprochenen kurzen Nieselregen. Der kommt nicht. Dafür aber: die Sonne. Super!
Anna will Schiffchen bauen. Aus kleinen Stücken Totholz schnitzt sie ein Segelboot, einen Dampfer, ein Ruderboot und – natürlich – ein U-Boot. Mit einem langen Stock dirigiert sie ihre Flotte gekonnt am Ufer entlang.
So ein Bergsee eignet sich auch zum Schiffchen spielen.
Das verschafft uns Erwachsenen ein seltenes Geschenk: Ruhe ohne eine quasselnde Anna und somit die Möglichkeit eines Mittagschläfchens am Seeufer. Fast zwei Stunden vergehen, bis wir unsere Tovelsee-Umrundung fortsetzen und weiter zum schönen Südufer schlendern. Derweil zieht ein Ruderboot gemächlich übers Wasser. Hm… Da muss es irgendwo mehr Infrastruktur geben, denken wir uns – sonst gäbe es hier wohl kaum Ruderboote.
Das Ostufer ist von einem breiten Waldweg erschlossen. Dahinter ducken sich einige Hütten – vermutlich Ferienhäuser.
Auf Höhe des Albergo Lago Rosso entdecken wir rechterhand einen Rasenstrand. Gleich daneben, auf einer Böschung: mehrere grüne Ruderboote. Aha.
Am Tovelsee gibt es mehrere Strände. Neben einem großen Kiesstrand gibt es, wie man hier im Bild sieht, auch einen Grasstrand.
Weiter geht es für uns zur Casa del Parco Lago Rosso – einem kleinen Besucherzentrum, das dem See und dem außergewöhnlichen Phänomen seiner Rotfärbung gewidmet ist. Direkt am Ufer, eingebettet in einen stillen Tannenwald, bietet das Zentrum eine Ausstellung sowie Räume für didaktische Programme und wissenschaftliche Forschung. Eintritt? Frei.
Im Besucherzentrum Lago di Tovel ist auch ein Plastik mit den Gebirgen rund um den Tovelsee zu sehen.
Wir drehen eine kurze Runde durch die zwei Ausstellungsräume. Neben einem plastischen Modell der umliegenden Bergwelt entdecken wir auch eine Skulptur der Alge Tovellia sanguinea – der Hauptdarstellerin jener sagenumwobenen Rotfärbung.
Weiter geht’s – vorbei an der Picnic Bar Orso Bruno und dem Restaurant Chalet Tovel, bevor wir schließlich unsere 360°-Runde um den Tovelsee vollenden.
Rückweg durch das Val di Tovel
Noch ein Erinnerungsfoto, dann treten wir recht zügig den Rückweg an – auf demselben Pfad, auf dem wir gekommen sind: dem Sentiero delle Glare, zuerst durch Wald, dann durch das Geröllfeld, zum Schluss entlang der ruhigen Bachs Tresenga, bis zum Parkplatz beim Gasthof Al Capriolo.
Diese leichte Wanderung auf dem Sentiero delle Glare können wir jedem empfehlen, der den Besuch des Sees mit einem abwechslungsreichen – und was den Pfad betrifft: überraschend vielseitigen – Zustieg verbinden möchte.
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Wandern
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Brenta Dolomiten
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 1.000er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 797 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 1.200 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 14,7 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 7,2 Kilometer und 429 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 8,6 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 7,4 Kilometer und 427 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 8,3 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein durchschnittlicher Wanderer benötigt für die reine Gehzeit ca. 4:50 Stunden, ein geübter Wanderer ca. 4:30 Stunden. Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei der Wanderung werden ca. 1.518 kcal verbrannt. Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?
Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:
3s* Chalet Tovel (Hotel)Höhe: 1.193 m ü. d. M.GPS: 46.263964, 10.9527903s* Chalet Tovel (Hotel) Località Lago di Tovel 38019, Ville d'Anaunia, Provincia di Trento, ITA +39 348 0627003
Al Capriolo (Hotel)Höhe: 800 m ü. d. M.GPS: 46.294348, 10.974398Al Capriolo (Hotel) Ville d'Anaunia, Provincia di Trento, ITA
Albergo Lago Rosso (Hotel)Höhe: 1.198 m ü. d. M.GPS: 46.260231, 10.944035Albergo Lago Rosso (Hotel) Località Lago di Tovel 38019, Ville d'Anaunia, Provincia di Trento, ITA +39 0463 451242
Auch am siebten Urlaubstag darf Anna wieder zu den Pferden. Sie hat das Glück, dass ausgerechnet heute der Hufschmied kommt. So darf sie der Hufpflege beiwohnen – was ja auch nicht ganz uninteressant ist.
Der Hufschmied kommt
Auch Pferde benötigen Fußpflege. In diesem Fall übernimmt das der Hufschmied.
Anna mit Smoky und Nelson
Mit gepflegten Hufen geht es wieder raus auf die Weide.
Der Rutarhof
Weil unser Auto inzwischen nicht mehr allzu zuverlässig wirkt, wollen wir keine lange Fahrt riskieren und auf jeden Fall die Autobahn meiden. Also entscheiden wir, uns “nur” rund um den Wörthersee aufzuhalten. Den Anfang macht Klagenfurt am Ostufer des Sees. Die Landeshauptstadt zählt rund 100.000 Einwohner und ist damit die sechstgrößte Stadt Österreichs.
Klagenfurt und die Sage vom Wörtherseemandl
Gemütlich schlendern wir durch die historische Altstadt, die mit barocken Bauten, lauschigen Arkadenhöfen und weiten Plätzen aufwartet – etwa dem „Neuen Platz“ mit dem imposanten Lindwurmbrunnen von 1590, dem Symbol der Stadt, oder dem „Alten Platz“ mit der Dreifaltigkeitssäule. Für Anna aber ist das „Wörtherseemandl“ das Wichtigste – schließlich hat ihr unsere Vermieterin die Sage rund um das geheimnisvolle Mandl erzählt, das einst mit seinem Fass die Stadt überflutete.
Anna und das Klagenfurter Wörtherseemandl
Die Sage zum Wörtherseemandl
Der Sage nach stand einst an der Stelle des heutigen Wörthersees eine wohlhabende Stadt, deren Bewohner im Übermut und Glaubensvergessenheit schwelgten. In der Nacht vor einem hohen christlichen Fest – meist zu Ostern – feierten sie ein rauschendes Fest und verspotteten jede Mahnung zur Besinnung. Da erschien plötzlich ein kleines, eisgraues Männlein – das Wörtherseemandl. Es trug ein Fässchen bei sich und warnte die Festgesellschaft: Wenn sie nicht sofort innehalte, drohe großes Unheil. Doch man lachte nur spöttisch.
Wenig später schlug das Männlein den Hahn des Fässchens auf, und unter gewaltigem Donner begann das Wasser zu strömen. Die Stadt wurde überflutet, die Menschen mitgerissen – und so, heißt es, entstand der Wörthersee. Das Wörtherseemandl aber verschwand – und soll seither unter dem Lindwurmbrunnen in Klagenfurt hausen, wo man es in stillen Nächten murmeln hört.
In der Kramergasse, am Dr.-Arthur-Lemisch-Platz, entdecken wir schließlich die Bronze-Statue des Wörtherseemandls. Ein, zwei Fotos – und für Anna ist die Sache abgehakt. Jetzt will sie mit der besten Mami von allen shoppen. Nicht ganz mein Fall – also trennen wir uns.
Ich schlendere derweil durch die eine oder andere Gasse, lasse mich treiben. So vergehen insgesamt drei Stunden – genug Zeit, damit meine beiden Mädels beim Shopping auf ihre Kosten kommen.
Die Domkirche von Klagenfurt
Selfie vor dem Lindwurmbrunnen
Klagenfurter Spanheim-Brunnen auf dem Dr.-Arthur-Lemisch-Platz
Beim Wörtherseemandl in Klagenfurt
Auch der Lindwurm ist ein Wahrzeichen von Klagenfurt. Hier ist er am Lindwurmbrunnen zu sehen.
Seepromenade: Spaziergang durch Pörtschach
Nächster Stopp: Pörtschach. Der malerische Luftkurort mit seinen zahlreichen Villen aus der Gründerzeit liegt am Nordufer des Wörthersees. Über das Ende der Johannes-Brahms-Promenade und dann die Blumenpromenade – eine rund einen Kilometer lange Uferpromenade, geschmückt mit prachtvollen Blumenarrangements – spazieren wir hinaus Richtung Promenadenbad Pörtschach und somit auf den Landspitz, eine Halbinsel, die in den See hineinragt.
Unter Rosen in Pörtschach auf der Blumenpromenade
Außerhalb des Promenadenbades ist das Baden verboten – das Gelände ist ein geschütztes Landschaftsgebiet mit alten Bäumen, Schilfufern und gepflegten Rasenflächen. Perfekt: So ist es hier nicht nur schattig, sondern auch angenehm ruhig. Wir setzen uns kurz auf eine Bank im Halbinsel-Pavillon und genießen den Ausblick auf den See. Maria Wörth und auch der Pyramidenkogel liegen gegenüber – wir können die Kirche erkennen.
Der schöne Pavillon auf dem Landspitz, der Halbinsel, die von Pörtschach in den Wörthersee ragt.
Unser Rückweg führt über den Hans-Pruscha-Weg zurück ins Siedlungsgebiet von Pörtschach. Im Nachhinein hätten wir den Spaziergang besser andersherum angelegt: Hans-Pruscha-Weg – Landspitz – Blumenpromenade – Brahms-Promenade – Werzer-Promenade – Annastraße – Hauptstraße. Leider haben wir mit unserer Variante den Großteil der Johannes-Brahms-Promenade und der Werzer-Promenade verpasst. Naja – vielleicht nächstes Mal, wenn wir wieder am Wörthersee sind.
Rund um den Wörthersee: Klagenfurt, Pörtschach, Velden und Rosegg
Dauer: 0:40 h
Distanz: 2,8 km
Bergauf: 0 m
Bergab: 0 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Spaziergänge
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Kärnten
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 0er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 441 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 448 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 2,8 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 1,2 Kilometer und 0 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 1,4 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 1,7 Kilometer und 0 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 1,0 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein Spaziergänger benötigt ca. 0:40 Stunden für die reine Gehzeit. Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei dem Spaziergang werden ca. 74 kcal verbrannt. Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?
Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:
ParkplatzHöhe: 446 m ü. d. M.GPS: 46.633937, 14.146743Öffentlicher Parkplatz Acccess:Yes Parking:Surface 9210, Pörtschach Am Wörther See, Bezirk Klagenfurt-Land, AUT
Unsere Seeumrundung geht weiter: nächster Halt – Velden. Wir machen nur einen kurzen Stopp, gönnen uns ein Eis und schauen im Kurpark vorbei, wo auch ein großzügiger Kinderspielplatz liegt. Heute zeigt sich Velden – ganz anders als an unserem ersten Urlaubstag – fast menschenleer. Vor dem Hotel Velden stehen trotzdem noch ein paar Luxuskarossen, aber das ist hier vermutlich das ganze Jahr über so.
Schlosshotel Velden
Luxuskarossen vor dem Schlosshotel Velden
Luxuskarossen vor dem Schlosshotel Velden
Gartenlabyrinth von Schloss Rosegg
Ganz zum Schluss führt uns unser Weg zurück nach Rosegg – vorerst aber noch nicht nach Dolintschach zum Rutarhof, sondern zunächst in den Hauptort Rosegg, zum Gartenlabyrinth von Schloss Rosegg. Anna will da unbedingt hinein. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als uns durch das 2.400 m² große Labyrinth zu schlagen – ein grünes Gewirr aus rund 300 Hainbuchenhecken.
Das Gartenlabyrinth von Schloss Rosegg
Die verschlungenen Gänge sind ganz klassisch angelegt, inspiriert vom englischen Barockgartenstil des 17. und 18. Jahrhunderts – wie man ihn etwa aus Schönbrunn kennt. Da ein, zwei Hainbuchen abgestorben sind, könnten wir theoretisch mogeln und querfeldein durch die Hecken schlüpfen. Aber das kommt für uns natürlich nicht in Frage.
Also suchen wir uns tapfer eine gute halbe Stunde lang durch die grünen Irrwege – und finden schließlich den Ausgang beim zentralen Holz- und Aussichtsturm, der uns über eine Brücke aus dem Labyrinth hinausführt.
Und damit geht ein vielseitiger Wörthersee-Tag zu Ende, an dem wir Klagenfurt, Pörtschach, Velden und Rosegg besucht haben. Zum Abschluss genießen wir noch einen Abendspaziergang vom Rutarhof in Dolintschach nach Obergoritschach und über den Jakobsweg Kärnten nach Raun und zurück.
Tag sechs unseres Kärnten-Urlaubs. Heute wollen wir nach Slowenien – oder besser gesagt: ich will. Denn der Bleder See steht schon lange ganz oben auf meiner Wunschliste. Er gilt als einer der fotogensten Orte Europas und als wahres Wahrzeichen Sloweniens. Eingebettet in die Ausläufer der Julischen Alpen, verspricht der 2,1 km lange und bis zu 1,4 km breite See ein Postkartenpanorama: smaragdgrünes Wasser, eine winzige Insel mit barocker Kirche mittendrauf – und darüber, wie ein steinernes Krönchen, eine mittelalterliche Burg, die sich 130 Meter hoch über dem See auf einen Felsen klammert.
Anna darf vor der Abfahrt nach Slowenien noch einmal zur Reitstunde – das ist natürlich wichtiger als ein früher Start Richtung Bleder See.
Anna, Rutarhof, reiten
Also brechen wir erst um 9 Uhr in Rosegg auf, fahren über die Karawankenautobahn in Richtung Karawankentunnel. Und wir haben Glück: Kein Stau vor dem 8 Kilometer langen Tunnel, kaum Verkehr – so erreichen wir Bled nach nur 40 Minuten. Genauer gesagt die Nordwestseite des Sees, beim Parkplatz Mala Zaka, wo sich auch ein öffentliches Strandbad befindet. Ende Juni ist das mit dem Parken noch entspannt.
Fotohotspots über dem Bleder See
Natürlich will ich zuerst die Fotospots Ojstrica und Velika Osojnica erkunden. Fast schleicht sich dabei ein schlechtes Gewissen ein – denn genau das ist es, was in Südtirol mittlerweile zum Problem geworden ist: Alle wollen zum gleichen Aussichtspunkt, drängen sich an denselben Hotspots, bis sich das Gefühl einstellt, das Land werde überrannt. Dabei gäbe es abseits dieser Fotomagnete selbst in der Hochsaison noch Platz, Luft und erstaunlich viel Ruhe. Nun ja – heute machen wir eben auch einmal mit und werden Teil des Problems.
Bled, Slowenien
Also spazieren wir zunächst zum Westufer des Bleder Sees – auf Slowenisch: Bled Jezero – hinüber, zum Kiesstrand Velika Zaka, wo sich auch ein Campingplatz befindet. Der Strand ist wirklich schön, das Wasser glasklar und verlockend – aber der Sprung hinein muss warten. Den heben wir uns für später auf.
Unser nächstes Ziel: der Aussichtspunkt Ojstrica, etwa 20 Minuten soll der Aufstieg dauern, danach nochmals 20 Minuten weiter zur Velika Osojnica. Zügig schreiten wir voran. Nach gut 15 Minuten – ein kurzes, recht steiles, schottriges Wegstück im ansonsten angenehm schattigen Wald liegt bereits hinter uns – wundern wir uns: Kein Aussichtspunkt in Sicht. Merkwürdig, denn wir halten uns eigentlich für schneller als die Wanderwegweiser es uns zutrauen.
Ein Blick in die Wander-App bringt Klarheit: Wir sind am Ojstrica vorbeigelaufen und bereits auf dem Weg zur Mala Osojnica. Zurück – und damit das steile Wegstück doppelt gehen? Nein, danke. Wir beschließen, zuerst zum höchsten Punkt weiterzuwandern – zur Velika Osojnica –, dann die Mala Osojnica auf dem Rückweg mitzunehmen und schließlich, statt der geplanten Rundtour, einfach umzukehren. So erreichen wir den Hotspot Ojstrica ganz am Ende, im Abstieg.
Gesagt, getan – Vom 756 Meter hohen und am weitesten vom See entfernten Aussichtspunkt Velika Osojnica – „Velika“ bedeutet übrigens „groß“ – genießen wir schließlich einen formidablen Ausblick auf den See. Der Aufstieg hat sich gelohnt, nicht zuletzt, weil der Osojnica-Hügel dicht bewaldet ist und nur wenige Aussichtspunkte bietet. Eine Bank lädt zum Verweilen ein. Viel los ist hier oben heute nicht – das überrascht mich ein wenig, freut mich aber umso mehr.
Bled – Aussichtspunkt Velika Osojnica
Zurück an der Wegkreuzung, an der wir zuvor zur Velika Osojnica rechts hinaufgebogen sind. Jetzt geht’s hinüber zur Mala Osojnica – „Mala“ bedeutet übrigens „klein“. Von hier blicken wir nur kurz zum See hinunter, da stehen wir auch schon vor einer steilen Treppenleiter.
Bled, Slowenien
Die ängstlichste Ehefrauen von allen hat Glück: Wir müssen da nicht hinunter. Denn wie geplant wickeln wir die Tour nun rückwärts ab, um endlich den Aussichtspunkt Ojstrica zu erreichen.
Dieser liegt auf einem Felssporn, der mit einer Seilversicherung versehen ist. Nicht zwingend notwendig – aber angesichts der Menschenmassen, die hier zur Hochsaison heraufkeuchen, teils sogar im Zwielicht oder bei Nacht, ist sie dennoch eine sehr sinnvolle Maßnahme.
Bled, Slowenien
Bled, Slowenien, fotografieren
Bled, Slowenien
Angekommen stehen wir vor einer Bank mit traumhaften Seeblick. Hier ist es nun doch etwas bevölkert – verständlich: Es ist mittlerweile 12 Uhr, und meiner Meinung nach bietet kein Punkt eine schönere Aussicht auf den Bleder See. Die Perspektive über das Wasser hinweg schafft eine beeindruckende Tiefenwirkung, als würde sich der See unter uns in die Landschaft hineinziehen. Wir bleiben etwa 20 Minuten – dann ruft der Strand.
Baden und Seeumrundung
Unten angekommen müssen wir noch rund 800 Meter zum Auto zurück, um unsere Badesachen zu holen. Dann wieder retour – und endlich, um 12:30 Uhr, dürfen wir in den klaren, slowenischen See eintauchen.
Bled, Slowenien
Laut Wetterbericht soll es am Nachmittag etwas zuziehen. Das kommt uns gerade recht. Um 14:30 Uhr starten wir zu einer Seeumrundung im Uhrzeigersinn. Die versprochenen Wolken bleiben allerdings aus. Einerseits schade – ein bisschen Abkühlung wäre gut gewesen –, andererseits wunderbar: Der Blick auf den See bleibt ungetrübt. Und der Rundgang ist fantastisch. Die Seeuferpromenade hält, was sie verspricht: stetiger Seeblick, idyllisch, gepflegt – einfach wunderbar.
Wir könnten zur Burg Bled aufsteigen – doch das geht sich mit der voreingestellten Parkzeit nicht aus. Also spazieren wir weiter am Ufer entlang bis in den Luftkurort Bled, wo sich dieser mit dem „Veldeser See“ vereint. Wir gönnen uns ein Eis, blicken über das smaragdgrüne Wasser, stellen uns in den herzförmigen Fotorahmen, lassen uns von einem asiatischen Touristen ablichten, der ganz offensichtlich keine Anleitung braucht, wenn es darum geht, mit einer Nikon-Kamera umzugehen.
Dann setzen wir unseren Rundgang entlang des Ost- und Südufers fort – wir folgen dem insgesamt rund sechs Kilometer langen Seeweg.
Natürlich bleibt unser Blick dabei immer wieder an der Seeinsel mit der markanten Kirche hängen. Sie ist es schließlich, die den Bleder See erst zu dem ikonischen Fotospot macht. Auf ihr thront die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt mit ihrer barocken Glocke – ein Ort, der nicht nur Pilger anzieht, sondern auch eines der meistfotografierten Motive Sloweniens ist. Besonders magisch soll es hier bei Sonnenaufgang sein, wenn Nebelschwaden über dem Wasser liegen und das Glockenspiel durch die morgendliche Stille hallt.
Dieses Glück – oder Pech, je nachdem, wie man es sehen will – haben wir heute nicht. Dafür eröffnen sich uns unterwegs immer wieder neue Perspektiven, die die märchenhafte Insel oder die hoch aufragende Burg eindrucksvoll in Szene setzen.
Leider geht sich auch eine Fahrt mit der „Pletna“-Gondel hinüber zur Insel für uns zeitlich nicht mehr aus. Also schlendern wir weiter bis zum Südwestufer, wo wir die Seeunrundung auf einem Steg direkt über dem Wasser fortsetzen dürfen. Zum Schluss heißt es dann – zum mittlerweile vierten Mal heute – zurückmarschieren: vom Kiesstrand Velika Zaka bis zum öffentlichen Strand von Mala Zaka.
Das war’s mit Bled. Leider. Wir müssen Abschied nehmen.
Rückfahrt mit böser Überraschung über den Loiblpass
Die Rückfahrt vom slowenischen Bled ins österreichische Rosental führt uns über den Loiblpass, weil wir noch einen Abstecher nach Klagenfurt einplanen. Doch kurz vor dem Tunnel beginnt das Drama: Die Motorleistung bricht ein, die orange Vorwärmlampe leuchtet auf – und blinkt dann wieder. Sch… Wir fahren rechts ran, schalten aus, starten neu. Zwei Minuten später: dasselbe Spiel. Nun sind wir im Tunnel. Wieder leuchtet der orange Störenfried auf. Anhalten? Keine Option. Also weiter – im Notlaufmodus. Der Tunnel zieht sich, obwohl er nur einen Kilometer lang ist. Schließlich geht auch noch das Motorblock-Symbol an. Die Nerven flattern.
Endlich draußen, zurück in Österreich. Immerhin. Doch gleich die nächste Überraschung: Grenzkontrolle. „Ausweis bitte.“ Ich reiche der Grenzpolizistin meinen Führerschein – will sie aber nicht. Sie will den Ausweis. Bekommt sie. Dann fragt sie nach dem Ausweis der besten Ehefrau von allen. Ups – liegt in Rosegg. Und der der Tochter? Auch dort. Ich zeige Fotos der Ausweise am Handy – gilt nicht. Und jetzt? Wir werden verwarnt, kommen aber mit einem blauen Auge davon.
Mehr Sorgen macht uns das Auto. Unser Mechaniker des Vertrauens ist glücklicherweise erreichbar. Seine Einschätzung: Weiterfahren müsste möglich sein – aber nur mit stark reduzierter Leistung. Am besten wäre es, eine Werkstatt aufzusuchen und den Fehler löschen zu lassen, um den Notlaufmodus loszuwerden. Am wahrscheinlichsten, meint er, sei nach wie vor ein Problem mit der Abgasrückführung – auch weil unser Golf damit schon einmal Ärger gemacht hat.
Die beste Ehefrau von allen will direkt zurück nach Rosegg. Auto stehen lassen. Punkt. Anna ist enttäuscht – denn so fällt Klagenfurt flach. Ich will auch nach Klagenfurt. Streit. – Zensuriert.
Doch dann, wie aus dem Nichts: Bei der Einfahrt in Klagenfurt plötzlich ein Schild: „KFZ-Werkstätte“. Zack – ich biege ab. Und tatsächlich: Eine Werkstatt, die auch VW macht. Es ist zehn vor sechs, also zehn Minuten vor Ladenschluss. Trotzdem hört sich der freundliche Mechaniker unser Problem an. Er meint, er könne den Fehler problemlos löschen – aber wenn es die Abgasrückführung sei, helfe das nicht lange. Das müsste man reparieren. Sechs bis sieben Stunden Arbeit. Morgen haben sie zu – Vier-Tage-Woche. Eventuell könne er anbieten die Abgasrückführung auf die Schnelle provisorisch mit einer Metallplatte stillzulegen, damit wir heimkommen. Aber zuerst wolle er den Computer anschließen: Ferndiagnosen seien eben so eine Sache. Es könnte auch etwas ganz anderes sein.
Und tatsächlich: Der Fehlercode zeigt ein Problem mit der Ladedruckregelung – also mit dem Turbo. Eine Metallplatte hilft da natürlich gar nichts. Er löscht den Fehler und rät uns, möglichst langsam zu fahren und unter 2.500 Touren zu bleiben, damit der Turbo gar nicht erst anspringt.
Wir nehmen uns zusätzlich vor, Autobahnen zu vermeiden – und hoffen einfach, irgendwie heil durch den Urlaub zu kommen. Die Rückfahrt zum Rutarhof verläuft mit ständigem Blick auf den Tourenzähler. Aber: Es klappt. Da wir ankommen, blinkt am Armaturenbrett – nichts.
Karte der Wanderung am Bleder See mit GPS-Download
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Wandern
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Slowenien
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 0er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 476 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 753 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 12,0 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 5,8 Kilometer und 524 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 13,2 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 6,0 Kilometer und 522 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 12,8 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein durchschnittlicher Wanderer benötigt für die reine Gehzeit ca. 4:25 Stunden, ein geübter Wanderer ca. 4:00 Stunden. Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei der Wanderung werden ca. 1.410 kcal verbrannt. Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?
Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:
Und weil aller guten Dinge drei sind, führt uns unser fünfter Urlaubstag – nach dem Faaker See und der Tscheppaschlucht – noch zu zwei echten Naturjuwelen: dem „Meerauge“ und der „Märchenwiese“.
Beide liegen im idyllischen Hochtal Bodental auf etwa 1.000 Metern Seehöhe.
Das Meerauge im Bodental
Das Meerauge ist ein kleines, kreisrundes, türkisgrünes Gewässer mit etwa zehn Metern Durchmesser – so intensiv schimmernd, als hätte ein Riese einen Smaragd ins Gras gelegt. Es erinnert an eine alpine Karstquelle, speist sich aus geheimnisvollen, unterirdischen Zuflüssen und bleibt selbst im kältesten Winter eisfrei. Der Name stammt aus einer Sage, die von einer unterirdischen Verbindung bis zur Adria erzählt.
Nur wenige Gehminuten weiter, tiefer im Bodental, öffnet sich die Märchenwiese: eine runde Lichtung, eingefasst von hohen Fichten, durchzogen von einem kleinen, gluckernden Bach. Im Hintergrund türmen sich die schroffen Kalkriesen der Karawanken auf: die Selenitza (1.975 m), die mächtige Wertatscha, auch Vertatscha geschrieben, (2.182 m) und die markante Bielschitza (1.959 m).
Wir erreichen das Bodental um 18:45 Uhr und halten etwas unterhalb des Gasthofs Bodenbauer. Parken ist hier zwar verboten, aber da das Meerauge über einen kurzen Steg nur rund 100 Meter entfernt liegt, genügt ein kurzer Halt am Straßenrand.
Anna ist ein klein wenig enttäuscht. Sie hatte sich das Meerauge wohl spektakulärer vorgestellt. Ich dagegen bin nicht überrascht – ich wusste dank digitaler Vorschau, was uns erwartet. Ein kleiner Weiher im Wald, mehr nicht. Zumindest auf den ersten Blick.
Das „Meerauge“ im Bodenbad
Denn abgesehen von seiner fast unwirklichen Farbe – einem leuchtenden Türkis, das selbst Instagram-Filter alt aussehen lässt – bleibt der erste Eindruck eher nüchtern. Richtig spannend wird das Meerauge erst, wenn man sich die Infotafel zur geologischen Entstehung genauer ansieht:
Entstehung des Meerauges
Die Entstehung des Meerauges ist auf die letzte Eiszeit (vor 70.000 bis 10.000 Jahren), die so genannte Würm-Eiszeit, zurückzuführen. Neben dem mächtigen Draugletscher bildeten sich auch in den Karawanken lokale Gletscher, deren größter vermutlich der Bodental-Gletscher war. Dieser reichte vom Vertatscha-Kar fast 6 km Tal auswärts bis knapp vor Windisch-Bleiberg/Slovenji Plajberk. Der Gletscher bedeckte den gesamten Talboden und war bis zu 120 m mächtig.
Mit der zunehmenden Erwärmung vor ca. 12.000 bis 10.000 Jahren zog sich der Bodental-Gletscher schrittweise zurück, wobei im eisfreien Vorfeld ein See entstand. Dieser wurde im Laufe der Zeit von Gesteinsmaterial allmählich zugeschüttet.
An der Stelle des heutigen Meerauges lag vermutlich ein zurückgebliebener Toteisklumpen, der nach seinem völligen Abschmelzen eine sichtbare Bodenvertiefung hinterließ.
Diese Bodenvertiefung wird ausschließlich durch den Grundwasserstrom in den Schwemmschuttschichten des Talbodens gespeist, was die am Grunde des Meerauges aufsteigenden Quellen anzeigen. Derartig aufsteigende Grundwasserquellen treten nicht nur in unmittelbarer Nähe des Meerauges auf (nördlich befinden sich zwei kleinere Becken, wobei das größere den Namen »Ochsenauge« trägt), sondern öfters auch verstreut in den umliegenden Wiesen.
Die leuchtend türkis-blaue Farbe entsteht durch das Zusammentreffen mehrerer Faktoren:
Lichteinfall
spezieller Chemismus
sehr sauberes Wasser (fast keine Algen, kaum Plankton und kaum Nährstoffe im Wasser)
Mit diesem Wissen wirkt die kleine Lacke plötzlich deutlich faszinierender. Und dazu veredelt der goldene Schein der untergehenden Sonne an den Karawanken den Anblick auf seine ganz eigene Weise.
Vom Meerauge zur Märchenwiese
Zurück beim Auto fahren wir noch ein Stück bis zum Gasthof Bodenbauer. Hier gibt es einen kleinen Parkplatz, zumindest für Gäste.
Der Bodenbauer im Bodental vor den Karawanken
Tock, tock, tock – was ist denn heute los im sonst so stillen Bodental? Militärhubschrauber steigen brummend von der frisch gemähten Wiese hinter dem Bodenbauer auf. Offenbar eine Übung des österreichischen Bundesheers – idyllisch klingt definitiv anders.
Wir wandern los – über den breiten Wanderweg Nr. 662 ins Naturschutzgebiet „Inneres Bodental – Vertatscha“. Der Weg ist gemütlich, eigentlich perfekt für einen stillen, genussvollen Spaziergang. Wäre da nicht eine meckernde Anna. Sie hat ein „Vorsicht-Bär“-Schild entdeckt und nutzt das nun als Anlass für Protest: „Da geh ich nicht rauf!“
„Solche Schilder gibt’s bei uns auch!“, versuchen wir zu beschwichtigen. Natürlich ist das kein wirklich logisches Argument, aber es geht uns ohnehin weniger um Überzeugung als ums Durchsetzen: Wir wollen zur Märchenwiese. Punkt.
Und tatsächlich – nach 20 Minuten ist sie erreicht. Kleiner als erwartet, auf den ersten Blick vielleicht auch unspektakulärer. Ok, wir Südtiroler sind durch unsere Heimat etwas verwöhnt.
Märchenzauber im Abendlicht
Aber dann… Die Sonne sinkt hinter der Felswand des Deutschen Berges. Warum Deutscher Berg? In alten deutschen Alpinschriften wird der Wertatscha, oft auch als Deutscher Berg (slowenisch Nemška gora) oder Zinnenwand bezeichnet. Er ist Teil des Hauptkamms der Karawanken und markiert inzwischen die Grenze zwischen Österreich und Slowenien. Zurück zur Wiese. Sie liegt still umrahmt von dunklen Fichten. Gelbe Tupfer – wahrscheinlich Hahnenfuß – lockern das satte Grün auf. Ein zarter Märchenzauber schleicht sich nun in die Szenerie. Ich bin zufrieden.
Anna inmitten der zauberhaften Märchenwiese vor der mächtigen Felswand der Karawanken.
Und Anna? Die ist es jetzt auch. Denn endlich schreiten wir talwärts. Endlich, zumindest aus ihrer Sicht! Für uns geht es zurück ins Rosental, zurück zum Rutarhof.
Karte der Wanderung Meerauge – Märchenwiese mit GPS-Download
Wanderung zum Meerauge und zur Märchenwiese im Bodental
Dauer: 1:15 h
Distanz: 3,8 km
Bergauf: 105 m
Bergab: 103 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Spaziergänge
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Karawanken, Kärnten
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 0er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 1.057 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 1.165 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 3,8 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 1,6 Kilometer und 105 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 6,7 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 2,2 Kilometer und 103 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 5,1 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein Spaziergänger benötigt ca. 1:15 Stunden für die reine Gehzeit. Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei dem Spaziergang werden ca. 163 kcal verbrannt. Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Fotos vom Meerauge und der Märchenwiese im Bodental
Bodental, Karawanken
Bodental, Karawanken
Bodental, Meerauge
Bodental, Meerauge
Bodental, Karawanken
Bodental
Bodental, Kühe
Bodental, Karawanken, Pautz, Selenitza
Bodental, Grad, Karawanken, Märchenwiese, Wertatscha
Bodental, Grad, Karawanken, Märchenwiese, Wertatscha
Bodental, Grad, Karawanken, Märchenwiese
Bodental, Grad, Karawanken, Märchenwiese, Wertatscha
Die Tscheppaschlucht in den Karawanken bei Ferlach ist unser heutiges Ziel. An einem so glühend heißen Sommertag kommt uns die kühle Schlucht gerade recht. Wir sind etwas nervös, denn laut Info ist der letzte Einlass um 17.00 Uhr, und nun ist es bereits 16.30 Uhr.
Doch am Kiosk des Parkplatzes gibt man Entwarnung: Es geht sich noch aus. Der letzte Einlass ist tatsächlich um 17.00 Uhr, die letzte Rückfahrt mit dem Bus – man durchquert die Schlucht idealerweise nur in eine Richtung – startet um 18.30 Uhr.
Start am Waldseilpark und Goldenen Bründl
Also los geht’s! Wir marschieren vorbei am Waldseilpark Tscheppaschlucht, hinunter zum Loiblbach, und weiter bis zum „Goldenen Bründl“, wo auch die Kassa mit der Ticketausgabe steht.
Wir dürfen passieren, allerdings rät man uns, nicht allzu viele Fotopausen einzulegen und direkt die rund 1,2 Kilometer bis zum Gasthof Deutscher Peter durchzuwandern. So würden wir den Bus sicher erwischen.
Hier beginnt der interessante Teil durch die Tscheppaschlucht
Über Stege, Brücken und zur Teufelsbrücke
Die vom Loiblbach geschaffene Klamm hält, was sie verspricht: Stege, Brücken, Leitern – und mittendrin das rauschende Spektakel der Natur. Die Highlights sind die Teufelsbrücke und der 26 Meter hohe Tschaukofall. Rund 300 Höhenmeter sind zu überwinden. Wir schaffen die reine Schluchtstrecke in einer halben Stunde – trotz kurzem Verweilen an den Hotspots. Schade eigentlich. Hätten wir gewusst, wie flott das geht, hätten wir uns mehr Zeit genommen, um die Tiefblicke auf die grünblauen Gumpen zu genießen.
Wobei – vielleicht auch besser so. Die beste Ehefrau von allen hat es nicht so mit luftigen Höhen und schmalen Treppen. Stehenbleiben ist für sie keine Option. Lieber zügig durch.
Anna auf der Hängebrücke „Teufelsbrücke“ in der Tscheppaschlucht
Nicht so Anna und ich. Wir lieben den Nervenkitzel. Zwei Mal marschieren wir über die Teufelsbrücke – ein schwebender Nervenkitzel mit Blick in die Tiefe, der uns höllisch Spaß macht. Wenigstens die Aussichtsrampe am Wasserfall ist auch für die ängstlichste Ehefrau von allen machbar. Dort können wir doch das eine und andere Erinnerungsfoto schießen.
Die beste Ehefrau von allen und ich vor dem Tschaukofal in der Tscheppaschlucht
Finale am Tschaukofall und Panoramaweg
Nach dem Tschaukofall führt der Weg weiter auf dem sogenannten Panoramaweg – der sich allerdings eher als Naturlehrpfad entpuppt – bis zum Gasthof Deutscher Peter. Dort warten wir auf den Bus, der uns schließlich kurvenreich zurück zum Ausgangspunkt beim Parkplatz Tscheppaschlucht bringt.
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Spaziergänge, Wandern
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Gurktaler Alpen, Kärnten
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 0er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 564 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 756 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 4,5 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 2,5 Kilometer und 266 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 13,9 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 2,0 Kilometer und 183 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 13,3 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein Spaziergänger benötigt ca. 1:50 Stunden für die reine Gehzeit. Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei dem Spaziergang werden ca. 266 kcal verbrannt. Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?
Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:
Bus Stop Loibltal Gasthaus Deutscher PeterHöhe: 707 m ü. d. M.GPS: 46.478755, 14.255919Bus_Stop Loibltal Gasthaus Deutscher Peter 9170, Ferlach, Bezirk Klagenfurt-Land, AUT
Gasthaus Deutscher PeterHöhe: 709 m ü. d. M.GPS: 46.478004, 14.255919Deutscher Peter Loibltal 4 9170, Ferlach, Bezirk Klagenfurt-Land, AUT +43422762200
Nach unseren Abenteuern an Millstätter See, Ossiacher See und Wörthersee steht heute der 2,2 km² große Faaker See auf dem Plan. Der Faaker See gilt als einer der schönsten Seen Kärntens – türkisblau durch kalkhaltige Zuflüsse, angenehm warm, Wasser in Trinkwasserqualität und eingebettet in die imposante Kulisse der Karawanken.
Start in Drobollach
Ein Parkplatz beim Strandbad Drobollach ist rasch gefunden. Direkt hinein ins kühle Nass? Noch nicht – fünf Minuten Schauen müssen reichen. Denn zuerst steht, wie immer, der obligatorische Fußmarsch an.
Unser Ziel: den Faaker See einmal zu umrunden. Im Uhrzeigersinn geht es entlang der Drobollacher Seeuferpromenade nach Egg am Faaker See, weiter über die Egger Seepromenade bis zum Strandbad Egg.
Ab hier führt uns der Weg – leider – entlang einer Landesstraße. Die nennt sich zwar Seeufer-Landesstraße und mag für Radfahrer okay sein, für Fußgänger ist sie eher uncharmant. Nach einiger Zeit erreichen wir Faak am See, biegen links ab und marschieren den Inselweg hinunter zum Parkplatz des Inselhotels.
Die Insel im Faaker See und ihre Geschichte
Insel? Ja – mitten im Faaker See liegt tatsächlich eine kleine Insel. Gerade einmal 80 Meter lang und 50 Meter breit, bewaldet, mit kleinem Sandstrand, Steg und lauschigen Plätzchen mit Blick auf die Karawanken und mit Inselhotel – ein 4-Sterne-Haus mit 33 Zimmern.
Die Insel gehörte bis 1918 den Fürsten von Liechtenstein, danach Ludwig Wittgenstein, dem Onkel des Philosophen. Aus einem alten Bauernhof entstand in den 1920er‑Jahren ein Hotel, das sich zum heutigen Inselhotel entwickelte und seit 1970 unter Landschaftsschutz steht.
Faaker See, Inselhotel
Zurück zum Festland – jetzt geht’s über die Bachstraße zur Filialkirche Heiliger Georg, dann kurz entlang der Landesstraße, bevor wir endlich rechts in den Alpe-Adria-Trail (E21) abbiegen dürfen. Endlich Schatten, endlich Wald. Wir könnten hier einen Abstecher über den Slow Trail zur Halbinsel machen, doch Anna hat keine Lust mehr auf Umwege. Sie will ins Strandbad – dort wartet eine Wasserrutsche auf sie.
Im Rückblick hätten wir uns die komplette Seerunde vielleicht sparen sollen. Lieber hätten wir die naturbelassene Waldzone hinter dem Drobollacher Moor kreuz und quer durchwandert – aber gut, hinterher ist man immer klüger.
Schließlich landen wir wieder am Ausgangspunkt: der Drobollacher Seepromenade und dem Strandbad Drobollach.
Strandbad Drobollach – kostenloses Badevergnügen
Hier erwartet uns ein echte Überraschung: Der Eintritt ist kostenlos, das türkisblau schimmernde Wasser lädt zum Eintauchen ein. Großzügige Liegewiesen, mehrere Stege und eine der längsten Wasserrutschen Kärntens begeistern nicht nur Kinder. Das Bad punktet außerdem mit modernem Restaurant, Spielplatz, Beachvolleyballplatz, Bootsverleih – und sogar einem Business-Bereich mit WLAN und E-Bike-Ladestation.
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Spaziergänge
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Gurktaler Alpen, Kärnten
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 0er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 555 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 596 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 10,0 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 4,6 Kilometer und 76 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 3,1 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 5,4 Kilometer und 76 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 2,7 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein Spaziergänger benötigt ca. 2:40 Stunden für die reine Gehzeit. Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei dem Spaziergang werden ca. 307 kcal verbrannt. Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?
Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste: