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Karnischer Höhenweg

Auf dem Karnischen Höhenweg: Blick auf die Sextner Dolomiten mit der Sextner Sonnenuhr
Auf dem Karnischen Höhenweg: Blick auf die Sextner Dolomiten mit der Sextner Sonnenuhr

Dritter Ferientag im Wanderurlaub. Sechs Uhr in der Früh. Die beste Ehefrau von allen schaut aus dem Fenster: Schlechtwetter. „Na, glab i nit. Sein sichr lei Nebelfelder.“ Nach einem ausgiebigen Frühstück stehen wir um 9.30 Uhr bei vermeintlich Schlechtwetter vor der Helmbahn. Außer uns gibt es nur noch 5 weitere Fahrgäste, so ist die riesige Kabine der Helm-Seilbahn fast leer.

Meter um Meter geht es höher hinaus und Meter um Meter wird der Nebel dichter. Plötzlich, herrlicher Sonnenschein. Ich hatte Recht. Bloß ein Nebelfeld, welches sich über das Sextner Tal gelegt hat. Gewaltig schön der Anblick der Sextner Dolomiten, die aus dem Nebelfeld herausstechen. Interessant der Anblick des Pustertals mit dem weißen Schleier darauf. Wir sind geradezu froh, dass es gestern geregnet hat, sonst könnten wir diesen wunderbaren Anblick heute nicht genießen.

Auf 2.041 m ü.d.M. steigen wir aus. Wir haben uns bei unserem Vorhaben ein Stück des Karnischen Höhenweges zu bewandern, also circa 1.000 Höhenmeter erspart.

Unterm Helm: Blick auf die Sextner Dolomiten mit der Sextner Sonnenuhr, der Drei Schusterspitze und dem Haunold.
Unterm Helm: Blick auf die Sextner Dolomiten mit der Sextner Sonnenuhr, der Drei Schusterspitze und dem Haunold.

Von der Bergstation der Helm-Seilbahn aus führt rechts ein Schotterweg zur Hahnspielhütte (Gallo Cedrone al Monte Elmo) auf 2.200 m. Kurz davor können wir nicht anders und müssen das herrliche Panorama genießen und natürlich auch fotografisch festhalten.

Die Nebelschwade unten im Sextner Tal ist gerade dabei sich in Richtung Pustertal zu verziehen.

Die Gipfel der Sextner Dolomiten stehen so unmittelbar vor uns, dass wir sie mit den Augen durchwandern können.

Im Osten sehen wir direkt auf den Helm mit dem einsamen ehemaligen Zollhaus darauf.

Wir entscheiden uns, nicht hinauf zu gehen und wandern lieber am Südfuß des Helm den Karnischen Höhenweg entlang.

Unterstand mit Panoramakarte. Blick auf die Sextner Dolomiten
Unterstand mit Panoramakarte. Blick auf die Sextner Dolomiten

Über den guten Weg geht es aussichtsreich auf die Sextner Dolomiten zu bis zu einem Blockhaus, an dem eine Panoramatafel befestigt ist, auf der die Gipfel der Sextner Dolomiten benannt sind: Cima Bagni (2.983 m), Neunerkofel / Pala di Popèra (2.582 m), Hochbrunner Schneid / Monte Popèra (3.046 m), Zehnerkofel oder Rotwandspitze / Croda Rossa (2.965 m), Elferkofel / Cima Undici (3.098 m), Zwölferkofel / Cima Dieci oder Croda dei Toni (3.084 m), ganz im Hintergrund sieht man die Spitze des Dolomitenkönigs, des Antelao (3.264 m), den Einserkofel / Cima Una (2.698 m), die Oberbachernspitze / Croda Fiscialina (2.667 m), im Hintergrund die Gruppe der Marmarole, dann der Paternkofel / Monte Paterno (2.722 m), die Drei Zinnen / Tre Cime mit Kleine Zinne / Cima Picola (2.857 m), Große Zinne / Cima Grande (2.999 m), Westliche Zinne / Cima Ovest (2.973 m), Schusterplatte / Lastron dei Scarperi (2.957 m), Dreischusterspitze / Cima Tre Scarpieri (3.152 m), Gsell / Monte Casella (2.857 m) und Haunold / Monte Baranci (2.966 m).

Weiter führt uns der Karnische Höhenweg, die natürliche Fortsetzung des Friedensweges – eines 500 km langen historischen Weitwanderweges vom Stilfser Joch bis zu den Sextner Dolomiten – , bis zur Sillianer Hütte bzw. der Viktor-Hinterberger Hütte auf 2.447 m. Sie ist der erste oder letzte Stützpunkt für Weitwanderer, welche den Karnischen Höhenweg bewandern.

Kurz einkehren, den Kaffee kosten. Teuer, aber trotz Österreich gut. Ein junger Bub putzt gerade die Fenster. Muss er auch, denn das gewaltige Panorama will sich sicher kein Besucher entgehen lassen.

Auf dem Karnischen Höhenweg: Hornischegg
Auf dem Karnischen Höhenweg: Hornischegg

Unser nächstes Etappenziel ist das 2.550 m hohe Hornischegg, ein leicht zu bezwingender Gipfel. Hier machen wir nur kurz Rast. Ich beschäftige mich mit meinem Fotoapparat, während die beste Ehefrau von allen Telefonsupport gibt, was natürlich überhaupt nichts mit unserer Wanderung zu tun hat.

Vom Hornischegg wollte ich eigentlich zur Hollbrucker Spitze hinaus gehen, da das aber nur durch hin und zurück machbar ist, wenn man nicht viele Höhenmeter verlieren will, lassen wir es lieber und wandern weiter bis zum Hochgräntenjoch, wo sich ein Kriegerfriedhof und der Hochgränten See befinden.

So langsam schwant mir, dass wir es wohl bis zur Pfannspitze nicht schaffen werden, wenn wir heute noch den Weg wieder zurück gehen wollen. Hmmm…

Der 100 m Aufstieg zum Demut macht der heute nicht allzu fitten besten Ehefrau von allen zu schaffen und schwupp di wupp ist es wieder da, das Biest, mit dem ich verheiratet bin.

Die "Schlüsselstelle" am Karnischen Höhenweg
Die "Schlüsselstelle" am Karnischen Höhenweg

Über die in meinen Augen wirklich unproblematische 10 Meter Brücke, welche rechts direkt am Felsen entlang geht, will es partout nicht hinüber. Was soll ich sagen. Überredungskunst, nein, gut zureden, nein; irgendwann geht es trotzdem drüber, um auf der anderen Seite zu entschwinden.

Ich verspreche der besten Ehefrau von allen, dass wir nur bis 13.00 Uhr östlich gehen und dann umkehren, auch wenn wir dann die Pfannspitze und auch den Obstansersee nicht erreicht haben.

Auf der Schöntalhöhe auf 2.635 m angelangt ist es zwar noch nicht 13.00 Uhr, aber ich da ich heute die Spendierhosen anhabe, schlage ich vor, die Schöntalhöhe kurzerhand als Ziel unserer heutigen Höhenwanderung zu bestimmen. Die beste Ehefrau ist einverstanden.

Fotografieren, Essen, Karte studieren, neuen Rückweg suchen, neuen Rückweg über das Roteck finden und schon wandern wir über den Demut nochmals die eine ausgesetzte Stelle passierend zurück zum Kriegerfriedhof (der Karnische Kamm war im ersten Weltkrieg ein wichtiger Versorgungsweg) am Hochgräntenjoch.

Der Abstieg zum Roteck lässt das Erinnerungsstein-Aufsammel-Herz der besten Ehefrau von allen höher schlagen. Die Dolomiten sind als Bergmassive zwar schön, aber leider findet man dort nur langweiliges Dolomit Gestein. Hier in den Karnischen Alpen funkeln die erzhaltigen Gesteine, sodass die beste Ehefrau von allen die Qual der Wahl hat.

Natürlich müssen wir auch zum Gipfel des Roteck hinauf, einen roten Stein holen. Anschließend geht es auf dem Steig Nr. 14 über Almwiesen hinunter bis zur Baumgrenze und der Kreuzung mit dem Steig Nr. 13. Hier könnte man links zur Nemes Hütte weiterwandern, wir müssen aber rechts in Richtung Klammbachhütte. Wir begegnen mehreren italienischen Spaziergängern, welche als Wanderer getarnt mit Kind und Kegel über den scheinbar beliebten Almenweg durch den Purnwald hindurch wandern.

Mir fällt auf, dass alle Bäume gelbe Nadelspitzen aufweisen und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Wald krank sein muss. Ansonsten ist es jetzt aber ein sehr feiner, flacher, schöner Steig durch sonnendurchfluteten Wald und über Wiesen mit Ausblick auf die Sextner Sonnenuhr.

Die Klammbachhütte
Die Klammbachhütte

Die Klammbachhütte stellt ein Highlight der Rundwanderung dar. Eine von vorne besonders schön hergerichtete holzige Almhütte. Einkehr also Pflicht. Kaffe und Strudel, mehr ist wieder mal nicht drin, der Linie wegen, was mir nicht nur für den Wirt sondern auch für meinen Magen ziemlich leid tut.

Stiergarten nennt sich das Gebiet, über welches wir von der Klammbachhütte über den Weg Nr. 13 bis zum Kampenbach wandern, wo wir aus dem Wald heraus treten und auf eine asphaltierte Nebenstraße gelangen. Gut gelaunt marschieren wir vorbei am Ex-Forte (später werden wir erfragen, dass der Bauernhof des Schwiegervaters unserer Vermieterin im Ersten Weltkrieg dieser Befestigungsanlage weichen musste und dass darum der Unterlanerhof im Lanerweg Nr. 23 entstanden ist) bis nach Sexten hinunter.

Komischerweise müssen wir ein ziemliches Stück über eine mit vielen Serpentinen bestückte Straße absolvieren. Wahrscheinlich haben wir irrtümlich den Wanderweg verlassen. Zeitlich ist es noch drin in Sexten die zu Hause vergessenen Zahnbürsten nachzukaufen, darum geht es noch direkt ins Dorf hinunter bevor wir zurück zum Unterlanerhof marschieren.

Eine tolle sehr aussichtsreiche und in meinen Augen ungefährliche Höhenwanderung liegt hinter uns. Mal sehen, was der morgige Tag so bringen wird.

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GPS Daten der Tour auf dem Karnischen Höhenweg

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos Karnischer Höhenweg

 

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6 Kommentare über “Karnischer Höhenweg”

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