An das Fleimstal schließt sich das weniger bekannte Cembratal an. Ein tiefes, bewaldetes Tal, mit urigen Dörfern, die sich mehr oder weniger alle auf gleicher Höhe, circa 600 bis 700 m ü. d. M., an die Hänge schmiegen. Die Bewohner der rechten Talseite können zu denen der linken Seite nicht kommen, keine Brücke verbindet das tiefe Tal, man muss sich schon entscheiden, ob man links oder rechts ins Cembratal einfährt.
Wandern im Cembratal – Blick auf Faver
Der Andreas und ich wollen heute nach Segonzano zum Wandern, um von dort eine gemütliche Wanderung inklusive Besichtigung der Piramidi di Segonzano, also der Erdpyramiden von Segonzano zu machen. Darum fahren wir bei Molina di Fiemme in die orografisch linke Talseite (östliche Talseite) des Cembratales ein, passieren den See Lago di Stramentizzo und die Ortschaften Crepazzo, Pradel, Casatta, Piscine, Sover und Gaggio bis wir nach Segonzano gelangen.
Mit der Col Raiser Kabinenumlaufbahn geht es hinauf auf den Col Raiser.
Die Col Raiser Kabinenumlaufbahn in St. Christina im Grödner Tal bringt uns von 1550 Höhenmetern auf 2106 Höhenmeter zum Almhotel Col Raiser hinauf.Schon während der Bergfahrt bietet sich ein fantastischer Ausblick auf den Langkofel.
Ich freue mich schon auf die gemütliche Wanderung über die Cisles Alm – oder sollte ich besser sagen, den gemütlichen Spaziergang auf den Pic? Viel vor haben wir heute nicht, da wir nachmittags zur Geburtstagsfeier von Lisa eingeladen sind. So wandern wir gemütlich im Bogen unterhalb der Seceda bis zur Fermada Hütte und bestaunen die wie aus dem Ei gepellten Almhütten; oder sollte ich besser Tourismusoasen sagen.
Wandern in den Brenta Dolomiten ist genau so reizvoll wie in den Südtiroler Dolomiten. Und wenn dann der Altweibersommer angebrochen ist, dann bevorzugen wir sogar die Brenta Berge, da sie etwas südlicher gelegen sind und somit etwas höhere Temperaturen bieten.
Über Molveno und den Molveno See
Also geht es über die Südtiroler Weinstraße nach Mezzocorona, hinein ins Nonstal und dann links in Richtung Andalo und Molveno abgebogen. Als junger Mann bin ich diese Strecke öfter gefahren. Damals wollten wir allerdings nicht zum Wandern, sondern in die Diskothek „Shuttle” in Andalo.
Heute, nach 20 Jahren, sind diese Ambitionen vergangen. Bei Spormaggiore gibt es ein Wildgehege mit Bären. Eventuell können wir bei der Rückfahrt die Trentiner Bären besuchen. Wir haben nämlich mit den Eltern von Lisa ausgemacht, uns hoch über Molveno bei der Croz dell’Altissimo Hütte inmitten der Brenta Dolomiten zu treffen. Sie können mit dem Korblift bis zum Rifugio la Montanara hochfahren und dann gemütlich über einen Steig, der dem Meraner Höhenweg ähnelt, zur Croz dell’Altissimo Hütte spazieren, während wir eine ordentliche Wanderrunde vom Molveno See zur Andalo Alm, weiter bis zur Schutzhütte Selvata und dann bis zur Croz dell’Altissimo Hütte geplant haben.
Meine Kollegin hat bereits eine Expedition durch die Novellaschlucht gepostet. Heute möchten auch wir die Gegend rund um den Novellabach im Nonstal erkunden.
Über den Mendelpass fahren wir nach Fondo im Nonstal und weiter bis zum See „Lago di Smeraldo„. Hier wird gestartet. Heute ohne Bergstöcke, da keine relevanten Höhenmeter geplant sind und weil ich von der Wanderung von Sandra weiß, dass es öfter über Stufen und Treppen gehen soll; da sind Wanderstöcke eher hinderlich. Der Fotoapparat hängt am Kameratragegurt, mal schauen, ob das bequem ist.
Lago di Smeraldo
Vom Lago di Smeraldo aus geht es in westlicher Richtung den Wandersteig Sentiero del Modino (Wegnummer 522) entlang. Unter der Straße nach St. Felix hindurch und durch das Val Combra geht es hinunter zum Bachbett des Novellabaches. Das Wetter ist durchwachsen, was nicht weiter tragisch ist. Unangenehmer ist der nasse Boden. Wir bereuen, die Trekkingstöcke zurückgelassen zu haben. Besonders die Wurzeln sind extrem glitschig und das steile Waldgelände trägt sein Übriges dazu bei.