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Traminer Höhenweg – rund um den Höllentalbach

Ferragosto, das Wetter durchwachsen angekündigt, aber wie so oft, ist es entgegen der schlechten Prognose bei uns im Süden Südtirols wunderbar sonnig. Der Vormittag gehört der Kirche, so will es die beste Mami von allen. Darum bleibt nur noch der Nachmittag für eine kleine Rundwanderung oberhalb von Tramin.

Von Söll geht es mit dem Auto die steile Straße Richtung Gummererhof hinauf und dann hinüber bis zur Forststraße, die zur Zogglerwiese führt. Wir parken vor der Forststange.

Nun wandern wir den gemütlichen, breiten Schotterweg, der den Höllentalbach quert, entlang. Schmetterlinge flattern mit uns mit.

Ruine alter Bauernhof Zogglerwiese

Der Wanderweg ist zwar wenig aussichtsreich, aber ab der Zogglerwiese können wir in die Wandersteige Nr. 4 und dann Nr. 6 einbiegen und bald die Ruine des alten Bauernhofes Zoggler bestaunen. Zusammen mit dem schönen Licht, ist das das erste Highlight dieser Wanderung. Eine Wasserstelle bietet uns eine Trinkgelegenheit, bevor es nun etwas ansteigender den Wandersteig Richtung Schmiedebene empor geht. Der Laubwald funkelt im Licht. Anna entdeckt eine Buche mit „Tätowierungen“. Das Einritzen der Rinde muss weht getan haben. Sie entschädigt den Baum mit einer Umarmung.

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Rasten am Traminer Höhenweg

Bei einem großen Findling ähnlichem Stein (wahrscheinlich kein Findling, sondern von den Hängen des Roen irgendwann mal runter gerollter Felsblock), der einer Bank nicht nur Schatten, sondern aufgrund seiner Form sogar Regenschutz bietet, machen wir kurz halt bevor es flach, entlang von Alpenveilchen (Zyklamen) weiter geht.

Der breite Forstweg endet. Eine Bank mit grandioser Aussicht auf das Höllenbachtal. Wow. Interessant wie das Tal des Traminer Baches wild und fächerartig vom Berghang des Roen gezähmt und geradlinig in Tramin mündet.

Fotopause über dem Höllental und Tramin

Links hinter den Bäumen, das wildromatischen Höllenbachtal. Der in drei Hauptbette aufgezweigte Wildbach hat im Laufe der Zeit Furchen und Klüfte aus dem Berg gearbeitet. Eine herrliche ursprüngliche Landschaft. Weniger schön ist die Forststraße die man vor einigen Jahren als Zufahrt für die Quellwasserfassung „Bad Klapf“ gebaut hat. Leider ist der Straße der einzigartigste Wandersteig Tramins zum Opfer gefallen. Einzigartig, weil er aufgrund des besonderen Mikroklimas am südlich exponierten Hang unter der „Lungenfrisch“ und den „Weißen Riesen“ eine ganz besondere Vegetation aufgewiesen hat, als andere Steige.

Die Vegetation ist natürlich noch da, aber der Steig meiner Kindheitstage ist Geschichte. Leider.

360° über den Höllentalbach
360° über den Höllentalbach

Etwas unterhalb der weißen Steinlahnen der „Weißen Riesen“ sehen wir auf die höchsten Höfe Tramins: Psenner Hof, Stein Hof und der Gummererhof. Früher Vieh-Höfe, heute Obst- und Weinbauernhöfe. Der Gummererhof ist zugleich auch ein Berggasthaus.

Unten im Tal der nördliche Teil Tramins. Vom Schloss Rechtenthal führen rechts des Baches die Mühlgasse und die Dr.-Josef-Noldinhaus-Straße und links die Viertel Rechtenthal und In der Au hinunter zur Sportzone mit dem Freischwimmbad. Rechts davon das große Auffangbecken für den wildwasserverbauten Höllentalbach. Nicht besonders schön, aber notwendig. Ich kann mich noch erinnern als vor 33 Jahren der Höllentalbach zu Tale gedonnert ist und sein Einzugsgebiet mit Geröll und Schlamm verwüstet hatte. Menschen kamen damals glücklicherweise nicht zu Schaden, aber zahlreiche Bauten und Gärten, wie auch unser eigener Garten, hatten stark gelitten. Seit damals haben wir Traminer unter anderem ein neues Freischwimmbad.

Auf er gegenüberliegenden Talseite sehen wir auch ein wildes Tal. Zwischen Weißhorn und Schwarzhorn führt das Tal des Schwarzenbaches duch die Schwarzenbachschlucht hinunter nach Auer. Ich frage mich wie viel Angst die Menschen früher von des Wassergewalten gehabt haben, dass sie die Bäche Höllentalbach und Schwarzenbach genannt haben.

Über die drei Arme des Wildbaches Höllentalbach

Wir wandern weiter, nun hinein in die Einzugszone des Höllentalbaches. Die Forststraße hat bei der Aussicht geendet. Nun marschieren wir auf einem schmalen Steig, der rechts teilweise steil abfällt. Anna muss natürlich an der Hand gehalten werden, Sicherheit geht vor.

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Eine Passage ist mit einem Drahtseil versichert. Dieses kurze Wegstück ist oft weggerutscht. Heite ist es unproblematisch und das Drahtseil nicht unbedingt nötig.

Wir queren ein Bachbett des Höllentalbaches und kommen wieder an eine Aussicht. Wieder er Blick hinunter auf die obersten Höfe von Söll, die an der orographisch linken Hangseite des Höllentales liegen. Insgesamt sind drei Bachbette zu queren. Das letzte oberhalb der privaten Hütte „Bad Klapf“.

Jetzt können wir gemütlich der Forststraße folgend, die Ausläufer der „Weißen Riesen“ queren. Der Boden ist karg und steinig. Die Luft heiß. Die Vegetation ganz anders als zuvor. Viel lichter, geprägt durch niedrig wachsende Kiefern. Wilde Fliedersträuche wachsen entlang des Weges, Schmetterling flattern lustig darauf herum. Der Blick hinüber zum Weißhorn und hinunter nach Tramin ist während des Gehens mit Vorsicht zu genießen. Obwohl ein breiter Forstweg liegen zahlreiche Stolperfallen – faustgroße Steine – im Weg.

Ein mickrig kurzes Stück des alten Steiges, leider der unschönste Teil, ist dann doch übriggeblieben. Genau den wandern wir nun entlang. Nur sehr kurz ist das Vergnügen, den Steig meiner Kindheitstage zu genießen. Damls hatte ich ganze Sommer am Gummererhof verbracht udn bin faste jede Woche über diesen Steig zum Bad Klapf oder zur Schmiedebene marschiert. Ein Buchenwald, dann hinunter zum Gummererhof. Der Juniorchef kommt uns mit seinem Traktor entgegen. Als Kind musste ich am Gummererhof noch Kühe hüte, heute fährt der Jungbauer mit dem Traktor in die Weinberge zum Mulchen. Die Zeiten ädern sich eben.

Berggasthaus Gummererhof

„I will die Nena griaßn!“, Anna liegt uns schon seit 20 Minuten mit diesen Satz in den Ohren. Obwohl ich immer wieder entgegnet hatte, sie dürfe das, wiederholt sie in ständig.

Die letzten Sonnenstrahlen über dem Gummererhof und dem Scharzen Kopf (Mendelgebirge)
Die letzten Sonnenstrahlen über dem Gummererhof und dem Scharzen Kopf (Mendelgebirge)

Die Nena ist streng genommen meine Nena, für Anna ist es die Urnena ( so sagen wir zur Uroma). Bis vor kurzem hat sie für das Berggasthaus Gummererhof noch die Küche geschmissen. Mittlerweile, mit über 90 Jahren ist das etwas zu viel, aber rüstig ist sie trotzdem noch. Plauderstündchen. Ich muss einen angesetzten Zirbelkieferschnaps probieren. Derweil entdeckt Anna im Hof unten eine Pfauenfeder. „Terf i die holen?“ Sie darf.

So spazieren wir mit einer Pfauenfeder in der Hand vom Gummererhof zum Steinhof hinunter. Ein altes Rad lehnt an einer Eibe. Ein wilder Blumengarten am Wegesrand, eine 180 Grade Kurve, noch 5 min Marsch und schon sind wir am Ausgangspunkt der Traminer Höhenweg Wanderung rund um den Höllentalbach angelangt.

GPS-Track Traminer Rundwanderung Höllentalbach

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos Höllentalbach über Tramin

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