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Cascata di Tret, Felixer Wasserfall, St. Felix, Tret, Wasserfall

Wanderung vom Lago Smeraldo zum Wasserfall von Tret

Der St. Felixer Wasserfall am Nonsberg oder doch die Cascata di Tret nella Val di Non? Egal, da wollen wir heute hin. Das Nonstal – wir Südtiroler nennen es Nonsberg, ist ein Seitental des Etschtales. Es verläuft parallel zum Überetsch-Unterland. Wäre nicht der Mendelkamm, könnten wir Traminer den Nonsbergern die Hand schütteln. Doch knappe 1.800 Höhenmeter auf unserer Seite und 1.000 Höhenmeter auf deren Seite sind ein Hindernis. Der Mendelpass bietet Abhilfe.

Start am Lago Smeraldo

So fahren wir über die Kalterer Höhe zur Mendel hinauf, dann runter nach Fondo bis zum Lago Smeraldo. Hier beginnt die flache Wanderung, die man, abgesehen von der Länge, gut und gerne auch als Spaziergang bezeichnen könnte. Wir wollen nach Tret, einer Fraktion von Borgo d’Anaunia, und zwar nicht zum Lago di Tret (=Felixer Weiher), sondern zum Wasserfall von Tret. Die Bezeichnungen sind in dieser Gegend recht unterschiedlich. Klar an einer Sprachgrenze, das obere Nonstal liegt im deutschsprachigen  Südtirol, während der mittlere und untere Teil im italienischsprachigen Trentino liegen, hat sich in jede Volksgruppe der eigenen Namen entwickelt. Die einen sprechen vom Felixer Weiher und dem Felixer Wasserfall, die anderen vom Lago di Tet (auch Lago di Santa Maria) und der Cascata di Tret. Das ist ok, wenn man weiß, dass das gleiche gemeint ist.

Start am Lago Smeraldo

Ein kurzer Blick auf den See „Lago Smeraldo“, dann geht es über den „Sentiero dell’Erika“, teilweise über Treppen, vorbei an Schildern mit kurzen Gedanken über Gott und die Natur hinauf zum botanischen Garten „Orto Botanico di Fondo“. Ein Wegweiser „Cammino Jacopeo d’Anaunia“, wir folgen dem Jakobsweg der Anaunia. Nach dem Hotel Milano, bei einem Sägewerk, wechseln wir auf die linke Seite der Gampenpassstraße und wandern nun auf dem Pilgerweg Richtung Tret.

Entlang des beeindruckenden Canyon Rio Novella, der im Deutschnonsberg beginnt und sich bis hinunter zum Santa Giustina See zieht, schreiten wir gemütlich Richtung Norden. Ein klein wenig stört Motorradlärm die Idylle. Die Gampenpassstraße ist zwar nicht sichtbar, aber hörbar.

„Percorso d’Anaunia“, ein Pilgerweg

Kurz vor Tret wechselt der Glaubensweg auf die wenig befahrene Asphaltstraße, die uns direkt ins Zentrum des Dörfchens bringt. Tret ist das letzte italienische Dorf, bevor mit Unsere Liebe Frau im Walde-St. Felix der deutschsprachige Deutschnonsberg beginnt.

Tret

Blühende Rosen an Bauernhausfassaden, Waschbrunnen, Stall- und Heugeruch. In Tret kann man noch ursprüngliche Heustadl entdecken. Freilich ist der eine und andere zur Autogarage umfunktioniert worden, doch der Geruch beweist, hier im oberen Nonsberg gibt es sie noch, die kleinstrukturierte Viehwirtschaft.

Ein Stadl-Tor wie aus alten Tagen…

Erinnerungen an Kindheitstagen werden wach. Tret erinnert mich sehr an Proveis, dem Geburtsort meines Vaters.

Ein, nein zwei Wegweiser „Cascata“ reisen mich aus den Gedanken. Scheinbar gibt es zwei Zugänge zum Wasserfall. der eine führt zu oberen (Cascata Alta) der andere zum unteren (Cascata base) Teil. Wir entscheiden uns für den oberen und marschieren geradeaus weiter. Kastanienbäume, ein Holzzaun, weiter durch Heuwiesen geht es bis zum Waldrand.

Am Beginn des Wasserfalles von Tret

Wasserrauschen, noch ein zwei Schritte und da ist er, der Wasserfall von Tret oder doch der Wasserfall von St. Felix?  Wie auch immer, die fallenden Wasser begeistern. Eingekerkert in einer halbrunden Felswand springt das Wasser in einem Satz 70 m in die Tiefe. Unten an seinem Fuß stehen auf einer Holzbrüstung winzige Menschen. Ein tolles Bild, ein beeindruckendes Naturjuwel.

Blick in die Tiefe auf eine Holzbrücke von der man den Felixer Wasserfall gut sehen kann. Da müssen wir noch hinunter.
Blick in die Tiefe auf eine Holzbrücke von der man den Felixer Wasserfall gut sehen kann. Da müssen wir noch hinunter.

Etwas gegessen, gerastet, der Anna einen Wanderstock geschnitzt, nun kann es weiter gehen. Wir wollen hinunter zum Fuß des Wasserfalles. In einer linksdrehenden ausladenden Schleife führt ein Wanderweg circa 100 Höhenmeter hinunter.

Über Treppen geht es hinunter zum Fuße des Wasserfalles, wo eine Holzbrücke auf uns wartet.

Jetzt können wir die Wassermassen nicht nur hören und sehen, sondern auch spüren.

Am Fuße des Wasserfalles von St. Felix

Anna und ich wagen uns nahe ran. Wasserspritzer der rauschenden Gischt feuchten uns leicht an.

La "Cascata di Tret", der Felixer Wasserfall in seiner vollen Pracht.
La „Cascata di Tret“, der Felixer Wasserfall in seiner vollen Pracht.
Die Klippe über die der Felixer Bach springt.

Die markante, eingewölbte Felskulisse verleiht dem Wasserfall einen ganz besonderen Flair. Der Sankt Felix Bach stürzt im freien Fall 70 m auf einen schrägen Felsfuß und gleitet dann in ein Becken, an das sich der neugierige Betrachter, der die Holzbrücke verlässt, dicht hin wagen kann.

So ein Wasserfall ist ein imposantes Spektakel.  Es ist nicht leicht sich davon loszureißen und den Rückweg anzutreten.

Zurück vom Felixer Wasserfall zum Lago Smeraldo

Über den Rückweg gibt es dieses Mal nicht viel zu sage. Wir wandern genau gleich zurück wie wir gekommen sind. Zuerst zurück  zu den beiden Wegweisern Cascata Alta und Cascata Base, durch die Ortschaft Tret hindurch, entlang des Pilgerweges Cammino Jacopeo d’Anaunia und des Canyon Rio Novella bis zum Lago Smeraldo.

Blick auf die Kirche von Tret

Hier könnten wir noch den beeindruckenden Einstieg des „Sentiero Al Burrone di Fondo“ bestaunenden. Ein Canyonweg, der mittels breiten Eisentreppen und -Brücken durch den Canyon, der das Lago Smeraldo mit Fondo verbindet, führt. Wir entscheiden uns dagegen, da wir ihn vor 8 Jahren im Rahmen einer Novella-Schlucht Wanderung erkundet haben. Für Nachwanderer ist dieser kurze Spazierweg (nicht Kinderwagen tauglich!) aber unbedingt zu empfehlen, auch wenn man keine Lust hat bis nach Fondo zu gehen. Eventuell nur kurz rein schauen und staunen.

GPS-Track von Fondo nach Tret und weiter zum Wasserfall von St. Felix

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)

Eckdaten der Tour

Wanderung vom Lago Smeraldo zum Wasserfall von Tret

  • Dauer: 4:25 h
  • Distanz: 12,4 km
  • Bergauf: 488 m
  • Bergab: 485 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Spaziergänge, Wandern
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Val di Non
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 1.000er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 1.013 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 1.176 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 12,4 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 6,1 Kilometer und 488 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 11,5 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 6,0 Kilometer und 485 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 11,6 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein Spaziergänger benötigt ca. 4:25 Stunden für die reine Gehzeit.
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei dem Spaziergang werden ca. 617 kcal verbrannt.
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?

Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:

Bilder Cascata di Tret bzw. Felixer Wasserfall

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2 Kommentare über “Wanderung vom Lago Smeraldo zum Wasserfall von Tret”

  1. Karl-Heinz Weller says:

    Lieber Dietmar

    War zuletzt durch die kurzen Tage und unseren „Lockdown“ nun wieder mehr auf deinen Seiten und habe die Wanderung Penegal-Bergner Kreuz und diese Tour zum „Wasserfall von Tret“ wieder sehr genossen.
    Ich war vor vielen Jahren damals mit meiner Mutter und meiner Tochter mal am Lago Smeraldo, einfach nur zum Sehen und bin auch am Seeauslauf „Richtung Rio Sass“ abgestiegen und an der alten Mühle bis nach Fondo hinuntergewandert, mehr war aufgrund der Beinprobleme meiner Mutter damals nicht drin.
    Der Wasserfall von Tret war mir bisher nicht vergönnt, aber das kommt so Gott will nächstes oder übernächstes Jahr dran, wenn ich mal nach langen Jahren wieder im Überetsch Urlaub mache. Ob das bereits im Frühjahr 2021 sein wird, weiß man ja derzeit noch nicht.

    Ich war zwar bisher noch nicht am Wasserfall von Tret den ich nun nach deinem Reiseblog unbedingt besuchen muss, aber dafür am Tretsee, der im Sommer ein etwas trüb wirkte, so wie ich ihn in Erinnerung habe. Dagegen ist die nahe gelegene Jausenstation „Waldschänke ? ?“ ) unglaublich nett gelegen und wirklich schön zum Verweilen. Und von dort aus lief ich so wie ich mich erinnern kann auf einem schönen Waldweg auf den Gantkofel, das war eine richtig schöne Tour.
    Werde bei den vielen Gelegenheiten wo ich in den nächsten Wochen zuhause bin, nach und nach deine eingestellten Wanderungen durchschauen und mich hin und wieder wie gewohnt hier melden.
    Einstweilen eine gesunde Advents- und Vorweihnachtszeit in diesem wirklich äußerst schwierigen und für viele Menschen schlimmen Jahr.

    Euer Charly

  2. Dietmar Mitterer-Zublasing says:

    Hallo Charly,

    freut mich wieder von dir zu lesen und bin schon gespannt auf deine nächsten Kommentare. Bzgl. Wasserfall von Tret oder auch Felixer Wasserfall am Deutschnonsberg (je nachdem von welcher Sprachgruppenperspektive man ihn betrachten will) kannte ich bis zu dieser Wanderung auch nicht. Mit St. Felix habe ich immer nur den Felixer Weiher bzw. Tretsee verbunden, an welchen ich Erinnerungen habe, die vor die Zeit dieses Wanderblogs reichen. Somit hat sich wieder einmal meine Vermutung bewahrheitet, dass ich auch in meiner nächsten Umgebung noch lange nicht alles kenne? In den Bergen taucht immer wieder ein Winkel auf, den es zu entdecken gilt, egal wie lange man in der Nähe schon „rumgerannt“ ist.
    Zurzeit erkunde ich viel meine 3-km-Umgebung. Darüber kann ich zwar nicht viel schreiben, denn die Pfade sind teilweise keine offiziellen, teilweise sogar auch gar keine Pfade, aber ich kann dir sagen auch interessant.
    Eine Sache habe ich dann doch geschrieben. Es ist keine typische Wanderreportage, du wirst aber früher oder später drauf stoßen 😉

    Grüße
    Dietmar

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