»Mein« Wanderbuch

Ein Südtirol Wanderführer mit 20 Wohlfühlwegen zum Thema »Wandern für die Seele«

Infos & kaufen

Touren nach Wanderkategorie

Wandertouren nach Datum

Suche auf Wanderkarte

Wanderkarte

Über den Dürerweg zum Crozzolhof und weiter nach Buchholz

zum Bio Bauernhof Crozzolhof

Von Ungewissheit und Überraschungen hält die beste Grundschullehrerin von allen nix. Wie jedes Jahr muss der geplante Schul-Herbstausflug zuerst persönlich getestet werden. Frau Lehrerin will sich ja nicht mit Dutzenden von Grundschülern verlaufen. Der Crozzolhof, ein recht einsam gelegener Biobauernhof in Buchholz, oberhalb von Salurn, ist das Ziel.

Der Hof ist kein „simpler“ Bauernhof, er ist ein Schule-am-Bauernhof-Betrieb d.h. kleine und auch große Schüler können dort unter Führung Brot backen, Kartoffel setzen, Tiere füttern und so ganz viel vom echten Leben eines Biobauern lernen! Ein Bauernhof zum Angreifen, nicht nur für Pflichtschul-Schüler, sondern auch für die Erwachsenenbildung! Am Crozzolhof können interessierte Gruppen – egal welchen Alters – schnuppern, lernen und anpacken.

Albrecht Dürer Weg

blank
Blick nach Buchholz

Von Laag starten wir den Albrecht Dürer Weg (Nr. 5) hinauf. Der Weg wurde nach dem berühmten Maler Albrecht Dürer benannt, der auf seiner ersten Reise nach Venedig, aufgrund der versumpften Etsch, beim „Klösterle“ in St. Florian / Neumarkt links abbiegen musste, um über den Sauchpass und das  Cembratal nach Trient zu gelangen. Wenn man sich heute das Südtiroler Unterland anschaut, dann ist schwer verständlich, warum man sich solch einen Umweg antun sollte. Aber damals im Jahre 1494 war die Etsch noch nicht reguliert. Die Etschregulierung wurde unter Maria Theresia (* 13. Mai 1717; † 29. November 1780) beschlossen und nach mehrmaligen Rückschlägen erst im Jahre 1890 fertig gestellt. So musst Meister Dürer – wie damals üblich – über Buchholz ins Cembratal um nach Trient zu gelangen.

Wir nach Maria Theresia geborene, müssen das nicht mehr, aber wir wollen heute ja auch nicht nach Trient, sondern hinauf zum Biohof Crozzol!

So marschieren wir wie immer – ich den Goldschopf, der Uwe den quirligen Hannes an der Hand – den Dürer Weg hinauf, bis wir hoch über dem Laukusbach stehen. Rechts geht es recht ordentlich tief hinunter. Das produziert bei der besten Lehrerin von allen ängstliches Kopfzerbrechen. Aber sie hat eh nicht vor von Laag herauf zu marschieren, sondern will von Buchholz herüber.

Es stellt sich bald heraus, dass dies an der Situation nicht viel ändert. Der Schotterweg, der von Buchholz bis zur Abzweigung „Crozzolhof“ herüber führt, ist zwar breit aber er führt hoch über den Taleinschnitt, den sich der Laukusbach gegraben hat, teilweise an nicht sehr vertrauenserweckenden Geländer entlang. Der General mit dem ich verheiratet bin, stimmt sich schon mal mental ein. Er wird eiserne Disziplin von seinen Schülersoldaten einfordern. Ja so wird das gehen! Mit soldatischer Ordnung wird der Marsch der Vierzig machbar sein.

Ein Wegweiser „Crozzolhof“ weist uns nach links. Damit verlassen wir den offiziellen Wanderweg und betreten Privatgrund. Die beiden Pächter Dieter und Elke sind Jahrgangskollegen, darum getrauen wir uns.

Ein Gatter mit einem Schild „Vorsicht Hund“ weist uns in unsere Schranken. Handy gezückt und Dieter angerufen. Der Hund wird eingesperrt und wir können durch.

Der Biohof Crozzol

Wow, nach der abenteuerlichen Anfahrtsstraße, öffnet sich vor unseren Augen ein kleines Hochplateau. Zwei Gebäude, eine große Wiese mit Teich, ein Acker und einige Hektar Bio-Weinberge formen den Crozzolhof. Der Panoramablick hinunter ins Etschtal reicht von der Salurner Klause, mit den darüber thronenden Brenta Dolomiten bis hinauf nach Tramin.

Der Crozzolhof
Der Crozzolhof

Dieter und Elke führen uns durch den Hof, der komplett auf biodynamische Wirtschaftsweise eingestellt ist. Bio-Äpfel und Bio-Birnen, ein Acker für Kartoffel, Mais udn Gemüse und natürlich die Haupteinnahmequelle des Hofes, die biologisch bearbeiteten Weinberge.

blank
Biohühner alter Rassen

Auch bei den Tieren stehen alle Zeichen auf Bio. Da gibt es keine Hochleistungshühner. Auf Dieters Hof kommen nur resistente Hühner alter Rassen in Frage. Ein klein wenig hat er mit dem Nachwuchs der Vögel zu kämpfen, sprich viel zu viele Hähne. Ganz cool findet unser Nachwuchs die Schweine. Keine rosa Mastviecher, sondern drahtige, haarige, schwarzweiße, lustige Tiere. Dieter erklärt uns, dass Schweine nicht stinken. Es riecht nur das Fressen, das den Schweinen verabreicht wird. Hier auf dem Crozzolhof wird nur fleischloses Biofutter an die Tiere verfüttert. Die Pferde sind etwas älter und nicht an Pflug ziehen gewöhnt. Darum zieht Dieter seinen Pflug mit einer Seilwinde über den Acker. Zu basteln hat Dieter immer wieder etwas. Vom Hasenstall zum Brotbackofen – so ein Biobauernhof macht Arbeit und fordert ein große Portion Überzeugung.

Ein klein wenig ein schlechtes Gewissen haben wir schon, dass wir Elke und Dieter ohne Vorankündigung überfallen haben und nun schon eineinhalb Stunden aufhalten. Mit dieser Frechheit haben wir ein tollen Einblick in das Leben auf einem „echten“ Bauernhof eingeheimst. Und der besten Lehrerin von allen hat das eine Vorschau, was sie und ihre Schützlinge in einer Woche erwartet, eingebracht.

Nach Buchholz zum Skulpturengarten

Vom Biohof Crozzol, der auf einigen Schilder fälschlicherweise mit „Croz(z)olhof“ beschildert ist, marschieren wir zurück auf den Dürer Weg, um gemütlich über die alte Römerbrücke hinüber nach Buchholz wandern zu können.

blank
Skulptur im Skulpturengarten in Buchholz

Ein zwei Tropfen fallen vom Himmel. Schaut aber nicht recht bedrohlich aus. Darum lassen wir uns trotz des Nasses von oben Zeit, während wir den Skulpturengarten, der Künstlerin Sieglinde Tatz-Borgogno, erkunden. Sage und schreibe 560 Skulpturen aus Bronze oder Marmor, oft nackte Menschenkörper, können wir bestaunen. Das Themen der dauerhaften Freilandausstellung sind Mensch, Freiheit und Harmonie.

Nach der Erkundung des Skulpturenweges wandern wir von Buchholz die „Alte Garben-Straße“ hinunter. Eine interessante Felsnadel, die zusammen mit der gegenüberliegenden Felswand einem Durchgang gleicht, weckt die Aufmerksamkeit der Kleinen.

In der Talsohle angekommen stehen wir vor der Fischzucht Baita Garba. Die Baita Garba ist zugleich ein Restaurant. Wir könnten eintreten und Fisch essen. Doch Fisch ist nicht das Wunschgericht unserer Kleinen und so wandern wir vorbei am Ansitz Karneid bis nach Laag, zu unserem Ausgangspunkt.

Anbieter für Schule am Bauernhof

Elke Pedergnana Oberhofer
Biohof Crozzol
Crozzolweg 1
39040 Salurn/Buchholz
info@crozzol.it

GPS- Track Rundwanderung über den Dürerweg nach- Buchholz

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos Dürerweg , Crozzolhof, Skulpturengarten Buchholz

  • Im Wörterbuch speichern
    • Keine Wortliste für Englisch -> Deutsch…
    • Eine neue Wortliste erstellen…
  • Kopieren
  • Im Wörterbuch speichern
    • Keine Wortliste für Deutsch -> Deutsch…
    • Eine neue Wortliste erstellen…
  • Kopieren

Hoteltipps für Ihren Wanderurlaub in Südtirol

2 Kommentare über “Über den Dürerweg zum Crozzolhof und weiter nach Buchholz”

  1. Karl-Heinz Weller says:

    Hallo und hier ein letzter Kommentar im alten Jahr, lieber Dietmar

    Tolle Viecherreien hast du da auf die Linse gebannt.
    Die Nahaufnahme der Schweine zeigen doch ein etwas anderes Bild als wir so von diesen zu Unrecht bezeichnten „Dreckviechern“ kennen. Sehr wachsam und aufgeweckt die Augen.

    Nicht umsonst verarschen die Wildschweine ja unsere Jäger nächtelang wenn sie vergeblich versuchen sie zu schießen.

    Der Name Sauch sagte mir dunkel was. Ich lief an einem extrem warmen Tag wieder mal als einziger über den „Sauchsattel“ zu einer Hütte, kann es sein dass es die Sauchhütte war?, oberhalb von Salurn. Ich glaube ab da beginnt dann auch im Etschtal die Sprachgrenze oder?
    Jedenfalls damals (ca. 15 – 18 Jahre her als ich noch Dias schoß und deshalb auch nicht nachschauen kann) war ich bei über 30 Grad der einzige Mensch an der Hütte, alle anderen vernünftigen Menschen waren im Freibad oder in der Siesta und die „Spuma“ schmeckte köstlich.
    Durch Buchholz kam ich auch, das weiß ich noch, ein netter kleiner Ort ….

    Da gibts doch in der Nähe auch eine Königswiese, oder?

    Dir nun einen guten Start samt Familie in das Jahr 2020

    Euer Charly

  2. Dietmar Mitterer-Zublasing says:

    Hallo Charly,

    ja ich denke du hast Recht, die Hütte nennt sich Rifugio Sauch. Wir sind mal die Runde andersrum gegangen. Buchholz, Rifugio Potzmauer, Lago Santo, Rifugio Sauch, Buchholz: https://www.diewanderer.it/lago-santo-cembratal/ Ist eine schöne nicht gerade kurze Runde. Königswiese sagt mir mal nichts aber das will nichts heißen.

    Dir auch einen guten Start. Wir haben es recht ruhig angehen lassen. Ich selbst war Mitternachts wie so oft beim Fotografieren und jetzt genießen wir noch die ruhigen Tage.

    Grüße
    Dietmar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert