Ein herrlicher goldener Herbsttag zwingt uns außer Haus. Die Entscheidung, ob wir uns links oder rechts der Etsch halten, ist nicht so einfach. Tramin-Kurtatsch oder doch lieber Montan-Glen. Da es etwas später geworden ist, entscheiden wir uns für die alte Bahntrasse, welche von Auer ins Fleimstal nach Predazzo hineinführt. Rund um Montan und die Fraktion Glen bleibt die Herbstsonne bedeutend länger als wir sie rund um Tramin und Kurtatsch genießen könnten. Vom Montaner Sportplatz starten wir gemütlich in Richtung Glen. Am Festplatz von Montan findet gerade ein Törggelefest statt. Wir spazieren am Fest vorbei bis zum Anfang der Bahntrasse. Der Bahnsteig der Fleimstalbahn führt uns fast eben über Pinzon nach Glen. Dabei bietet die ehemalige Strecke der Fleimstaler Bahn einen umfassenden Panoramablick auf das Südtiroler Unterland von Kaltern mit dem Kalterer See über Tramin und Kurtatsch bis zur Salurner Klause hinunter.
Glockengeläut aus dem Pinzoner Kirchturm begleitet uns, während wir in einer langgezogenen 180 Grad Kurve über ein Viadukt spazieren.
Nach der Kurve verlassen wir die Bahntrasse und wandern nach Glen weiter. Unser Ziel ist der Buschenschank bzw. Agritur Lexenhof in Glen.
Glen liegt auf 600 m ü.d.M. an der alten Trudnerstraße, die über Mühlen nach Truden führt. Die wenigen Häuser der kleinen Siedlung verteilen sich auf dem Südwesthang des Cisloner Berges, wiederum gut 600 Höhenmeter unterhalb des Cislon. Das Landschaftbild wird von einer heute goldgelb schimmernden Reblandschaft geprägt. Besonders zu erwähnen ist der Thalerhof, wo zwischen 1906 und 1914 Ettore Tolomei lebte, der den Südtirolern die heute sehr umstrittenen italienischen Ortsnamen und zahlreiche andere Deutsch-Italienisch Übersetzungen beschert hat.
Nach Glen wird der bisher weite Ausblick eingeengt, denn Glen befindet sich in einem der Seitentäler des Unterlandes.
Vorbei an den Hinteren Glenerhöfen und der Jausenstation „Wasserfall“ kommen wir nach Hinterglen zum Hofschank Lexenhof, nein, Lexnhof ohne e.
Lexnhof
Glenerweg 24 via Gleno
39040 Montan – Montagna
T +39 0471 960 563
M +39 349 637 97 11
info@lexnhof.it
www.lexnhof.it
Auf dem Lexnhof ist Speis und Trank so gut, dass man ohne Reservierung unmöglich einen Platz bekommt! Da hilft es auch nix, dass wir die Wirtin, die Margit, kennen.
Pech gehabt. Nach einigen Überlegungen rufen wir die Irene und den Uwe, die mit der Lisa nachkommen wollten, an.
Sie sind bereits beim Festplatz in Montan und wollen uns entgegen gehen.
Ok, dann wieder zurück zur Bahntrasse. Wir beide machen noch einen Fotoabstecher und vertrödeln beim „Weimer spiegeln“ etwas Zeit. Wer sich nun fragt was „Weimer spiegelen“ heißt, dem sei gesagt, dass „Weimer“ Trauben sind und „spiegelen“ bei der Ernte vergessene oder zurück gelassene Trauben suchen bedeutet. Spiegeln ist sogar rechtlich in Ordnung. Man darf Trauben oder Äpfel, die nach der Ernte noch an der Rebe oder am Baum hängen, pflücken und essen. Ist scheinbar ein altes Recht, oder vielleicht trotzdem nur ein Brauch, auf den in früheren Zeiten viele ärmere Leute hart gewartet haben.
Etwas oberhalb der ehemaligen Fahrbahn der Fleimstaler Bahn, treffen wir auf Uwe, Irene und Lisa.
Da wir nicht einfach zurück spazieren wollen, wandern wir der Bahntrasse entlang Richtung Schloss Enn weiter. Der Bahnweg verläuft hier parallel zu unserem Hinweg, aber circa 100 Meter höher, zuerst vorbei an Weinbergen, dann durch lichten Wald, anschließend muss die Straße zu den Mühlen gequert werden, bevor die Bahntrasse wieder durch Wald und dann durch einen Tunnel führt.
Da sich der Bahnweg zwischen Auer und Predazzo zu einer sehr beliebten Mountainbike Route gemausert hat, hat man den Tunnel mit einer durch einen Bewegungssensor gesteuerten Belichtung versehen.
Super, wir hatten schon befürchtet, uns durch die Dunkelheit tasten zu müssen. Nach dem Tunnel dauert es nicht lang, bis links ein Wanderpfad nach Montan hinunter biegt. Der Steig führt uns direkt auf den Hauptplatz von Montan hinunter, sodass wir durch das Dörfchen hindurch spazieren können, um bis zu den Sportanlagen und damit zu unserem Auto zu gelangen.
Die Mägen knurren, darum schlendern wir hinüber zum Törggelefest, das vom Katholischen Familienverband Montan organisiert wurde, und lassen es uns bei einem deftigen Törggelemittagsmahl gut gehen. Als Nachtisch gibt es wunderbar süße Apfelküchlein. Die Lisa darf sich anschließend noch ein Stündchen auf dem Spielplatz austoben und die Rutschen auf und absausen, während wir uns die Herbstsonne ins Gesicht scheinen lassen, die hier in Montan noch immer vom Himmel lacht.
Tramin aber ist bereits in Schatten getaucht. Darum brechen wir auch nur schweren Herzens in Richtung Heimat auf und schließen somit unseren Törggele–Herbstspaziergang über die Fleimstaler Bahntrasse ab.
GPS Daten des Spazierganges auf der Fleimstaler Bahntrasse
Akt. Position: -km, -m
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Eckdaten der Tour
Herbstspaziergang Montan – Bahntrasse Fleimstalbahn
- Dauer: 2:20 h
- Distanz: 7,0 km
- Bergauf: 213 m
- Bergab: 216 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
In welcher Region befindet sich die Tour?
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Wie lang ist die Strecke?
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Fotos Südtiroler Unterland vor allem Tramin
Ein Kommentar über “Herbstspaziergang Montan – Bahntrasse Fleimstalbahn”