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Jochgrimm, Schneeschuhwanderung am Jochgrimm unter Weißhorn und Schwarzhorn

Schneeschuhwandern von Radein zum Jochgrimm (Südtirol)

In Südtirol gibt es eine Vielzahl an Schneeschuhwanderwegen. Da sollte sich doch im Umkreis von 30 Minuten Fahrzeit eine interessante Route finden lassen! Schnee gibt es heuer ja genug, sodass es ohne Weiteres möglich sein sollte, einen schönen Wanderweg fürs Schneeschuhwandern zu „missbrauchen“. Schnell noch im digitalen Wandernetz nachgeschlagen – und schon ist die heutige Schneetour gefunden: von Radein hinauf zum Jochgrimm, am Fuße des Weißhorns und des Schwarzhorns.

Mit den Schneeschuhen am Jochgrimm unterm Weißhorn
Mit den Schneeschuhen am Jochgrimm unterm Weißhorn

Die Tour verlangt uns nicht allzu viele Höhenmeter ab, und außerdem brauchen wir kein Proviant mitzunehmen, da sich am Jochgrimm ein Skigebiet befindet, das sicherlich auch in dieser Jahreszeit Einkehrmöglichkeiten bietet.

Heute bin ich mit Schwesterherz unterwegs. Wie schon bei der Schneeschuhwanderung auf der Villanderer Alm angekündigt, hat sie ihr Vorhaben wahr gemacht und sich bei „Weger Schuhe und Bergsport“ in St. Pauls bei Eppan Schneeschuhe der Marke TSL 305 um 139 Euro gekauft. Sie ist zwar eine begeisterte Skitourengeherin, aber das Schneeschuhwandern hat ihr auf der Villanderer Alm Spaß gemacht, und darum möchte sie künftig abwechselnd schneeschuhwandern und Skitouren gehen.

Kurz vor Radein befinden sich an einer Kreuzung mit einer kleinen Nebenstraße zwei große Panoramatafeln. Wir haben Glück – ein Plätzchen für unser Auto ist noch frei. Das erste Stück des Weges begehen wir ohne Schneeschuhe, da wir uns auf der zwar schneebedeckten, aber festplanierten Nebenstraße befinden.

Nach 700 Metern und 9 Minuten Gehzeit biegen wir rechts ab und folgen zuerst dem Wandersteig Nr. 7A und dann dem Wandersteig Nr. 7. Ab hier geht nichts mehr ohne Schneeschuhe. Also: Schneeschuhe ausgepackt, angeschnallt und los geht’s.

Schritt für Schritt – Schwesterherz voraus und ich hinterdrein – stapfen wir dem Jochgrimm entgegen. Der Steig ist gut begehbar, nicht allzu steil, aber trotzdem muss man beim Schneeschuhwandern ständig den Blick auf den Boden richten.

Der durch den Wald führende Schneeschuhwanderweg ist gespurt, darum kommen wir recht gut voran. Nach insgesamt circa 1,3 Kilometern und 25 Minuten Gehzeit überqueren wir eine Straße, um dann links dem Steig Nr. 7 weiter zu folgen. Nach weiteren 15 Minuten kommen wir wieder auf die schneebedeckte Straße und folgen ihr bis zu einer Abzweigung. Wir entscheiden uns für rechts und wandern mit dem Weißhorn leicht links von uns und dem Schwarzhorn vor uns weiter.

Zwischen dem Weißhorn und dem Schwarzhorn, der sich heute entgegen seinem Namen auch in Weiß präsentiert
Zwischen dem Weißhorn und dem Schwarzhorn, der sich heute entgegen seinem Namen auch in Weiß präsentiert

Nun endet die Straße, und wir müssen entlang der Skipiste Schwarzhorn zum Jochgrimm (Passo di Oclini) hinaufgehen. Am Pistenrand ist es uns zu langweilig, und wir beschließen, querfeldein durch den 50 cm tiefen Schnee zu stapfen.

Es dauert nicht lange, bis mir meine Beine sagen, dass das ein Fehler war. Gewaltig, wie viel kräfteraubender das Schneeschuhwandern ist, wenn man sich selbst eine Spur schlagen muss! Nach 15 Minuten bin ich fix und fertig, aber zum Glück ist das Hotel Corno Nero (Hotel Schwarzhorn) bereits in Sichtweite.
Nach circa 1,5 Stunden und 550 Höhenmetern erreichen wir die Talstation des Kinderliftes Schwarzhorn, also das Hotel Restaurant Corno Nero.

Am Jochgrimm mit dem Rosengarten im Hintergrund
Am Jochgrimm mit dem Rosengarten im Hintergrund

Jochgrimm – Passo Oclini 2000 m

Es ist 11 Uhr, und wir haben genug Zeit, einige Fotos von der Brenta-Gruppe im Südwesten (in Trient) sowie von den Südtiroler Bergen Rosengarten und Schlern im Nordosten zu erstellen.

360° Zylinderpanoramafoto Jochgrimm mit Weißhorn, Schwarzhorn und Rosengarten
360° Zylinderpanoramafoto Jochgrimm mit Weißhorn, Schwarzhorn und Rosengarten

In der Bar des Hotels Corno Nero trauen wir fast unseren Augen nicht: Es wimmelt hier nur so von Traminern. Da scheint ja unser ganzes Dorf hier zu sein! Auch die Nachbarin und zugleich Freundin von Schwesterherz (ja, genau dieselbe, die auch schon auf der Villanderer Alm dabei war) ist mit ihrem Partner – auch er ist unser Nachbar – da. Als hätten wir es ausgemacht. Warum denn das? Aha, der Skiclub Tramin veranstaltet ein Kinder-Skirennen. Alles klar. Jetzt verstehe ich auch, warum alle mit Partner, Frau oder Mann hier sind. Die Kinder sind draußen beim Skirennen, und die Väter und Mütter sitzen drinnen.

Zu essen gibt es hier in der Bar nur kalte Speisen. Wir müssen hinaus ins Freie, das Hotel fast umrunden, um auf der anderen Seite den Self-Service-Bereich zu betreten. Es ist halb zwölf. Wir beeilen uns, um vor dem großen Mittagsansturm unsere Mägen zufriedenzustellen. Es klappt: Um 12 Uhr haben wir relativ günstig und zufriedenstellend gut gegessen.

Raus aus dem Self-Service und wieder rein in die Bar, wo die beiden Nachbarn auf uns warten. Wir haben nämlich ausgemacht, ein Stück gemeinsam weiterzugehen.

Mit den Schneeschuhen quer über die Hänge unterm Weißhorn

Zu viert steigen wir den Hang des Weißhorns querfeldein etwa 70 Meter hoch. Schneeschuhwandern macht am meisten Spaß, wenn man durch ungespurten, weißen Schnee stapft. Wir beginnen zu schwitzen. Wie denn das? Als wir am Morgen beim Auto gestartet sind, hatte es minus 4 Grad. Ok, es ist anstrengend, durch den tiefen Schnee zu steigen, aber so anstrengend? Mal schauen, was die Temperaturanzeige des GPS-Geräts Garmin Colorado sagt: plus 16 Grad! Kein Wunder, dass wir schwitzen.

Hier oben eröffnet sich uns ein tolles Panorama auf das gesamte Mendelgebirge. Im Hintergrund sehen wir die weißen Bergspitzen der Brenta-Gruppe und des Ortlergebiets. Vor dem Mendelgebirge, im Tal, erkennen wir genau unterhalb des Roen unser Heimatdorf Tramin und unterhalb des Mendelpasses das Nachbardorf Kaltern. Das Mendelgebirge wirkt von hier oben, wegen der Dreitausender im Hintergrund, ziemlich mickrig. Schon komisch, es so zu sehen – wir Traminer sind es nämlich gewohnt, eine mächtige, 2.000 Meter hohe Wand direkt vor Augen zu haben.

Blick auf Radein (links) und Aldein(rechts). Im Hintergrund Tramin mit dem Mendelgebirge und dahinter die mächtigen Bergspitzen der Ortler-Alpen.
Blick auf Radein (links) und Aldein(rechts). Im Hintergrund Tramin mit dem Mendelgebirge und dahinter die mächtigen Bergspitzen der Ortler-Alpen.

Schau mal, Schwesterherz, wie weit es vom Mendelpass bis zur Roen Spitze ist! Kein Wunder, dass ich für diese Schneeschuhtour Mendelpass – Roen fast 3 Stunden benötigt habe! Trotzdem kommt mir ein Gedanke: rauf mit der Mendelbahn bis zum Mendelpass und dann über den Roen und den Schwarzen Kopf bis hinter zum Fennberg. Das wäre mal eine tolle Sommertour. Das muss ich mir unbedingt merken.

Schneeschuhspaß: Abstieg

Nun steigen wir in Richtung Gurndin Alm ab. Der Nachbar geht voraus – natürlich immer den steilsten Hang suchend. Der Abstieg wird zum „mords“ Spaß! Wir kugeln und „rudeln“ den Schneehang hinunter. Sobald es zu steil wird, helfen nämlich auch die ansonsten so hilfreichen Schneeschuhe nicht mehr viel.

200 Meter vor der Gurndin Alm verabschieden wir uns von unseren beiden Nachbarn. Sie gehen zurück zum Jochgrimm. Wir beide haben nun Blut geleckt und wollen nicht mehr auf dem Schneeschuhweg bleiben. Darum schreiten wir mit langen Schritten mitten durch den tief verschneiten Wald in Richtung Tal hinunter. Es ist recht steil, aber der tiefe Schnee bremst uns ab, sodass der Abstieg richtig spaßig ist. Es dauert nicht lange, da treffen wir auf den markierten Wandersteig, den „Blauweg“. Wir sind fast ein wenig enttäuscht, aber man muss ja nicht direkt dem Steig folgen – man kann ja auch zehn Meter daneben durch den Schnee stapfen!

Jawohl, genau das machen wir. Schritt um Schritt, mal vorsichtig, mal im Laufschritt, mal ein Hüpfer hier, mal geduckt da, geht es dem Dörfchen Radein entgegen. Nun ist der Weg nicht mehr allzu steil, und wir merken, dass wir sogar beim Abwärtsgehen unsere Muskeln spüren – zwar nicht in den Waden oder Oberschenkeln, sondern eher in der Leistengegend. Die langen Schritte und das Nachziehen der Beine sind wahrscheinlich schuld daran.

Trotzdem ist es lustig, und wir stapfen immer noch durch den tiefen Schnee. Leider kündigt sich schon das Ende unseres Schneeschuherlebnisses an: Da vorne sehe ich die Gabelung des Weges, die wir beim Aufstieg passiert haben. Nun sind es nur noch einige hundert Meter auf der schneebedeckten Straße bis zu unserem Ausgangspunkt.

Ein tolles Schneeschuhwander-Erlebnis mit einem hohen Spaßfaktor – besonders, wenn man auch einmal abseits des Weges geht. Weitere Vorteile: die Einkehrmöglichkeit am Jochgrimm und – für Extremsportler – die Möglichkeit, bis hinauf zum Gipfel des Weißhorns oder des Schwarzhorns zu gehen.

Schneeschuhwanderung von Radein zum Jochgrimm

Akt. Position: -km, -m
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50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) Höhe (m)

Eckdaten der Tour

Schneeschuhwandern von Radein zum Jochgrimm (Südtirol)

  • Dauer: 6:50 h
  • Distanz: 10,5 km
  • Bergauf: 636 m
  • Bergab: 1.777 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Schneeschuhwandern, Winterwandern
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Dolomiten
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 2.000er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 316 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 2.079 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 10,5 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 5,3 Kilometer und 636 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 13,2 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 3,8 Kilometer und 1.777 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 48,0 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein Schneeschuhwanderer benötigt ca. 6:50 Stunden für die reine Gehzeit.
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei der Schneeschuhwanderung werden ca. 2.242 kcal verbrannt.
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?

Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:

  • Panoramatafeln und ParkplatzHöhe: 1.451 m ü. d. M.GPS: 46.348955, 11.408284Hier stehen zwei große Panoramatafeln mit den Wanderwegen der Zone. Außerdem kann man hier sein Auto parken.

Fotos Jochgrimm, Weißhorn, Schwarzhorn, Mendelgebierge

2 Kommentare über “Schneeschuhwandern von Radein zum Jochgrimm (Südtirol)”

  1. Herbert says:

    Tolle Touren und traumhafte Fotos! Hast dir wieder eine Menge Arbeit angetan. Hoffentlich schneit es in den nächsten Wochen noch mal; mit angezuckerten Bäumen ist das Schneeschuhwandern doppelt so schön. Ich melde mich dann mal per Mail bei dir; vielleicht schaffen wir Ende Jänner mal eine gemeinsame Tour.

  2. admin says:

    Ja genau Ende Jänner wäre ideal. Melde dich einfach.
    Grüße und frohes neues Jahr
    Dietmar

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