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Wanderkarte

Leuchtenburg, Südtiroler Unterland, Tiroler Fahne, Tramin

Rundwanderung Kalterer See-Leuchtenburg-Rosszähne

Ein windiger Tag, mit Wolken, die nicht so recht wissen, ob sie zuziehen oder aufreißen sollen. Wohin heute? Vielleicht rauf auf die Leuchtenburg? Anna ist begeistert! Ihr ist jede Abwechslung recht. Auf der Leuchtenburg war sie zwar schon einmal, aber das ist mit 4 Jahren schon lange her.

Los geht es auf dem Wanderweg Kalterer See, unweit der Weinkellerei Manincor. Zuerst müssen wir über den Kalterer See Rundweg hinüber nach Klughammer. Dort finden wir vor dem Renaissancebau Leuchtenburg den Einstieg zum Wandersteig 13B. Komischerweise zeigt der hier angebrachte Wegweiser eine die Nummer 18 an. Da scheint etwas mit der Zahl auf den Wanderkarten oder jener des Wegweisers nicht zu stimmen. Egal, das Schild ist zusätzlich mit der Aufschrift Leuchtenburg versehen, so sind Missverständnisse ausgeschlossen.

Blick durch die Mohnblumen über den Kalterer See nach Tramin

Dieses erste Stück des Wanderweges ist asphaltiert, es ist die Zufahrt fürs Haus Magda. Es ist steil, ermöglich so aber schnell einen guten Überblick über den Kalterer See. Zahlreiche Surfer frönen heute auf dem See ihrer Leidenschaft. Sie scheinen sich in einer Gruppe zu formieren. Ich vermute darum, dass es sich um einen Surf-Wettbewerb oder zumindest um eine organisierte Veranstaltung handelt. Anna will ein wenig stehen bleiben und zuschauen. Mir soll das recht sein.

Den Wassersportlern, wie sie über den See flitzen, zuschauen

Der asphaltierte Weg endet, ein Waldsteig beginnt, die Sicht auf den See verschwindet. So steigen wir zügig zu einem Schotterparkplatz auf. Von hier sind wir vor einigen Jahren auch hinauf auf die Leuchtenburg gestartet. Heute ist Anna um 4 Jahre älter, da schafft sie es auch vom Talboden aus. Unter den Weinbergen des Kreit Hof schaut uns kurz die Leuchtenburg entgegen, bevor sie hinter Kastanienzweigen abtaucht. Die Kastanienbäume sind ein Zeichen dafür, dass wir uns auf Porphyrfels befinden, denn die in dieser Gegend andere häufig vorkommende Felsart, das Kalkgestein, das mögen Kastanien gar nicht.

Wir kommen auf einen Schotterweg und sollten der Beschilderung nach, rechts abbiegen, also den Schotterweg Richtung Süden folgen.

Fast verwachsen, aber noch gut erkennbar der steile Steig

Ich erinnere mich aber an einen steilen Steig, der in einer geraden Linie zur Burg hinauf führt. Warum der auf den Wanderkarten nicht mehr eingetragen ist, weiß ich nicht. Zu steil, nicht mehr gewartet, zu gefährlich – keine Ahnung. Wir jedenfalls schaffen es kurz und schmerzlos, wenn auch deftig, empor in den Burghof der von einer mächtigen Schildmauer umringten Höhenburg.

Auf der Leuchtenburg

Der Wind weht immer noch. Hier oben noch viel stärker als unten am See. Er wirbelt die Tiroler Fahne, die wir jeden Tag von unserem Fenster aus sehen, hurtig durch die Luft. Trotzdem wage ich mich auf die Schildmauer, um einerseits bis nach Hause, nach Tramin und andererseits rechts hinunter zum See blicken zu können.

Blick von der Leuchtenburg Richtung Salurner Klause ins Südtiroler Unterland

So sitze ich auf, meine beiden Mädels neben, der Schildmauer und verdrücken gemütlich die mitgebrachte Mittagsjause. Gemütlich im Sinne von Heimatausblick genießen, mit der Welt zufrieden sein, weniger im Sinne von entspannt sein, denn der Wind bläst so heftig und böig, dass ich alles um mir herum festhalten muss. Ja ich bin sogar, trotz Sitzens, etwas angespannt mich nicht von einer Böe von der Mauer fegen zu lassen. Das ist natürlich Unsinn und nur ein Gefühl, wegen des Tiefblickes zu meiner Rechten.

Anna will auch schauen und auf die Mauer herauf. Moment! Ich reiche alles was ich bis jetzt festhalten musste zur besten Ehefrau von allen runter, sie reicht mir Anna herauf. Die Mauer bietet mir fast einem Meter Breite für uns beide Platz und so können wir gemeinsam hinüber zur unserem Haus, dem Mandlhof, hinab zur Seerunde, die wir immer wieder mal absolvieren und rechts hinüber in die Rastenbachklamm, wo wir erst voriges Jahr im Herbst waren, schauen.

Blick hinunter den Badebetrieben des Kalterer Sees

Von der Mauer runter geklettert, während die beste Ehefrau von allen sich im weitläufigen bewiesten Innenhof mit Sitzgelegenheit ein Mittagsnickerchen gönnt, erkunde Anna und ich die Reste der Palas.

Der Eingang ist über eine 1,5 m hohe angelehnte Eisentreppe zu bewältigen. Sie reicht nicht bis an den Rand des Eingangs und verwehrt somit Kleinkindern den Eingang. Somit ist der Einstige nur mit Tatis Hilfe zu schaffen.

Im Inneren der Leuchtenburg

Im Inneren ist außer viel Mauern, einer Feuerstelle, wo augenscheinlich erst kürzlich gezündelt worden ist, nicht viel zu sehen. Trotzdem beeindruckt die Mächtigkeit des Porphyrsteinmauerwerks Anna. Eine Burg egal wie verfallen sie auch sein mag, beflügelt immer Kinderfantasien.

Schauen wir von der Burg durch den Eingang hinaus Richtung Nordwesten sehen wir Kaltern, in Richtung Nordosten weiter unter uns eine weitere Burgruine und noch weiter unten die Etsch, Südtirols größten Fluss.

Anna und die beste Ehefrau von allen

So langsam lockert die Wolkendecke etwas auf.

Ich: „Anna wilsch nou umi af di Rosszähn?“
Anna: „Rosszähne, jo bearig i will!“

Hätte ich gefragt, ob sie zur nächsten Bergkuppe weiter wandern wolle oder lieber direkt zurück zum Auto, sie hätte 100%ig zurück zum Auto gewollt. Doch Rosszähne das klingt interessant. Sie weiß nicht was das ist, wahrscheinlich malt ihre Kinderfantasie irgendwas Phantastisches in ihren Kopf. Sie erinnert sich nicht, dass sie bereits einmal dort war. Wahrscheinlich weil wir damals von Gmund aufgestiegen sind und die Leuchtenburg nicht besucht haben. Daher stellt sie keinen Zusammengang her. Perfekt!

Ich und meine bessere Hälfte

So dürfen wir nun mit dem „Permessino“ unserer Kleinen in der Tasche weiter wandern. Zuerst geht es über den ehemaligen Zugangsweg, der sicherlich oft genutzt wurde, war die Leuchtenburg doch lange Zeit Sitz des Gerichts, hinunter bis zu einem Forstweg. Diesen Weg hätten wir auch für den Aufstieg nehmen sollen. Nun biegen wir links ab und folgen dem Wegweiser Rosszähne. Ein Waldsteig der landschaftlich wunderschön, ja fast schon märchenhaft ist, führt uns jetzt auf dem Rücken des Mitterberges gen Süden.

Durch den grünen Smaragdwald des Mitterberges

Grün bemooste, abgerundete Pophyrblöcke, dazwischen ein Hauch gelber Blütenstände von essbaren Wald-Habichtskraut und giftigem Goldregen, ein herrliches Bild!

Anna schwand so langsam, dass sie sich mit ihrer Begeisterung für Rosszähne eine nicht unerhebliche Verlängerung der Mitterberg Wanderung eingehandelt hat.

Sie beginnt zu fragen: „Wie weit isch es nou bis zu die Rosszähn?“

Und wie so oft bei solchen Kind-Eltern Frage-Antworte-Spiele entgegen wir: „I glab hinter der nächsten Kurv.“

Bei den Rosszähnen

Die nächste Kurve ist es nicht, die übernächste auch nicht, aber dann kommt die Gewissheit hinter der überübernächsten.

Darum entgegen wir Anna: „Jetzt muasch guat schaugn, dass sie nit übersigsch! Selche Zähne fa Rösser sein im Wold leicht zu ibrsechn.“

Doch Anna ist nicht auf dem Kopf gefallen. Die mächtigen – wie Rosszähne ausschauenden – Felsformationen fallen ihr sofort auf.

Sie entgegnet: „Und Karries hobn si a! I hilf ihmenen, i schobs o!“

Die Lücke bei den Rosszähnendern

Anna beginnt mit einem Holzstock am Moos der Felswände zu schaben. Ich finde das etwas schade, denn genau das gefällt mir an den mächtigen Felszähnen. Doch ihr Schaben gleicht einem Mückenbiss an einem Elefanten, darum lassen wir sie gewähren.

Eine Zahnlücke haben die Rosszähne auch. Wir können sogar hindurchgehen und uns die Innenseite der Zähne anschauen. Und wieder macht es sich die beste Ehefrau am Ende des Naturdenkmals, bei einer Sitzbank, für ein Nickerchen gemütlich. Das ist gut so, denn so merkt sie nicht, dass Anna auf die Zähne rauf kraxelt. So ganz wohl ist mir bei der Sache nicht, darum steige ich lieber nach.

Boa, wie ein richtiger Schneidezahn. Wir stehen auf der Schneidekante und können nun sowohl vorne als auch hinten runter gucken. Auf die höheren Zähne wagen wir uns nicht, obwohl die wahrscheinlich einen Blick hinunter ins Unterland ermöglichen würden. Aber so richtige Kletterkünstler sind wir dann doch nicht und lebensmüde auch nicht.

Auf den Rosszähnen

Als kleine Entschädigung finden wir ein Guckloch durch das Geäst, welches den Blick auf St. Josef am See ermöglicht.

Rückweg

Es ist Zeit die beste Ehefrau von allen zu wecken und den Rückweg anzutreten. Wir machen aber nicht einfach kehrt, nein, wir wandern den Steig Nr. 13 geradeaus weiter. An einer Aussichtskanzel dürfen wir nun doch auf das Unterland bis nach Bozen schauen bevor wir Richtung Gmund absteigen.

Ein Kite Surfer vor Traminer Kulisse

Bald erreichen wir die Abzweigung mit dem Forstweg Nr. 13A, der uns nach rechts einige Höhenmeter unterhalb der Rosszähne in nördlicher Richtung wieder zurück bis unter die Leuchtenburg, weiter bis fast zum Kreiter Sattel und endlich links in den Steig, über den wir aufgestiegen sind, bringt. So dürfen wir nochmals auf den Kalterer See blicken, über den nun weniger Surfer flitzen. Ein Kite-Surfer ist auch dabei, das zwingt uns kurz stehen zu bleiben und seinen Sprüngen zu zugucken.

Von der Gemeindestraße Kaltern-Auer, ein beliebter und ausgeschilderter Radweg, hat man einen besseren Überblick über den See, als vom Fußgängerweg „Seerundweg“

Zurück zum Auto wandern wir nicht entlang des Seerundwanderweges. Der bietet leider nicht den schönen See- und Traminblick wie die Gemeindestraße Kaltern-Auer. Darum biegen wir, nachdem wir vom Steig Nr. 13B herunter gekommen sind, rechts auf die Gemeindestraße Kalter Auer ein, wandern ihr Richtung Norden entlang bis zur Kreuzung mit der Landesstraße LS 162, die über den Kreit Sattel Pfatten erreicht. Hier biegen wir scharf nach links hinunter und marschieren steil in die Obstwiesen hinab und dann zurück zum Auto.

Empfohlene Runde auf offiziellen Wanderwegen

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)

Eckdaten der Tour

Rundwanderung Kalterer See-Leuchtenburg-Rosszähne

  • Dauer: 3:45 h
  • Distanz: 11,3 km
  • Bergauf: 502 m
  • Bergab: 504 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Wandern
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Etschtal
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 0er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 216 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 606 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 11,3 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 5,6 Kilometer und 502 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 10,3 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 5,5 Kilometer und 504 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 10,5 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein durchschnittlicher Wanderer benötigt für die reine Gehzeit ca. 4:10 Stunden, ein geübter Wanderer ca. 3:45 Stunden.
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei der Wanderung werden ca. 1.336 kcal verbrannt.
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?

Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:

Fotos Kalterer See, Leuchtenburg und Rosszähne

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