»Mein« Wanderbuch

Ein Südtirol Wanderführer mit 20 Wohlfühlwegen zum Thema »Wandern für die Seele«

Infos & kaufen

Touren nach Wanderkategorie

Wandertouren nach Datum

Suche auf Wanderkarte

Wanderkarte

Wanderung von Penon über den Römerweg zum Fennberger See

Sind wir schon mal über den Römerweg von Penon nach Fennberg hinauf gewandert? Die beste Ehefrau von allen, eine Penonerin, sicher, doch wir als Familie noch nie. Ok, machen wir heute.

Für einen Ferragosto Tag ist das ein wenig gewagt. Wir werden wahrscheinlich schwitzen, ordentlich schwitzen. Doch am Ende liegt ein Badesee, da kann man das schon mal riskieren.

Der reizende aber auch ganz schön steile Römerweg von Penon nach Fennhals

Von Penon wandern wir über den Römerweg 2A steil Richtung Fennhalser Sattel. Der Römerweg ist vegetativ interessiert. Er führt zuerst durch dichten Laubwald, doch bald weicht das dichte Blätterdach, ein lichter Mischwald, der Gras im Unterholz zulässt, begleitet uns nun bergauf. Ein Weg wie er mir gefällt, doch heute bedeutet er schwitzen, ordentlich schwitzen.

Bei einem Bildstock und Wegweiser stößt der steile Weg 2A auf den Wanderweg Nr. 2. Nach rechts könnten wir zum Hirschbett, wo wir vor einem Monat waren. Wir müssen uns links halten, dem Römerweg und den Markierungen Fennhals und Oberfennberg folgen.

blank
Bildstock an der Kreuzung Römerweg/Hirschbett

Nicht mehr ganz so steil, doch dafür noch mehr Sonnen durchflutet geht es nun in südliche Gefilde. Kurz vor Fennhals hören wir wenige Meter über uns die Fenner Straße. Bald darauf stehen wir vor einem 40 m Riesen. Ein Mammutbaum! Die Nadeln des mächtigen, nur zu dritt zu umarmendem, Baumriesen gleichen Zypressennadeln. Er muss zur Familie der Zypressengewächse gehören. Ein am Stamm angebrachtes Schild bekräftigt seine Bedeutung. Er ist unter Schutz gestellt, als Naturdenkmal der Autonomen Provinz Bozen.

blank
Naturdenkmal Mammutbaum am Fenhalser Weiher

Nach dem Baumriesen und dem dahinter befindlichen Fennhalser Weiher sind es nur noch wenige Schritte bis nach Fennhals. Nein kein Dorf, auch kein Weiler, Fennhals besteht nur einem einzelnen Hof, dem Ansitz Fennhals. Nur eine kleine Schindeldach-Kapelle leistet dem Renaissancebau des Hofes Gesellschaft.

blank
Ansitz Fennhals

Weiter geht es für uns auf der asphaltierten Straße. Links würde der Steig Nr. 7 hinunter nach Penon führen, rechts der gleich nummerierte Steig, aber mit dem Zusatz „Sattelsteig“ hinauf auf den Mendelkamm führen. Wir wollen aber zum Fennberger See und da führt aufgrund der mächtigen Fenner Schlucht nur die Fennberger Straße hinüber.

So wandern wir der Straße entlang und werden nach einer Rechtskurve wieder von Riesen überrascht. Dieses Mal sind es Fünfe an der Zahl. Die Bäume wurden 1898 zum 50. Krönungsjubiläum des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. gepflanzt. Wir fragen uns wie groß sie damals gewesen sind.

Schloss Ulmburg in Oberfennberg
Schloss Ulmburg in Oberfennberg

Vorbei am Gasthaus Boarnwald, dann am Klettergarten Unterlegstein geht es bis nach Oberfennberg. Auch dieser Kurtatscher Ort ist schwer als Siedlung oder Weiler zu bezeichnen. Mehr als das kleine Maria-Hilf-Kirchlein (1690) ein zwei Häuser und Schloss Ulmburg, ein Sommerfrische-Schloss in schlichtem Renaissancestil, sehen wir nicht. Nun dürfen wir den Asphalt verlassen und über den Steig Nr. 3 zum Fennberger See nach Unterfennberg wandern und somit von Kurtatsch nach Margreid hinabsteigen.

Am Fennberger See

Wir steigen über den „Totensteig“ eine Geländestufe hinunter nach Unterfennberg. Bald blickt uns die Fenner St. Leonhard Kirche entgegen. Eine Menschentraube hat sich vor dem Eingang des malerischen Kirchleins versammelt. Wahrscheinlich ist die Messe gerade vorbei. Das ist, wie so viele Kirchen in Südtirol, von einem Friedhof umgeben. So gesehen wäre die Fenner Kirche eine wie viele im Land. Doch sie hat etwas ganz Besonderes zu bieten. Es ist der Fennberger See, der derart glücklich in einer Mulde gelegen, dass man von seinem Badesteg aus, die Kirche mit See und Wiggerspitze im Hintergrund bewundern kann. So avanciert die Fennberger Kirche zum beliebten Fotohotspot. Keine Panik ganz so überlaufen wie z.B. das Ranui Kirchlein in St. Magdalena Villnöss ist es nicht.

blank
St. Leonhard Kirche in Unterfennberg

Wir wollen uns die Ansicht über den See nicht entgehen lassen. Doch heute ist Schlange stehen angesagt. Nicht wegen des Fotohotspots, sondern weil unzählige Badewillige auf den Steg drängen.

blank
Vom Badesteg nach rechts erblicken wir die Kirche (siehe Bild Kopfbereich), nach links schauen wir über Seerosen zum Waldrand hinüber

Recht haben sie! Wir würden auch gerne in den kühlen Badesee springen, doch ohne Badehose lassen wir das lieber sein. So begnügen wir uns mit zuschauen.

Der See ist mit seinen 1,3 ha nicht besonders groß. Einmal rundherum schwimmen das schaffen auch Normalschwimmer.

Auf der Wiese zwischen See und Kirche lassen wir uns die mitgebrachte Rucksackjause schmecken. Hier auf 1.040 m über dem Meeresspiegel lässt es sich zumindest im Schatten auch zu Ferragosto gut aushalten. Fein!

Den gleichen Weg über die Fennberger Straße zurück wollen wir nicht. Darum wandern wir vorbei am Streichelzoo des Gasthaus Plattenhofes Richtung Margreid. Wir müssen aufpassen den Wanderweg Nr. 3 zu folgen, den der Steig Nr. 14 führt hinaus zum Fenner Klettersteig. Der wäre für uns nicht machbar!

blank
Abzweigung Fennberger Klettersteig-Alter Fenner Weg. Wir nehmen natürlich den Alten Fenner Weg!

Doch der Wanderweg Nr. 3 ist gut beschildert, so kommen wir ohne Fehltritt zuerst zur kleinen Kapelle Maria Schnee, dann auf den Alten Fenner Weg. Schnell stellt sich heraus, er ist seit unserer Wanderung von Entiklar zum Fennberger See neu hergerichtet worden. Ich vermute weil man eine Leitung oder Rohre eingegraben hat. Zumindest sehen wir immer wieder Schachtabdeckungen. Obwohl der Schotterweg breit genug fürs Befahren ist, müssen wir beim Gehen gut aufpassen. Er ist teilweise extrem steil, sodass zusammen mit dem Schotter der eine und andere Tritt schnell ins Rutschen gerät. An einigen Stelle können wir auf Kurtinig hinuntersehen. An einer nächsten, mit Bank, reicht der Blick hinunter nach Kurtatsch und hinauf nach Penon und Graun. Wir nutzen die Gelegenheit, um kurz zu rasten und uns ein zwei Schluck aus der Wasserflasche zu genehmigen.

blank
Steil ist er der Alte Fenner Weg!
blank
Blick nach Kurtatsch
blank
Die circa 50 Meter hohen Millawände trennen das Weindorf Kurtatsch vom Talboden. Die Straße im Bild ist die Südtiroler Weinstraße.

Weiter geht es steil hinunter in die Fenner Schlucht bis zum Fenner Bach. Nun wird der Marsch noch heißer, als er schon ist. Die Wiederhitze vom Boden macht uns jetzt zu schaffen, dann ab hier ist der Alte Fennberger Weg asphaltiert.

Bald sehen wir hinunter durch die Fenner Schlucht bis nach Margreid. Wenige hunderte Meter darauf treffen wir auf den Weinlehrpfad Margreid -Entiklar. Diesen folgen wir nun für 100 m Richtung Entiklar und biegen dann nach links über den Lahnweg nach Penon hinauf.

blank
Weinlehrpfad Margreid-Entiklar
blank
Auf dem Lahnweg hinauf nach Penon

Das heißt die eben noch mühselig verlorenen Höhenmeter müssen nun teilweise wieder gewonnen werden. Naja, das Biotop Margreider Leiten entschädigt ein wenig. Dann ein Felsriegel, die Penonen Leitn und schon ist Penon und anschließend die St. Nikolaus Kirche, unser Ausgangspunkt erreicht.

Geschafft, somit schließt sich die doch recht ansehnliche Runde über den Fennberg.

Karte mit GPX-Datei Wanderung von Penon zum Fennberg

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos Römerweg, Fennhals, Oberfennberg, Fenner See, Alter Fenner Weg

Hoteltipps für Ihren Wanderurlaub in Südtirol

2 Kommentare über “Wanderung von Penon über den Römerweg zum Fennberger See”

  1. Karl-Heinz Weller says:

    Hallo Dietmar

    Ist immer wieder schön auch noch Bilder der Familie und der immer größer werdenden Wanderin Anna in deinen Blogs anzuschauen.
    Nun bin ich fast up to date, so aktuell war ich selten in den letzten Jahren.
    Noch ein oder 2 Blogs dann bin ich auf neusten Stand deiner eingestellten Touren.

    Ja im Boarnwald war ich schon mal ein „Hendl“ essen vor vielen Jahren, da habe ich ja auch deine damalig eingestellte Tour kommentiert. Ich weiß auch noch, dass ich der einzige Gast zur Mittagszeit damals im Boarnwald war.
    Ich wusste nicht, dass der Fennberger See auch Badesee ist, ich hätte mich damals bei meinem Abstecher nach Fennberg an einem sonnigen Tag aufgrund der Ungewißheit, was da so im See schwimmt nicht hinein getraut. Ja mal sehen, obs nächstes Jahr endlich einen Urlaubsabstecher ins Unterland gibt und ich dann einen Sprung hinein wage.

    Ich glaube ich ging damals auch deshalb nicht „baden“ weil ich aufs Treser Horn, einen ganz einsamen Gipfel in der Nähe von Fennberg stieg. Eine wunderschöne einsame Wanderung wie ich mich erinnere, ewig ists her.

    Bis bald grüßt dein stets aufs neue an deinen Touren interessierter
    Charly

  2. Dietmar Mitterer-Zublasing says:

    Hallo Charly,

    du bist nur darum „up to date“ weil ich so viel hinterher hinke 😉 Schaut leider so aus, dass einige der Spätsommer- und Herbsttouren erst im Winter online gehen können. Finde ich zwar selber schade, aber die „normale“ Arbeit geht natürlich vor 🙂

    Der Fennberger See ist sogar recht beleibt bei Badewilligen. Natürlich muss man mit der einen oder anderen Natter rechnen, die ja sehr Wasser liebend sind. Ist zwar ein komisches Gefühl (habe ich im kleinen Montiggler See erlebt, da ist mir eine direkt auf Gesicht zugeschwommen), aber Nattern sind nicht giftig. Trotzdem bin ich nach dem Erlebnis aus dem Wasser raus 😉

    Ja, das Tresner Horn liegt über dem Fennberger See. Ich war dort 2x: einmal mit dem Andreas: Ssattelsteig Corno di Tres und einmal mit der besten Ehefrau im Winter Schneeschuhwanderung Corno di Tres. Letztere eine Schneeschuhtour die fast gefährlich geworden wäre.

    Grüße
    Dietmar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert