Der nordöstlichste Zipfel Südtirols, das Ahrntal, ist unser heutiger Wander-Ausgangspunkt für eine gemütliche Bergtour ohne Gipfel, dafür mit Hochmooren, einen See und eine Staatsgrenze.
So fahren wir ins Ahrntal vorbei an Prettau bis nach Kasern. In Kasern versperrt eine Schranke die Weiterfahrt. Kein Problem, denn wir wollen ab jetzt sowieso auf Schusters Rappen weiter. Der kostenpflichtige große Parkplatz hinter dem Naturparkhaus Rieserferner-Ahrn ist fast voll. Wir freuen uns früh genug angekommen zu sein, ein sicheres Platzl fürs Auto ergattern zu haben und stellen uns aufgrund der vornehmlich italienischen Menschenmassen darauf ein, im Gänsemarsch durch den Naturpark Rieserferner-Ahrn zu wandeln. Wer so wie wir mit einer Genieße-das-Leben Einstellung und voller Vorfreude über die imposante Bergwelt ankommt, dem stört das nicht. Außerdem bedeutet Gänsemarsch langsam wandern, kein Stress den beiden Herrn „Ichwillschnellersein“ und „IchMussUmXYobenSein“ sein.
Gut gelaunt werfen wir unsere Rucksäcke auf einen Stuhl des Cafés Berghotel Kasern und genießen erst mal einen Espresso. Sonnenaufgangsbergsteiger sind wir keine, eher Untergangswanderer.
Mit Koffein aufgeputscht legen wir hinter dem Berghotel los. Der Wegweiser Starklalm Nr. 15 weist uns den nördlichen Berghang hinauf.
Schnell stellt sich heraus, das mit dem Gänsemarsch wird nix. Gemütlich ist eine Sache doch Schneckentempo und alle 5 Schritte stehen bleiben, das zehrt dann doch an den Nerven von Mister „IchWillSchnellerSein“ und Sir „IchMussUmXYobenSein“. Sie schaffen es nicht die Gemütlichkeit zu genießen und werden so zu Drängler. Solche frechen „Teifl“ diese beiden Herren!
Der im Zickzackkurs verlaufende Steig nimmt dem steilen Fichten- und Föhrenwald seine Steigung. Recht schnell kommen wir in einen Landschaftstreifen mit lichten Lärchenwald und gleich darauf in flacheres Almgelände. Von rechts schaut die Dreiherrenspitze zu uns herunter und die Fuchsalm Alm zu uns herauf. Und kurz darauf ist die Starklalm erreicht.
Sie scheint nicht bewirtschaftet zu sein. Rechts der Alm zweigt ein Wegweiser zum Lausitzer Höhenweg und zum Heilig Geist Jöchl hinauf.
Wir müssen aber links an der Almhütte vorbei und steigen nun wieder ein klein wenig steiler, aber nur kurz bis zu einem Hochmoor auf.
Biotop Wieser-Werfer Moos
Wow, was für eine Naturpracht. Hier darf ein Bach noch Bach sein und lustig durch das Moor mäandrieren. Anhalten, bestaunen und sich über so viel Ursprünglichkeit freuen ist hier Pflicht!
Nicht nur die Hochmoorlandschaft ist traumhaft schön, auch die gut sichtbare Bergwelt der Venedigergruppe mit Rötspitze und Dreiherrenspitze beeindrucken. In entgegengesetzter Richtung, genau über uns, umhüllen Wolken den Rauchkofel. Denn hätte ich in die heutige Bergtour zwar gerne mit aufgenommen, aber der Steig hinauf, ist auf der Kompasskarte punktiert und im offiziellen Südtiroler Wanderwegenetz der Autonomen Provinz Bozen überhaupt nicht eingezeichnet. Ohne halbwegs gesicherte Information, dass er nicht zu ausgesetzt ist, kommt er somit für uns nicht in Frage.
Fast schon schweren Herzens verabschieden wir uns vom Wieser-Weifa wie das Wieser-Werfer-Moos im Südtiroler Fluratlas bezeichnet wird und steigen linker Hand vom Marksteinjöchlbach Richtung Lausitzer Höhenweg auf.
Die Mäander des Baches werden dabei immer besser sichtbar, so wird es den Leser wenig wundern, dass wir uns immer wieder umdrehen, um einen Blick hinunter zum Moor zu werfen.
Eine Geländeebene höher überrascht über der Almhütte Niederwieser Oberstall der Bach nochmals mit einem schönen – wenn auch bedeutend weniger mäandrierendem – Verlauf und so können wir schon nach diesem recht kurzen Tourenstück sagen: es hat sich ausgezahlt bis ins hinterste Ahrntal nach Kasern zu fahren.
Ein kleiner Bergsee, eher eine Lache, dann eine leichte Biegung nach links, wir kommen den angepeilten Lausitzer Höhenweg immer näher.
Links ragt ein pyramidenförmiger, aber grüner Hügel empor. Weil ein Kreuz oben steht, lassen wir uns den Abstecher nicht entgehen und steigen flott hinauf. Könnte ja sein, dass wir von dort oben einen guten Tiefblick ins Tal erhaschen werden. Dem ist leider nicht so. Der Archbühel (2.414 m) fällt hinter dem Aufstiegspfad zwar steil ab, aber weiter unten verhindert eine Geländeebne den Blick hinunter in den Talboden. So genießen wir bei einer gemütlichen Brotzeit die Sicht hinüber auf sie weißen vergletscherten Gipfel der Venedigergruppe. Die markantesten sind die Dreiherrenspitze (3.499 m) im Nordosten und die Rötspitze (3.496 m) im Osten. Auch der Blick hinunter auf die Almen Fuchsalm, Labesaualm und Waldneralm bleibt uns nicht verwehrt.
Weiter geht es nun flacher, Richtung Westen, den Hang unter dem immer noch in Wolken gehüllten Rauchkofel querend. Bei einer Wanderwegkreuzung zeigt ein Wegweiser gerade aus „Waldner See 10 min“, ein anderer rechts „Lausitzer Höhenweg 40 min“. Wir biegen rechts ab. Zum Waldner See wollen wir zwar schon, aber nicht direkt, sondern in einem weiten Bogen über den Grenzkamm Italien-Österreich und dem Hundskehljöchl.
Ach ja, mit Gänsemarsch und mit Urlaubswanderer überholen ist schon lange nichts mehr. Seit der Starklalm ist kein Italiener und seit dem Wieser-Werfer Moor auch kein Deutscher mehr in Sicht. Komisch, wo sind all die Wanderer hin?
Der Himmel zieht ein wenig auf. Bei der Abzweigung Rauchkofel 2b, der höchste Punkt dieser Bergrundtour, bereue ich es den rauen 3000er nicht mit eingeplant zu haben. Aber eine ad hoc Variante mit deftigem Aufstieg will ich dem Andreas und eine Aussicht auf Ausgesetztheit mir nicht antun.
So biegen wir nicht rechts zum Rauchkofel hinauf, sondern wandern den Lausitzer Höhenweg geradeaus weiter. Zu unserer Linken ragt der spitzige Sauwipfel (2.643 m) empor. Er ist schon seit einigen 100 Metern in unserem Blickfeld. Obwohl wir nur circa 20 m unter seinem Gipfel sind, können wir nicht hinauf. er müsste nämlich erklettert werden und das ist nichts für uns Wanderer bzw. Berggeher.
Was folgt ist Blockgeherei, da der Rauchkofel seine raue Schale aus Granitblockwerk bis hier herunterwirft. Rotweißrote Markierungen, aber auch Stufen aus Stein geleiten uns durch Blockgeröll. Bald sehen wir links unter uns einen Bergsee. Der Waldner See. Mit 5 ha ist es der größte See des Ahrntales.
Jetzt gilt es nur noch über Blockstufen quer bis zum Kamm der Seewände aufzusteigen. Technisch unschwierig aber mit Tiefblick geht es hinauf und so stehen wir bald auf der Staatsgrenze inmitten der Zillertaler Alpen, wo das Nordtiroler Hundskehltal auf das Südtiroler Ahrntal trifft, über den sogenannten Seewänden.
Auf den Seewänden
Selbstverständlich halten wir uns auf. Der Andreas möchte zwar direkt weiter, doch wer plant, darf bestimmen. Und ich schaffe es natürlich nicht am höchsten Punkt einer Tour einfach so vorbei zu marschieren ohne diesem Punkt die gebührende Ehrerbietung zu erweisen.
So muss sich der Andreas wohl oder übel fügen. Er sucht sich ein Plätzchen für ein Mittagsschläfchen. Wahrscheinlich schaut er zum Drachenflieger und zum Paragleiter empor, die beide auf unterschiedlichen „Flügeln“ ihre Runden hoch über uns, sehr hoch über uns, sicher über 3000 Höhenmeter über uns, ihre Runden drehen. Männer mit Nerven aus Stahl müssen das sein, die sich vom Zug der Strömung so hoch hinaus, über die höchsten Gipfel der Ostalpen, treiben lassen. Mein Neid hält sich in Grenzen, meine Nerven sind nicht aus Stahl. Mir hat der Herrgott Gummibänder spendiert. Auch nicht schlecht, in vielen Situationen sogar recht nützlich, doch eben nicht aus Stahl.
So schaue ich mir im Unterschied zu denen dort oben die umliegende Bergwelt aus etwas tieferen Gefilden an. Richtung Südosten verläuft der Umbalkamm im Naturbark Rieserferner-Ahrn mit dem höchsten Punkt der Rötspitze (3.496 m), ziemlich genau im Osten hinter dem Sauwipfel, sehen wir bis zum westlichen Tauernhauptkamm mit dem auffallenden Gipfel der Dreiherrenspitze (3.499 m). Weiter nach links versperrt der Rauchkofel (3.251 m) die Weitsicht bevor der Blick ins österreichische Hundskehltal hinunter fällt. Weiter geht die 360 Grad Drehung mit der Napfspitze (3.144 m) und der Löffelspitze (3018 m) bevor wir im entfernten Hintergrund des Ahrntales mit dem weißen Schneebiger Nock die Runde schließen. Unter uns, am Fuße der Seewände, der Waldner See. Da wollen wir jetzt hinunter.
Zuerst müssen wir hinüber zu Hundskehljoch. Lustigerweise führt der Lausitzer Höhenweg nicht direkt über die höchsten Punkte der Seewände, sondern umgeht einige besonders große Felsblöcke, indem er etwas in die Wand zum See hinunter fällt, um kurz darauf den Kamm wieder zu erobern. Dabei brauchen wir genau einmal die Hände. Trotzdem bezeichne ich dieses Teilstück nicht als Blockkletterei, sondern nur als Blockgeherei. Sobald geschafft, dürfen wir auf den urplötzlich begründen Kamm weiter schreiten. Ein Grenzstein Italien – Österreich verdeutlicht, wir wandeln nun eher auf österreichischer als auf Südtiroler Seite.
Am Hundskehljoch
Das Hundskehljoch (2.557 m) ist bald erreicht. Das ist bedauerlich, denn damit endet nicht nur die Sicht hinunter auf den Waldner See, sondern auch der Lausitzer Höhenweg.
Wir müssen über den Jöchlboden (zuerst Steig Nr. 16, dann 16B) absteigen. Sehr sehr schade! Auch weil plötzlich die Wolken weniger und die Luft klarer wird. Am liebsten würde ich nur darum nochmals zurück.
Der Abstieg erweist sich als sehr einfach, auch wird der Bergpfad stetig grüner. Kein Wunder, da eine Lache, dort ein Wässerchen. Wir dürfen den Bach, der vom Waldner See herunter rinnt überqueren. Er ist nicht tief, Steine reichten den Weghaltern, um einen Steig drüber anzulegen. Ok Steine ist etwas tiefgestapelt, mehrere Zentner schwere Granitplatten ist richtiger. Die Weghalter müssen entweder Bärenkräfte besessen haben oder waren schlaue Menschen, die wussten, wie man Felsblöcke per Hebelwirkung bewegen kann.
Nach der Überquerung treffen wir bald auf einen mächtigen Steinmann und dem Wegweiser „15A Waldner See 20 min“. Das heißt für uns der Beinmuskulatur beizubringen, dass sie nun wieder auf Aufstieg umsatteln muss. Zum Glück hält sich die Steigung in Grenzen, so ist der Bergsee Waldner See in 15 min, schneller als gedacht, erreicht.
Am Waldner See
Der See liegt wie bereits von oben gesehen, in einer steinigen und grasigen Mulde. Da die Sonne nun tief steht, die weniger gewordenen Wolken nur die Seewände, nicht den See in Schatten tauchen, präsentiert er sich gefälliger als gedacht.
Wir schreiten einige Meter entlang seines östlichen Ufers, heimsen einige Schnappschüsse ein, versuchen ihn mit viel Pflanzengrün in Szene zu setzen, saugen seine beruhigende Stimmung auf bevor wir zurück zum Steinmann kehren.
Die Moaraalm blickt zu uns herauf. Wird sie bewirtschaftet sein? Der Andreas meint nein, denn sonst würden wir sicher Sonnenschirme und Menschen sehen. Ich denke da hat er recht. Wir wandern recht gemütlich durch grüngelbes Gras Richtung Talsohle Ahrntal hinunter.
Am Wieser-Moos
Bald wieder eine Überraschung. Ein weiteres Biotop, das Wiesermoos. Die herrliche Moorlandschaft profitiert, ähnlich wie das Wieser-Werfer Moos, vom durchfließenden Wasser. Dieses hier wird gleich von 3 Bächen durchquert, die sich weiter unten zum Wieserbach vereinen. Wir befinden an einem dieser Bäche. Es ist jener, der vom Waldner See herunterführt.
Zwar sind die Mäander des Baches nicht so ausgeprägt wie am vorigen Wieser-Werfer Moos, doch steht jetzt die Sonne tief, sodass die Wasser des Wieser-Moos Moors in gelben Sonnenuntergangsstrahlen funkeln. Gepaart mit der nun viel klareren Sicht auf die Bergwelt der Venedigergruppe stellt es somit das visuelle Highlight dieser Bergrunde dar. Großartig!
Wir – oder sollte ich besser sagen ich – kann mich fast nicht satt sehen an der landschaftlichen Naturpracht. Hier sollte ich mich niedersetzen, sämtliches Denken einstellen, den „IchWill“ und den „IchMuss“ ins Hinterkämmerchen sperren, den Kopf frei machen und die Gedanken in den Sonnenuntergang treiben lassen. Wellness fürs Hirnkastl, das würde guttun.
Doch schwach bin ich, sehr schwach. Der IchWill und der IchMuss lassen sich nicht einsperren, so passiert es wie es immer passiert. Anstatt den Augenblick zu genießen, wird er mit Knipserei versaut. Früher oder später werde ich den IchWill und den IchMuss in ein Erziehungsheim für schwer Erziehbare stecken müssen!
Das Wieser Moos ist groß, sehr groß. Es fällt bis zur Moaraalm Alm hinunter. Der Wanderweg leitet uns in einen Linksbogen drum herum. Wir marschieren nicht sofort hinunter, zuerst kehren wir bei der Waldner Alm ein.
Auf der Waldner Alm
Ups, nur bis 17 Uhr geöffnet. Doch der Wirt meint, etwas zu trinken kann er uns schon noch geben, dann müsse er aber in den Stall. Das Angebot nehmen wir gerne an. Eine Gruppe einheimischer Männer sind auch noch da. Wir kommen ins Gespräch. In ein lustiges, sehr lustiges, Gespräch. Schnell stellt sich heraus, die „Mandr“ sitzen schon seit Mittag hier. Selbstverständlich nur um den Wirt zu unterstützt, indem sie ihm fleißig Bier abtrinken.
Wir lassen es uns nicht nehmen auch eine Unterstützungsrunde für den Wirt zu spendieren. Klar, was wäre Südtirol ohne seine bewirtschafteten Almen und Hütten. Und ich muss eh ein wenig nachholen. Bin ich mit der besten Ehefrau von allen unterwegs, dann ist eine solche Unterstützungsmission eher schwierig.
Nach einer guten halben Stunde verbalen Spaß müssen wir leider aufbrechen. Der Rückweg nach Kasern führt zuerst zur Moaraalm hinüber. Esel und Kühe grasen in den letzten Sonnenstrahlen. Weiter leiten uns die Forstwege Schüttalalm und anschließend Ameiserberg bis zu einer Wandersteigabzweigung „Kasern“. Der Steig Nr. 17 bringt uns durch dichten Fichtenwald bis zum Niederwieseralmbach, den wir nun queren und über eine Wiese bis nach Kasern zum Naturparkhaus Rieserferner-Ahrn zurück wandern.
Zur Heilig-Geist-Kirche
Und weil wir vom Ahrntal noch nicht genug haben, schlendern wir über den Tauernweg noch bis zur Talschlusshütte Heilig Geist hinein. Es dämmert bereits. Die Talschlusshütte hat leider bereits geschlossen, was aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit nicht verwunderlich ist. So werfen wir einen kurzen Blick hinüber zu Wallfahrtskirche Heilig-Geist-Kirche. Sie diente einst den Knappen und Bergwerksleuten, die im Kupferbergwerk Prettau arbeitet, als Gebetsort und Reisenden, die über die Tauern in den Pinzgau oder nach Salzburg wollten, als Möglichkeit Schutz von Oben zu erbeten. Heute ist das malerische Bauwerk die nördlichste Kirche Italiens. Kein Wunder, dass genau hier her ein Kreuzgang führt. Wir nutzen ihn, um darauf zurück nach Kasern zu schlendern. Genau die richtige Entscheidung, der Kreuzgang erschließt das Tal malerischer als zuvor der Tauernweg.
Zurück in Kasern kehren wir im Berghotel Kasern ein und lassen uns eine Portion Hirten-Maccheroni schmecken.
GPX-Track der Bergrundwanderung von Kasern zum Hundskehljöchl und zurück über den Waldner See
GPX-Track , Position: -km, -m GPX
Eckdaten der Tour
Bergtour von Kasern (Ahrntal) übern Lausitzer Höhenweg zum Hundskehljoch und Waldner See
- Dauer: 7:10 h
- Distanz: 19,2 km
- Bergauf: 1.269 m
- Bergab: 1.272 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
In welcher Region befindet sich die Tour?
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Wie lang ist die Strecke?
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?
Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:
- Berghotel Kasern (1600)GPS: 47.050195, 12.127469
- Biotop Wieser-Werfer-Moor (Naturschutzgebiet)GPS: 47.059786, 12.118907
- Biotop Wiesermoos (Naturschutzgebiet)GPS: 47.051160, 12.095175
- Heilig-Geist-Kapelle - Cappella di Santo Spirito (Kirche, Anbetungsort)GPS: 47.053885, 12.141502Heilig-Geist-Kapelle - Cappella di Santo Spirito (Kirche, Anbetungsort) Prettau - Predoi, Bolzano - Bozen, ITA
- Hundskehljoch (2557)GPS: 47.059851, 12.070863
- ParkenGPS: 47.051396, 12.129636
- Sauwipfel (2643)GPS: 47.065623, 12.091656
- SeewändeGPS: 47.062018, 12.077494
- Waldner See - Lago della Selva (See, Teich)GPS: 47.058756, 12.082429
- Waldneralm (2068)GPS: 47.046869, 12.093201
Fotos Ahrntal und Kasern
Hallo Dietmar,
nun also wie angekündigt die kleine Anekdote von meiner Tour zum Waldner See. Bis zum Hundskehljoch kam ich an diesem Tage nicht, ich zog die Gemütlichkeit am See und zum Schluß an der netten Waldner Alm vor.
Beeindruckt hat mich die grandiose Bachlandschaft des Wieser Mooses und der vielen herrlichen glucksenden Bäche entlang des Weges hinunter zur Waldner Alm. Und die Ausblicke hinüber zur Röt- und Dreiherrenspitze. Wie du machte ich auch grandiose Aufnahmen zu den Riesenfernern und hinauf zum Rauchkofel.
Ich startete vom Dorfplatz in Prettau aus und nicht wie ihr in Kasern. Flugs gings den Fahrweg hinauf in den Wald wo der Weg sich teilte. Links mit Wegzeiger „Waldner Alm“ gings sehr steil durch Hochwald hinauf zu einem einmündenden Forstweg. Über diesen Forstweg und seine Schleifen führte der in gleicher Richtung verlaufende Weg eher gemächlich hinauf in Richtung Wiesner Moos.
Bereits im Hochwald stieß ich auf ein deutsches Ehepaar, ebenfalls in meinem Alter so geschätzt um die 60 Jahre alt.
Er grandios mit Wanderklamotten ausgestattet, allerdings sehr beleibt, sie voraus (entgegen der üblichen Wanderrituale – Mann voraus – Frau hechelnd hintendrein- , ) und ca. 200 m oberhalb mal kurz wartend. Sie mit sportlicher schlanker Figur, er eher Almwanderer mit Neigung zu ausgedehnten Einkehrschwüngen.
Er stand dann schon inmitten des Waldes nach ca. 0.40 Minuten Wanderstrecke mit hochrotem Gesicht, man sah ihm an, dass ihn die Wanderung durch den steilen Hochwald sehr anstrengte.
Ich zur voraus gehenden Frau: „Meinen sie nicht, dass das Tempo etwas zu schnell für ihren Mann ist?“
Sie mich mißbilligend anschauend und fragend was ich mir einbilde, recht kurz angebunden: „Der bekommt schon seine Pausen, lassen sie das mal meine Sorge sein.“ So nach dem Motto: „Der bekommt schon auch etwas Pause ab, aber so wie ich sie ihm einteile.“
Ich setzte meine Tour über den steilen Anstieg fort, ohne noch weitere über das Paar nachzudenken. Kam dann über den erwähnten Forstweg zur Abzweigung der Waldner Alm/Waldner See.
Ließ die Waldner Alm links liegen ohne Pause zu machen um über die grandiose Bachlandschaft zum Waldner See aufzusteigen, dort am idylischen See Jause zu machen und ließ mir am Seeufer alle Zeit der Welt bis ich weit nach 15.00 Uhr zur Waldner Alm gemütlich abstieg.
Ich war nicht mehr weit von der Alm entfernt, als mir das völlig in Vergessenheit geratene Ehepaar entgegenkam.
Sie wiederum voraus wortlos an mir vorbei stapfend und immer noch relativ frisch wirkend , er nun völlig verschwitzt, das Hemd aus dem beleibten Körper hängend und mit den Kräften offensichtlich fast am Ende (zum See waren es geschätzt für die beiden mindestens noch 45 Minuten) und mit hochrotem Gesicht auf mich zulaufend gab mit gequältem Lächeln nur an nachdem ich sagte: „Sie schaffen es doch noch oder?“
Er daraufhin mit der Aussage des Tages:
„Ja, Ja und der letzte macht das Licht aus“.
Das fand ich so urkomisch trotz der für den Leidtragenden sicherlich anstrengenden Tour, aber er hatte vielleicht ja doch sein Gnadenbrot zuvor an der Waldner Alm bekommen.
Sachen gibts in den Bergen.
Das war sie die kleine Geschichte vom Waldner See.
An der Alm sah ich die beiden obwohl ich lange saß dann am Abend nicht mehr.
Liebe Grüße und Berg-Heil
von Charly
Hallo Charly, eine zum Schmunzeln anregende Anekdote. Ist nicht so einfach wenn zwei unterschiedliche unterwegs sind. Die meisten Leser werden Mitleid mit dem Mann haben. Ich zwar auch, aber meines bekommt er nur zur Hälfte. Die andere Hälfte bekommt die Frau, die immer wieder warten muss. Ist auch nicht so einfach, wenn man im Gehflow ist und dann immer wieder von der anderen Hälfte eingebremst wird 😉
Lg