Das „Parlament der Murmeltiere“ möchte die beste Ehefrau von allen gerne einmal sehen. Ob das bei dieser Hitze so eine gute Idee ist, bin ich mir nicht sicher. Trotzdem soll ihr Wunsch erfüllt werden. Auf geht’s ins schöne Gadertal! In St. Vigil am Enneberg biegen wir links ab und fahren über eine mautpflichtige Waldstraße bis nach Pederü.
Start bei der Pederü Hütte
Trotz der 1.548 Höhenmeter herrscht hier eine Affenhitze. Wir starten trotzdem und gehen am Schutzhaus Pederü vorbei den Wandersteig Nr. 7 hinauf, der durch einen Hangrutsch entstanden ist. Alternativ hätten wir links des Tales eine Schotterstraße nutzen können, wir bleiben aber lieber auf dem Steig. Vor allem italienische Familien sind mit uns unterwegs.
Schatten ist leider Mangelware hier im Fanes Tal, wir befinden uns bereits in der Latschenzone.
Vor der Rosetta Schutzhütte auf den Hochplateau Pale di San Martino
Das Buch „Normalwege in den Dolomiten” von Rudolf Wutscher enthält nur wenige Steige, die wirklich für den durchschnittlichen Wanderer geeignet sind. Die meisten der beschriebenen Dolomiten-Normalwege weisen Passagen der Schwierigkeitsgrade I, II und sogar III auf. Das ist für die beste Ehefrau von allen dieses Jahr nicht zu schaffen. Also suche ich eine der wenigen Touren ohne Schwierigkeitsgrade heraus. Pale di San Martino, Fradusta (2.938 m), ist somit eingelocht.
Auf geht’s durch das Fleimstal nach Predazzo. Dort biegen wir rechts ab und fahren weiter über den Rollepass bis nach San Martino di Castrozza (1.467 m im Primierotal westlich der Palagruppe) zur Talstation der Kabinenseilbahn Col Verde. Die freundliche Italienerin bei der Kartenausgabe fragt: „Stazione Col Verde o Rosetta?” Ich habe kurz überlegt und dann Col Verde andata e ritorno genommen. Wir wollen schließlich nicht hinauffahren, sondern hinaufwandern.
Kamel und Dromedar beim mittelalterlichen Fest Schongauer Sommer
Schongau, ein nettes, mit einer Stadtmauer eingesäumten Städtchen auf einem sanften Hügel im schönen Oberbayern. Wir haben Glück. Der kurze Spaziergang (circa 45 min) rund um die Stadtmauer, den wir uns ausgesucht haben, ist gerade heute besonders interessant, da das mittelalterliche Flair des Städtchens heute von einem echten Mittelalter Fest, dem alljährlich stattfindenden „Schongauer Sommer“, noch verstärkt wird. Aber später mehr.
Jetzt spazieren wir erstmals rund um die Stadtmauer:
Wir beginnen unseren Stadtmauer-Spaziergang nahe dem Kasselturm nördlich vom Lechtor, einem der Eingangstore der Stadtmauer. Wie imposant das Tor mit seinen einst 3 Türmen vor 1704 gewesen sein muss, kann man hier am Kasselturm noch erahnen. Halbschattig führt der ebene Spazierweg von diesem Stadtmauerensemble im Uhrzeigersinn an der Ostseite der Stadtmauer entlang weiter zum „Alten Einlass“, der auch Polizeidienerturm genannt wird.