»Mein« Wanderbuch

Ein Südtirol Wanderführer mit 20 Wohlfühlwegen zum Thema »Wandern für die Seele«

Infos & kaufen

Touren nach Wanderkategorie

Wandertouren nach Datum

Suche auf Wanderkarte

Wanderkarte

Wanderung Kalterer See-Leuchtenburg-Rosszähne

Eine Wanderung vom Kalterer See hinauf auf die Leuchtenburg und weiter bis zu den Rosszähnen unternimmt man am besten im Frühling oder jetzt im Herbst. Das hat den Vorteil, dass man nicht so sehr schwitzt wie im Sommer. Wir kommen nämlich bei dieser Rundwanderung nicht über 600 m ü. d. M. hinaus und müssen somit mit hohen Temperaturen rechnen. Die Wanderung bietet gleich 3 Highlights: die Burgruine Leuchtenburg, das Naturdenkmal Warmlöcher und die bizarren Felsformationen Rosszähne.

Es gibt also viel zu entdecken.

Wir starten heute vom kostenpflichtigen Parkplatz am Kalterer See und spazieren zuerst den Seerundweg am Nordufer nach Klughammer hinüber. Vor der Pension Leuchtenburg biegen wir links ab und folgen der Wandermarkierung 13B bzw. Leuchtenburg hinauf auf den Mitterberg.

Blick von Klughammer über den Kalterer See
Blick von Klughammer über den Kalterer See

Schon nach wenigen Metern eröffnet sich uns aufgrund des erhöhten Standpunkts der See in seiner vollen Pracht. Es tut uns ein wenig leid, dass wir bald in den Wald eintreten müssen und die Weinbergseenlandschaft somit aus den Augen verlieren.

Am Boden liegen Kastanienigel. Der Bergrücken Mitterberg besteht aus Porphyr, das mag die Edelkastanie am liebsten.

Auf der Leuchtenburg

Wir steigen zügig zur Leuchtenburg auf. Allein sind wir heute nicht. Zahlreiche Sonntagswanderer, aber auch Spaziergänger, haben hierher gefunden. Klar, der Aufstieg ist nicht besonders lang, die Höhenmeter halten sich mit 350 m auch für Ungeübte in Grenzen, und man wird mit einer mächtigen Burgruine belohnt, vor allem aber mit einem wunderbaren Ausblick auf die Landschaft rund um den Kalterer See.

Wie immer kraxeln Anna und ich zuerst auf die Ringmauer und schauen nach Hause, nach Tramin hinüber und hinunter zum Kalterer See. Im Biotop stehen Heuballen.  Scheinbar wird es heuer gemäht.

Auch wie immer klettern wir in den teilweise verfallenen Turm hinein. Das Steinmauerwerk ist größtenteils erhalten. So können wir einige Räume erkunden und aufgrund fehlender Decken hinauf in den Himmel schauen.

Anna hat Spaß mit den Fenstern. Das eine groß, das andere schmal will sie Porträts von sich in den Fenstern haben.

Nach der interessanten Burgruinenerkundung steigen wir von der Leuchtenburg circa 100 Höhenmeter ab und marschieren anschließend südwärts, der Markierung Nr. 13 „Warmlöcher“ und „Rosszähne“ folgend.

Der Steig führt uns nahe an die östliche Bergabbruchkante, die hinunter auf das Etschtal fällt. An einer Stelle können wir bis zu Kante hinaus und so auf das landwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg in Pfatten hinunterschauen.

Warmluftlöcher und Rosszähne

Der Wanderweg Nr. 13 führt uns jetzt in die Mitte des Bergrückens. Nun steigen wir einen Waldhang auf und stehen schließlich vor dem Wegweiser „Warmluftlöcher“. Er weist uns, nur 10 Meter vom Wanderweg entfernt, zu einem lochförmigen Spalt im Porphyrfels. Hier soll das ganze Jahr über 25 Grad warme Luft ausströmen. Ob das stimmt, können wir heute nicht überprüfen. Jetzt im September ist es hier auf dem Mitterberg ziemlich wärmer als 25 Grad, sodass wir keinen Warmluftstrom wahrnehmen können. So nehmen wir uns vor zwischen Oktober und April wiederzukommen und ein Thermometer mitzunehmen. 25 Grad im Winter, das können wir fast nicht glauben, auch wenn das Loch – es ist ein Doppel-Loch – tief ist und warme Luft bekanntlich nach oben steigt. Aber wer wärmt im Winter den Mitterberg in seinem Innern auf 25 Grad auf. Der Teufel?

blank
Warmlöcher

Wir bleiben auf dem schmalen Warmluftquellenpfad. Er führt parallel zum normalen Wanderpfad direkt an den nördlichen Beginn der Rosszähne.

Die beste Mami von allen ist bereits 20 Meter vorausgelaufen, da fragt Anna: „Terf i do aui gean?“

Sie zeigt auf einen steilen Felssteig der scheinbar auf einen Rosszahn hinauf führt.

„Jo logisch!“, getraue ich mich selbstbewusst zu antworten. Natürlich nur weil die strengste Ehefrau von allen 20 Meter voraus es nicht hören kann!

So kraxeln Anna und ich den höchsten Zahn hinauf und – wir glauben es kaum – auf dem zwei Meter schmalen Grat steht eine Sitzbank. Cool!

Ich verstehe die Welt nicht mehr. Da bin ich schon zum zigsten Mal zu den Rosszähnen herauf gewandert und habe trotzdem noch nie kapiert, dass man auf den höchsten Rosszahn rauf steigen kann und dass da sogar eine Bank steht.

Der Ausblick ist herrlich. Unser Standpunkt erhebt sich knapp über die Baumkronen, sodass wir über den südlichen Mitterberg nach Tramin und Auer und über den nördlichen Mitterberg nach Pfatten, Leifers, Bozen und Kaltern blicken können.

Wir rufen der ängstlichsten Mami von allen zu: „Komm rauf, konsch die schun getrauen, do steat sogar a Bonk!“

Sie kommt tatsächlich rauf.

Zehn Minuten Pause. Sitzen, staunen die Landschaft bewundern. Visuell ein Traum. Akustische etwas weniger. Untern im Unterland brausen neben der Etsch im Sekundentakt Lkws und Pkws die Brennerautobahn auf und ab. Der Schall reflektiert sich von den Wänden des Göllerberges und an den Pfattnerwänden und kommt so als fast konstanter Lärm bis hier herauf. Ich darf mich darüber nicht beschweren, bin selbst ein kleiner Akustikverschmutzer.

360° Blick über die Rosszähne auf das Südtiroler Unterland
360° Blick über die Rosszähne auf das Südtiroler Unterland

Ich könnte hier ein oder zwei Stunden aushalten. Schauen, fotografieren, staunen, filmen – Langeweile am Berg das gibt es bei mir nicht. Doch ich bin nicht allein unterwegs. So muss ich mich schweren Herzens der Mehrheit fügen und schon nach 10 Minuten aufbrechen.

Heute ist nicht alle Tage, wir sehen uns wieder, keine Frage! Die Rosszähne sind von unserem Zuhause nur einen Katzensprung entfernt.



So verlassen wir die Rosszähne und marschieren auf dem Steig Nr. 13 Richtung Süden. Der Porphyrhügel weist hier nur karge Vegetation auf. Vom Kalterer See herauf konnten wir noch zahlreiche Kastanienbäume und ihre Hinterlassenschaften am Boden sehen. Nun bestimmen genügsamen Flaumeichen und im Unterholz Mäusedorn die Flora.

Eine Lichtung, dann rechts eine Aussicht mit Blick auf Tramin und die Salurner Klause. Traumhaft!

Nach 10 Minuten treffen wir auf einen Forstweg. Wir biegen rechts ab und folgen ihm hinaus auf den Kreithsattel (Markierungen 13A).

Kurz vor der Forststange biegen wir links hinunter nach Klughammer und wandern somit – gleich wie wir gekommen sind – zurück zum Parkplatz am Kalterer See.

GPS-Track mit Download Leuchtenburg und Rosszähne

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos Kalterer See, Leuchtenburg und Rosszähne

Entstanden im Rahmen der hier beschriebenen Wanderung

Fotos Kalterer See, Leuchtenburg und Rosszähne mit Polfilter

Folgende Fotos sind innerhalb der folgenden sieben Tage entstanden. Ich bin einmal vom Kreithsattel und zweimal von Gmund zu den Rosszähnen hinauf.  Ich wollte testen inwiefern ein Polarisationsfilter bei der Fotografie aus großer Entfernung (Tramin liegt von den Rosszähnen circa 4 km Luftlinie entfernt) die Fotos verbessert. Ergebnis: je nach Winkel des Sonnenstandes hilft ein Polarisationsfilter teilweise die Grün-Gelb-Wiedergabe zu verbessern und den Himmel in seiner Farbe kräftiger erscheinen zu lassen. Vor allem die Grün-Gelb-Wiedergabe ist fantastisch. Bei Fotos mit gleichen Aufnahmebedingungen aber ohne Polfilter konnte ich nicht so viele Grün-Gelb-Farbtöne herauskitzeln.

 

Hoteltipps für Ihren Wanderurlaub in Südtirol

2 Kommentare über “Wanderung Kalterer See-Leuchtenburg-Rosszähne”

  1. Angela Kuffer says:

    Vielen vielen Dank für diese tolle Website!!
    Ich bin gerade durch das Vorwort Ihres Buches auf diese Seite gestoßen und bin begeistert – vom ansprechenden und einladenden Aussehen der Seite, vom Handling, und von der Beschreibung der Touren. Diese sind so toll beschrieben, dass es Lust macht sofort loszuziehen um die Touren und Ziele selber zu erleben zu können. Auch die Fotos sind so wunderschön. Die Filme habe ich noch nicht angesehen.
    Ich werde noch oft auf Ihrer Seite stöbern, das ist mal sicher.
    Vg Angela Kuffer (aus dem Allgäu, was ja eigentlich auch vom Glück geküsst ist, was die Schönheit der Natur und der Berge betrifft. 🙂 )

  2. Dietmar Mitterer-Zublasing says:

    Hallo Angela,

    danke dir. Dein Kommentar freut mich total und motiviert mich. Und was mich ganz besonders freut ist, dass dir das Vorwort gefällt. Ich hätte nämlich gerne auch im Buch viel mehr Persönliches wie hier im Blog eingearbeitet. Hat leider nicht ins Konzept des Verlags gepasst und wäre sicherlich bei einem Wanderführer-Buch auch etwas fehl platziert gewesen. Hier die persönliche Wanderreportage, in der das Vorwort vorkommt und alles als persönlicher Erlebnisbericht geschildet ist: Törggelewanderung auf dem Keschtnweg von Klausen nach Feldthurns.

    Grüße ins Allgäu
    Dietmar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert