»Mein« Wanderbuch

Ein Südtirol Wanderführer mit 20 Wohlfühlwegen zum Thema »Wandern für die Seele«

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Eppaner Eislöcher

Das Milchfest auf der Fanealm, die Ritterspiele unter der Churburg – wir hatten uns die ganze Woche mit der Entscheidung gequält.  Dramatisch abgekühlt hat es und weil die Entscheidung immer noch nicht gefallen ist, bleiben wir im warmen Süden Südtirols. Und weil das vielleicht doch zu warm ist, geht es nach Eppan zu den Eislöchern.

Eislöcher Eppan – schauen und fühlen

Das Naturphänomen Eppaner Eislöcher erklärt sich über das physikalische Prinzip der Windröhre. Luft strömt durch ein Spaltensystem von Porphyrfelsen vom Bergsturz der Gand von oben nach unten, kühlt sich dabei ab und bleibt als kalte schwere Luft in der Mulde des Biotops Eislöcher liegen. So entsteht bei den sogenannten Eislöchern ein circa 5 m hoher Kaltluftsee. Da im Biotop zahlreiche lose Porphyrfelsblöcke herumliegen, die Höhlen und Löcher formen, findet man so manches Loch aus dem kalte Luft strömt. Oft ist in solchen Löchern zu ungewohnter Jahreszeit sogar Eis zu sehen. Darum der Name Eislöcher!

Da wollen wir heute hin!

Zur Gleifkirche

Hinter dem Eppaner Eisstadion führt ein Kreuzgang/Passionsweg und zugleich Wanderweg hinauf auf den Eppaner Kalvarienberg, zur Gleifkirche. Wir marschieren gemütlich einige Serpentinen empor, verlassen circa auf Halbweg den Kreuzweg und wandern die Abkürzung, einen schattigen Steig, schnurstracks zur Gleifkapelle empor.

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Ausblick von der Gleifkirche in Eppan auf St. Michael, Girlan und Bozen

An der Scheide zwischen St. Michael und Eppan Berg reicht der Panoramablick von St. Pauls im Norden über Girlan, Bozen und den Schlern im Osten bis hinunter zu den südlichsten Dolomiten Gipfel dem Schwarzhorn und Weißhorn.

Von rechts führt der mächtige (ungewohnt große Kappelen bilden die Stationen des Passionsweg) Kreuzgang herauf. An der Außenmauer der Gleifkirche prangt eine Informationstafel:

Kalvarienberg und Kirche zur schmerzhaften Muttergottes (Gleifkirche)

Neun Kappeln die Passion Jesu darstellenden führen den Kalvarienberg hinauf zur Gleifkirche. Der Großteil der Holzfiguren stammt vom Bozner Bildhauer Anton Rainalter, 1836.

Die Gleifkirche bildet als Grabeskirche den Abschluss des Kalvarienberges. 1718-1720 errichteter Barockbau. Fassade mit zwei Koppeltürmchen und doppeltem Halbpilastern. Kreuzgradgewölbe, Stuckverzierungen, Barockaltäre mit Säulenaufbau. Hochaltar mit der Kreuzesabnahme von Matthias Pussjäger.

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Das NAturdenkmal Gleifhügel hinter der Gleifkirche

Hinter der Kirche zeichnet brauner Porphyr interessante Strukturen in den Boden. Der Gleifhügel – ein Naturdenkmal – ist ein riesiger glatt geschliffener Porphyrfels, da gibt es neben der Kirche Platz genug für Sitzbänke, Sonnenliegefläche, ein Wetterkreuz und eine recht spezielle Flora. Auf dem Hügel wächst unter anderem wohlriechender Lauch. Bin zwar kein Botaniker, aber laut Blüte müsste es Lauch sein.

Über den schulterhauser Weg zu den Eislöchern

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Museum Moos Schulthaus am Schulthauser Weg in Eppan Berg

Zwischen goldgelben Weintrauben – teilweise sogar von Pergeln hängend (sieht man in unserer Gegend mit jedem Jahr weniger) – geht es hinaus auf den Schulthauser Weg. Vorbei am Museum Moos Schulthaus wandern wir entlang der schmalen und zum Glück wenig befahrenen Straße bis zu einer 90° Kurve wo ein Wegweiser mit der Beschriftung „Eislöcher“ uns gerade aus verweist. Wir dürfen nun den Asphalt verlassen und wandern entlang von Weinbergen, dann durch Mischwald bis zu einer leichten Mulde am Fuße der Felswand des Gandberges hinein.

Bei den Eppaner Eislöchern

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Eine Informationstafel klärt über das Naturphänomen Eislöcher auf

Es wird merklich kühler, wir können die Auswirkungen der Eislöcher bereits spüren. Bemooste Porphyrblöcke liegen kreuz und quer im Wald. Wahrscheinlich ist auch der Untergrund mit ihnen durchzogen, sodass sich unterirdische Kanäle gebildet haben. Aus einigen dringt tatsächlich kühle Luft. Eis sehen wir zwar keines, aber der Temperaturunterschied ist merklich!

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Beglückter und doch etwas ängstlicher Blick aus den Eppaner Eislöchern

Wir bleiben wie vorgeschrieben auf dem Wanderpfad, bestaunen und vor allem fühlen die Löcher. Ein geologisch interessanter, aber auch ein mystischer Ort. Jeder will mal in eines der Löcher hineinschauen, hineingreifen. Die Kleinen passen sogar als Ganzes hinein. Belustig und trotzdem etwas ängstlich schauen sie dabei drein. Wer weiß schon was für Fabelwesen in den Löchern hausen? Erzählt doch eine Sage von einer Stadt, die unter den Trümmern der Felsblöcke begraben liegt. Die Verschüttung war die Abrechnung Gottes mit deren frevelhaften Bewohnern.

Wir könnten nun das Biotop Eislöcher queren und über der Wanderweg Nr. 15 bis nach Oberplanitzing hinuntersteigen, beschließen aber umzukehren und über den Steig Nr. 7A zurück zu wandern.

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Gleifkirche auf dem Kalvarienberg von Eppan

Vorbei am Schloss Gandegg geht es recht angenehm im Schatten von Mischwald bis zur Unteren Gand hinunter und dann mit Blick auf die Gleifkirche, vorbei an der Eppaner Spielstraße bis zum Eisstation zurück.

Gps Track Wanderung über die Gleifkirche zu den Eppaner Eislöchern

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos Gleifhügel und Eislöcher

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