»Mein« Wanderbuch

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Anna und die Cisloner Ziegen

Truden Cisloner Alm

Vor einigen Tagen hat uns die beste Mami von allen eine Almwanderung versprochen. Gestern wollte sie ihr Versprechen schon fast zurücknehmen, doch der Tati ist beinhart geblieben und hat sich durchgesetzt. Einziges Zugeständnis, das er der Mami gemacht hat, die Anfahrt darf nicht lang sein. So viel die Entscheidung auf die Cisloner Alm bei Truden.

Von Tramin bis nach Truden ist es nicht weit. Den halben Weg habe ich verschlafen. Am nordöstlichen Dorfeingang unter dem Lotsch-Hof hat der Tati geparkt und dann ging es erst mal auf Irrwegen. Normalerweise plant der Tati jede Wanderung einen Tag zuvor am Computer. Doch gestern hat er sich das erspart. Ist ja nur ein Katzensprung und außerdem soll sogar eine Straße zur Alm führen. Null Problemo! So seine großspurige Meinung gestern.

Der falsche Weg, aber dafür der "richtige" Ausblick auf Truden
Der falsche Weg, aber dafür der „richtige“ Ausblick auf Truden

So haben mich meine Eltern vom Parkplatz, den Wegweisern Cisloner Alm (Wanderweg Nr. 3) folgend, bis zur Wegkreuzung Wanderweg Nr.3 mit Wanderweg Nr. 3A hinauf geschoben. Da sie nicht so recht wussten ob links oder rechts, haben sie sich für links den weniger steilen Weg Nr. 3A entschieden. Das ging so lange gut bis der Schotterweg in einem Waldsteig mündete. Zwar hätte mein Kinderwagen locker hindurch gepasst, aber da sie wussten, dass bis zur Cisolener Alm sogar ein Shuttelbus hinein fahren kann, haben sie gedacht, den falschen Weg eingeschlagen zu haben.

Also hat man mich zurück zur Wegkreuzung geschoben und hat dann den Weg Nr. 3 ohne A gewählt. Nach der ersten Kurve wieder ein Wegweiser mit Cisloner Alm Nr. 3. Der Wegweiser führte meine Eltern vom Schotterweg wieder in einen Waldsteig hinein. Dieses Mal wollten sie nicht so schnell klein beigeben. Circa 500 Meter haben sie mich – im wahrsten Sinne des Wortes – über Stock und Stein gezerrt und dann sogar 50 m samt Kinderwagen getragen bis sie endlich zur Erkenntnis gelangt sind, wieder den falschen Weg eingeschlagen zu haben.

Dann hat der Tati dann doch das Smartphone gezückt und mit Hilfe der Alpenverein App Alpenvereinaktiv den richtigen, Kinder wagen tauglichen, Weg ermittelt.

Zurück mussten wir bis ins Dorf und dann durch die Trudner Gassen bis zur Cisloner Straße hinunter, wo der Wanderweg Nr. 1 beginnt.

Die Cisloner Straße ist anfangs gepflastert
Die Cisloner Straße ist anfangs gepflastert

Nach einigen 100 m trifft von rechts der Steig Nr. 3A auf die Cisloner Straße. Der erste Weg wäre also richtig gewesen, wir hätten nur gerade aus weiter spazieren sollen!

Ärgerlich, aber nun sind wir zumindest sicher auf den richtigen Weg zu sein. So kann ich beruhigt einschlafen und mich von der besten Mami von allen und dem Tati die anfangs gepflasterte, aber steile Cisloner Straße hinauf und anschließend das flache Wegstück über Asphalt und Schotter bis zur Alm hinein schieben lassen. Das flache Wegstück können Wanderer ohne Kinderwagen auch abseits der Straße über einen Wandersteig absolvieren.

Mittagessen auf der Cisloner Alm

Anna und das Apfelmus
Anna und das Apfelmus

Ups, wo bin ich hier gelandet? Plötzlich sitze ich auf einer saftigen Wiese. Der Tati ist mit dem Fotoapparat unterwegs. Aber was hat die beste Mami von allen mit mir vor? Oho, schon wieder diese grauenhafte Apfelpampe. Bä, will ich nicht. Ich mag Milch! Hallo, da schleppt ihr mich bis auf die Alm – ich kann sogar Kuhglocken hören – und dann gibt es keine Milch! Da hört sich doch alles auf. Ich trete in den Hungerstreik!

Ok, den richtigen Apfel kannst du mir zum Ablutschen geben, aber der Löffel mit dem Apfelmuse kommt mir nicht in der Mund.

Der Tati hat es fein. Jetzt sitzt er oben auf der Terrasse und bestellt sich Knödel mit Gulasch. Hallo Mami, du hast sowieso keine Chance, den Mund mache ich nicht auf. Gehen wir lieber rüber zum Tati und leisten ihm beim Mittagessen Gesellschaft.

Knödel mit Gulasch
Knödel mit Gulasch

Gut schauen sie aus die Cisloner Knödel mit Gulasch. Der Tati sieht das wahrscheinlich auch so, denn anstatt die Knödel zu essen fotografiert er sie. Hat er vielleicht tatsächlich vor diese herrliche Tiroler Kost nur anzuschauen?

Nein, jetzt beginnt er zu essen und isst sogar alles auf. Es schmeckt ihm anscheinend vorzüglich, so vorzüglich, dass er mich nicht einmal kosten lässt 🙁 So eine Gemeinheit!

Madoia, lei zuaschaugn hon i geterfft. Und jetzt? Wieder oi af die Wiesn.

Der Tati legt sich nieder und die Mami? Schon wieder zückt sie den Löffel und das Glas mit dem Apfelmus. Eine hartnäckige Mami. Aber stur bin ich auch und dieses mal wehre ich mich mit lautem Gebrüll!

Leider bekomme ich trotzdem keine Milch. Punkt für Mami. Aber Apfelmus schlucke ich auch nicht. Punkt für mich.

Ziegen auf der Mauer
Ziegen auf der Mauer

So langsam scheint die Mami etwas nervös zu werden. Sie will nach Hause. Scheinbar macht sie sich Sorgen um meine Verköstigung.

Wir schauen uns noch die lustigen Ziegen an, die es sich auf der Mauer neben dem Kuhstall gemütlich gemacht haben. Und dann hören wir dem bunten und stolzen Zwerghahn zu, wie er lauthals sein Kikeriki von sich gibt. Bearig!

Lautstarker Cisloner Zwerghahn
Lautstarker Cisloner Zwerghahn

Bereits auf dem Rückweg, höre ich die Mami den Tati fragen: wie spät ist es? 13.15 Uhr. Dann ist es aber noch viel zu früh fürs Einschlafen. Die Anna muss noch etwas spielen. Ich habe nicht nach Hause gewollt, du wolltest gehen! Der Tati rollt mit den Augen. Willst du wieder zurück auf die Wiese? Nein, gehen wir die paar 100 m weiter bis zum Wegkreuz, da ist auch eine Wiese.

Scheinbar hat die Mami das Kommando übernommen und so darf ich mich nochmals in eine Wiese setzen. Diese Mal fuchtelt man mir nicht mit dem Löffel vor den Mund herum; so kann ich zufrieden ein wenig spielen.

Neugierige Heuschrecke
Neugierige Heuschrecke

Der Tati hat sich schon wieder mit dem Fotoapparat aus dem Staub gemacht. Wo wird er wohl sein? Über das hohe Gras kann ich nicht hinaus sehen.

Die Mami ist zum Glück sehr schlau. Handy… gring gring. 10 m weiter unter uns klingelt es. Aha, da ist er. Komm, wir gehen heim.

Wieder gibt die Mami den Zeitplan vor, packt mich ein, schiebt mich über den holprigen Schotterweg hin und her bis der Tati antrottet.

Gemütlich hottelt nun mein Kinderwagen zurück nach Truden. Fein war’s! Endlich mal was anderes. Ob die Mami das auch verstanden hat? Wir werden sehen…

GPX-Datei des Spazierganges Truden-Cisloner Alm

Achtung, die Irrwege sind auch mit dabei!

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos Cisloner Alm

 

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2 Kommentare über “Truden Cisloner Alm”

  1. Karl-Heinz Weller says:

    Lieber Dietmar und Familie

    Eigentlich ist eine Wanderung zur „Cisloner Alm“ ja wandertechnisch nicht so etwas Herausragendes ….
    Ich wollte dies schon lange auch mal machen, wenn ich mal endlich wieder in der Gegend der „Weinstraße“ bin, kam aber nicht dazu.
    Immerhin war ich auch schon in Truden z.b. Trudner Hornalm, Krabes-Alm und der Durchschreitung der Bletterbachschlucht von „Radein“ aus so wie ich glaube. Auch den abgebildeten Mühlen kam ich beim Rundweg vorbei, duh hast also auch hier wieder meine Erinnerungen aufgefrischt.

    Undh die so lebendige Schilderung aus der Sicht eines „Kleinkindes“ war so toll und amüsant, dass Deine Wanderung und die Erzählung darüber etwas gaaaaanz besonnndereres ist. Ganz toll ehrlich. Und natürlich wie immer deine tollen Bilder…

    Ich hoffe ich schaffs endlich mal nächstes Jahr wieder in deiner Region Urlaub zu machen, ich war ja vor kurzem für 12 Tage im Pustertal und werde dir in Kürze davon über E-Mail berichten.
    Es war wieder spannend, leider auch mit einem Sturz im Bereich des Pragser Wildsees verbunden, bei dem meine teure Kamera einen Schaden davon trug und ich nicht merkte, dass über 400 Bilder der Touren zum Teil durch die Beschädigung der Kamera unscharf wurden.
    Zum Glück ist mir nicht mehr passiert.
    Dietmar, die 2 Tage auf der Fanes waren traumhaft, wenn auch sehr warm.

    Mehr dann über Mail.

    Nochmals ganz großes Kompliment für deinen „Kleinkindbericht, echt süß“

    Euer Charly

  2. Dietmar says:

    Hallo Karl Heinz,

    ja da hast du genau recht. Wandertechnisch ist der Spaziergang zur Cisloner Alm wirklich nichts Anstrengendes, aber mit Kleinkind geht mal nicht viel mehr 🙂

    Bzgl. Fanes:
    Ja das kann ich mir vorstellen, dass es traumhaft war. Diese Gegend ist in meinen Augen eine der schönsten überhaupt.

    Danke für deinen Kommentar und ich hoffe die hast außer den 400 unscharfen Fotos noch zusätzlich einige brauchbare. Ich selbst würde mich über sowas extrem ärgern. Mehr über die verpfuschten Erinnerungen als über die defekte Kamera 😉

    LG
    Dietmar

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