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Wanderkarte

Gipfelkreuz, Zinseler

Wandern auf den Zinseler vom Penser Joch

Fährst du ins Herz von Südtirol hinein, ins Sarntal, und wagst dich noch weiter bis ins hinterste Tal nach Weißenbach und Pens, dann wird es still in Südtirol. Touristen begegnet man hier meist nur auf der Durchreise – meist auf Motorrädern, der Passstraße wegen.

„Hallo, wir sind’s!“, ruft mir eine Motorradbeifahrerin entgegen, während sie das Visier ihres Helms hochklappt. Ich bin verdutzt. „Wir, die Gäste. Wir fahren jetzt heim.“ Erst nach ein paar Sekunden kapiere ich: Es sind unsere Gäste vom Mandlhof, die zeitgleich mit uns in Tramin den Hof verlassen haben – und nun zufällig ebenfalls auf dem Penser Joch sind. Wir zum Wandern, sie auf der Durchreise. Wir wechseln ein zwei Worte und machen uns dann auf die Suche nach einem Parkplatz. Vor dem Alpenrosenhof ist zwar alles voll, aber hundert Meter darunter finden wir reichlich Platz.

Der Alpenrosenhof und das Windrad am Penser Joch
Der Alpenrosenhof und das Windrad am Penser Joch

Aufstieg auf den Zinseler

Zuerst wieder hinauf zur Passhöhe des Penser Jochs. Das markante Windrad steht heute still, ein kurzer Blick hinunter ins Sarntal, hinüber zum mächtigen Sarner Weißhorn – und schon stapfen wir los. Über den Wanderweg Nr. 14, auch Kirchsteig genannt, geht es nordwärts. Unser Ziel: der familienfreundliche Aussichtsberg Zinseler (2.422 m).

Wir treffen keine Touristen, fast nur Südtiroler. Dass wir aber gleich zwei Traminer Wandergruppen begegnen, überrascht uns dann doch – oder vielleicht auch nicht. Als Südtiroler weiß man, welche überlaufenen Hotspots man an einem Tag wie diesem besser meidet, und wo man trotz „Overtourismus-Debatte“ noch gemütlich wandern kann.

Beim Aufstieg ist der Zinseler stets im Blick.
Beim Aufstieg ist der Zinseler stets im Blick.

Zügig steigen wir zum Hühnerspiel auf, lassen ihn aber links liegen und marschieren weiter. Es ist heiß, brütend heiß. Eine Hitzewelle hat Südtirol fest im Griff. Trotzdem kommen wir flott voran und merken bald: Den Zinseler haben wir überschätzt.

Am Gipfelkreuz des Zinseler

Früher als gedacht – deutlich unter einer Stunde – stehen wir am Gipfel mit dem großen Holzkreuz und der Inschrift: „Herr, beschütze unsere Heimat.“ Ja, es sind Leute da, aber ein Massenandrang sieht anders aus.

Ich widme mich wie immer der obligatorischen Fotografiererei. Einerseits macht es Spaß, andererseits weiß ich, dass Drohnen und Dauergeknipse manche Wanderer nerven. Ich kann das verstehen – und stecke entsprechende Kommentare mit Verständnis weg. Währenddessen hantiert Anna am Blechbehälter des Gipfelbuches. Sie kämpft damit, das Buch herauszuziehen, schafft es schließlich doch und verewigt uns.

360° Fotos über dem Zinseler am Penser Joch
360° Fotos über dem Zinseler am Penser Joch

Vom Zinseler eröffnet sich ein Panorama, das seinen Ruf als Aussichtsberg bestätigt. Unter uns liegt im Norden Sterzing und dahinter Gossensaß. Wenn wir uns nach rechts drehen, sehen wir das Pfitschertal und hinter dem Pfitscher Joch Österreich mit den Dreitausendern Olperer und Schrammacher. In der weiteren Rechtsdrehung folgen die Pfunderer Berge mit der Wilden Kreuzspitze. Dann müsste man theoretisch bis zu den Dolomiten sehen, was heute aufgrund des leichten Dunstes nicht ganz möglich ist. Weiter geht es mit den Sarner Alpen und ihren Gipfeln Tatschspitze, Tagewaldhorn, Jakobsspitze, Mütnellen und Hohe Scheibe. Nun folgt das Penser Joch mit dem Gänsekragen, weit dahinter der Villanderer Berg und die Sarner Scharte. Dann kommen die Karnspitze und das Penser Weißhorn. Weiter vorne liegt das Hühnerspiel. Schließlich das Ridnauntal mit dahinter den Stubaier Alpen, die die Sonklarspitze, das Zuckerhütl, den Wilder Freiger, den Weißwand, den Hohen Zahn und den Gschnitzer Tribulaun umfassen.

Zinseler

Nach der getaner „Arbeit“ gibt es auch für mich etwas zum Beißen aus dem Rucksack. Anna ist unzufrieden. Sie mustert neidisch das Proviant der anderen Traminer. Am liebsten würde sie tauschen. Die Wanderung war offenbar zu kurz – der Hunger damit zu klein. Normalerweise schmeckt am Berg ja alles doppelt so gut. Naja…

Bald habe auch ich Grund zu meckern: Schwärme von Insekten, Fliegen, Mücken – was auch immer – stürzen sich auf mich. Merkwürdig: Die beiden Mädels werden hingegen kaum belästigt. Vielleicht, weil sie sich mit Sonnencreme eingerieben haben? Ich probiere es aus – tatsächlich, es hilft. Wahrscheinlich, weil die Creme den Schweißgeruch übertüncht.

Abstieg und Abstecher zum Hühnerspiel

Um halb eins brechen wir auf. Die Wanderung ist heute ausnahmsweise keine Rundtour. Wir müssen denselben Steig zurück. Bedächtig steigen wir ab – abwärts muss ich inzwischen wegen der zwickenden Menisken aufpassen – bis zur Abzweigung mit dem 15er Steig, der über die Gospeneider Alm hinunter ins Jaufental führt. Wir bleiben aber kurz noch auf unserem 14er Steig und biegen dann leicht rechts ab zum Gipfelkreuz des Hühnerspiels. Mit seinen 2.357 m liegt es etwas tiefer als der Zinseler, bietet auch weniger Platz, gefällt mir aber von seiner Lage und Form fast besser. Ein, zwei Fotos, ein Blick hinunter ins Seiterbergtal – ein Seitental des Jaufentals – und schon wandern wir zurück hinunter zum Seiterbergjöchl.

Das Gipfelkreuz vom Hühnerspiel
Das Gipfelkreuz vom Hühnerspiel

Hier stehen Haflinger und ein junger Stier, abseits der Kuhherde, direkt am Wanderweg. Sie sind Wanderer gewöhnt und lassen sich nicht stören.

Noch ein leichter Anstieg zurück zum Penser Joch – und die Mini-Wanderung ist beendet.

Und das soll’s gewesen sein? So eine lange Anfahrt nur für zwei Stunden wandern?

Natürlich nicht: Hier geht es weiter!

Karte der Zinseler-Wanderung mit GPS-Track

Akt. Position: -km, -m
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50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) Höhe (m)

Eckdaten der Tour

Wandern auf den Zinseler vom Penser Joch

  • Dauer: 2:40 h
  • Distanz: 7,0 km
  • Bergauf: 476 m
  • Bergab: 469 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Wandern
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Sarntaler Alpen
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 2.000er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 2.126 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 2.421 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 7,0 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 3,5 Kilometer und 476 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 15,3 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 3,4 Kilometer und 469 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 15,8 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein durchschnittlicher Wanderer benötigt für die reine Gehzeit ca. 3:25 Stunden, ein geübter Wanderer ca. 2:40 Stunden.
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei der Wanderung werden ca. 983 kcal verbrannt.
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?

Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:

Fotos von der Zinseler-Wanderung und dem Penser Joch

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