»Mein« Wanderbuch

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Wanderung vom Durnholzer See zur Jakobsspitze (Sarntal)

„Muasch unbedingt amol auf die Jakobsspitze, do isch es volle schean!“ Dies Aufforderung kam von meiner gipfelerfahrenen Schwester. Ok, heute Sonntag, 24. August ist es so weit, ich befolge Ihren Rat. Wir machen uns zu Viert (die beste Freundin von allen, Ihre Schwester und ihr Freund und ich) auf ins Sarntal und zwar bis nach Durnholz (nach Sarnthein) zum Durnholzer See (1.540 m ü. d. M.).

Durnholzer See
(Durnholzer See und Durnholz im Sarntal)

Der Durnholzersee ist auch im Hochsommer eiskalt und eignet sich darum zwar nicht zum Baden aber eine Seerundwanderung ist der idyllische Bergsee immer wert.

Wir Viere wollen aber nicht den Durnholzer See umrunden, sondern auf die die höchste Erhebung des Sarntales auf die Jakobsspitze. Wir parken unser Auto etwas vor unterhalb des Durnholzer Sees, denn bis nach Durnholz ist die Straße nur für Berechtigte ausgewiesen.

Links am Durnholzer See vorbei beginnen wir die Bergtour zur Jakobsspitze. Am nördlichen Ende des Durnholzer Sees nehmen wir den Steig Nr. 5 und wandern durch den Wald steil nach oben. Belohnt werden wir mit einer herrlichen Aussicht auf den kristallklaren Bergsee.

Es dauert nicht lange bis wir eine asphaltierte Straße erreichen, der wir laut GPS folgen müssen. Trotz der Navigationshilfe schaffen wir es die Kreuzung mit dem Steig Nr. 5A zu verpassen. Ärgerlich, aber wir müssen circa 200 m wieder zurück bevor wir Steig Nr. 5A hoch wandern können.

Nachdem wir den Nadelwald hinter uns gelassen haben, treffen wir auf eine Heide voller Heidekraut (Erika Blumen). Wir wandern über die noch blühende Heide durch Latschen (Bergkiefern) hindurch. Die Landschaft präsentiert sich in einem satten Grün-Rot. Ein tolles Farbenspiel.

Über uns ist das Gipfelkreuz bereits zu sehen! Wir sind daher frohen Mutes. Die Wandertour scheint eh nicht so streng zu werden, wie vermutet.

Je höher wir kommen um so stärker wechselt die Heide ihr Kleid. Sie wandelt sich zuerst in eine Almwiese und dann in eine karge Berglandschaft mit spärlichem Graswuchs. Nach circa 2 ½ Stunden kommen wir am Tellerjoch auf 2.530 m Meereshöhe an.

Auf den Wanderweg zur Jakobsspitze

Jakobsspitze Sarntal

Oh Schreck! Das Gipfelkreuz vor uns entpuppt sich nicht als das von uns erkorene Ziel! Hier ist nicht die Jakobsspitze! Wir müssen weiter.

„Ich kann ja hier warten“, sagt die beste Freundin von allen, als Sie sieht wo wir hin müssen. „Nein, wir kommen hier nicht mehr zurück, das ist eine Rundwanderung„, sage ich. „Ok, dann wird es schon gehen“, sagt sie. Die beste Freundin hat nämlich etwas Angst, denn der Steig vor uns erweist sich als ein Grat mit leichter Blockkletterei. Ich schätze den Schwierigkeitsgrad mal so ähnlich ein, wie den des Hasenöhrl.

Mir gefällt die Block-Kletterei. Ich fühle mich dabei nicht nur körperlich, sondern auch geistig voll gefordert da ich mich ständig konzentrieren muss, um jeden Schritt bedacht zu setzten. Dabei merke ich dann die Müdigkeit und die Strapazen des Weges nicht 😉 .

Nach circa 3,5 Stunden kommen wir beim Gipfel-Kreuz (2.700 m) auf der Jakobsspitze an. Die besten Freundin von allen und ich haben einen kurzen Vorsprung auf unsere beiden Begleiter herausgewandert, sodass ich schnell ein 360° Foto erstellen kann, ohne dass die ganze Gruppe eine Ewigkeit warten muss.

360° Foto Jakobsspitze

Jakobsspitze Sarntal

Auf jedem Gipfel pfeift uns ein eiskalter Wind um die Ohren, außerdem haben wir Hunger. Wir halten uns darum nicht allzu lang auf der Jakobsspitze auf und steigen über loses Felsgestein in Richtung Flaggerscharten Hütte (2.481 m) hinunter.

Die Flagger Schartenhütte

„Hallo, griast enk“, begrüße ich ein Paar, dass uns entgegen kommt und denke mir: „Irgenwie kenne ich die beiden“. Kurz darauf höre ich unter mir unsere Begleiter rufen: „Des sich jo dr Nochbor!“. Wo immer man auch hingeht, Traminer trifft man überall an 😉

Um circa 15.00 Uhr kommen wir bei der Flagger Scharten-Hütte an und suchen uns ein sonniges Plätzchen auf der Terrasse aus. Leider pfeift uns der eiskalte Wind immer noch um die Ohren. Es stellt sich trotz herrlichem Sonnenschein kein richtig wohliges Gefühl ein. Egal, wir speisen und trinken, wie es sich für vier Bergtourengeher gehört und ich genehmige mir noch einen Klaren, der Kälte wegen! Latschen-Schnaps natürlich!

Flagger Schartenhütte

Lange bleiben wir nicht, wir brechen auf. Der Rückweg soll laut Touren-Planung länger werden als der Aufstieg.

Meine Wanderbegleiter und ich marschieren nun durch einen zuerst felsigen, dann mit einer kargen Wiese bedeckten Kessel in Richtung Tal. Wir erreichen nun die Latschen-Höhe und es wird etwas wärmer. Über Stock und Stein wandern wir, den Bergkessel hinter uns lassend, dem Wald entgegen.

Der Bergschuh

Plötzlich höre ich von hinten jemand toben! Was ist los – was ist passiert!? Der Uwe ist ganz rot im Gesicht, der Ärger ist nicht zu übersehen! Antwort bekommen wir keine aber er hebt seinen Fuß in die Höhe. Die halbe Schuhsohle hat sich von seinem rechten Bergschuh gelöst und hängt nun ziemlich schlapp in Richtung Erdmittelpunkt. Gelöst hat sie sich natürlich vorne, sodass der Uwe bei jedem Schritt riskieren würde drüber zu stolpern. Ein Weitergehen ist somit fast unmöglich!

Was tun? Bergrettung rufen? Nein. Denn Uwe tragen? Nein. Der Uwe muss barfuss weiter? Auch nein. Die beiden Frauen haben die rettende Idee. Sie montieren Uwes Hose auseinander und gewinnen dadurch eine elastische Schnur. Ein zwei Schlingen rund um Sohle und Schuh, das Flickwerk ist perfekt und wir hoffen, dass es hält.

Scherzend und den Uwe neckend geht es nun weiter. Der Wanderweg führt uns durch den Wald. Er zieht sich in die Länge, aber abwärts ist ja bekanntlich nicht so streng. Wir wandern rechts an der Seebalm-Hütte vorbei. Nun wird der Steig breiter und mausert sich zu einem Forstweg und dann zu einer asphaltierten Straße. Nach 7 Stunden Wanderzeit kommen wir an der Nordflanke des Durnholzer Sees an und beenden mit der obligatorischen Seerundwanderung unseren Wanderausflug in das Herz von Südtirol, dem wunderschönen Sarntal.

Fotos Durnholzer See, Jakobsspitze, Flaggerscharten Hütte

Rundwanderung Durnholzer See – Jakobsspitze

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

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7 Kommentare über “Wanderung vom Durnholzer See zur Jakobsspitze (Sarntal)”

  1. Eveline says:

    Da friert’s mich ja schon, wenn ich die Wadln anschau 😉

    Hallo Dietmar,
    wieder ein schöner Bericht, die Bilder machen Lust zum Nachwandern und deine Panoramen sind sowieso der Hammer!
    Meine faule Seite sagt, dass ich da trotzdem keine 7 Stunden hinlatsch *lach – aber man weiß ja nie, es klingt gut….

    Färben sich die Weinberge schon?
    Ich wär so gern….. *hach*

    Liebe Grüße!
    Eveline

  2. admin says:

    Hallo Eveline,

    die Wadln die du da siehst haben immer, einfach notorisch, zu kalt. Beim Aufstieg war es nämlich warm genug, nur am Gipfel und auf der Flagger Schartenhütte war es kalt.

    Ja, seit einer Woche beginnt sich das Laub in den Wäldern, Weinbergen und Obstwiesen zu färben. In ein zwei Tagen werden wir ein richtiges goldenes Herbstpanorama haben, sodass man so richtig Lust zum „Törggelen“ bekommt.

    Grüße aus dem Süden
    Dietmar

  3. Eveline says:

    *lol* dann müssen’s die von der besten Freundin von allen sein 🙂

    Achmensch, am liebsten möcht ich gleich losfahren…….. *seufz*

    Liebe Grüße, Eveline

  4. Dietmar says:

    Einfach am Wochenende ins Auto und ab nach Südtirol 😉

    Ok, der Rückweg ist etwas „unfein“, vor allem wenn man/frau beim „Törggelen“ war. Das muss ich zugeben.

    Grüße

    Dietmar

  5. Eveline says:

    Wenn’s nur so einfach wäre….. ich muss arbeiten :-((

    *schluchz* 😉

    Griassle, Eveline

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