Die Wanderer „zu Hause“ beim bayerischen Volksstamm in Bayern, in den Allgäuer Landen. Denn nicht nur Südtirol hat schöne Burgwanderungen zu bieten. Die Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau des Märchenkönigs Ludwig II. haben es uns angetan. Die magische Anziehung von Schloss Neuschwanstein – sicherlich eines der bekanntesten Fotomotive weltweit – hat auch uns erfasst. Kein Wunder ist doch die Silhouette des traumhaften Schwanenschlosses, sobald in Märchenfilmen oder Zeichentricksendungen ein Schloss auftaucht, fast allgegenwärtig.
Ich war schon einmal, vor circa 20 Jahren, auf der Burg Neuschwanstein. Die Erinnerung daran ist aber verblasst, darum bin ich sehr gespannt.

Bei Hohenschwangau biegen wir in die Alpseestraße ein. Oh, Schreck! Schloss Neuschwanstein ist eingerüstet! Das wird heute wohl, trotz herrlichem Wetter, nix mit dem idyllischen Schlossblick. Schade. Macht nix, die Burgenwanderung, oder besser gesagt den Schloss-Spaziergang, werden wir uns nicht vermiesen lassen.
Zuerst noch schnell eine Currywurst am Königsimbiss, dann geht es zum Ticketcenter.
Jeweils zwei Tickets für Schloss Hohenschwangau und Schloss Neuschwanstein inkl. Führung (ohne Führung dürfen die weltbekannten Schlösser natürlich nicht betreten werden): 46 Euro.
Die Bayerische Schlösserverwaltung hat die Vermarktung der Märchenschlösser super durchorganisiert. Wir erhalten nummerierte Tickets mit der genauen Zeitangabe, wann wir uns am Eingang von Schloss Hohenschwangau bzw. Schloss Neuschwanstein einzufinden haben.

Eine Stunde Zeit zum Vertrödeln bleibt. Wir gönnen uns zwei bayerische Brezen und ein Eis, bevor wir in aller Seelen Ruhe (passiert bei uns nicht oft) zum Bootsverleih am Alpsee hinüberspazieren. Ich stelle mir vor, wie hier der Märchenkönig Ludwig II. (Otto Friedrich Wilhelm von Bayern, bayerischer König, geboren am 25. August 1845 auf Schloss Nymphenburg in München; gestorben am 13. Juni 1886 auf ungeklärte Art und Weise) ertrunken ist. Der König aus dem deutschen Fürstenhaus Wittelsbach ist aber nicht hier im Alpsee, sondern im Würmsee, dem heutigen Starnberger See, bei Schloss Berg ums Leben gekommen, nachdem man ihn drei Tage zuvor entmündigt hatte. Die einen vermuten Selbstmord, da der König die Entmündigung nicht verkraftet haben soll, die anderen Mord, um seiner Ausgabewut in Sachen Schlossbauten sowie seiner finanziellen und politischen Misswirtschaft Einhalt zu gebieten. Hätte man damals schon gewusst, welch touristisches Highlight Schloss Neuschwanstein für ganz Europa werden würde, hätte man vielleicht die Aussagen von König Ludwig II. „Diese übertriebene Sparsamkeit muss aufhören!“ und „Mich interessiert nicht wie es gemacht wird, mich interessiert die Wirkung!“ etwas anders gesehen.
Schloss Hohenschwangau

So langsam wird es Zeit, zum Schloss Hohenschwangau hinaufzuspazieren. Die Wahl fällt auf die lange Route. Trotzdem sind wir zu früh im Schlosshof. Der Garten des gelben Schlosses mit den blauweißen (bayerischen) Vorhängen ist klein, aber bezaubernd. Ein Wasser spuckender Schwan erinnert uns ans Wappen des Ortes. Der Sohn des Gralskönigs Parzival, der Gralsritter Loherangrin ist als Helfer und Beschützer auf einem Schwan zur Herzogin von Brabant gesandt worden. Als Bedingung für dessen Hilfe durfte sie ihn niemals nach seinem Namen fragen. Die Herzogin verletzte das Verbot und so musste Lohengrin sie für immer verlassen.
Die kurze Führung durch die zwischen 1832 – 1836 von Kronprinz Maximilian von Bayern im neugotischen Stil wiedererbaute Burg Schwanstein (ursprünglicher Name von Schloss Hohenschwangau) ist sehr interessant. Die Dame erklärt gut verständlich und trifft nach meinem Geschmack genau die goldene Mitte zwischen Information und geschichtlichem Hintergrund des Schlosses und seiner Bewohner.
Fotografieren ist leider (falsch, zum Glück!) nicht erlaubt. Es bleiben die Erinnerungseindrücke herrlich ausgemalter Räume, wobei jeder einem Thema gewidmet ist. Wir sehen den großen Festsaal, auch Heldensaal genannt, in dem ein Wandgemälde die Sage um Dietrich von Bern, auch Wilkina Sage genannt, darstellt. Weiterhin besichtigen wir das Orientzimmer, das Schlafzimmer der Königin, das Hohenstaufenzimmer, das Ankleide- und Musikzimmer, das Tassozimmer, das Schlafzimmer des Königs, und das Berchtazimmer, das Schreibzimmer.
Schloss Neuschwanstein

Wir sehen den großen Festsaal, auch Heldensaal genannt, in dem ein Wandgemälde die Sage um Dietrich von Bern, auch Wilkina Sage genannt, darstellt. Weiterhin besichtigen wir das Orientzimmer, das Schlafzimmer der Königin, das Hohenstaufenzimmer, das Ankleide- und Musikzimmer, das Tassozimmer, das Schlafzimmer des Königs, und das Berchtazimmer, das Schreibzimmer.
Im Burghof geht es zu wie in einem Ameisenhaufen. Es ist ein internationales Publikum hier, mit Schwerpunkt auf Reisende aus Asien. Der große Besucherandrang ist nicht dem Dörfchen Hohenschwangau oder dem Schloss Hohenschwangau geschuldet, sondern allein dem (Disney-)Märchenschloss Neuschwanstein. Im Schlosshof heißt es, auf den Beginn der Führung zu warten. In der Zwischenzeit können wir hinüberblicken auf die Marienbrücke, die hoch über dem Pöllatbach die Pöllatschlucht überspannt.

Eine ausländische, sehr junge Frau übernimmt die Führung. Der Akzent ist nicht zu überhören. Die Gruppe, mit der wir die Führung genießen, ist ungleich größer als jene auf Schloss Hohenschwangau. Wir müssen uns anstrengen, den Erklärungen zu folgen. Der Informationsgehalt der Führung ist sehr dürftig. Das Leben des Königs, die Umstände seines Todes, werden völlig ausgespart. Das will nicht heißen, dass der Besuch des Schlosses uninteressant wäre, nein, nur bei der Zusatzinformation hapert es.
Entlang des roten Ganges, vorbei an den Räumlichkeiten der Bediensteten, erreichen wir den Unteren Vorplatz, dann den halbfertigen Thronsaal und gehen weiter durch Vorzimmer und Speisezimmer ins prunkvolle Schlafzimmer des bayerischen Königs. Anschließend werden wir durch die Hauskapelle, das Ankleidezimmer und das Wohnzimmer in eine Grotte (ja, da gibt es tatsächlich inmitten des Schlosses eine echte Grotte!) geleitet, bevor wir durch das Arbeitszimmer, ein weiteres Vorzimmer und einen Durchgangsraum zum Sängersaal gelangen.
Extrem beeindruckend ist das Schlafzimmer König Ludwigs. Auch ein Nichtexperte kann sich ausmalen, wie viele Arbeitsstunden nur z.B. im pompösen Baldachin des Himmelbettes stecken. Der Sängersaal im obersten Stockwerk, der Sage um Parzival und den Heiligen Gral gewidmet, ist gewaltig; man bedenke: Es geht hier um ein Feriendomizil.
Weitere Informationen zum Schloss Neuschwanstein: www.schloss-neuschwanstein.de
Nach der Neuschwanstein-Führung schauen wir uns noch die Multivisionsshow an, die zu jeder vollen Stunde Bilder und Eindrücke aus dem Leben des Märchenkönigs präsentiert. Das gleicht den bei der Führung vermissten Informationsgehalt etwas aus.
Marienbrücke und Pöllatschlucht
Über die Pöllatschlucht geht es nun nicht spazierend, sondern richtig wandernd hinunter zum Pöllatweg. Dieser Teil des bis hierhin eher gemütlichen Spaziergangs durch Hohenschwangau überrascht mit einem am Felsen befestigten Laufsteg. Dieser macht die ansonsten nicht passierbare Schlucht durchwanderbar. Am Beginn der Schlucht gibt der Weg den Blick hinauf auf die Marienbrücke frei, in der Mitte begleitet uns der tosende Pöllat und am Ende treffen wir auf eine hölzerne Wasserführung. Damit wird aus dem Schlossspaziergang eine kurze Wanderung.

Flach geht es dann noch über den Schwangauer Rundweg zurück zum Parkplatz, wo das Ende des heutigen bayerischen Wandertages oder Spazierganges oder Besichtigungstages – ganz wie man den Tag deklarieren will – wartet.
Eine herrliche, romantische Gegend, dieses Allgäu. Sicherlich auch ein tolles Wanderparadies. Leider müssen wir jetzt nach Hause. Über Tirol, vorbei an der Zugspitze, geht es nach Südtirol, dem Land, das zwar nicht mit bayerischen Märchenschlössern, dafür aber mit zahlreichen echten Ritterburgen und Grafenschlössern aufwarten kann.
GPS Track der Schlosswanderung
Akt. Position: -km, -m
↓ download GPX
Eckdaten der Tour
Wandern in Bayern bei den Märchenschlössern Hohenschwangau und Neuschwanstein
- Dauer: 2:10 h
- Distanz: 6,6 km
- Bergauf: 219 m
- Bergab: 195 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
In welcher Region befindet sich die Tour?
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Wie lang ist die Strecke?
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?
Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:
- TicketverkaufHöhe: 778 m ü. d. M.GPS: 47.555271, 10.739182
- BootsverleihHöhe: 802 m ü. d. M.GPS: 47.551870, 10.734428
- Ausblick AlpseeHöhe: 821 m ü. d. M.GPS: 47.553950, 10.732717
- Schloss HochwangauHöhe: 840 m ü. d. M.GPS: 47.555568, 10.736337
- Schloss NeuschwansteinHöhe: 952 m ü. d. M.GPS: 47.557646, 10.750117
Fotos Schloss Neuschwanstein und Schloss Hohenschwangau
Zusätzlicher Wandertipp
Wer etwas mehr Zeit hat, sollte nicht nur die Königsschlösser besichtigen und durch die Plötschatschlucht wandern, sondern auch eine Wanderung um die beiden Seen Alpsee und Schwansee unternehmen.






































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