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Garda by Bike zu Fuß

Garda by Bike, denn beeindruckenden Radweg zu Fuß erkunden. Geht das? Darf man das? Es geht um die Wir sprechen hier von der besonders beeindruckenden 2 km langen Teilstrecke zwischen Capo Reamol von Limone sul Garda Richtung Norden.

Der Fuß- und Radweg Garda by Bike führt teilweise über dem Gardasee entlang

Ja das geht und ja das darf man. Wir sind gerade darauf unterwegs, und zwar auf Schusters Rappen. Ein blaues rundes Verkehrsschild auf dem nicht nur ein Fahrrad, sondern auch ein Fußgänger -wohlgemerkt untereinander – abgebildet sind hat uns bestätigt, dass der als Radweg angepriesene Garda by Bike Weg ein gemeinsamer Rad- und Fußgängerweg ist. Da Fußgänger und Fahrrad untereinander und nicht nebeneinander auf dem Schild abgebildet sind, dürfen darauf Radler und Fußgänger durcheinander – also gemeinsam – unterwegs sein.

Mir tun die Radfahrer heute leid. Es sind so viele Spaziergänger unterwegs, dass ein Vorankommen mit dem Bike fast mühselig scheint. Zum Glück halten sich sowohl Radfahrer als auch Fußgänger an die Regel: rechts in Fahrrichtung sowohl fahren als auch gehen.

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Ok, beim Fotografieren habe ich versucht so wenig wie möglich Menschen zu erwischen. Das Foto und alle Fotos hier täuschen etwas, es sind viele Leute unterwegs.

Das Garda by Bike-Teilstück, auf dem wir uns befinden ist spektakulär. Wir, einzige Wanderer – die anderen Fußgänger sind eher als Spaziergänger und Selfie Jäger unterwegs – marschieren flotten Schrittes auf weißen, in Holzoptik gehaltenen Planken dahin. Es geht teilweise auf Brücken, die mit einem engmaschigen Geländer gesichert sind, entlang an schroffen Felswänden oder sogar über dem Wasser dahin. Wie eine weiße Python schlängelt sich der eiserne Weg entlang der Klippen Richtung Norden, wo wir sogar den erst kürzlich bestiegenen Monte Stivo sehen können.

Der von Menschenhand geschaffene Rad- und Fußgängerweg ist beeindruckend, doch noch beeindruckender ist das Werk von Mutter Natur. Der Ausblick auf den blauen Gardasee mit seinen schroffen Felsenklippen, die mediterrane Vegetation, das Spiel des hier entstehenden Gardaseewindes „Ora“, mit dem Wasser ist noch viel beeindruckender. Zumindest für uns Wanderbegeisterte. Ein Architekt mag das anders sehen, aber für uns Wanderer ist das das Highlight dieses Panoramaweges. Genau darum sind wir hergekommen, genau darum lassen wir uns als erprobte Höhenmeter-Wanderer, auf die Stufe der 0 Höhenmeter Spaziergänger herab.

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Blick auf den Gardasee mit einem der verfallenen früheren Gewächshäusern „Limonaia“ genannt.

Etwas ungewohnt ist das für uns schon. Die 2 km hin und zurück sind im Vergleich zu „normalen“ Sonntagswanderungen zu kurz. Um die Gardaseewanderung zu verlängern, haben wir südlich von Limone geparkt.

Auf einer Seitenstraße sind wir dann entlang von Olivenhainen und Ferienvillen bis zum Bach Torrente San Giovanni gewandert. Dort konnten wir auf einem schattigen Fußgängerweg bis zum Strand „Spiaggia Fonte Torrente San Giovanni“ hinunterschlendern und somit das Wasser des Gardasees im wahrsten Sinne des Wortes greifen.

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Das Wasser des Gardasees fühlen

Limone am Gardasee

Ein wunderbarer Seezugang, gerne hätte Anna sofort ihre Badehose gezückt und wäre ins Wasser gesprungen. Wir konnten sie nur zum weiter Wandern bewegen, weil wir ihr in Aussicht gestellt haben, später mit der Fähre fahren zu dürfen.

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Der Badestrand „Spiaggia Fonte Torrente San Giovanni“

So sind wir vom Strand direkt ins etwas überfüllte Zentrum von Limone spaziert. Italienisches, aber auch deutsches Gequatsche, Kaffee trinkende Menschen, flanierende Menschen und – den engen Gassen von Limone geschuldet – eine Menschentraube die sich durch die Via Porto schiebt. Ich liebe solches Menschentreiben. Heuer ist das anders. Zuerst haben wir noch versucht mit Abstand ohne Masken durch Limone zu kommen, doch in der Via Porto haben wir unsere Masken aufgezogen sind zügig aus dem Tumult hinaus. Es war uns dort einfach etwas zu viel des Guten.

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durch die Gassen von Limone

Auf dem Rad- und Fußgängerweg Garda by Bike von Limone Richtung Riva del Garda

Jetzt hier auf dem Rad- und Fußgängerweg Garda by Bike ist das anders. Auch hier sind zahlreiche Radfahrer und Spaziergänger unterwegs. Doch der eiserne Pfad ist breit und lang, die Menschen bleiben auf Abstand und gegen die Gardasee-Brise kommt kein Aerosol-Tröpfchen an. So wandern wir – wenn auch ziemlich schwitzend – gemütlich an die Grenze der beiden italienischen Regionen Lombardei und Trentino-Südtirol. Weiter geht der Garda by Bike Weg zurzeit leider nicht. Um Riva del Garda zu erreichen, müsste man nun auf die Straße Gardesana Occidentale mit ihren zahlreichen Tunnelen. Für Fußgänger nicht sehr prickelnd.

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Cool, der eiserne Weg über den Gardasee

Am Monument der Gefallen des Ersten Weltkriegs ist somit für uns das Ende erreicht. Eine gute Gelegenheit Halt zu machen, etwas zwischen die Zähne zu schieben und dabei gleichzeitig, viel weniger schwitzend als zuvor, der Gardaseewind bläst hier bedeutend stärker, den Surfern unter uns zuzuschauen. Herrlich!

Der nördliche Gardasee rund um Riva del Garda, und Torbole ist ein wahres Surferparadies. Der zuverlässige Südwind „Ora“ und seine Kollegen der „Vent“ auch „Pelèr“ genannt, der „Vento da Balim“ auch „Balinot“ genannt, der „Ponal“ und die „Vinessa“ machen den Gardasee zu einem der besten Surf-Hotspots Europas. Wir schauen uns das sportliche Schauspiel entzückt an.

Gardasee by Bike von Norden nach Süden

Der Rückweg steht an. Die Sonne steht uns jetzt nicht mehr im Rücken, sondern frontal über uns. Trotzdem überhitzen wir weniger als zuvor. Die Gardaseewinde sind deutlich kräftiger geworden und eine leichte Brise schafft es sogar bis fast ins Windschatten stehende Limone hinein.

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Zu Fuß auf dem Radweg „Garda by Bike“ mit der Sonne auf der Stirn und einer frischen Brise im Gesicht.

Wieder geht es zuerst mehrere Meter über dem Wasser des Gardasees, dann vorbei an den verfallen, aber mit viel Grün überzogenen Limonaias (historische Zitronengewächshäuser) vorbei bis in die „Via Nova“ und dann „Via Porto“.

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einfach nur schön, der herrliche Gardasee

Mit der Fähre von Limone nach Malcesine

Anna möchte unbedingt das erste Mal in ihrem Leben mit dem Schiff fahren. Heute ist ihr Namenstag-Ausflug, da müssen wir zustimmen. Das heißt, die beste Mami von allen muss zustimmen, denn der Tati steht sowieso (fast) immer auf ihrer Seite.

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Genau da wollen wir mit der Fähre starten.

Obwohl es ausschaut, als ob viele Menschen auf die Fähre möchten und trotz obligatorischem Fieber messen, gestaltet sich das Boarding schnell und rücksichtsvoll. Auf der Fähre selbst merken wir dann schnell, dass der Eindruck hat getäuscht. Es sind im Verhältnis zur Größe der Fähre nur wenige Menschen an Bord.

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Blick Richtung Limone

Die Überfahrt ein Genuss! Nach und nach entschwindet Limone im schäumenden Heckwasser der Fähre. Ich würde am liebsten die Schiffsglocke neben mir bimmeln lassen, getraute mich jedoch nicht. Richtung Süden fallen rechts die Gardaseeberge ins Wasser. Ganz im Süden sehen wir nur niedrige Erhebungen, wahrscheinlich der Apennin. So wie Limone am Westufer kleiner und kleiner wird, so wird Malcesine am Ostufer stetig größer. Segelboote umschiffen die aus Goethes Reiseberichten bekannte Scaligerburg.

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Blick zur Scaligerburg in Malcesine

Dahinter der Bergzug Monte Baldo-Cima Valdritta-Punta Telegrafo. Ich erinnere mich an die Gardasee-Bergtour mit dem Andreas. Damals sind wir von Malcesine mit der Umlaufbahn zum Monte Baldo hinauf, haben über den Kamm die besagten Berggipfel erwandert und sind dann nach Sommavilla abgestiegen und entlang des Gardasee Westufers nach Malcesine zurück. Leider hat uns damals Nebel die Aussicht etwas vermiest. Nicht so heute. Ein Traumwetter.

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Auch Malcesine kann mit engen Gassen aufwarten.

Die Überfahrt liegt hinter uns. Wir schlendern durch Malcesine. Das Städtchen ist ähnlich wie Lazise aufgebaut. Der Hafen, die Gassen ähneln sich. Vom Garten des Palazzo die Capitani schauen wir hinaus auf das Gardameer. Ein Zweimaster, die Siora Veronica, nähert sich. Leider hat er keine Segel gesetzt. Egal, trotzdem schön so ein historisches Segelschiff in Natura zu sehen.

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Das Segelschiff Siora Veronica

Wir erkunden noch ein Weilchen die Gassen und schiffen dann von Malcesine wieder zurück nach Limone. Dieses Mal mit einer kleineren Fähre, nur für Personen. Die vorige hätte auch Fahrzeuge aufnehmen können.

Zurück in Limone, marschieren wir zuerst durch seine Gassen hinauf zur Brücke über den Torrente San Giovanni und dann entlang von Olivenhainen, Hotels und Villen bis zum Auto.

GPS-Track Limono plus 2 km Teilstrecke Garda by Bike

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos Limone, Malcesine und der Gardasee

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