»Mein« Wanderbuch

Ein Südtirol Wanderführer mit 20 Wohlfühlwegen zum Thema »Wandern für die Seele«

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Gaffer

Grau und steif gaffen sie jeden Tag durch mein Bürofenster. Egal ob Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter, unerbittlich starren und glotzen sie mit erloschenen Augen, verziehen keine Miene, gaffen einfach nur mit starrsinnigen Gesichtern. Langweilige Gesellen, die nichts geben. Keine Inspiration, keine Ablenkung, keine Überraschung. Wäre da nicht das Häuschen obendrauf, Lenzenhof nennt man es, wären da nicht die beiden lustig Fahnen darunter, ich hätte das Fenster schon lange zugeklebt.

Grauner Wände

Was will man machen mit solchen Gaffern. Mir fällt nicht viel ein. Seit Jahren gaffe ich einfach zurück und so gaffen wir uns jeden Tag von morgens bis abends von unten bis oben an. Ich hinauf, sie, die Grauner Wände herunter. So vergehen Stunden, Tage, Wochen, Jahre, ja sogar Jahrzehnte sind mittlerweile ins Land gezogen. Es ist so, wie es ist, wir Menschenkinder werden älter und schwächer, die Sehstärke nimmt ab, die Zeichen der Zeit hinterlassen ihre Spuren. In einem Anfall von Augenmüdigkeit und gleichzeitigem kindlichen Trotz, dem alltäglichen Gaff-Wettbewerb nicht schon wieder – wie jeden Tag – unterlegen sein zu wollen, greife ich den Apparat mit dem langen Teleobjektiv und gaffe mit geballter Technik zurück.

Hoppala – was ist das? Ein Baumhaus, ein Jägerstand, ein Luftschloss? Nein, nein, nein – das kann nicht sein! Das gaffe ich Jahrzehnte hinauf, finde nicht einmal einen Quell der Inspiration, der Ablenkung, der Überraschung und heute – wie aus dem Nichts – ein Luftschloss!

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Grauner Wände, Jagerstand

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Margreid Leitnweg-Entiklar-Penon Lahnweg

Spätherbst, da zieht es den geneigten Wanderer gerne an die bunte Weinstraße. So auch uns. Und weil die beste Ehefrau von allen viel Sonne tanken möchte, muss es natürlich ganz in den Süden der Südtiroler Weinstraße gehen. Margreid ist unser Startplatz. Das jetzt im Spätherbst etwas schattige Dörfchen, macht mit dem Fenner Bach, der sich aus zwei finsteren Felswänden hervordrängt, einen archaischen Eindruck. Ich finde die ursprünglichen Häuser entlang der Josef-Alberti-Straße und die Pfarrgasse (unser Startpunkt) malerisch und würde gerne – aber da war doch was – ach ja Sonne tanken! Also schnell raus aus dem Schatten, die Josef-Alberti-Straße hinunter und dann rauf in die Franz-von-Frenner Straße, welche direkt in den Leitenweg übergeht.

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Herbstliches Kurtatsch vom Leitnweg aus gesehen

Leitenweg von Magreid nach Entiklar

Die steile Feldstraße führt, wie der Name bezeugt, hinauf in die steilen Weinberge (=Leitn) Margreids. Die beste Ehefrau von allen schwebt im doppelten Glück. Sonne und Erinnerungen an Kindheitstagen. In den Margreider Leitn und zwar in der obersten, war sie als Kind schon oft. Die gehörte ihrem Vater und so ist sie nicht nur einmal hier gewesen, um bei der „Pergelarbeit“ zu helfen.

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