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Spaziergang auf dem Planetenweg in Gummer

In Gummer, auf dem Karneider Berg, gibt es nicht nur eine Sternwarte, sondern auch einen Planetenweg. Der lehrreiche Themenweg ist so angelegt, dass seine Planeten Stationen den Abstand aufweisen, wie die echten Planeten draußen im Weltall. Natürlich im Verhältnis, in stark, was sage ich, in extrem stark verkleinertem Maßstab: 1:1 Milliarde!

Blick auf das Eggental vom Sonnenobservatorium und der Sternwarte in Obergummer

Da wir heute nur auf der Durchreise sind – wir wollen nach Deutschnofen, ein Geburtstagsgeschenk abliefern – halten wir vor dem Pluto, also fast am Ende des Planetenweges. Hier kreuzt sich der Themenweg mit der Landesstraße Nr. 132. Es gibt hier sogar einen Parkplatz. Leider steht der komplett in der Sonne. Das wäre der Todesstoß fürs Geburtstagsgeschenk. So bleibt uns nichts anderes übrig als ein schattiges Plätzchen am Wegesrand zu suchen. Finden wir auch. Ganz kostenlos ist das aber nicht. Wir handeln uns eine sehr bissige Bemerkung eines Kinderwagen schiebenden Spaziergängers ein. Naja, solche irdische Kleinkariertheit ist uns heute egal. Was juckt den Planeten- Reisenden der Homo sapiens.

Da fällt mir ein kosmischer Witz ein, ob man darüber lachen kann oder sollte, lasse ich mal dahingestellt.

Treffen sich zwei Planeten im Weltall. Sagt der eine zum anderen: Siehst schlecht aus. Sagt der andere: Ja, ich habe Homo sapiens. Sagt der Erste: Hatte ich auch mal. Das geht vorbei.

Wie auch immer, Pluto wir kommen. Zügig auf Asphalt schreiten wir vorbei an einem Weiher, an der Grenze zwischen Wald und Wiesen gen Westen. Rechts ein Schild Bienenwald, dann der Hinteregger Hof, doch nirgends ein Pluto. Hmm – vielleicht weil dem Pluto am 24. August 2006 der Planetenstatus aberkannt wurde? Vielleicht haben wir ihn übersehen, da er nun nicht mehr der neunte Planet, sondern einer von vielen Zwergplaneten ist? Oder ist er tatsächlich so extrem weit vom Neptun entfernt, dass wir ihn noch nicht erreicht haben? Man sollte nicht ohne Karte auf Reisen gehen, schon gar nicht in den unendlichen Weiten des Universums!

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Auf dem Planetenweg Richtung Pluto

Zum Glück ist der Planetenweg gut beschildert, falsch abbiegen geht fast nicht, wenn man entweder lesen kann oder versteht, dass man dem Wegweiser mit dem gelben Stern zu folgen hat. Das mag ein wenig verwirrend klingen, doch es ist tatsächlich so. Beschriftet sind die Wegweiser mit Planetenweg als Symbol haben sich die Weghalter für einen Stern entschieden.

Vor dem Tschigg-Hof steigt der Weg etwas an. Dahinter ein leichter umzäunter Wiesenhügel, der mit dem Prädikat höchster Punkt von Steinegg und einem wunderbaren Panoramablick zu den rundum gelegenen Dolomiten, dem Schlern, dem Rosengarten, dem Latemar und den Fleimstaler Alpen, dem Zanggen, dem Schwarz- und dem Weißhorn aufwartet.

Anna hat natürlich nur Augen für den Pluto. Der präsentiert sich als winziger Punkt – dem Maßstab 1:1 Milliarde geschuldet – auf einer mannsgroßen Metalltafel. Der Punkt ist winzig, so klein, dass er fast nicht auffällt. So halten wir uns an den beschriebenen Eigenschaften: Sonnenabstand: 5,906 Mrd. km

  • Länge Umlaufbahn: 32,83 Mrd. km
  • Umlaufdauer: 247,9 Jahre
  • Rotationsdauer: 6,26 Tage
  • Durchmesser: 2.300 km
  • Volumen: 6,39 Mrd. km³
  • Temperatur Oberfläche: -233°C bis – 223°C
  • Anzahl Monde: 3
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Pluto

Nach so viel Daten über den neunten Planeten, der eigentlich keiner mehr ist, wollen wir nun zum Startpunkt des Planetenweges, zur Sternwarte bzw. dem Sonnenobservatorium, dass das Zentrum des Planetenweges, sozusagen die Sonne darstellen soll.

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Der eigentliche Startpunkt des Planetenweges, das Sonnenobservatorium und die Sternwarte

Vorbei an einem Tschigg-Weiher und am Biotop Tschiggmoos wandern wir andauernd flach durch Wald und Wiesen bis zum Gasthaus Unteregger. Dahinter die weiße Kuppel des Sonnenobservatorium „Peter Anich“ und zugleich der Sternwarte „Max Valier“. Eigentlich das Highlight des Rundweges. Doch eine Eselfamilie stiehlt dem Gebäude die Show. Was kümmert Anna das Weltall, wenn sie Eselchen streicheln kann. Die sind viel schnuckeliger und vor allem greifbarer. Es dauert bis sie bereit ist die Tiere zu verlassen.

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Ein Eselchen beim Gasthof Unteregger

Hier rund um der großen weißen Kuppel der Sternwarte (Weitblick zum Latemar und hinunter ins Eggental), die die Sonne symbolisiert, wird schnell klar, dass sich die der Sonne nahe gelegenen Planeten im Verhältnis alle auf einen Haufen befinden.  Merkur, Venus, Erde und Mars sind auf nur circa 150 m verteilt.

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Merkur
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Venus
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Erde
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Mars

Erst da wir vom roten Planeten zum größten Planeten, dem Jupiter, weiter wollen, heißt es wieder wandern. Der Jupiter beeindruckt durch seine Größe. Eigentlich merken wir erst jetzt, dass der silbrige metallenere Punkt, den wir auf den vorigen Tafeln über den Eigenschaften gesehen haben, eigentlich die Planetengröße darstellen soll. Über den Daten in die Tafel eingesenkt, Stecknadel bis Fingerkuppen groß sind uns diese Kugeln bis jetzt nicht so richtig aufgefallen. Hier beim Jupiter sieht die Sache anders aus. Keine unscheinbaren Knöpfe, sondern eine Kinderkopf große Kugel. Der Größenunterschied zu den Vorgängerplaneten ist offensichtlich!

Durchmesser:

  • Merkur: 4.879 km
  • Venus: 12.103 km
  • Erde: 12.756 km
  • Mars: 6.787 km
  • Jupiter: 142.984 km
  • Saturn: 120.660 km
  • Uranus: 51.118 km
  • Neptun: 62.526 km
  • Pluto: 2.300 km
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Jupiter

Bis zum Saturn, der knapp nach dem Hof Malgaier anzutreffen ist, müssen wir nun schon 10 min wandern. Scheinbar werden die Umlaufbahnen der Planeten mit dem Abstand zur Sonne stetig größer. Auch der Saturn kann sich bzgl. Größe sehen lassen.

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Saturn

Nun marschieren wir abwärts, vorbei am Gasthof Vajolet, geht es bis zum hübschen Biotop Schustermoos. Der Planetenweg wagt sich nur auf einem Steg durch das sumpfige Moor. In unseren Augen das schönste Stück der Wanderung durchs All. Weiter geht es auf Asphalt bis zum Wirtshaus Lärchenwald, wo wir den Uranus antreffen.

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Uranus

Mittlerweile hat auch Anna verstanden, der Abstand zum jeweils nächsten Planeten wird immer größer. Das ist zwar lehrreich, doch ihren knurrenden Magen juckt das wenig. Er meckert. Zum Glück wird die Wanderrunde nun etwas aussichtsreicher. Bis hier her sind wir meist durch flache Wiesen und ebenso flache Föhrenwälder marschiert. Somit waren Panoramablicke Mangelware. Nur beim Pluto, dem höchsten Punkt Steineggs und auch beim Sonnenobservatorium/Sternwarte war ein Blick in die Weite möglich.

Jetzt wandern wir auf Asphalt etwas aufwärts, überheben uns somit über die Waldkuppen und können so von den Spitzen des Latemars zu den beiden Hörnern, Weißhorn und Schwarzhorn, hinüber nach Deutschnofen, hinunter auf das Mendelgebirge, weiter nach rechts zu den Sarntaler Alpen und noch Klobenstein am Ritten blicken.

Der Ausblick währt recht kurz, beim Haus Waldpeter biegen wir links in den Föhrenwald hinein. Der Neptun versteckt sich darin. Mehr als die Hälfte kleiner als der Jupiter doch im Vergleich zur Erde ein blauer Riese. Seine Farbe verdankt der äußerste Planet unseres Sonnensystems dem Methan, das rote Farbanteile absorbiert.

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Neptun

Da der Planetenweg entstanden ist, als auch noch Pluto zu den Planeten gezählt wurde, zeigen nun die Wegweiser den Ex-Planten Pluto an.

Der knurrende Magen von Anna hat Glück. Er muss nicht warten, bis die längste Strecke zwischen zwei Planeten absolviert ist, denn schon nach ein Viertel dieser Etappe steht unser Auto.

Karte Planetenweg Gummer

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos Planetenweg und Sternwarte in Gummer

 

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