Am 21. Dezember hat es mit der Schneeschuhwanderung vom Mendelpass zum Roen nicht geklappt. Heute wollen wir das nachholen, den ab heute soll die Standseilbahn auf die Mendel, die Mendelbahn wieder fahrplanmäßig verkehren.

Eine riesige Menschenmenge drängt sich vor den Fahrtkartenschalter der Mendelbahn. Ob alle diese Leute Platz haben werden? Wir hoffen das Beste und warten auf die Standseilbahn. Beim Einsteigen wird es „mordsmäßig“ eng, aber schließlich findet auch der letzte Fahrgast seinen Platz. 75 + 1 Personen kann die Bahn maximal von Kaltern auf den Mendelpass befördern. Es sieht so aus, als ob diesmal wirklich das gesamte Transportvolumen ausgeschöpft wird.
Die Fahrt mit der im Inneren treppenförmigen Mendelbahn ist recht interessant. Anfangs stehen wir auf den Treppen schräg dem Berg zugeneigt, das letzte Drittel der Fahrt neigen wir uns eher der Talseite zu, da die Steigung hier ziemlich größer ist als am Anfang.
Nach 12 min Fahrt kommen wir bei der Bergstation der Mendelbahn auf dem Mendelpass auf 1360 m an.
Schneeschuhe, schneeschuhwandern = ciaspole, ciaspolata
Schneeschuhe angeschnallt und auf geht es in Richtung Roen. Hier in Trient (der Mendelpass gehört zur Südtiroler Nachbarprovinz Trento) gibt es recht viele gut ausgeschilderte Schneeschuhwanderwege. Der Italiener hat sogar einen eigenen Namen für eine Schneeschuhwanderung, er nennt sie „ciaspolata„. Schneeschuhe nennt man ciaspole und Schneeschuhwandern eben ciaspolata.
Vom Mendelpass stapfen wir mit unseren Schneegehhilfen zur Enzianhütte hinein. Die Enzianhütte wird von unserem Traminer Nachbarn dem Paul geführt, ist aber jetzt im Winter geschlossen. Die weiße Fährte führt uns jetzt weiter bis zur Halbweghütte, die zugleich die Bergstation des einzigen Skiliftes der Mendel ist.
Bis hier hin war der Schneeweg relativ breit, nun wandern wir auf einem schmaleren Wandersteig weiter. Die Höhenmeter merkt man nicht all zu sehr, es ist angenehm, nicht beschwerlich. Wir wandern gemeinsam mit Tourenski-Gehern und ab und zu mit Langläufern durch den schütteren, sonnendurchfluteten Fichtenwald.
Nach circa 2 Stunden erreichen wir die Alm Roen (Malga Romeno). Nun beginnt der beschwerliche Teil der Wanderung. Wir müssen hinauf zum höchsten Punkt des Mendelgebirges, hinauf zum Roen.
Wir kämpfen uns Schritt um Schritt dem Gipfel entgegen. Der Wald wird immer stärker von kleinwüchsigen Kiefern zurück gedrängt bis nur mehr die Spitzen von Latschen sichtbar sind. Der Roen präsentiert sich von der hinteren Seite, ganz im Gegensatz zur Vorderseite, recht weitläufig. Im Sommer hat man hier eine Bergwiese mit Latschengewächsen vor den Augen. Nun beginnt, wie so oft auf einem Gipfel, ein eisiger Wind zu blasen. Es ist kalt, aber wolkenlos und kristallklar.
Noch wenige Schritte und wir haben den Gipfel erreicht. Huhuhhh, endlich nach circa fast 3 Stunden angekommen. Ich traue fast meinen Augen nicht. Mehr Menschen als im Sommer tummeln sich hier auf dem Gipfel.
Auf dem winetrlichen Gipfel des Roen
Ich packe meine Ausrüstung aus und beginne mit dem Fotografieren, während die beste Freundin von allen sich warm zu halten versucht.

Eisig ist es hier. Die meisten Skitourengeher und Schneeschuhwanderer bleiben nicht lange. Ein kurzer Blick auf das herrliche Berggipfelpanorama in Richtung Osten nach Südtirol und in Richtung Westen nach Trient muss genügen.
Nach 20 Minuten Fotografieren sind meine Hände zwei Eiszapfen. Wir versuchen sie mit heißem Tee aufzuwärmen, aber leider wird der Tee hier trotz Thermoskanne extrem schnell kalt.
Auch uns hält es nicht lange, schnellen Schrittes stapfen wir den Berg hinunter. Die beste Freundin von allen beginnt fast zu laufen, damit die Zehen sich aufwärmen. Leider scheint es nicht zu klappen.
Vorbei an der Malga Romeno (Alm Roen), weiter bis zur Halbweg-Hütte und hinaus auf den Mendelpass bis zur Bergstation der Mendelbahn, den Rückweg schaffen wir in 2 Stunden.
Nun noch schnell hinunter mit der Mendelbahn und dann ein heißes Bad. Oh Schreck! Wie viele Leute stehen da vor dem Einlass der Bahn? Hundertfünfzig, zweihundert?
Jetzt heißt es Daumen drücken und sich in Geduld üben. Die Bahn kommt, und die Menschenmassen fangen an zu wanken. Es ist echt stressig, alle sind leicht nervös. Eine Frau schreit wie wild: „Meine Tochter, meine Tochter!“ Sie bekommt totale Panik, hat Angst, dass ihre Tochter erdrückt wird. Bevor wir die Eingangsschleuse passieren, schließen sich die Schranken. Die Standseilbahn ist voll. Jetzt heißt es wieder, in der eisigen Kälte mit durchgeschwitzten Klamotten zu warten.
Endlich, das nächste Bahnl kommt. Ich hoffe, wir schaffen es dieses Mal noch rein. Es klappt. Wir sind drin und somit neigt sich unsere Schneeschuhwandertour dem Ende entgegen.
Die Schneeschuhwanderung von der Mendel zum Roen ist in drei Stunden Hinweg und 2 Stunden Rückweg schaffbar. Belohnt wird man mit einem wunderbaren Ausblick auf das Südtiroler Unterland und Überetsch als auch auf das Trientner Nonstal.
Schneeschuhwanderung vom Mendelpass hinauf zum Roen
Akt. Position: -km, -m
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Eckdaten der Tour
Schneeschuhwanderung vom Mendelpass hinauf zum Roen
- Dauer: 4:30 h
- Distanz: 8,7 km
- Bergauf: 893 m
- Bergab: 28 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
In welcher Region befindet sich die Tour?
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Wie lang ist die Strecke?
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
4 Kommentare über “Schneeschuhwanderung vom Mendelpass hinauf zum Roen”