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Schneeschuhwandern auf der Marmolata (Marmolada)

Die Marmolata (die Italiener sagen und schreiben Marmolada) wird nicht umsonst als die Königin der Dolomiten bezeichnet. Mit 3.343 Metern ist sie der höchste Berg der Dolomiten und beherbergt zugleich den einzigen größeren Gletscher.  Für uns beide soll die Marmolata heute, nach dem Hasenöhrl, der zweite Gletscher werden. Wegen der lawinengefährdeten Jahreszeit werden wir uns aber sicherlich nicht bis zum Gipfel hinaufwagen. Eine sichere Schneeschuhwanderung entlang der Skipiste muss heute genügen.

Der Korblift ist nichts für uns, wir starten am Lago di Fedaia mit den Schneeschuhen
Der Korblift ist nichts für uns, wir starten am Lago di Fedaia mit den Schneeschuhen

Wir fahren über Auer und Montan ins Fleimstal (Val di Fiemme), passieren Cavalese und Predazzo und gelangen schließlich ins Fassatal (Val di Fassa) bis nach Canazei. Dort biegen wir rechts ab und folgen dem Straßenverlauf in Richtung Fedaia-Pass (Passo di Fedaia). Dieser befindet sich an der Nordflanke der Marmolata. Er verbindet die Region Trentino-Südtirol, Provinz Trient, mit der Region Venetien, Provinz Belluno. Auf 2.057 m Höhe befindet sich ein Stausee, der auf beiden Seiten eine Staumauer aufweist.

Die Passstraße ist heute aufgrund von Lawinengefahr geschlossen. Wir müssen deshalb am Beginn des Stausees parken. Das ist aber kein Problem, denn die Marmolata liegt direkt vor uns und die Schneeschuhwanderung kann beginnen.

Am Fedaia-Pass

Die Aussicht ist grandios. Wir gehen zu Fuß über die gepflasterte Straße, die uns über die Staumauer auf die andere Seite des Stausees führt. Dort fährt ein Korblift die wenigen Skifahrer nach oben.

Staumauer Fedaia-Pass mit Blick auf die Marmolata
Staumauer Fedaia-Pass mit Blick auf die Marmolata

Wir fragen in einem Souvenirladen, ob eine Überquerung der Marmolada von der Bergstation der Schwebebahn bis zu den Skipisten im Osten, wo sich die Seilbahn befindet, ungefährlich möglich wäre. Die freundliche Italienerin verneint und rät uns, nur der Piste entlang bis zur Schutzhütte Rifugio Pian dei Fiacconi hochzugehen und auf keinen Fall abseits der Pisten durch die Gegend zu stapfen. Na gut, dann eben neben der Piste die circa 700 Höhenmeter bis zur Bergstation des Korblifts und zur Schutzhütte hinauf.

Der Weg ist stetig recht steil, sodass unsere Marmolada-Erstbesteigung wirklich anstrengend wird. Der Gletscherhang bietet heute eine ganz besondere Attraktion. Einige ganz verwegene Paragleiter mit Skiern an den Füßen frönen an den steilen Hängen der Marmolada ihrem Hobby, dem Ski-Gliding. Das kommt uns gelegen, denn so haben wir immer wieder eine Ausrede, eine kurze Fotopause einzulegen.

Es geht also sehr langsam den Berg hoch. Nach circa 300 Metern im weichen Schnee neben der Piste wechseln wir auf die härtere Skipiste, sodass wir zumindest nicht dauernd spuren müssen. Trotzdem ist die Schneeschuhwanderung sehr anstrengend. Angst, mit Skifahrern zusammenzustoßen, haben wir nicht, weil wir erstens ganz am Rand der Piste hochstapfen und zweitens außer den Skigleitern, die sich mehr in der Luft als auf der Piste befinden, fast niemand unterwegs ist.

Ski-Gliding auf der Marmolata
Ski-Gliding auf der Marmolata

Der gesperrte Fedaiapass trägt wahrscheinlich maßgeblich dazu bei, dass es heute so wunderbar leer an den Hängen der Marmolata ist. Das Wetter ist fabelhaft. Entgegen der Ankündigung meiner Schwester, dass es um diese Jahreszeit für die Marmolada viel zu kalt sei, schwitzen wir ordentlich und haben fast zu warm.

Schutzhütte Rifugio Pian dei Fiacconi

Nach einer guten Stunde kommen wir bei der Pian dei Fiacconi Hütte auf 2.626 Metern an der Bergstation des Korbliftes an. 20 Meter vor der Hütte wird noch schnell ein 360° Foto erstellt.

Rundumblick Marmolata bei der Schutzhütte Rifugio Pian dei Facconi
Rundumblick Marmolata bei der Schutzhütte Rifugio Pian dei Facconi

Hunger, Durst! Also, schnell rein in die Hütte! Überraschung! Hinter der Hütte herrscht ein beachtlicher Trubel. Die Ski-Gliding-Sportler haben ein Zelt aufgestellt und die Schaulustigen sonnen sich auf den voll besetzten Bänken vor der Hütte. Man fühlt sich trotzdem wie auf einer Skihütte.

Wir gehen lieber hinein, denn auf dieser Höhe kühlt man schnell aus. Im Inneren ergattern wir einen herrlichen Platz direkt am Fenster. Während des Essens können wir somit den Sellastock, den Plattkofel und den Langkofel bewundern.

360° Rundumblick auf der Marmolada (Rifugio Pian dei Fiacconi)
360° Rundumblick auf der Marmolada (Rifugio Pian dei Fiacconi)

Abstieg von der Marmolata

Nach Speis und Trank beschließen wir, dem Rat der Souvenirverkäuferin zu folgen, und überqueren die Marmolata nicht. Wir stapfen nun mehr oder weniger denselben Weg zurück hinunter in Richtung Fedaia-Stausee. Dieses Mal nehmen wir jedoch nicht die direkte Route über die Piste, sondern gehen circa 100 Meter links davon durch den weicheren Schnee, allerdings über noch viel steilere Hänge.

Die beste Freundin von allen hat ziemlich Probleme mit der extremen Neigung und kugelt gleich zweimal. Macht nichts, der Schnee ist weich und spätestens im Tal bleibt man eh liegen.

Für den Abstieg benötigen wir fast genauso viel Zeit wie für den Aufstieg. Aber wir kommen heil und froh, auch mal auf der Marmolata gewesen zu sein, im Tal am Ufer des zugefrorenen Fedaia-Stausees an.

Nun treffen wir schnell noch den Entschluss im Sommer auch mal den Gipfel zu erklimmen – sofern das ohne eine Extremklettertour möglich ist – und treten dann die Heimfahrt nach Südtirol an.

GPS-Track Schneeschuhwandern auf der Marmolata

Akt. Position: -km, -m
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50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) Höhe (m)

Eckdaten der Tour

Schneeschuhwandern auf der Marmolata (Marmolada)

  • Dauer: 2:30 h
  • Distanz: 2,9 km
  • Bergauf: 598 m
  • Bergab: 0 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Schneeschuhwandern, Winterwandern
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Dolomiten
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 2.000er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 2.024 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 2.624 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 2,9 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 2,4 Kilometer und 598 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 25,5 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 0,4 Kilometer und 0 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 3,5 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein Schneeschuhwanderer benötigt ca. 2:30 Stunden für die reine Gehzeit.
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Bei der Schneeschuhwanderung werden ca. 795 kcal verbrannt.
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?

Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:

Fotos Marmolata im Winter

9 Kommentare über “Schneeschuhwandern auf der Marmolata (Marmolada)”

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