Nur im Süden soll es laut Wetterprognose trocken bleiben. Schaut zwar nicht nach Schlechtwetter aus, die Sonne scheint, aber wir riskieren nichts und entscheiden uns im Süden Südtirols zu bleiben. Die Montiggler Seen bieten alles was so ein Sommer-Familienwandertag braucht: schattige Wanderwege, Zugang zum Wasser und natürlich auch Einkehrmöglichkeiten.
Heute ist ein besonderer Tag. Anna darf das erste Mal in ihrem Leben ein Eis essen! Fast nicht zum Glauben, aber das wurde heute tatsächlich von höchster Stelle genehmigt. Natürlich nur ein kleines Eis, aber immerhin!
Wir starten im Dorf Montiggl. Die malerische spätgotische Kirche zu den Heiligen Drei Königen prägt das Dorf oder besser gesagt den Weiler, den mehr als eine Hand voll Häuser gibt es in Montiggl nicht.
Nach einem Schluck Wasser vom Brunnen hinter der Kirche spazieren wir entlang von Apfelbäumen hinüber zum Südufer des Großen Montiggler Sees.
Großer Montiggler See
Das Seeschlössl – wo erst kürzlich das Eppan Humor Festival stattgefunden hat – ist die erste Attraktion am Wegesrand. Hinter dem Seeschlössl, am Seeufer, haben es sich einige Badegäste gemütlich gemacht. Im Unterschied zum Kalterer See kann man rund um die Montiggler Seen zahlreiche Seezugänge finden. Das ist für Natur liebende Wasserratten besonders schön.
Wir spazieren am Ostufer entlang. Wieder kristallisieren sich Unterschiede zum großen südlichen Nachbarsee heraus. Wir können direkt am Seeufer wandern. Super!
Jugendliche schwingen sich an einem Seil in den See. Wir sind erstaunt. Stellt das Manöver, von der Stelle, wo sie das Seil an einem Baum befestigt haben, doch ein gewisses Risiko dar, da der Sprung exakt getimt werden muss, um nicht auf einem unmittelbar am Ufer, leicht unter Wasser liegenden, Felsblock zu knallen, sondern das tiefe eintauchermöglichende Wasser zu erreichen. Naja, die Jugend, Ängstlichkeit gehört nicht in ihr Umfeld.
Der nächste Unterschied zwischen Montiggler See und Kalterer See tut heute wirklich gut. Wir können im Schatten um den See wandern. Herrlich!
Auf der gegenüberliegenden Uferseite tummeln sich zahlreiche Badegäste auf dem Steg des Lidos. Ja auch einen Eintritt pflichtigen Badebetrieb bietet der Montiggler See. Der Eintritt zahlt sich aus, denn neben dem großen Holzsteg am See, wartet das Lido mit einem beheizten Schwimmbad und der längsten Wasserrutsche Südtirols auf.
Dem Wegweiser Kleiner Montiggler See folgend kommen wir zuerst zum Nordufer des großen Sees. Hier tauchen ganz ganz Mutige vom einem Porphyr Felsen – ich schätze circa 6 bis 8 m – in die Tiefe.
Der Verbindungsweg vom gerissen zum kleinen See ist recht kurz, dafür aber etwas Natur belassener als der Rad- und Rollstuhl taugliche Rundweg um den Großen Montiggler See.
Kleiner Montiggler See
Mittlerweile hat uns die Sonne verlassen, worüber wir heute sogar etwas froh sind. Hängematten baumeln zwischen den Bäumen am Ufer des Kleinen Montiggler Sees. Tolle Schlafplätzchen. Ab und zu ist ein kleines Uferstück mit einem Holzzaun eingezäunt. Die Flora und Fauna rund um den See braucht auch ihr „Lido“. Ich bin etwas verwundert, dass es so wenige Biotop Abschnitte gibt. Die Infotafel „Biotop Montiggler Seen“ spricht von einer Landschaftsschutz Insel inmitten intensiv genutzter Kulturlandschaft.
Ich bin mir nicht ganz sicher ob die Tiere und Pflanzen rund um den beiden Sehen das unterschreiben würden. Andererseits attestiert die Südtiroler Landesagentur für Umwelt den Montiggler Seen eine ausgezeichnete Wasserqualität als Badeseen. Ich schätze was bzgl. Wasserqualität für den Menschen gut ist, kann auch für die Tiere und Pflanzen kein Schaden sein. Alles im Lot also!
Die beiden Montiggler Seen liegen in einer eiszeitlichen Mulde auf dem Mitterberg, ohne dass rund herum höhere Berge existieren. So sind der Wasseraustausch und somit auch die Belastbarkeit der Seen eher gering. Umso erstaunlicher die Auszeichnung über die Wasserqualität!
Auch am Kleinen Montiggler See gibt es ein Lido und ein Café. Jetzt ist es soweit. Premiere! Das erste Eis für Anna! Blick auf den See, im Schatten von Eichen gemütlich ein Schokolade-Vanille Eis löffeln. Wow, das schmeckt!
Vom Kleinen Montiggler See spazieren wir an der Westseite zum Großen Montiggler See hinunter. Ein Rastplatz mit fix montierten Holz-Entspannungsliegestühlen und Blick auf den Tauchturm am Steg des Sees hält uns auf. Die Kleinen sind vor allem an der Wasserrutsche interessiert, welche hinter einem Zaun, von hier oben startet. Scheinbar wird die Wasserzufuhr durch eine Lichtschranke gesteuert, denn wir sehen kein Wasser, obwohl die Rutsche für Badegäste zugänglich ist.
Gemütlich geht es nun hinunter zum Lido am Großen See. Auf die Liegewiese kommt man ohne Eintritt nicht. Wir schauen vom Steg des Bootsverleihs in den See. So langsam durchbricht die Sonne die geschlossene Wolkendecke und schiebt große Teile des weißen Sonnenschutzes aus dem Himmelszelt. Welch ein Glück! Der Montiggler See präsentiert sich nun im spätnachmittaglichen Sonnenschein.
Die Kleinen haben ihren Spaß ihre Zehen ins Wasser zu tuschen und dann kräftig zu strampeln. Sie werden dabei ordentlich nass. Macht bei diesen Temperaturen nichts.
Auf dem Montiggler See sind keine Tretboote erlaubt, nur Ruderboote. So eine Fahrt mit dem Ruderboot wäre doch lustig – oder?
Der Angsthase, mit dem ich verheiratet bin, der konditionell zwei Mal um den See schwimmen könnte, aber psychisch keinen Meter schwimmen kann, wenn er keinen Boden unter sich spürt, schaut verneinend drein. Mein Gott! Doch dann schlägt er vor, dass nur die Männer mit den Kindern sich ein Boot nehmen sollen. Zwei Erwachsene, zwei Dreijährige und eine Siebenjährige auf einem Boot, das geht meint der Bootsverleiher. Wir sollen aber keinen Katamaran, sondern ein Ruderboot mit Tiefgang nehmen.
Mit dem Ruderboot über den Großen Montiggler See
Rudern ist sehr lustig, vor allem wenn man es nicht kann. Ein klein weniger lustig ist, dass der Uwe viel zu viel mit den Rudern spritzt und die Kamera etwas leidet. Doch nach und nach hat der Uwe den Bogen raus und er rudert uns hinunter zum Seeschlössl. Die beiden Kleinen links und rechts von mir sind zum Glück recht brav und halten sich an meine Vorgabe jeweils eine Hand auf mein Knie zu legen, sodass ich beim Durchschauen durch den Sucher des Fotoapparat, trotzdem die Sicherheit habe, dass sie noch auf dem Boot sind und nicht ins Wasser gepurzelt sind.
Nach einer Viertelstunde sich gemütlich über den See schippern lassen will ich auch mal an die Ruder. Das lustigste dabei ist der Platzwechsel, der unser Ruderboot so richtig zum Schaukeln bringt.
Die schweren, hölzernen Ruder versetzen das Boot so richtig in Schwung – vorausgesetzt man zieht mit der richtigen Technik daran. Natürlich darf auch mal der Nachwuchs ans Ruder. Wir haben unseren Spaß an der Ruderbootfahrt auf dem Großen Montiggler See. Ganz draußen auf dem Steg des Bootsverleihs, turnen zwei Groupies mit gezückten Smartphone herum. Wer das wohl sein wird?
Fast schon 18.00 Uhr. Wir müssen leider zurück zur Anlegestelle. Mit einem Ergebnis mehr in der Tasche rudern wir in leichten Schlangenlinien – so ganz einfach ist das gerade zus. fahren nicht – zum Steg zurück und freuen uns, dass der Tag, obgleich der durchwachsenen Wetter-Ankündigung, so schön geworden ist.
Gps Track rund um die beiden Montiggler Seen
Akt. Position: -km, -m
↓ download GPX
Eckdaten der Tour
Rund um die Montiggler Seen
- Dauer: 1:55 h
- Distanz: 6,8 km
- Bergauf: 88 m
- Bergab: 82 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
In welcher Region befindet sich die Tour?
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Wie lang ist die Strecke?
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?
Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:
- Aussichtspunkt1GPS: 46.424682, 11.294074Aussichtspunkt
- Aussichtspunkt2GPS: 46.424425, 11.287787Aussichtspunkt
- Großer Montiggler See - Lago Grande di Monticolo (See, Teich)GPS: 46.423180, 11.289546
- Jausenstation Kleiner Montiggler See - Ristoro Lago Piccolo di Monticolo (regional, Restaurant)GPS: 46.429403, 11.294010Jausenstation Kleiner Montiggler See - Ristoro Lago Piccolo di Monticolo (regional, Restaurant) Eppan an der Weinstraße - Appiano sulla Strada del Vino, Bolzano - Bozen, ITA +39 0471 663127
- Kirche, AnbetungsortGPS: 46.417730, 11.277037Kirche, Anbetungsort Eppan an der Weinstraße - Appiano sulla Strada del Vino, Bolzano - Bozen, ITA
- Kleiner Montiggler See - Lago Piccolo di Monticolo (See, Teich)GPS: 46.429574, 11.295512
- Seeschlössl Sparer (Burg, Schloss)GPS: 46.420541, 11.287014
Fotos Montiggler Seen und Ruderboot Fahrt auf dem Großen Montiggler See
Wandertipp
Ein weiterer Wandertipp zum Montiggler See