„Anna, heute gibt es eine große Überraschung.“ „Ja, ja!“, Anna liebt Überraschungen. Doch darauf warten das kann sie freilich nicht! Sie löchert mich, bearbeitet mich, bis ich schlussendlich – wir sitzen bereits im Auto und sind auf der Weinstraße unterwegs – mit der Sprache rausrücke. Dass es eine Wanderung mit dem Tati ist, das ist klar. Die gepackten Rücksäcke liegen im Kofferraum. Wo es hingeht, hat sie, nachdem wir an Kaltern vorbei waren, mit dem Tipp, dass der Anfangsbuchstabe ein „M“ sei, erraten: Montiggler See! Sie ahnt aber, dass außer einer normalen Vater-Tochter Wanderung noch etwas anderes dahinterstecken müsse. Sie löchert mich immer wieder was denn nun die Überraschung sein. Ich versuche zu erklären, dass eine Überraschung, nur dann eine Überraschung sein, wenn man die Antwort nicht kenne.
Schließlich unterliege ich dem Duell Frage-Antwort.
Wir werden eine Ruderbootfahrt machen und anschließend sogar ein Eis essen. Das Freudenjauchzen dauert bis zur Eppaner Sportzone Rungg an!
Wir schnappen unserer Rücksäcke, ich drücke Anna das Gps-Gerät mit der geplanten, bereits aufgespielten, Rundwanderung in die Hand und wir marschieren los.
Das GPS-Gerät mit dem aufgezeichneten Track ist heute wichtig. Der Montiggler Wald beherbergt ein Labyrinth aus Forstwegen, Wanderwegen, Mountainbike Trails und Trampelpfaden. Das bedeutet zwar, dass der Spaziergänger oder Wanderer aufs gerade wohl kreuz und quer durch den artenreichen Mischwald schlendern kann, aber das bedeutet auch, dass nur einige wenige Hauptwanderwege ausgeschildert sind. Klar bei so vielen Trampelpfaden würde eine komplette Ausschilderung einem Schilderwald gleichkommen. Das will keiner sehen!
Ich möchte heute unbedingt an mehreren, vorgeplanten sehenswerten Punkten vorbeikommen, so blieb mir nichts anderes übrig als den Track im Vorfeld zu zeichnen und auf das GPS-Gerät zu übertragen.
Ich mache das nicht gerne – ich mag es nicht dauernd auf GPS-Gerät schauen zu müssen. Trotzdem erweist es sich als großartige Unterhaltung für Anna. Sie ist Geocaching like unterwegs und lernt Karten, Richtungen und Tracks zu verstehen. Super!
Sie führt uns zwischen der Sportzone Rungg und einem Feuchtgebiet an den Waldrand (Wegweiser Nr. 2A) bis zu einem leicht ansteigenden Schotterweg. Bereits nach 20 m müssen wir links in einen unbeschilderten Trampelpfad einbiegen. Ohne Wandernavigationshilfe keine Chance, diese Abzweigung hätten wir übersehen.
Der schmale, aber ausgetretene Waldsteig führt uns nördlich. Bald gabelt er sich. Wir halten uns rechts und wandern weiter bis er auf einen Forstweg (Trimm-dich-Pfad: Schreckbichlboden) trifft. Dem folgen wir nach links. Wieder dauert es nicht lang, bis wir rechts in einen unbeschilderten Waldweg eintreten müssen. Und abermals quert ein Schotterweg (Wanderweg Nr. 1) unseren Wanderkurs. Wir marschieren circa 40 m nach rechts weiter. Vor einer Sitzbank biegen wir links schon wieder in einen unbeschilderten Waldweg ein, folgen ihm und endlich, bei einer Gabelung halten wir uns rechts und wandern nun leicht ansteigend, bald wieder rechts haltend, den Pophyrhügel, dessen höchste Erhebung der Wilde-Mann-Bühel ist empor.
Ein Wegweiser „Klettergarten“ zeigt nach rechts. Wir lassen ihn rechts liegen, denn klettern das ist nicht unseres. Der nun steiler werdende Steig ist mit Wurzeln übersäht, wir wandern ihn gerade aus den Hang hinauf.
Plötzlich hält der Pfad eine Überraschung bereit. Wir können entlang eines Drahtseils zum oberen Teil der Kletterwand hinaus. Eine Kletterin überwindet gerade die letzten Meter. Anna schaut ihr interessiert zu, möchte sich ab liebsten über die Wand rauslehnen, denn von unten dringt eine Männerstimme herauf. Doch das erlaubt der Tati freilich nicht. Wir stehen schön brav auf dem Steig, halten uns am Drahtseil fest und achten darauf ja keinen Stein über den Abgrund hinauszustoßen. Das wäre für die Helm lose Kletterin sicherlich fatal.
So stehen wir auf dem Meter breiten Steig mit Drahtseil und können nicht nur die Klettererin, sondern auch die tolle Aussicht, vor allem auf Girlan und St. Pauls, bewundern.
Es geht noch eine Ebene höher. Wir müssen dabei nicht den Klettersteig folgen, können zurück zum Steig und problemlos hinauf. Es ist eine bewaldete Bergkuppe, die aber den Blick auf Eppan und den Mendelkamm mit seinem markanten nördlichen Abschluss, den Gantkofel, ermöglicht. Toll!
Anna will eine kleine Trinkpause einlegen. So darf ich mich für zwei drei Minuten über den interessanten Ausblickspunkt freuen.
Ab jetzt geht es auf dem Forstweg Wildmann weiter. Wir betreten ihn in einer Kurve und folgen ihm nach Süden. Bald erscheint ein Wetterkreuz eine wuchtige Baumstammbank und wieder, dieses mal ein freierer, Ausblick. Dieser reicht nun von Kaltern bis nach Eppan, deckt somit das das gesamte Überetsch ab, bis hinauf ins Burggrafenamt. Sehr schön!
Es ist 11.00 Uhr. Anna würde gerne jetzt schon essen. Das ist ein wenig verwunderlich, denn normalerweise essen wir erst nach 13.00 Uhr. Ich muss sie an die Überraschungen erinnern. Das hilft eine Diskussion zu vermeiden und so marschieren wir gemütlich und zufrieden auf dem breiten Schotterweg Richtung Süden. Nach einem Haus hohem Stapel von gefällten Baumstämmen leitet uns ein Wegweiser links ab. „Wilder Mann Bühel 1B“ steht drauf. Anna weiß nicht, dass das es nun gilt, 450 Meter zum Wilden-Mann-Bühel rauf und dann den gleichen Weg wieder runter, also eine insgesamte Verlängerung von 900 m in Kauf zu nehmen.
Wilder Mann Bühel
Alles muss Anna nicht wissen! Mit einem Gespräch übers Ruderboot fahren halte ich sie bei Laune. „Wow, Stoanmandln! Und so groaße. Kennen mir a oans bauen?“, Anna ist leicht zu begeistern. Die losen blockförmigen Porphyrsteine auf dem Wilder-Mann-Bühel eignen sich hervorragend für die Steinmannerstellung. Cool! Vom Westen schaut St. Pauls herauf. Das interessiert Anna nicht, sie wird zur Baumeisterin.
Wie bereits erwähnt müssen wir den gleichen Weg hinunter bis zur Abzweigung Wilder-Mann-Bühel um dann nach links den ursprünglichen Schotterweg weiter zu wandern. Ab nun hilft uns navigationstechnisch der Wegweiser „Kleiner Montiggler See Nr. 1“. Wir folgen ihm, zweigen aber nach 700 m links in einen unbeschilderten Trampelpfad hinauf der uns ganz nahe an einen umzäunten Brandschutzweiher bringt. Gegen den Uhrzeiger geht es um den Weiher bis zu seinem südlichen Eingang und dann Richtung Südwesten auf dem Weg „Langes Tal“ (leider nicht beschildert) weiter.
Der Waldboden ändert sich. Farne und Moos bedecken plötzlich den Boden. Der Weg wird schmäler, die Natur rückt näher. Herrlich!
Vor uns eine 90 Grad Kurve eines befahrbaren Schotterweges. Wir wandern einfach gerade aus, auf den Weg hinein und kommen so zur Forsthütte Hirschplätzen (575 m ü. d. M.) und 20 m dahinter zum wundervollen Ausblickspunkt Kleiner und Großer Montiggler See.
„Anna jetzt terfsch essen!“
Ausblick Kleiner und Großer Montiggler See
Ich habe nicht ohne Grund dieses herrliche Plätzchen Erde als Mittagspausenziel auserkorene. Die beiden Montiggler Seen können von hier oben gleichzeitig visuell erfasst werden. Mit entsprechendem Telezoom kann ich sowohl auf den Badesteg des Kleinen Montiggler Sees als auch auf jenen des Großen Montiggler Sees hinunter gucken. Und mit ein wenig zusätzlicher Höhenhilfe ergeben sich extratolle Panoramen die ihresgleichen suchen. Und dann soll noch jemand behaupten das Überetsch sei überlaufen! Hallo? Klar wenn du dort hinrennst, wo jeder hinläuft, dann mag für den einen oder anderen dieser Eindruck entstehen. Doch das Überetsch hat – egal wie viel Urlauber sich hier aufhalten – 100te von lauschigen Plätzchen zu bieten. Der Urlauber, der Wanderer auch der Biker sie alle dürfen wählen ob durch die Mitte ins Gewühl oder rein in die ruhige lauschige Natur. Ich persönlich mag beides! Abwechslung macht das Leben süß!
„Gell Anna?“
„Jo! Nit wia die Mama, olm lei es gleiche. I meg a Obwechslung!“
Anna kommt nach dem Tati. Damit wären wir diesbzgl. eigentlich zwei gegen einer. Doch nutzt uns das meist wenig. Es zählt halt nicht die Menge, sondern die Durchschlagskraft.
Rund um der Hirschplätzen Hütte sind heute zahlreiche Kinder. Scheinbar irgendein Sommerprogramm für Kinder. Anna schaut interessiert zu. Das wiederum freut den Tati, den so wird aus der geplanten 30 min Pause eine knappe Stunde die ohne Drängen, dass es weiter gehen soll, von statten geht.
Doch irgendwann schießt Anna dann doch die Erinnerung ans Ruderboot fahren und Eis essen durch den Kopf.
Ok, dann geht es nun weiter. Zurück zur 90 Grad Kurve wo wir aus dem schönen Pfad auf die Schotterstraße herausgekommen sind, dann der Kurve nach links hinüber folgend marschieren wir nach der Kurve nur 300 m weiter. Hier zweigt fast unsichtbar ein nicht beschildeter Trampelpfad zum Kleinen Montiggler See hinunter. Ok, wir könnten auch den Schotterweg entlang wandern und würden so auch zum See kommen, doch Anna und ich wir lieben Trampelpfade und da heute das eine bestimmende Familienmitglied, dass Trampelpfade gar nicht mag, nicht mit dabei ist, müssen wir die Gunst der Stunde nutzen!
Am Kleinen Monitggler See
„Tati, Tati dr Sea! Terf i eini greif?“
Kinder lieben Wasser! Anna schwenkt ihre Hände durch das Wasser.
„Tati, Tati dear isch jo worm!“
Wir schlendern nun gegen dem Uhrzeiger auf dem Rundweg Montiggler See bis zur Jausenstation am Badesteg des Kleinen Montiggler Sees hinüber. Der Tati braucht einen Kaffee und ein Glasl Weißburgunder, die Anna einen Stutzn Mineral.
Self Service steht auf einem Schild. Für mich gilt das nicht. Anna will das machen. Umso besser.
Eine Tageszeitung liegt auf dem Tisch, ein Espresso, ein Glas Weißwein, glückliche Urlauber rund herum, drunten der Natursee, neben mir mein dankbares Töchterchen – mein Gott, das Leben ist schön!
Nach so viel Glück auf Gottes Erden tauchen wir ein ins Biotop am Südwestufer des Kleinen Montiggler Sees. Ein Pflanzen Erlebnis Pfad führt nahe am Ufer entlang. Informationstafel klären über die Flora des Sees auf, markige Porphyrzähne laden zum Balancieren ein, Seerosen unterstreichen den Naturcharakter des Sees.
Eine Fußgängerbrücke bringt uns über den Abfluss des Sees. Nun folgen wir dem Wegweiser „Montiggler See Nr. 16“ nach rechts und marschieren somit schnurstracks zum Rundweg am Nordrand des Großen Montiggler See hinunter.
Die Felswände, von denen ganz Mutige denn Sprung ins kühle Wasser wagen, laden uns zum Blicke über den See werfen und zum Überlegen wo wir später hin rudern wollen ein.
„Tati, Tati schau! Do untn isch schun a Ruadrboot!“
Den tollen Waldsee, erkunden wir mit dem Uhrzeiger, entlang des Ostufers, indem wir immer wieder den Rundweg verlassen und über die ausgetretenen Pfade bis ans Ufer absteigen. An den meisten Plätzchen haben es sich Badewillige gemütlich gemacht. An einem macht sich sogar ein Pärchen auf ins Wasser, das augenscheinlich nicht mit einem Badevergnügen gerechnet hat. Beide im Unterhöschen, beide oben ohne. Uns stört das nicht, die beiden auch nicht, trotzdem lassen wir sie alleine.
Je weiter südlich wir kommen, je weniger Felsen, je mehr Schilf. Am Südufer rund ums Seeschlössl umarmt ein Schilf- und Seerosengürtel den See.
Ich will die Seerunde nun verlassen und dem Wegweiser „Pfatten Nr. 5“ folgen. Nein, nicht weil ich nach Pfatten möchte, ich möchte zum dritten See. Ja richtig gehört! Alle sprechen von den beiden Montiggler Seen aber in Wirklichkeit gibt es hier noch einen dritten Seen. Nur trägt der dritte einen anderen Namen. Es ist der Langmoos See. Etwas kleiner als der Kleine Montiggler See aber vom Montiggler See (wie der Große meist genannt wird) ungefähr gleich weit entfernt, wie der Kleine nur in entgegen gesetzter Richtung. Es ist eigentlich ein Staubecken im Feuchtgebiet Langmoos, das sich aber wie ein anschaulicher Natursee präsentiert.
Ich muss alle meine Überredungskünste aufwenden um Anna dazu zu bewegen, den Schotterweg der uns vom Montiggler See wegführt mit zu gehen. Missmutig folgt sie mir. Von Links dringt das Geräusch eines Steinbruches zu uns herüber. Zwar sehen wir ihn nicht, aber das muss der Steinbruch der Montiggler Porphyr GmbH sein, die Montiggler Porphyr abbaut.
See und Feuchtgebiet Langmoos
Der Waldweg bringt uns hinaus auf eine asphaltierte Straße, die aber aufgrund des verwitterten Belags und der Umgebung gut und gerne als Waldweg durchgeht. Wir folgen ihr nach links und kommen bald am „Langmoos See“ an. Wieder im Uhrzeigersinn spazieren wir um den See. War das Nordufer eher wenig anschaulich, so erweist sich nun das Ost-, Süd- und Westufer als Naturidylle. Von einem künstlichen See ist hier nichts zu erkennen. Anna kann dem Naturparadies nicht viel Begeisterung entgegenbringen. In ihrem Kopf schwirren nur zwei Gedanken: Ruderboot und Eis!
Ich will sie nun nicht mehr weiter foltern. Darum marschieren wir den Langmoos See auf dreiviertel Runde verlassend zuerst nach links, dann in einer Kurve geradeaus, sodass wir bald den zuvor beschrittenen Asphaltweg erreichen und den gleichen Weg zurück zum Seeschlössl wandern können.
Mit dem Miniabstecher zum Seeschlössl kann ich Anna nur dadurch beglücken, als dass sie nicht weiß, dass es von seinem Ufer nicht direkt zum Badesteg am Westufer rüber geht.
Ein vorwurfsvolles „Taatii!“ handle ich mir dadurch schon ein, aber da es vom Seeschlössl hinunter zum Steg, der uns den Schilfgürtel am Südufer passieren lässt, nicht weit ist und die Überraschungen nun schon fast zum Greifen nahe sind, verzeiht das Töchterchen seinem Erzeuger schnell.
Am großen Montiggler See
Eine Bootsfahrt, die ist lustig, eine Bootsfahrt die ist toll! Doch wer hätte das gedacht. So ganz einfach ist Rudern für eine Sechsjährige dann doch nicht. Trotzdem will sie es sich nicht nehmen lassen, machtvoll an den hölzernen Rudern zu ziehen, zu schieben, irgendwie zu rudern. Das Boot macht dadurch nicht viel Meter, es dreht sich nur um die eigene Achse. Der Tati muss ran. Der ist zwar auch kein Ruder Champion, doch zumindest bewegt sich das Ruderboot vom Fleck.
So schaffen wir es zum Seeschlössl hinunter und zum Ostufer hinüber.
Eine ganze Stunde haben wir gebucht. Vorgenommen haben wir uns viel. Zuerst sollte es zum Seeschlössl, dann entlang des Westufers hinauf zur Felsklippe wo die mutigen Wasserspringer sind und zum Schluss entlang des Westufers vorbei am Badesteg (natürlich immer mit vorgeschrieben Mindestabstand von 10 m) zurück zur Bootsanlegestelle gehen.
Das Biotop und das Seeschlössl am Südufer haben wir bereits erkundet, am Westufer sind wir auf Halbweg doch ups, wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät? Die Stunde ist fast um. Es hilft nichts, wir müssen abbrechen und schnurstracks zurück zur Ruderboot Anlegestelle. So ein Stündchen auf dem See, das vergeht einfach zu schnell. Hier drehen die Uhren flinker als normal!
Sehr schade. Aber naja, die zweite Überraschung wartet. Ein Eis auf der Terrasse am Seehotel. Warum ein Eis eine Überraschung sein soll? Dazu muss man wissen, Anna darf nur zu ganz besonderen Anlässen ein Eis haben. Das muss schon ein Geburtstag oder sowas in der Art sein. Doch für heute hat der Tati, beim Feldwebel, mit dem er verheiratet ist, eine Sondererlaubnis eingeholt. Das war nicht einfach, doch er hat es geschafft.
So sitzen wir nun fast direkt am See, vor uns ein Gläschen Weißn und einem riesigen Eisbecher. Natürlich musste es der größte auf der Eiskarte sein. Eine Sondererlaubnis für einen mittleren oder sogar für einen kleinen Kinderbecher einlösen, das wäre ja unendlich schade. Der Kellner hatte zwar Bedenken angemeldet, der Seehotel Waldbeerbecher sei für ein Kind viel zu groß, doch die haben wir ihm mit der Bitte nach zwei Löffel ganz einfach abgekauft.
Doch jetzt, da der leckere Riesenbecher vor uns steht ergibt sich ein weiteres Problemchen. Sahne ist drauf. Viel Sahne! Anna mag Sahne, sie mag Sahne sogar seeehr gern. Das Problem? Auf der Sondererlaubnis steht nichts von Sahne. Die hätte die beste Mami von allen natürlich abbestellt. Natürlich und selbstverständlich! Hmm… doch wir haben eine Sondererlaubnis für ein Eis und da steht nicht „ohne Sahne“!
Ach was soll‘s, Löffel geschnappt, einen großen Patzen aufgeschaufelt, ab ins Futterloch. Mmm das schmeckt! An was haben wir gerade eben gedacht? Wir wissen es nicht mehr. Das Leben ist genüsslich!
Während wir fleißig löffeln schauen wir den Ruderbooten zu, die übers Wasser schaukeln. So richtig Olympia mäßig ist keines unterwegs. Wir waren also nicht die einzigen, die im Schneckentempo über den See „geflitzt“ sind.
Immer wieder kommen Badegäste vorbei, die augenscheinlich, nach Hause wollen. Komisch. Vielleicht trotzdem mal einen Blick auf die Uhr werfen. Ocha fast fünf Uhr! Mein Gott, dieses Montiggl ist der Wahnsinn, die Uhren ticken hier nicht, die rennen hier! Sehr schade. Wir müssen aufbrechen!
Rückweg zur Sportzone Rungg
Mitten durch den Bade-Betrieb geht ohne Eintrittskarte natürlich nicht. Also rundherum!
Die Umrundung über den Rundweg Montiggler Seen ermöglicht uns einen flüchtigen Blick hinunter auf das Schwimmbad und herrjeh auf die Wasserrutschen. Warum herrjeh?
Jetzt muss ich mir von Anna anhören warum wir nicht die Badehose mitgenommen haben, weil sie möchte rutschen.
„Madl du hosch terft Boot fohrn, an Eis hosch kop und jetzt fongsch on zu greangn, weil nou epes willsch?“
Ich muss den Zeigefinger heben. Anna macht ein trotziges Gesicht, aber ein Drama wird zum Glück daraus nicht.
So spazieren wir am Westufer des Sees entlang, schauen einem Pärchen Haubentaucher zu und verlassen dann fast am Nordufer, in einem Zickzackkurs, den Seerundweg für den Weg Nr. 1 Richtung kleiner Montiggler See. Bei der Jausenstation am Kleinen Montiggler See folgen wir dem Wegweiser Rungg Nr. 1.
Nach circa 700 m zweigt ein Weg nach links Richtung Girlan (Wegweiser Girlan Nr. 2) ab. Den nehmen wir und folgen ihm bis zur Abzweigung mit den Schild Rungg Nr. 2A. Im Unterschied zum Beginn dieser herrlichen Rundwanderung sind hier plötzlich Wegweiser en masse anzutreffen. Der Schotterweg bringt uns direkt zu unserem Ausgangspunkt bei der Eppaner Sportzone Rungg.
Was soll ich sagen. Eine herrlichere überraschendere und abwechslungsreichere Rundwanderung muss man erst finden. Wir haben uns durch Trampelpfade geschlagen, einen Klettergarten bestaunt, Steinernen Männern auf einem wilden Bühel getrotzt, tolle Panoramapunkte entdeckt, eine abwechslungsreiche Waldvegetation genossen, einen dritten See aufgestöbert, Naturseeidylle gespürt, uns mächtig in die Riemen gelegt und ein leckeres Eis – mit Seeblick und Sahne! – uns einverleibt. Das alles kann uns niemand mehr nehmen. Das ist spitze! „Oder Anna?“
GPS-Track Rundwanderung Wilder Mann Bühel und Montiggler Seen
GPX-Track , Position: -km, -m GPX
Eckdaten der Tour
Entdeckungsreise durch den Montiggler Wald
- Dauer: 4:30 h
- Distanz: 14,5 km
- Bergauf: 463 m
- Bergab: 462 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
In welcher Region befindet sich die Tour?
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Wie lang ist die Strecke?
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.
Gibt es interessante Wegpunkte?
Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:
- Ausblick über dem KlettergartenGPS: 46.446912, 11.299846Aussichtspunkt
- Bank und WetterkreuzGPS: 46.444573, 11.298623Aussichtspunkt
- Brandschutz WeiherGPS: 46.436210, 11.294797
- Jausenstation Kleiner Montiggler SeeGPS: 46.429403, 11.294010Jausenstation Kleiner Montiggler See - Ristoro Lago Piccolo di Monticolo (regional, Restaurant) Eppan an der Weinstraße - Appiano sulla Strada del Vino, Bolzano - Bozen, ITA +39 0471 663127
- SeeschlösslGPS: 46.420541, 11.287014Seeschlössl Sparer (Burg, Schloss)
- Wilder Mann BühelGPS: 46.442320, 11.299782Wilder Mann Bühel - Col dell'Uomo
Fotos Montiggler Wald