Kräuterwanderung oder besser gesagt Orchideenwanderung zum Bad „Klopf“
Ob es noch echte Hexen gibt? Ja natürlich gibt es sie. Werden sie immer noch auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Natürlich nicht, heutzutage werden sie verehrt. Zwar haben die modernen Hexen die Kunst des Wettermachens und der Zauberei verlernt und verstehen sich mehr auf die Durchsetzung der Rechte von Frauen (Brockerhexen oder Mannsweiber) oder der Naturheilkunde (Kräuterhexen) aber geben tut es sie noch, die Hexen.
Mit einer davon (von der zweiten Kategorie!) bin ich verwandt. Sie will heute zum Bad „Klopf“ hinauf, nachschauen ob die Frauenschuhe schon blühen.
Da sie mir erzählt hat, dass am Gummererhof, in der oberste Wiese, die der Bauer mittlerweile nicht mehr bewirtschaftet und sich somit zu einer Magerwiese gewandet hat, unzähliges Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) blühen, bin ich neugierig geworden und habe beschlossen sie zu begleiten.
Die Magerwiese etwas oberhalb des Gummererhofes strotzt nur so von den lila farbigen Orchideen. Ich bin begeistert.
Der Fußmarsch zum Bad „Klopf“, so nennen wir Traminer eine Jägerhütte am Traminer Höhenweg, wird für mich zur Kräuterlehrstunde. Bedauerlicherweise ist er nicht sehr lang und leider bin ich kein „Kann-ich-mir-leicht-merken“ Mensch, darum kann ich jetzt nichts mehr wiedergeben. Wahrscheinlich werden darum solche Leute Kräuterhexen genannt. Wenn jeder in Nullkommanix dieses Wissen erlangen könnte, dann wäre es ja nix Besonderes mehr.
Am Bad „Klopf“ angekommen begeben wir uns entlang eines Armes des Höllentalbaches auf die Suche nach den wunderhübschen Marienfrauenschuh. Bedauerlicherweise sind wir zu spät. Die Schuhe sind bereits am Sterben. Ein besonders uriger alter „Schuh“ muss trotzdem als Fotomodel herhalten. Die bereits leicht vertrocknete Orchidee entpuppt sich als schönes Fotomotiv. Um auf Augenhöhe zu kommen gehe ich in die Knie und lege mich fast ins Unterholz hinein.
Ein großer Fehler wie ich die nächsten Tage erfahren werde. Unzählige minikleine Mücken fallen nämlich über meine Waden und Schienbeine her. Ich denke mir nichts dabei und wische sie einfach weg, auch wenn es wie verrückt juckt.
In den nächsten Tagen werden meine Beine aufschwellen und sich entzünden. Die Entzündung wird hinunter zum Fußgelenk wandern und ich werde zwei drei Tage nicht mehr gehen können. Eine massive Antibiotika-Kur, Salzwasserwickel und Ruhe werden erst nach einer Woche helfen. In der Dolomiten-Zeitung werde ich dann zu spät die Warnung lesen: man solle sich zurzeit vor den toxischen Stichen der Kriebelmücken in Acht nehmen. Und von einem Bergbauer werde ich dann drei Wochen später hören, dass er vor einigen Jahren mehrere Kälber an die Kriebelmücken verloren hat. Diese Biester können tatsächlich Rindviecher zur Strecke bringen.
„Meine“ Kräuterhexe ist leider nur auf Kräuter spezialisiert und hat von Kriebelmücken keine Ahnung. Sie sei entschuldigt, auch weil sie mir auf dem Rückweg in der Magerwiese ober dem Gummererhof mit viel Geduld bei der Orchideenfotografie assistiert!
Kräuterwanderung oder besser gesagt Orchideenwanderung zum Bad „Klopf“
Dauer: 1:15 h
Distanz: 3,6 km
Bergauf: 204 m
Bergab: 205 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
Es handelt sich um eine Tour der Kategorie Spaziergänge
In welcher Region befindet sich die Tour?
Die Tour befindet sich in der Region Etschtal
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Es handelt sich hierbei um einen Berg der 0er Kategorie. Der tiefste Punkt der Tour liegt auf 750 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Tour liegt auf 931 m über dem Meeresspiegel.
Wie lang ist die Strecke?
Die Tour ist 3,6 km lang.
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Es sind 1,7 Kilometer und 204 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 14,2 %.
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Im Abstieg sind 1,9 Kilometer und 205 Höhenmeter zu bewältigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 12,9 %.
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Ein durchschnittlicher Wanderer benötigt für die reine Gehzeit ca. 1:30 Stunden, ein geübter Wanderer ca. 1:15 Stunden. Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Gibt es interessante Wegpunkte?
Ja, es gibt interessante Wegpunkte. Hier ist eine Liste:
Wandertipps, Wanderreportagen, Wanderungen und Bergtouren vor allem, aber nicht nur in Südtirol.
Dietmar
Unternehmer, Wanderer, Buchautor
Mein Name ist Dietmar Mitterer-Zublasing und ich bin selbstständiger Unternehmer mit einer besonderen Leidenschaft für das Wandern in den Bergen meiner Heimat Südtirol. Seit vielen Jahren erkunde ich die schönsten Wanderwege der Region und habe so als erfahrener Bergwanderer…
wow, so schiane Aufnahmen, wunderschian, oans schianer wias ondere
LG SIglinde
Danke