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Wanderung hinauf auf unseren Hausberg, dem Aussichtsberg Roen

Auf der Mendel steht eine Kirche. Heute zu Maria Himmelfahrt wird dort um 10.30 Uhr eine Messe gelesen. Zum Glück, denn so geht sich trotz Wetterbericht: „Zunächst scheint verbreitet die Sonne. Am Nachmittag und Abend können über Südtirol verteilt Gewitter entstehen.“ eine Bergtour auf unseren Hausberg, den Roen aus.

Die deutsche Bezeichnung "Enzianhütte" wird bei Kalterer und Traminer selten verwendet. Wir nutzen eher die italiensiche Bezeichnung "Genzianella" oder sagen einfach "beim Paul".
Die deutsche Bezeichnung „Enzianhütte“ wird bei Kalterer und Traminer selten verwendet. Wir nutzen eher die italiensiche Bezeichnung „Genzianella“ oder sagen einfach „beim Paul“.

Von den Golfwiesen streben wir das kleine Gotteshaus an. Ehrlich gesagt, sind es meine beiden Mädels, die zielstrebig zur Kirche schreiten. Ich bleibe in der Enzianhütte – wir Traminer sagen „beim Paul“ hängen. Ein Kaffee, ein Plausch mit Wirt und Wirtin und dann geht sich für mich noch eine Hälfte der Messe aus. Zu meiner Überraschung steht kein Pfarrer, sondern der Oberhofer Meinrad vorne am Altar. Und zur noch größeren Überraschung wird der Wortgottesdienst nicht durch eine Orgel, sondern eine steirische Harmonika untermahlt. Und als Krönung aller Überraschungen lässt der Meinrad den Gottesdienst mit dem Südtirol Lied „Wohl ist die Welt so groß und weit“ abschließen. Eine Bergmesse wie es sich gehört! Sehr schön!

Über die Halbweghütte und die Roen Alm hinauf auf den Roen

Um 11:10 Uhr brechen wir auf. Über den breit ausgebauten Wanderweg Nr. 500 wandern wir zuerst zur Halbweghütte und dann zur Roen Alm. Wir halten uns heute nicht auf, marschieren zielstrebig den nun steilen Schotterweg bis zur Baumgrenze empor.

Ab der Roen Alm geht es steiler aufwärts
Ab der Roen Alm geht es steiler aufwärts

Bis hier her hat die Wanderung wenig Ausblickmöglichkeiten geboten. Das ändert sich nun schlagartig. Der Rücken des Roens ist mit Latschen und Wiesen überzogen. Er fällt nur sanft ins italienische Nonstal ab. Das ist beeindruckend, denn an seiner Südtiroler Seite ist das komplett anders. Abrupt bricht hier das Gelände 1.900 Meter ins Südtiroler Unterland nach Tramin hinunter.

Anna und ich machen einen Abstecher hinüber zum Ausstieg des Roen Klettersteiges. Wir wollen nur ein wenig schauen. Obwohl ich schon mehrmals vom Gummererhof hinauf auf die Überetscher Hütte und über den Klettersteig weiter bis zum Roen aufgestiegen bin, sind mittlerweile Klettersteige nichts mehr für mich. Ich könnte als Ausrede ins Feld führen, dass ich Anna nicht auf den Geschmack des Kletterns bringen will, das wäre aber gelogen. Mit der Zeit bin ich ängstlicher geworden. Die Berge und vor allem Klettersteige flössen mir Respekt ein.

Auf dem Gipfel des Roens

Zurück zum Roen-Normalweg gelangt man schnell zum Gipfel des Roens. Auf dem höchsten Punkt steht ein weiß-roter Metallpfeiler, an dem sich noch vor einigen Jahren Südtiroler und Italiener in einem Malwettbewerb gemessen haben. Damals konnte man den Pfeiler abwechselnd in den italienischen Farben (grün, weiß, rot) und den Südtiroler Farben (nur weiß, rot) bewundern. Inzwischen scheint keine der beiden Streitparteien mehr Lust zu haben, Farbe und Pinsel mit auf den Gipfel zu tragen.

Wenige Meter südwärts auf einem bewiesten Bergrücken, mit beeindruckender abfallender Felswand steht das Gipfelkreuz. Ich schätze, dass es von Südtirolern aufgestellt wurde, da es vom Tal aus nur von dort sichtbar ist.

Heute haben wir besonders Glück. Der Melchiori Paul ist mit Sohn hier. Das heißt es stehen zwei wunderbare vierbeinige Fotomodelle neben dem Kreuz.  Nein, der Paul und sein Sohn haben nicht vier Beine. Wo der Paul und sein Sohn ist, da sind immer auch zwei Rösser!

Ich frage den Paul ob die Rösser schreckhaft sind und bei Summen und Surren über die Klippe Sprüngen könnten. Er verneint. Seine Rösser sind gemütliche Geduldstiere. Es sind Pferde, die den Berg gewohnt sind und schon einiges erlebt haben. Die bringt nicht so schnell etwas aus der Fassung.

Perfekt, so steht der Foto- und Videografie nichts im Wege. Das ist auch notwendig, denn obwohl der Roen unser Hausberg ist, habe ich verhältnismäßig wenig Foto und Videomaterial. Ok, abgesehen von Sonnenaufgangserlebnis vor 9 Jahren mit dem Andreas.

Hier nun das heutige Material:

Rundumblick auf die Gipfel und Felswände des Roens und des Mendelgebirges
Rundumblick auf die Gipfel und Felswände des Roens und des Mendelgebirges

Herauf haben wir eine Stunde und 45 Minuten gebraucht. Ich schätze hinunter wird es leicht weniger werden, weil wir von der Halbweghütte über die Skipiste zu den Golfwiesen hinunter abkürzen werden. Jetzt ist es 14.00 Uhr, somit könnten wir um 15:30 Uhr beim Auto und um etwas nach 16.00 Uhr in Tramin sein. Vielleicht geht sich eine Abkühlung im Freischwimmbad Tramin noch aus, bevor das angekündigte Gewitter kommt?

Abstieg mit Blick ins Nonstal
Abstieg mit Blick ins Nonstal

Runter zur Malga Roen, raus zur Halbweghütte, über die Piste runter zu den Golfwiesen, mit dem Auto die Kehren reiche Mendelstraße nach Kaltern hinab, über die Weinstraße nach Tramin, ein Sprung und schon schwimmen wir im kühlen Wasser des Erlebnisbades Tramin und bestaunen die senkrechte, imposante Felswand, die sich hinter Tramin hoch zum Roen erhebt. Was für ein Kontrast, was für ein Tag!

GPS-Track Wanderung von der Mendel hinauf auf den Roen

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotoimpressionen vom Roen mit Tiefblick auf Tramin

Hoteltipps für Ihren Wanderurlaub in Südtirol

2 Kommentare über “Wanderung hinauf auf unseren Hausberg, dem Aussichtsberg Roen”

  1. Karl-Heinz Weller says:

    Hallo Dietmar

    Nun bin ich fast mit Seite 2 deines Wanderblogs durch, das wechselhafte Wetter und mein neuer PC der nun vollständig eingerichtet ist machten es möglich deine Sommertouren 2023 nun fast vollständig durchzuklicken, vor den anstehenden längeren Tagen sollte ich in Kürze auf deiner aktuellen Seite landen.
    Im übrigen steht mein Urlaub, Ort, Zeit und etwaige Unternehmungen für 2024 weitgehend fest, sodass ich mich in Kürze über E-Mail melden werde.
    Ja der Roen ….
    Ich habe dir ja vor vielen Jahren mitgeteilt, mit was für Knieschlottern und psychisch überfordert ich über den Klettersteig von der Überetscher Hütte angekommen bin. Mein erster Klettersteig vor sehr vielen Jahren und völlig unterschätzt……
    Damals hattest du hier auf dieser Seite zu meinem Kommentar gemeint, dass dies kein schwieriger Steig wäre, heute denkst du wie ich gelesen habe, über Klettersteige ein wenig anders. Ich bin nicht gänzlich schwindelfrei und hatte damals (allein unterwegs) fürchterliche Angst, dass irgendwann die Kette aufhört, ich hatte richtiges „Knieschlottern“.

    Die Erinnerung daran kommt mir bei diesem Blog von dir wieder ganz stark hoch.

    Berg Heil und Freude beim Touren, das ja bald wieder anfangen dürfte wünscht Dir Charly

  2. Dietmar Mitterer-Zublasing says:

    Hallo Charly,

    ja, so ist das im Leben. Was ich früher als nicht schwierig bezeichnet habe, wird plötzlich von anspruchsvoll bis fast unmachbar. Ist schon lustig, wie so ein Klettersteig im Laufe der Zeit seinen Schwierigkeitsgrad ändert 😉

    LG
    Dietmar

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