»Mein« Wanderbuch

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Frühlingstal

Bild des Frühlingstales von Anna

„Es waren viele Blumen. Große Schneeglöckchen, Märzenbecher und eine Blume aus Holz ausgeschnitten. Wir haben Fotos gemacht. Die Blumen waren schön. Ich, Anna, habe auch Fotos gemacht und gearbeitet. Die Mutter ist auch mitgegangen.“ Das sind das was Anna zum Spaziergang durch das Frühlingstal einfällt.

Ich hingegen hätte die Wanderreportage eher so geschrieben:

Endlich ist es wieder soweit. Die Großen Schneeglöckchen im Frühlingstal zwischen Kalterer See und Montiggler See blühen wieder. Endlich, weil das für uns das Ende des Winters und den Beginn der Sommerwandersaison markiert.

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Märzenbecher im Frühlingstal

Wie jedes Jahr starten wir nördlich des Kalterer Sees, am unteren Ende des Frühlingstales. Einige Mandelbäume blühen, die einen rosa die anderen weiß.  Die Weinreben haben noch nicht ausgetrieben. Das Gras zwischen den Rebzeilen färbt die Landschaft trotzdem frühlingshaft grün. Den 2 km entfernten hellblau schimmernden Kalterer See im Rücken, wandern wir zu Dritt dem Blumenmeer entgegen. Obwohl wir jedes Jahr diese Frühlingswanderung absolvieren, kann sich Anna an kein einziges Mal mehr erinnern. Ok, ist für eine Vierjährige vielleicht etwas zu viel verlangt.

Sie hat heute nur Gedanken für ihre Kamera. Viele Fotos von den schönen weißen Blumen will sie machen. Alle 10 Meter fragt sie nach ob sie nun den Fotoapparat einschalten könne und ein Bild schießen dürfe. „Nou nit. Ersch wenn es Frühlingstol onfong.“

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An einer geschnitzte Märzenbecher-Blume am Wegesrand kommt keine angehende Fotografin vorbei…

Es dauert nicht lange, da haben wir den Beginn des Tals der Märzenbecher erreicht. Nun gibt es kein Halten mehr. Klick, klick, klick. Glöckchen für Glöckchen wird auf den digitalen Speicher gebannt. Ein großes, aus einem Baumstumpf geschnitztes, Schneeglöckchen fällt uns heuer auf. Das muss neu sein.

Wir marschieren entlang des Angelbaches, nur mäßig ansteigend, Richtung Montiggl. Der grünweiße Märzenbecher-Teppich wird stetig dichter. Herrlich die Blumenpracht und wundersam zugleich. Nur wenige Meter links und rechts des Angelbaches sprießen die Frühlingsboten, etwas weiter entfernt bricht die Blumenpracht urplötzlich ab.

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Zahlreiche Spaziergänger sind heute im Frühlingstal unterwegs und bewundern die unzähligen Frühlingsblumen

Selbstverständlich sind wir nicht allein auf weiter Flur. Das Frühlingstal zieht im März jedes Jahres zahlreiche einheimische Spaziergänger an. Touristen findet man weniger, denn die Urlaubssaison hat noch nicht begonnen. Und genau deswegen sind die Einkehrmöglichkeiten rund um den Montiggler See noch geschlossen. Dieses Vakuum füllt die Feuerwehr Montiggl aus, indem Sie beim Forsthaus in der Mitte des Frühlingstales belegte Brote, Krapfen und Getränke anbietet.

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Das sind Märzenbecher nicht Maiglöckchen!

Wir haben selbst vorgesorgt, spazieren geradeaus weiter, den zweiten Teil des Tales der Märzglöckchen zu erkunden. Anna flüstert der besten Mami von allen etwas ins Ohr: „I muas dir epas sogan, obr i konns nit jeatz sogn!“. Es dauert nicht lange bis es die Vierjährige nicht mehr aushält und trotzdem sagt: „Die Frau zem hintn hot Maiglöckchen gsog, obr es sein koane Maiglöckchen, es sein Märzenbecher!“. Recht hat sie unsere Kleine. Es sind Märzenbecher, auch Märzbecher oder Märzglöckchen oder auch Große Schneeglöckchen genannt. Recht einfach von den giftigen Maiglöckchen zu unterschieden, da die Märzenbecher im Unterschied zu den Maiglöckchen pro Stängel nur eine becherartige Blüte besitzen.

Anna hat Freude am Fotografieren, wie jedes Kind, das mit Freude das Tun und Verhalten der Eltern nachmacht. Die beste Mami von allen muss machtlos zusehen wie Mann und Kind Zeit mit Märzglöckchen fotografieren verplempern, ihr bleibt nichts anderes übrig als zu warten.

Am Montiggler See

Selbstverständlich machen wir am oberen Ende des Frühlingstales nicht einfach kehrt, sondern wandern bis zum Montiggler See hinein. Einige Meter nach dem Seeschlössl – der Hunger schreit schon förmlich – lassen wir uns auf einer Bank nieder und genießen die Mittagsjause.

Rückweg durch das Frühlingstal

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Kinder, Familien, Frühling… da kommt Lebensfreude auf…

Normalerweise versuchen wir immer eine Rundwanderung zu planen. Aber an den Pfad durch das Tal des Frühlings kommt zu dieser Jahreszeit kein anderer Wanderweg – was Schönheit und Abwechslungsreichtum betrifft – heran. So spazieren wir gemütlich den gleichen Weg zurück. Vorbei am Forsthaus und vorbei am geschnitzten Märzenbecher geht es bis ans untere Ende des Tales, wo uns der Kalterer See entgegenschimmert.

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Märzenbecher zwischen den Reben

Zwischen den Weinbergen haben sich einige wagemutige Frühlings-Knotenblumen verirrt. Wagemutig, weil es wischen den Weinreben schon ein gewisses Risiko gibt einem Bauernschuh zum Opfer zu fallen. Andererseits sind die Märzenbecher in circa einer Woche wieder verblüht und den Zwiebeln unter der Erde wird der Schuh sicherlich nicht viel ausmachen.

So das war unsere Frühlingstalwanderung für heuer. Wir freuen uns auf den Beginn der Sommerwandersaison.

GPX-Track der Wanderung durch das Frühlingstal

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos Märzenbecher und Spaziergang durch das Frühlingstal

 

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