Der nordöstlichste Zipfel Südtirols, das Ahrntal, ist unser heutiger Wander-Ausgangspunkt für eine gemütliche Bergtour ohne Gipfel, dafür mit Hochmooren, einen See und eine Staatsgrenze.
So fahren wir ins Ahrntal vorbei an Prettau bis nach Kasern. In Kasern versperrt eine Schranke die Weiterfahrt. Kein Problem, denn wir wollen ab jetzt sowieso auf Schusters Rappen weiter. Der kostenpflichtige große Parkplatz hinter dem Naturparkhaus Rieserferner-Ahrn ist fast voll. Wir freuen uns früh genug angekommen zu sein, ein sicheres Platzl fürs Auto ergattern zu haben und stellen uns aufgrund der vornehmlich italienischen Menschenmassen darauf ein, im Gänsemarsch durch den Naturpark Rieserferner-Ahrn zu wandeln. Wer so wie wir mit einer Genieße-das-Leben Einstellung und voller Vorfreude über die imposante Bergwelt ankommt, dem stört das nicht. Außerdem bedeutet Gänsemarsch langsam wandern, kein Stress den beiden Herrn „Ichwillschnellersein“ und „IchMussUmXYobenSein“ sein.
Der Neveser Höhenweg mit seinen Querungen wilden Wasser, mit seiner archaischen Stein- und Eislandschaft, den Fernern und Firnen, den Gletschern und ewigen Eismoränen ist einer jener Südtiroler Bergwege die für Höhenwanderer fast schon ein Must-have darstellen. Der Neveser Stausee ist unser Wander-Ausgangspunkt. Darum sind wir im Tauferer Tal, bei Mühlen in Taufers links abgebogen und durch das Mühlwaldertal bis nach Lappach gefahren. Das letzte Stück durch das Nadelöhr von Lappach bis zum Neves Stausee hat uns eine mautpflichtige Bergstraße gebracht. Jetzt hier am Stausee ist das Tal wieder breiter, am Ostufer finden wir genügend Parkplätze und können unser Höhentour beginnen.
Der Andreas ist mit. Ohne Kaffee und Brioche kommt er nicht in die Gänge. Wir kehren bei der Jausenstation Untermaurer Alm ein. Brioche haben sie keine aber einen Kaffee schon. Ehrlich gesagt verstehe ich den Andreas nicht. Warum um aller Gottes Namen sollte es in Südtirol überall ein Brioche geben? In der Stadt ok, weiter unten im Stiefelstaat auch, aber wir sind hier in den Tiroler Bergen!
Letzter Urlaubstag vom Wanderurlaub. Den dürfen wir selbstverständlich wandertechnisch nicht ungenutzt verstreichen lassen. Wir möchten die Heimreise von Sexten nach Tramin nutzen und noch eine Hochgebirgswanderung, die fast auf dem Weg liegt, mitnehmen. Darum biegen wir bei Bruneck links ab und fahren ins Tauferer Tal hinein. Bei Mühlen entscheiden wir uns für den Abzweig nach links und weiter geht es im Mühlwaldertal vorbei an Mühlwald bis nach Lappach. Von hier führt eine sehr enge Straße bis zum Neves Stausee (gebührenpflichtig) hinauf. Damit haben wir den Startpunkt unserer Wunschtour für heute erreicht.
Der Neveser Höhenweg in den Zillertaler Alpen soll wunderschön sein. Geplant wäre eigentlich, die komplette Runde auf dem Neves Höhenweg zu bestreiten, und zusätzlich eine kurze Gipfeltour auf die Napf Spitze (2.888 m) hinauf zu unternehmen, da die anderen Gipfel: Hoher Weisszint (3.371 m) und Großer Möseler (3.479 m) – beides Gletscher – für uns zwei Normalwanderer unerreichbar sind. Ob sich das aber alles ausgeht, muss sich erst noch zeigen. Neves Höhenweg: wandern am Gletscher-Fuß weiterlesen →
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