Meist ist die Apfelblüte knapp vorüber, wenn das das Weindorf Kaltern zum alljährlichen Weinwandertag lädt. Dafür verleihen frischen Triebe von Weinreben der Landschaft rund um den Kalterer See einen herrlichen gelbgrünen Anstrich.
Wie fast jedes Jahr haben wir auch heuer beschlossen dem zweiten Teil der Einladung „Weinwandertag“ Tribut zu zollen. Auch wenn ich gut verstehen kann, dass so mancher Besucher der Wein- und Wanderveranstaltung lieber mit den bereit gestellten Shuttle Bus zwischen den zahlreichen Weinbetrieben hin und her pendelt, um der Zeitersparnis wegen so die meisten Weinaufschankstationen abgrasen zu können, so ist uns trotzdem die Komponente Wandern wichtiger.
Von den Parkplätzen am Kalterer See wandern wir hinauf zum Kellerlabyrinth des Weingutes Dominikus.
Wir kehren nicht ein, da wir den einmaligen Keller bereits kennen. Der Steinmauerkeller des Dominikus wäre jedes Jahr wieder interessant anzusehen; wir hoffen aber, dass Anna im in Bewegung gehaltenen Kinderwagen bald einschläft.
Riegel = Weinlage
Die Riegelschwelle Bärental, eine weiße, markante, im Boden bündig eingebrachte Grenzlinie, welche einen Kalterer Riegel vom nächsten trennt (in Kaltern bezeichnet man Weinlagen als Riegel), haben wir gerade eben passiert, da öffnet sich der Blick in östlicher Richtung zum Kalterer See und in nördlicher Richtung in die Weingüter Barleit.
Am Wegesrand schenken die Biobauern der Gruppe Solos ihre Weine auf. Stehen bleiben kommt für uns nicht in Frage, der Kinderwagen muss in Bewegung bleiben.
Hier, abseits der Weinstraße, ist es schön ruhig, so kann der Wanderer und Spaziergänger die für Südtirol typische Weinberglandschaft richtig genießen. Es weht heute ein etwas unfeiner Wind. Wir würden gerne den Sonnenschutz des Kinderwagens tiefer legen um Anna vor den kühlen Luftzug zu schützen. Keine Chance, sie will selbst mit dem Sonnenschutz spielen und zieht ihn immer wieder rauf und runter.
Lange hilft diese Beschäftigung nicht. Graunzen dringt aus dem Kinderwagen. Hmm… was tun? Anna, schau mal, was der Tata da hat! Ich blase einer Pusteblume die Samen von der Knospe. Da bekommt die Kleine große Augen und will „nou, nou!“ Beschäftigung gefunden 🙂
Entlang der Weinberge wachsen genug Löwenzähne, so finden wir stetig Nachschub.
So geht es gemütlich mit Animationsprogramm für Anna bis nach Kaltern hinauf.
Rockmusik schwingt uns entgegen. Vor der Weinmanufaktur Andi Sölva spielt die Hardrockband Südtirockers. Wider erwarten gefällt der laute rockige Sound unserer Kleinen. Wunderbar, ich nutzte die Gelegenheit die Wanderung mit Wein zu garnieren.
Rottenburger Platz – Castel Sallegg
Nach dem Weinbetrieb Andi Sölva spazieren wir hinauf zum Rottenburger Platz. Durch die Weinberge Leisen-Puiten, die zu den Weingütern des Weingutes Castel Sallegg gehören, könnten wir den Weinlehrpfad vom Rottenburger Platz zum Hof des Castel Sallegg hinauf spazieren. Ich mache ein Foto und dann – weiß der Teufel warum – entfällt mir dieser tolle Gedanke 🙁
Vom Rottenburger Platz geht es hinunter zum Hauptplatz wo zahlreiche Bummler und Weinwandertagbesucher Eis schlecken.
Kellereien Kaltern
Wir spazieren durch die Bahnhofstraße hinaus zu den Kellereien. Die Kleine knabbert an einer Reiswaffel. Das erst Stück gerade eben vertilgt, da klingt es fordernd aus dem Kinderwagen: „nou!“ So geht es bis zur Kellerei Erste und Neue hinein, wo der Weinwandertag Besucher den schönen Puntay Keller besichtigen könnte. Mit Kinderwagen ist das leider nicht unbedingt ideal. So spazieren wir am Kalterer Winecenter, wo neben Wein süße Köstlichkeiten und auf einem Bauernmarkt Käse, Honig und andere heimische Delikatessen angeboten werden, vorbei bis zur Wein- und Sektkellerei Kettmeir. Hier könnten wir uns einer Reise durch die Geschmacksvielfalt Italiens hingeben – aber Anna hat ihre Reiswaffeln aufgebraucht! Sie mit der Unendlichen Geschmacksvielfalt italienischer Köstlichkeiten zu bombardieren, damit ist die beste Mami von allen – trotz „nou, nou“ von Anna – partout nicht einverstanden.
Rückweg
Der Kinderwagen beginnt zu raunzen. Oha! Jetzt aber schnell. Zügig, nein im Laufschritt, treten wir den Rückzug an. Durch die Weinlagen Windegg, Trutsch, Plantaditsch, Lavason, Palurisch, Feld, Reitwiesen, Manincor, Seegüter und Panholzer Hof geht es zurück zum Kalterer See. Ich habe leider Fotografie Verbot, so kann ich mit keiner visuellen Dokumentation dieses Abschnittes des herrlichen Weinrundwanderweges dienen.
Naja, dafür schaffen wir den Rückweg in sagenhaften 20 min. Das Wohl der Kleinen über alles! Nach 3/4 des Weges ist sie zwar eingenickt, aber wenn man sich den Laufschritt schon eingewöhnt hat, dann behält man ihn besser bei. Wer weiß, ob nicht gerade der schnelle Schritt das Sandmännchen auf den Plan gerufen hat.
Den Kalterer Weinwandertag 2016 können wir als traumhaften Familientag verbuchen und allen Wein- und Wanderinteressierten raten den entsprechenden Termin 2017 im Terminkalender zu notieren bzw. sich den 29. Mai 2016 zu notieren!
Warum den 29. Mai 2016? Da findet in Tramin eine ähnliche Veranstaltung statt und zwar der Gewürztraminer Weinwandertag.
GPS Datei Weinwanderung von St. Josef am See nach Kaltern
GPX-Track , Position: -km, -m GPX
Eckdaten der Tour
Weinwandertag in Kaltern
- Dauer: 3:20 h
- Distanz: 11,0 km
- Bergauf: 234 m
- Bergab: 236 m
Um welche Art von Tour handelt es sich?
In welcher Region befindet sich die Tour?
Um welche Bergkategorie handelt es sich? Auf welcher Höhe liegt die Tour?
Wie lang ist die Strecke?
Wie streng ist der Aufstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie anspruchsvoll ist der Abstieg (Länge, Höhenmeter, Steigung)?
Wie viel Zeit werde ich für die Tour brauchen?
Dieser Wert kann individuell stark variieren. Siehe Gehzeitrechner.
Wie viele Kalorien werden bei der Tour verbrannt?
Es ist zu beachten, dass die Berechnung des Kalorienverbrauchs auf Faustformeln und allerlei Annahmen beruht, z.B. Gewicht=75 kg, Kalorienverbrauchsvorgaben für Aufstieg, Abstieg, flach usw. und daher nur eine Schätzung und keine exakte Angabe liefert. Wenn du deinen Kalorienverbrauch selbst berechnen möchtest, dann schau dir diesen Kalorienrechner an.