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Spaziergang von Riva del Garda nach Torbole und zurück

Riva del Garda, Samstagnachmittag. Vormittags habe ich den Gardasee vom Wasser aus, an Board der Yacht Siora erkundet, nun da dieses Segelabendteuer abgeschlossen, ich noch auf der Piazza „Tre Novembre“ stehe, weiß ich nicht so recht, ob ich nach Hause fahren oder ob ich Riva erkunden und anschließend den Surfern, Kitern und Seglern, vom Badestrand aus, zuschauen soll. Vielleicht sogar einen Spaziergang von Riva bis nach Torbole, entlang der Strandpromenade, unternehmen. Ja, genau Letzteres werde ich machen!

Der Strand "Spiaggia Sabbioni" in Riva del Garda, ist einer der beliebtesten Strände am Gardasee
Der Strand „Spiaggia Sabbioni“ in Riva del Garda, ist einer der beliebtesten Strände am Gardasee

Zuerst steige ich 165 Stufen hinauf auf den 34 m hohen Turm „Torre Apponale“. Er diente ehemals der Bewachung und Verteidigung der Stadt Riva. Heute dient er mir als Fotografie-Aussichtsplattform. Auch keine schlechte Zweckdienlichkeit.

Der Stadtturm steht frei gestellt an der Ostseite der „Piazza 3 Novembre“, die sich wiederum am alten Hafen der Stadt befindet. Seine Lage ermöglich einen wunderbaren Ausblick auf die Altstadt, den alten Hafen und Richtung Süden auf den Gardasee. Das Flair der Stadt mit ihren roten Dachziegeln, den Dachterrassen, der Seepromenade hüllt mich ein. Auch Richtung Norden ist der Ausblick nicht zu verachten. Er reicht über die Dächer der Stadt bis zur Burgruine Arco. Die thront auf einem markanten Felsberg oberhalb von Arco. Lange wird es nicht mehr dauern, bis Riva und Arco zusammengewachsen sind. Von hier oben schaut es fast so aus, als ob das bereits geschehen ist. Eingeschlossen wird der Riva-Rundumblick von den Gardasee Bergen, die hier im Norden des Gardasees maßgeblich für das Wetter, vor allem dem Wind, sind.

Nach der Besichtigung von Riva von oben, steige ich die 165 Treppen wieder runter und schlendere um den alten Hafen herum zur Piazza Catena. Den Namen „Ketten Platz“ hat dieser Platz aufgrund einer enormen Kette, welche in vergangen Jahrhunderten über das Wasser gespannt wurde, um den Hafen vor Eindringen zu schützen. Heute schützt keine Kette mehr den Hafen, heute ist es der Schutzheilige der Gewässer, der Heilige Johannes Nepomuk, der den Hafen und den Platz schützt. Eine Barockstatue des Heiligen steht inmitten des Platzes.

Ich bummele zurück zur Piazza 3 Novembre, nun entlang der Seepromenade „Marinai d’Italia“, vorbei am Parco del Brolio hinauf zur Piazza Giuseppe Garibaldi mit ihren schönen Springbrunnen. Weiter führt mich mein Spaziergang rund um den Canale della Rocca, der die Wasserburg Rocca di Riva del Garda – sie beherbergt das MAG Museo Alto Garda – beschützt, bis zum Yachthafen von Riva. Mein Gang ist langsam, sehr langsam. Klar, wer ausnahmsweise alleine – ohne dem sonst üblichen strengsten Kommando von allen – mit einem Fotoapparat durch einen der schönsten Orte Italiens spaziert, der kommt nur im Schneckentempo voran. Obwohl es warm, ja geradezu heiß ist, schwitze ich nicht. Dem stetigen Gardaseewind sei Dank!

Entlang des Friedenweges „Sentiero della Pace” – er ist hier eine Seeuferpromenade – kann ich nun stetig entlang der Strände schlendern. Es sind vornehmlich Kieselstände, die von grünen Liegewiesen begleitet werden. Ich bin überrascht, wie groß und vor allem wie lang der freie Strand ist. Zuerst „Spiaggia Sabbioni“, dann „Spiaggia die Pini“ das sind circa 1 Kilometer Strand. Erst der direkt zum Gardasee abfallende jüngste Berg des Trentino, der Monte Brione unterbricht die Strand Landschaft. Auf dem Radweg Riva – Torbole kann ich trotzdem weitermarschieren und den Surfern, Kitern und Seglern draußen auf dem See zuschauen. Hier am nördlichen Gardasee gibt es fast schon eine Windgarantie! Ora und Peler, die bekanntesten Gardaseewinde, sind zwei verlässliche Zeitgenossen. Der nördliche Gardasee ist somit ein Eldorado für Surfer und Segler.

Von einer Klippe springen Jungs in Wasser. Dahinter endet die Felsformation des Monte Brione und schon beginnen wieder Strände. Es sind nun die Badestrände von Nago-Torbole, die sich bis zum Örtchen Torbole hinüberziehen. Ich muss den Fluss Sarca überwinden. Kein Problem, eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke führt ohne großen Umweg darüber.

So bummle ich nun stetig den Blick Richtung Süden übers Wasser des Gardasees gerichtet und immer wieder einzelne, besonders Sprung freudige Kiter verfolgend, nach Torbole. Ich durchquere den Ort auf der Seeuferpromende und schlendere bis zum sogenannten „Sasso dei Bambini“ weiter.

Fischer werfen ihre Ruten aus. Surfer sind mittlerweile nur noch vereinzelte zu sehen. Es ist bereits halb acht. Wow, da habe ich doch tatsächlich einen ganzen Nachmittag fürs Herüberschlendern verheizt. Und nun muss ich noch zurück!

Zurück von Torbole nach Riva wandere ich genau den gleichen Weg. Gleich ist der Weg, doch gleich sind nicht der Blick und die Stimmung! Die Badegäste, die Surfer sie sind verschwunden, der Wasserspiegel ist ruhiger geworden. Jetzt bei Dämmerung fahren nur noch vereinzelte Fähren über den See. Eine Schwanenfamilie schwimmt seelenruhig das Ufer entlang. Eine andere Stimmung als zuvor. Eigentlich wollte ich schnell zurück wandern, doch das Licht, die Atmosphäre ist so wunderbar anders, dass ich wiederum richtig viel Zeit brauche, um bis nach Riva zurückzugelangen.

Außer einer einsamen Fähre beherrschen nun Schwäne und Möwen den Gardasee.
Außer einer einsamen Fähre beherrschen nun Schwäne und Möwen den Gardasee.

21 Uhr 30, Blaue Stunde! Stativ habe ich leider keines dabei, aber man kann den Fotoapparat ja auf den Boden oder auf ein Geländer stellen. Riva bei Nacht, herrlich! Die Stadt strahlt auf. Im Yachthafen funkelt der Leuchtturm, über der Stadt leuchtet der Panoramaaufzug, der hinauf zur ehemaligen venezianischen Festungsanlage „Bastione“ führt, die Brunnen auf der Piazza Giuseppe Garibaldi schimmern in den buntesten Farben, zufriedene Menschen tummeln sich in den Straßen und auf den Plätzen – herrlich!

Und weil das alles so wunderbar ist, lasse ich es mir nicht nehmen nochmals durch Riva hindurchzuschlendern und auf der Piazza Catena in aller Seelen Ruhe ein Eis zu schlecken bevor ich spät abends, es ist kurz vor 23 Uhr, die Heimreise antrete.

Seepromenade und Radweg Riva del Garda – Torbole

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Impressionen Riva, Gardasee, Torbole

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