»Mein« Wanderbuch

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Altfasstal

Kennst du das Altfaßtal? Nein, noch nie gehört. Wo liegt das denn? Oberhalb von Meransen, zwischen dem Jochtal und dem Gitschberg. Da gibt es einen schönen Kinderwagen freundlichen Almenspazierweg! Kinderwagen freundlich brauchen wir zwar mittlerweile nicht mehr, aber Kinder freundlich ist trotzdem angesagt und Alm klingt nach Tiere, das kommt beim Nachwuchs an. Also auf geht es nach Meransen!

Die Anfahrt erweist sich als kürzer als gedacht. Wir schaffen es unter einer Stunde von Tramin hinauf auf den Gitschberg.

Der große Parkplatz am Eingang des Altfasstales ist schnell gefunden, die 4 € für den Waldparkplatz locker gemacht und schon wandern wir durch den Hochnebel Richtung Norden.

Taleinwärts durch das Altfasstal

Laut Wetterprognose soll es nur 14 Grad warm sein, es ist aber gefühlt viel angenehmer. Die Hälfte von uns ist mir kurzärmeliger Bekleidung und ohne Gänsehaut unterwegs.

Es geht recht flach auf einem breiten Schotterweg entlang eines Kreuzganges bis einem Kneipp-Parkour hinein. Den lassen wir rechts liegen, wandern nur ganz leicht ansteigend bis zur Großberghütte hinauf.

Futterhütten im noch nebeligen Altfasstal

Vor uns breiten sich jetzt die Almwiesen mit den typischen Futterhütten aus. Mitten durch schlängelt sich der Altfassbach und auch unser Wanderweg. Toll!

Almtiere sind keine Mangelware. Kühe, Pferde alles was so ein Kinderherz höher schlagen lässt ist hier unter dem Gitschberg anzutreffen. Wahrscheinlich auch, weil wir gerade noch die letzte ideale Woche getroffen haben. In Meransen hatten wir nämlich Plakate mit der Aufschrift „Almabtrieb“, der für nächstes Wochenende angekündigt ist, gesehen.

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Ein Pferdchen streicheln

Obwohl wir eher spazieren als wandern und obwohl wir bei so einigen Pferden, die sich gutmütig streicheln lassen, stehen bleiben kommen wir schneller voran als laut Planung gedacht. Hmm… da stimmt wahrscheinlich etwas nicht.

Wieder eine Stelle mit der Möglichkeit zu kneippen und wie auf Bestellung kündigt sich – wenn auch recht zaghaft – die Sonne an. Mountainbiker sind nicht viele unterwegs, was angesichts des ideal befahrbaren Untergrundes etwas verwundert. Uns soll es recht sein.

Ein leichter kurzer Anstieg und schon blicken wir direkt auf den Talschluss. Wie ein runder Kessel umrahmen Kurzkofel (2.591 m), Fensterlewand (2.564 m), Nock (2.528 m) und Fallmetzer (2.567 m) das Ende des Altfasstales.

Pranterstadlhütte

Zwei Einkehrmöglichkeiten stehen zur Wahl. Die Pranter-Stadlhütte (1840 m) und die Wieserhütte (1850 m). Wie entscheiden uns für die erste und marschieren kerzengerade auf die Almhütte zu.

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Pranter Stadl Hütte

Wow! Boa! Schaugs! Uns fallen fast die Augäpfel aus den Höhlen. So einen tollen Kinderspielplatz haben wir noch nirgends gesehen! Schaukel, Rutsche, Slackline, Wippe, Kletterbäume, Trampolin, eine Seilrutsche und Hängematten um nur einige Attraktionen zu nennen. Rund herum ein tipptopp gepflegter Rasen wie auf einem Erstliga-Fußballplatz. Großzügige Tische und dazwischen eingestreut Almkitsch Schniggschnagg. Ich meine das im positiven Sinn! Da gibt es hunderte kleinere und größere Dekorationen aus und rund um die Almwirtschaft zu erkunden. Eine Zentrifuge zum Entrahmen der Milch, ein Sattel, ein alter Herd, ein kleiner See mit gleich mehreren Miniaturmühlen, Zwerge, einen Bugglkorb, Räder alter Fuhrwerke, Geschnitztes, eine Kuschelecke und und und … Dazwischen drin der Wirt am Grill.

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Ein großes Hefe und einen Grillteller bitte! Angekommen im Paradies.

Es wird zunehmend sonniger. Über uns, hinter der Bergkannte zwischen Fensterlekofel und Nock ,müsste sich der Große Seefeldsee befinden.

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Hätte ich mich bei der Planung der Almtour nicht verguckt (ich dachte es sind 10 km hin und 10 zurück, in Wirklichkeit sind es nur 10 hin und zurück), dann hätten wir sicher den Anstieg zum Seefeldsee noch mit eingeplant. Fraglich aber ob wir die Kinder an den megasupertollen Spielplatz der Pranter Stadlhütte vorbei bekommen hätten. Das hätte sicher nicht geklappt.

Wir halten uns und viel viel länger als üblich auf. Beschließen dann noch die wenigen Meter bis zur letzten Hütte (keine Einkehrmöglichkeiten) im Talschluss hinauf zu spazieren.

Zur letzten Hütte, zu Oberpranterhütte

Gute Entscheidung, den so bekommen wir außer Pferden auch eine Eselfamilie mit ganz süßen, kleinen Eselchen hautnahe zu Gesicht. Jeder will natürlich einmal streicheln. Die Tiere – selbst recht neugierig – machen das bereitwillig mit.

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Die letzte Almhütte im Altfasstal, die Oberpranterhütte

Die Wasser des Altfassbaches fallen über die Felswand des Nock, verschwinden dann plötzlich im Nirgendwo um etwas weiter unter uns urplötzlich wieder aus dem Boden zu sprießen. Komisch.

Weiter geht es hier bei der Oberpranterhütte nicht. Der Bergpfad hinauf zum Seefeldsee zweigt unten bei der Pranterstadelhütte und Wieserhütte ab.

Wir kehren um und biegen bei der Pranterstadelhütte – nicht ohne kurz noch das Häschen zu streicheln und noch einem ganz ganz kurz das Trampoline zu nutzen – links ab.

Talauswärts Jägersteig Altfasstal

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Rundweg Altfasstal

Als wir taleinwärts gewandert sind, haben wir auf Wegweisern immer wieder Rundweg Altfasstal gelesen. Und da wir hinter der Pranter Stadlhütte immer wieder Wanderer kommen gesehen haben, denken wir uns jetzt das könnte der andere Teil des Rundweges Altfasstales sein.

Komischerweise wird der Steig stetig steiler. Hmm… vielleicht sollten wir trotzdem einen kurzen Blick auf die Karte werfen. Ups, kein Netz. Da nutz eine Online-Karte natürlich wenig. Zurück wollen wir nicht. Wird schon passen.

Wir haben Glück. Wegweiser mit der Aufschrift „Meransen“ informieren uns über die korrekte Route. Wir können sogar wählen. Entweder rechts steil hinunter und somit zurück auf den gemütlichen Almweg oder leicht hinauf. Beide Richtungen sind mit Meransen beschriftet, wobei die leicht nach oben führende den Zusatz Jägersteig trägt und ein klein wenig kürzer veranschlagt ist. Ok, dann Jägersteig.

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Blick hinunter ins Altfasstal

Eine Hochebene breitet sich vor uns aus. Bei einer Bank, neben einer Hütte und einem Wetterkreuz, machen wir eine kurze Trinkpause bevor wir ein Rinnsal überqueren und dann den schmalen, teilweise rechts recht abschüssigen Jägersteig entlang wandern. Die beiden Kleinen müssen andauernd an der Hand gehalten werden.  Das ist nicht ganz einfach, wenn man nebeneinander nicht Platz hat. Der General, mit dem ich verheiratet bin, macht seinem Unmut Luft, dass das kein Weg für Kinder sei, dass man unten im Tal zurück hätte gehen sollen, dass das hier gefährlich sei, dass man nicht auf ihn höre usw. usw.

Wir schaffen, den in meinen Augen nicht sehr gefährlichen Jägersteig, ohne Probleme. Kein grober Zwischenfall, kein Absturz – halt doch, der Schnuller von Hannes ist über den Abhang runter gekollert und der Uwe musste ihn retten. Zählt das? Der Jägersteig mündet in einem breiten breiter Forstweg, der auch mal von einem Auto genutzt wird. Wahrscheinlich weil der Fahrer zur Moserhütte will.

Somit ist der Rest des Rundweges Altfasstal bis zum Parkplatz Altfasstal unproblematisch und der General, mit dem ich verheiratet bin, metamorphosiert wieder zu besten Mami von allen.

Insgesamt sehr schöne, kurze Wanderung, wenn man so wie wir den Bergsee “Großer Seefeldsee“ auslässt. Für Familien mit Kinder ist vor allem das Ziel die Pranterstadlhütte ein muss-man-gesehen, nein ein muss-man-probiert haben Ziel!

GPS-Track Rundwanderung durch das Altfasstal

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos Altfasstal, Pranterstadlhütte

Hoteltipps für Ihren Wanderurlaub in Südtirol

4 Kommentare über “Altfasstal”

  1. Karl-Heinz Weller says:

    Ja hallo Dietmar

    Eines der letzten wenigen Seitentäler Südtirols, das von mir noch keinen Besuch erhalten hat.
    Wunderschöne Bilder fangen die Herbststimmung auf der Alm wunderbar ein.
    Tolle Stimmungen wenn das Licht so herrlich ist, wie an deinem Ausflug …..
    Anhand des Berichts erkannte ich, dass es noch einiges für mich in Südtirol zu entdecken gibt, vielleicht schon nächstes Jahr wenn ich wieder im Pustertal weile.

    Eine richtig schöne Spätherbst- oder Vorweihnachtszeit wünscht Dir und deiner Familie schon jetzt

    Charly

  2. Dietmar Mitterer-Zublasing says:

    Aha, jetzt sind wir endlich – nach 10 Jahren? – mal vor dir irgendwo gewesen 🙂 Hätte das fast nicht gedacht, dass das möglich ist 😉 Du bist ja der 10x bessere Südtirol Bergwelt Kenner als wir selbst. Freut mich, dass wir nun doch mal einen neuen Tipp für dich geschafft haben.

    Dir auch eine schöne Vorweihnachtszeit und gemütliche Wanderungen…

    Grüße
    Dietmar

  3. Karl-Heinz Weller says:

    Danke für die nette Antwort.
    Bin mal gespannt was das Wanderjahr 2019 mit sich bringt.
    Habe schon wieder etliche neue Pläne (1 Woche Toblach/1 Woche Ahrntal) Ziele sind schon genügend gesteckt, mal sehen ob das Altfasstal dabei ist, die Anfahrt ist jedoch von beiden Urlaubsorten nicht gerade kurz.

    1 großes Ziel ist die Umrundung der Tofane de Rozes, eine der letzten großen Umrundungen eines Bergstockes, nachdem ich Rosengarten, Peitlerkofel, Langkofel und auch Nuvelau und Averau sowie den Lagazoui im letzten Jahr schon hinter mir habe. Dieser riesige Klotz auf deren Nachbargipfel du ja schon mit der Seilbahn warst (di Mezzo) reizen mich schon lange und dürfte 2019 dran glauben.

    Schöne Vorweihnachtstage mit nicht zuviel Glühwein
    wünscht Dir
    Charly

  4. Dietmar Mitterer-Zublasing says:

    Auch dir eine schöne Weihnachtszeit und das mit dem Glühwein – naja zumindest versuchen kann ich es ja 😉

    Grüße
    Dietmar

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