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Schneeschuhwanderung Tiers am Rosengarten

Der sagenumwobene Rosengarten, der Ort, an dem der Zwergenkönig Laurin dem Helden Dietrich von Bern unterlag, ist heute unser Ziel. Zum „Gartl“, dem wunderschönen Rosengarten des Zwergenkönigs, wollen wir zwar nicht hinauf, aber ganz nah an die Laurinswand soll es schon gehen.

Der glühende Rosengarten mit dem "Gartl" von König Laurin
Der glühende Rosengarten mit dem "Gartl" von König Laurin

Wir fahren nach Tiers / St. Zyprian (1.175 m), dann auf der Nigerpassstraße weiter und finden wenige hundert Meter nach dem Hotel Cyprianerhof auf der rechten Straßenseite einen Parkplatz (1.200 m), der zugleich auch den Startpunkt des Wanderweges Nr. 7 (Sagenweg) markiert.

Die Schneeschuhe untergeschnallt und auf geht’s. Eine große Tafel heißt uns im Schneeschuhwanderparadies willkommen.

Ich wundere mich über den komischen Schnee. So großkristallförmig und trocken habe ihn noch nie gesehen. Hier auf dem Plafötsch Tölder (wahrscheinlich im Sommer eine Weide, jetzt im Winter eine freie, weiße, leicht ansteigende, hügelige Fläche mit vereinzelten mächtigen Lärchen) ist es total windstill und somit viel weniger kalt als vermutet.

Nun treten wir in dichten Wald ein und folgen dem Sagenweg bis zur Plafötschalm (1.560 m). Oben angelangt genießen wir den tollen Ausblick auf den Plafötsch  (2.207 m), die Gesellenspitze (2.186m), die berühmten Vajolet-Türme und natürlich die Rosengartenspitze (2.981 m).

360 Plafötsch Alm: Ausblick auf den Rosengarten
360 Plafötsch Alm: Ausblick auf den Rosengarten

Dieser Anblick ist wie geschaffen für ein 360° Foto. Zum Glück bietet der Stadl der Plafötschalm eine Sonnen-Liegegelegenheit für die beste Ehefrau von allen; somit erspare ich mir den Anblick eines frierenden Schneehasen.

Kaum ist das Foto im Kasten geht unsere heutige Schneeschuhwanderung auch schon weiter in südöstlicher Richtung bis zum Angelbach. Über eine Holzbrücke, welche heute wegen des Schnees 40 cm höher ist als gewöhnlich, gelangen wir hinüber zum Westufer. Nun folgt ein kurzer Abstecher abseits des Weges, weil wir falschen Spuren folgen. Macht aber nix, nach 5 Minuten sind wir wieder auf Kurs und stapfen den jetzt breiten Forstweg an der rechten Seite eines Tales empor.

Ein Wanderschild: rechts Hanigerschwaige 50 min, gerade aus Hanigerschwaige 30 min.  Klare Sache, also gerade aus 😉 Was mich besonders anspornt: Auf dem Wanderschild war ein Zettel angebracht: Hanigerschwaige geöffnet. Super!

Nach 20 min haben wir es geschafft. Wir stehen auf der Alm Hanigerschwaige unter den Vajolet-Türmen.

Haniger Schwaige am Fuße des Rosengartens. Blick auf die Vajolet Türme.
Haniger Schwaige am Fuße des Rosengartens. Blick auf die Vajolet Türme.

Ich schicke die beste Ehefrau in die warme Hütte hinein, während ich noch ein 360° Foto anfertige. Also wieder die Ausrüstung raus, Standort gesucht und los.

Mit kalten Fingern, aber zufrieden, wieder ein schönes Panorama eingefangen zu haben, kann ich mich schließlich auch in die Alm-Hütte zurückziehen.

Schwül-warme Luft schlägt mir entgegen. Eine komplett überfüllte, leider nur mit zwei, drei Tischen ausgestattete Hütte. Die beste Ehefrau von allen steht – wie sollte es auch anders sein – direkt am Ofen.

„Wort’n mir a bisl, vielleicht stean ire auf?“ „Ok.“ Ich bestelle ein Weizenbier. Schon nach zwei, drei Schlucken haben wir Glück. Zwei Leute gehen und wir können uns dicht gedrängt zwischen den anderen Hüttenbesuchern nieder setzen.

An den Füßen wird es schnell warm. Was ist denn da unter dem Tisch? Ein zusätzlicher Elektroofen, genau unter uns. Die beste Ehefrau von allen strahlt.

Ich beginne erst zu strahlen als die Gulaschsuppe ankommt.

Ist schon was tolles, so eine warme Versorgungshütte. Ich kann mich sogar bis aufs Laibchen ausziehen, das tut richtig gut. Schade, dass im Winter nur wenige solcher Hütten geöffnet haben, denn gerade jetzt sind sie Gold wert. Auch die Haniger Schwaige hat nur über die Weihnachtszeit geöffnet, dann ist bis zum Sommeranfang leider Schluss.

Eine Stunde halten wir uns auf. Beim Bezahlen weißt mich die Chefin darauf hin, dass es vor der Tür noch ein Schnapsl gäbe.

Dort liegt aber nur ein pelziges Kalb, falsch kein Kalb, nur ein kalbsgroßer, fetter Hund. Zu kalt hat der wahrscheinlich nicht.

Das deutsche Paar, welches wir schon beim Aufstieg getroffen hatten, winkt uns zu. Sie haben den Schnaps gefunden. Ein deftiger Latschenschnaps. Brrrr, der zieht runter.

Ein kurzer Plausch, dann treten wir den Rückweg an. Damit der nicht genau gleich wird wie der Hinweg, wandern wir dieses Mal auf dem Weg Nr. 10 bis zur Plafötsch Alm zurück und folgen dann wieder dem Sagenweg bis zu unserem Ausgangspunkt.

Fast angekommen, beginnt der Rosengarten hinter uns immer stärker zu glühen. Zuerst leicht orange, dann tiefrot. Jetzt wäre ein Foto toll. Leider haben wir hier am Parkplatz keine optimale Sicht.

Wir fahren darum entlang der Nigerpass Straße weiter. Nirgendwo ist die Aussicht optimal. Nach gut 2 Kilometern, bleibe darum bei der erstbesten Ausweichstelle stehen, schieße mein Foto und dann ist es auch schon vorbei mit dem Glühen. Die Rosen des König Laurin sind verwelkt.

Dabei fällt mir wieder ein, wie ich als Bub zuerst die griechischen Göttersagen, anschließend die germanischen Göttersagen und dann die  mittelhochdeutschen Heldenbücher mit Dietrich von Bern verschlungen habe. Ich habe immer mit Dietrich von Bern mit gefiebert. Aber dass er den König Laurin besiegte, ihn gefangen nahm und dieser dann den Rosengarten mit einem Fluch belegte (Weder bei Tag noch bei Nacht sollte den Rosengarten jemals mehr ein Menschenauge sehen können. Laurin hat aber die Dämmerung vergessen und so kommt es, dass der Rosengarten beim Sonnenauf- und -untergang blüht.), das habe ich ihm nicht verziehen.  Und Laurin konnte den Siegfried auch nicht mit List oder mit Hilfe des vom Meisterschmied Wieland hergestellten Schwertes Mimung besiegen. Damit war Dietrich für mich gestorben…

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GPS Daten der Schneeschuhtour

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotoimpressionen Rosengarten und Vajolettürme

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3 Kommentare über “Schneeschuhwanderung Tiers am Rosengarten”

  1. Hallo Dietmar, sehr schöne Tour und wunderbare Gegend. Ich war im Sommer mit dem Mountainbike auch in dieser Gegend. Habe aber mal eine Frage: Kann man den Rückweg auch Rodeln? Wegen den Knieproblemen meines Mannes suchen wir nur mehr Touren, welche man zurückrodeln kann. LG Siglinde

  2. Dietmar says:

    Hallo Siglinde,

    hmm… rodeln würde ich nicht unbedingt als ganz ideal finden. Wird zwar streckenweise gehen, aber nicht überall. Ich würde dir eine andere Tour vorschlagen, die wir gestern erst gegangen sind (Wanderbericht mit Fotos wird irgendwann folgen). Von St. Ulrich mit der Standseilbahn hinauf auf den Raschötz. Dort kann man herrlich spazieren gehen oder Schneeschuhwandern. Man braucht nur ganz wenig Höhenmeter überwinden, der Ausblick ist überwältigend und es ist sehr sonnig. Außerdem führt eine tolle Rodelpiste direkt vom Gipfelkreuz bis ins Tal hinunter. Gestern war die Rodelpiste nur bis Halbstation befahrbar. Aber da kann man wieder in die Standseilbahn einsteigen. Wie gesagt: Wanderbericht mit 360° Fotos wird folgen, sobald ich Zeit habe bzw. sie mir nehme 😉

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