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Maria Weißenstein mit Rosengarten im Hintergrund

Rundwanderung Maria Weißenstein – Schmieder Alm

Maria Weißenstein
Maria Weißenstein

10.00 Uhr, Heilige Messe in Maria Weißenstein. Der „Laden“ ist voll. Warum wir hier sind? Ich wollte unbedingt einen Sonntagsspaziergang haben. Da in letzter Zeit die beste Ehefrau von allen nur schwer von der Arbeit zu trennen ist, habe ich zu einem Trick gegriffen. „Dai, nor gean mir a Weißenstoan ai und nor gea i a mit kirchn.“ Das hat gesessen! Mit dem Wallfahrtsorte Maria Weißenstein habe ich jedes Mal schon halb gewonnen. Und wenn ich dann noch mit „Dann gehe ich auch mit in die Kirche.“ einen drauf setze ist der Sieg gewiss.

So lauschen wir der Predigt. Die beste Ehefrau von allen ist wie immer recht andächtig bei der Sache. Ich vertreibe mir die Zeit mit akribischer Begutachtung zuerst der Menschen rund um mich herum, dann der Gemälde an den Wänden. Vor allem die Geschichte des Bergbauern Leonhard Weißenstein, dem angeblich Maria erschienen ist und der zum Dank für die Heilung von seiner Geisteskrankheit eine Kapelle erbaute, die sich in der Folge zum Wallfahrtsort und Pilgerstätte wandelte, diese gemalte Geschichte ist ein dankbares Studienobjekt. Sorgfältig studiere ich jede Szene und jede Innschrift des Ölgemäldes. Weil es mich so brennend interessiert? Eigentlich nicht. Ehrlich gesagt, um die Zeit totzuschlagen. Ich habe es nicht so mit der Kirche. Bin zwar katholisch getauft, habe die Erstkommunion erhalten, bin gefirmt und sogar kirchlich verheiratet. Das hat bei mir aber eher was mit Tiroler Brauchtum zu tun, weniger mit Glaube an die Kirche. Wohlgemerkt, ich spreche dabei von der Institution Kirche mit der ich nicht warm werde.

Um Viertel vor 11 ist die Messe vorbei. Ich will schon mit den anderen Kirchenbesuchern aus der Kirche strömen, aber sie beste Ehefrau von allen will noch kurz in die Grotte, in die Ursprungskapelle des Leonhard Weißensteiner hinein und sie will außerdem noch eine Kerze anzünden. So soll es sein.

Fürs Seelenheil gebetet, um Gesundheit ersucht, Rituale vollzogen, wunderbar. Jedem das Seine. Ich bin eher der Typ für das was nun folgt: Dankbarkeit für diese schöne Welt fühlen, Freude an der herrlichen Landschaft empfinden, sprich dem da oben für die Schöpfung dieser schöne Alpenwelt gratulieren und ihm dafür einen „mords“ Respekt zollen. Meine Kirche braucht kein Dach, keine Massenveranstaltung, keine kanalisierte Rituale.

Wanderung von Maria Weißenstein zur Schmieder Alm

Schlern und Rosengarten
Schlern und Rosengarten; im Vordergrund der Parkplatz von Maria Weißenstein

Von Maria Weißenstein führen zwei Wanderwege zu den Almen im Einzugsgebiet des Geoparc Bletterbach. Ideal um zu einer kleine gemütlichen Rundwanderung aufzubrechen. Wir spazieren entlang des Fernwanderweg E5 dem Bletterbach entgegen. Nach einer kurzen Steigung, die einen tollen Rückblick auf die barocke Kirche von Maria Weißenstein inklusive Dolomitenpanorama, welches vom Schlernmassiv über die Rosengartenkette bis fast hin zum zerklüfteten Latemar reicht, bietet, geht es recht flach und gemütlich in Richtung Süden. Der Schotterweg ist breit. Man hätte sogar einen Kinderwagen schieben können, wenn da nicht das erste steile Stück gewesen wäre. Muss ich mir merken.

Bei einer größeren Kreuzung biegen wir rechts ab und folgen nun abseits des Massenwanderverkehrs dem Waldsteig Nr. 5. Ich möchte den Schönrast Hügel queren, aber nicht um zur Schönrast Alm, sondern zur merklich kleineren Schmieder Alm zu gelangen. Die Schmieder Alm ist bei Familienwanderern nicht so beliebt wie die Schönrast Alm. Wahrscheinlich weil sie von Lerch/Aldein aus kommend, den Startpunkt für die Wanderer bildet. Wer will schon am Startpunkt bleiben und dort einkehren? Verständlich. Ich hingegen schätze die kleine Schmieder Alm vor allem aufgrund ihrer Küche. Meiner Ansicht nach, speist man hier am besten.

Schmieder Alm

Ausblick von der Schmieder Alm auf den Gantkofel
Ausblick von der Schmieder Alm auf den Gantkofel

Nach der schönen Querung des Schönrasthügels, die mit einem Aussichtspunkt auf obere Einzugsgebiet des Geoparc Bletterbach und den Gipfel des Weißhorns überraschte, stehen wir nun auf der Hinterseite der besagten Alm. Parkenden Autos lassen leider kein echtes Almgefühl aufkommen. Schade. Zum Glück verschandelt der große Parkplatz „nur“ die Hinterseite der Schmieder Alm. Obwohl 12.00 Uhr erwischen wir einen freien sonnenüberfluteten Tisch. Herrlich!

Meine Erinnerung hat mich nicht getäuscht. Das Mittagsmahl ist vortrefflich. Geschmorrtes Rindswangerl mit Röstkartoffel, Marillenknödel. Wau, nix mit 0815-Schnellversorgerkost. Richtig gutes, gehobenes aber trotzdem traditionell südtirolerisches Essen. Ich sag es ja immer. Bei den kleinen Almen musst du einkehren!

Den süßsauren Geschmack der Marillenknödel noch im Gaumen legen wir uns einige Minuten auf die nach Westen ausgerichteten, für Gäste bereit gestellten Liegestühle. In der Ferne das Mendelgebirge. Den Penegal kann ich mit bloßem Auge erkennen. Für die weiße Spitze dahinter muss der gewaltige Zoom der Kombi Panasonic Lumix Gm1 mit 300 mm (600 mm auf Vollformat gerechnet) unterstützend eingesetzt werden. Das müsste das Hasenöhrl sein, wo wir vor 6 Jahren zusammen mit Schwesterherz und ihrer Freundin oben waren. Viele 3000er haben wir beide nicht gesehen. Wir sind mehr die Wanderer, nicht so sehr die Bergsteigertypen. Das Hasenohr war einer davon. Hmm… ich schaue mir das weit heran gezoomte Foto genauer an. Ach, das ist ja nicht der Penegal, das ist der Gantkofel. D.h. dann auch, dass dahinter der weiße Gipfel nicht das Hasenohr sein kann. Das muss ein Gletscher der Ötztaler Alpen sein.

Nach einer halben Stunde in der Sonne brechen wir auf und spazieren zur Schönrast Alm hinüber. Wie vermutet ist hier ein „haidenbetrieb“. Spielende Kinder, essende Menschen, wiederkäuende Rindviecher… alles bunt durchgemischt 🙂

Rosengarten mit Rosengartenspitze und Gartl
Rosengarten mit Rosengartenspitze und Gartl

Wir beide spazieren geradeaus weiter, folgen dem Wandersteig Nr. 15. So treffen wir alsbald auf die Kreuzung wo wir beim Hinweg die Nr. 15 zugunsten des Europäischen Fernwanderweges E5 verlassen hatten. Das letzte steilere Wegstück ist nun das selbe. Nur ist die Aussicht auf die Dolomitenberge jetzt idealer, da wir dem Rosengarten direkt entgegen gehen.

Nach einer recht kurzen Wanderung, die ich eher als Spaziergang bezeichnen möchte (obwohl nur zur Hälfte Kinderwagen tauglich) bei der Kirche Maria Weißenstein an.

GPX Datei des Spazierganges von Maria Weißenstein zur Schmieder Alm

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos Maria Weißenstein und Schmieder Alm

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4 Kommentare über “Rundwanderung Maria Weißenstein – Schmieder Alm”

  1. Karl-Heinz Weller (Charly) says:

    So hier nun mein Kommentar zu dieser Wanderung:

    Ich konnte die Bilder dieser doch einfachen Wanderung und deine Beschreibung dazu gut genießen, weil ich an einem äußerst kühlen Regentag einfach mal eine Almwanderung vor vielen Jahren unternahm und diese Ausblicke nicht hatte.
    Daher kann ich nun deine tollen Aufnahmen vor allem aus „anderer Sicht“ vom Rosengarten voll genießen.

    Habe heute abend einfach mal wieder mal ausführlicher bei Dir reingeschaut und es bedauert, dass ich das zuletzt wenig konnte.
    Aber ich kann mich noch erinnern, dass es zwischen Schmiederalm und Schneiderwiesen sehr stark regnete und der Wandersabschnitt dazwischen äußerst sumpfig war und es damals so kühl war, dass ich meine gesamten Getränke wieder ins Tal nehmen, bzw. zum Auto nehmen musste. Es gibt schlimmeres …

    Ich weiß noch, dass ich mich heimwärts so verlaufen habe, dass ich ein langes Stück die Straße abwärts laufen musste und dann am Golfclub „Petersberg“ vorbeikam wo ich leider eine liebreizende Bedienung, die ich das Jahr vorher in der Bletterbachschlucht kennenlernte ???? nicht antraf.

    Der Umweg über die Straße hatte sich also nicht gelohnt.
    Das ist das was mir von dieser Wanderung außer den beiden schönen gemütlichen Almen in Erinnerung geblieben ist.

    Grüße bis zum nächsten Eintrag oder ausführlichem Mail demnächst.

    Die Bilder sind wie immer große Klasse . !!!!!!
    Charly

  2. Dietmar says:

    Ja die diese Wanderung ist sehr einfach. Musste sie für eine Schwangere auch sein 😉 Eigentlich war es bei uns mehr ein Sapziergang nach der Heiligen Messe in Maria Weissenstein 🙂 und hatte auch nur den Minifotoapparat mit aber mit dem langen Objektiv (darum die Nahaufnahmen des Rosengartens).

    Lg
    Dietmar

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