An der Hotelrezeption sagt man uns, dass der Aussichtsberg Cardada / Cimetta einen herrlichen Blick auf den Lago Maggiore (Langensee) bieten soll. Diesen Blick wollen wir uns selbstverständlich nicht entgehen lassen. Man rät uns von Locarno mit der Standseilbahn bis nach Orselina zu fahren und dann mit der Luftseilbahn Orselina-Cardada bis zur Cardada hoch zu fahren aber wahrscheinlich weiß das Fräulein an der Rezeption nicht: Der Weg ist das Ziel! Wir beschließen also zum Monte Brè 925 m ü. d. M. zu fahren um von dort die circa 400 Höhenmeter bis zur Cardada zu bestreiten.
Der Aufstieg direkt von Ascona oder Locarno ist uns heute nach der gestrigen Erfahrung Monte Lema zu viel. Wir steigen also ins unser Auto und fahren von unserem Hotel in Ascona bis nach Locarno, dort biegen wir links Richtung Locarno Monte ab und fahren anschließend in Richtung der kleinen Ortschaft Monte Brè weiter.
Abenteuerliche Autofahrt zum Monte Bre
Die Autofahrt erweist sich als wahres Erlebnis. Als Südtiroler bin ich enge Bergstraßen gewohnt aber die 5 km nach Monte Brè schlagen alles was mein Auto bis heute gesehen hat. Die beste Freundin von allen hat etwas Angst. Die Straße ist so eng, dass ich hinter Radfahrern herfahren muss, bis sich eine Ausweichstelle bietet, entgegenkommende Motorradfahrer halten an aus Angst nicht vorbei zu kommen… Die Straße ist fast „kriminell“ vor allem wenn einem so gewisse Herrschaften entgegenkommen, die nicht wissen, dass ein Auto auch einen Rückwärtsgang hat…
Endlich nach sehr sehr langen 5 km kommen wir in Monte Brè an und parken unser Auto. Vor uns ein Hinweisschild Cimetta. Die Wanderwege sind hier in der Schweiz sehr gut beschildert, Hut ab! Der Weg führt uns zuerst zwischen einzelnen Häusern über Stufen empor. Die Ortschaft Monte Brè erstrekt sich scheinbar mehrere 100 m üer einen Hang. Anschließend geht es weiter durch den Wald, ein zwei Mal die Straße querend.
Nach circa einer dreiviertel Stunde kommen wir an einer Kreuzung an. Sowohl links als auch rechts führt der sogenannte Dachsweg, ein Wanderlehrpfad, zur Cardada / Gimetta hinauf. Beide Wege, obwohl sie in die entgegengesetzte Richtung führen, weisen den Weg zur Cimetta, sogar der Zeitaufwand ist genau gleich angegeben. Komisch. Wir entscheiden uns für Rechts und wandern durch den Wald, vorbei an Informationstafeln zur Tier- und Pfalnzenwelt der Gegend.
Auf der Cardada
Nach circa 2 Stunden kommen wir auf der Cardada an. Hier kreuzen wir den Weg der von der Seilbahn Orselina-Cardada kommt, was man unschwer an den vielen Menschen mit losem Schuhwerk erkennen kann. Die Cardada, eine baumfreie Zone, mit einer sehr gepflegten Wiese, bietet neben der wunderbaren Aussicht (Lago Maggiore, Locarno, wo heute die Filmfestspiele von Locarno zu Ende gehen) einem Gastaus (Ristorante Colmanicchio) und die Talstation des Sessellifts Cardada-Cimetta.
Zur Cimetta
Wir verschmähen abermals die Aufstiegshilfe (Sessellift Cardada-Cimetta) und wandern weiter in Richtung Cimetta. Der Weg ist nun etwas breiter. Nach circa einer halben Stunde kommen wir an der Capanna Cardada, ein tolles Berggasthaus mit einer über den Lago Maggiore und Locarno fast „schwebenden“ Terrasse vorbei. Ein herrlicher Ausblick! Wir beschließen auf dem Rückweg auf einen Kaffe hier einzukehren, gehen aber weiter bis zu einem nächsten Berggasthaus der Capanna „Lo Stallone“ (ich übersetzte das mal nicht 😉 ). Vor der Capanna „Lo Stallone“ eine weite Wiese, die direkt am Hang zum Lago Maggiore endet. Hier steckt sich eine großes Betonkreuz dem Himmel entgegen und eine kleine Bank bietet dem Wanderer einen wunderbaren Sitzplatz mit Aussicht auf den Lago Maggiore.
Unser Weg der nun mit Betonplatten ausgelegt ist (habe ich noch nie gesehen, dass man auf einem Berggipfel Betonplatten verlegt) führt uns links an der Capanna vorbei. Nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir die Bergstation des Sessellifts Cardada-Cimetta und somit auch die Aussichtsplattform Cimetta. Aussichtsplattform ist genau das richtige Wort. Wir befinden uns auf einer runden Betonplattform, die man ruhig als geologische Beobachtungsstation bezeichnen kann: Infotafeln und Steinproben informieren über die Gesteine und Berggipfel der Umgebung. Unter uns Locarno und das Lago Maggiore, in der Ferne der Monte Lema den wir gestern bei Blitz , Donner und Hagelschlag bestiegen haben, rechts vor uns das Maggia Tal, dahinter in weiter Feren der berühmte Gletscher Monte Rosa usw. Das Fräulein an der Rezeption hat nicht zuviel versprochen. Die Cimetta (übersetzt: kleiner Gipfel) bietet ein wunderschönes Aussichtspanorama auf unzählige Berggipfel des Tessin, der Schweiz, von Italien und natürlich den sich gegen Süden nach Italien schlängelnden Lago Maggiore (Langensee). Überzeuge dich selbst:
360° Foto über dem Lago Maggiore – Aussichtpunkt Cimetta über Locarno

Nach einer kurzen Rast und den obligatorischen Fotografie-Geschichten treten wir den Rückweg an. Dieses Mal keine Rundwanderung, es geht also genau gleich zurück wie wir gekommen sind. Am großen Kreuz unweit hinter der Capanna „Lo Stallone“ machen wir kurz Rast, schießen ein zwei Fotos und wandern dann ohne Halt direkt bis zu unserem Ausgangpunkt am Parkplatz nach Monte Brè zurück.
Fotos Cardada – Cimetta – Lago Maggiore
Die Wanderung von Monte Brè zur Cardada und Cimetta
GPX-Track , Position: -km, -m GPX
Entfernung: | Keine Daten |
Minimalhöhe: | Keine Daten |
Maximalhöhe: | Keine Daten |
Differenz max/min: | Keine Daten |
Höhengewinn (~): | Keine Daten |
Höhenverlust (~): | Keine Daten |
Dauer: | Keine Daten |
Wer die italienische Schweiz besucht ohne in Locarno Station zu machen verpasst etwas herrliches. Nicht nur die Architektur und die kulinarischen HighLights sind diesen Urlaub wert, sondern auch die phantastische Natur. Solche Wanderwege findet man sonst nirgends in ganz Europa. Hier fällt Erholung leicht. Auch die Preise der Ferienwohnungen in Locarno mit Pool und Sauna, voller Luxus, sind angenehm günstig. Locarno Ferien lohnen sich, ich kann dieses Städtchen nur empfehlen.