Adresse: Am Fuß des Zwölferkofels, 39030 Sexten, Südtirol - Italien
Lage: Sextner Dolomiten
Höhe: 2.224 m
Telefon: +39 0474 710358
Position: 46.6285324,12.3578463
Die Zsigmondyhütte, auch unter den italienischen Namen Rifugio Emilio Comici und später Rifugio Zsigmondy-Comici bekannt, ist eine bedeutende Schutzhütte in den Sextner Dolomiten. Sie gehört der AVS Sektion Drei Zinnen.
Benannt wurde die Hütte nach dem Wiener Bergsteiger Emil Zsigmondy. Im Jahr 1948 wurde der Name des italienischen Bergsteigers Emilio Comici hinzugefügt.
Geschichte der Zsigmondyhütte
Die erste Hütte errichtete der Österreichische Alpenverein (ÖAK) 1886 etwa 100 Meter vom heutigen Standort entfernt. Nach einer Lawinenkatastrophe im Winter 1887/1888 wurde sie wieder aufgebaut und 1902 erstmals bewirtschaftet. Im Ersten Weltkrieg wurde die Hütte 1915 von italienischer Artillerie zerstört. Der Neubau am heutigen Standort wurde 1929 fertiggestellt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Hütte erneut beschädigt. Seit 1948 trägt sie den Namen Zsigmondy-Comici-Hütte.
Lage und Umgebung
Die Zsigmondy-Comici-Hütte liegt auf einem Felsrücken am Fuße des Zwölferkofels in 2.224 m Höhe im Naturpark Drei Zinnen in den Sextner Dolomiten in Südtirol, Italien.
Die Hütte liegt oberhalb des Bacherntals auf einem Felsrücken unterhalb der Nordwand des Zwölferkofels. Sie liegt direkt unterhalb der imposanten Nordwand des Zwölfers. Von der Hütte aus ist die breite Westwand des Elfers gut einsehbar. Die Hütte liegt am Dolomiten-Höhenweg Nr. 5 und ist Ausgangspunkt für Klettertouren auf Zwölferkofel, Hochbrunnerschneid und Einserkofel. In der Nähe befinden sich auch die Büllelejochhütte, die Lavaredohütte und die Dreizinnenhütte.
Geschichte der Zsigmondyhütte
Die Geschichte der Zsigmondyhütte begann mit dem Bau der ersten Hütte durch den Österreichischen Alpenverein (ÖAK). Sie wurde am 23. August 1886 feierlich eröffnet und Emil Zsigmondy aus Wien gewidmet. Zsigmondy war ein großer Verfechter des führerlosen Bergsteigens. Die erste Hütte war ein bescheidener Holzbau mit einem Schlafraum für zehn Personen und einem gemauerten, stets offenen Vorraum mit einer Feuerstelle. Sie wurde nicht bewirtschaftet. Bereits im Winter 1887/88 wurde diese erste Hütte durch eine Lawine schwer beschädigt, aber sofort wieder instand gesetzt.
Im Jahre 1902 wurde ein erster Ausbau notwendig und die Hütte wurde bewirtschaftet, zunächst von Christian Innerkofler. Ein zweiter, größerer Ausbau erfolgte 1908. Danach verfügte die Hütte über elf Zimmer mit 22 Betten, ein Führerlager mit acht Lagern, einen Schlafsaal mit 30 Matratzenlagern, eine gut eingerichtete Küche und einen großen Speisesaal.
Im Ersten Weltkrieg ereilte die Hütte ein schweres Schicksal: Am 8. Juli 1915 wurde das stattliche Haus von Italienern in Brand geschossen und völlig zerstört. Nach dem Krieg übernahm Hans Forcher aus Sexten die Bewirtschaftung einer provisorischen Kriegshütte. 1926 beschloss die Sektion Padua des Alpenvereins, die Hütte wieder aufzubauen und in Rifugio Benito Mussolini umzubenennen. Am 21. Juli 1929 wurde die neue Hütte, die bereits die heutigen Ausmaße hatte, feierlich eingeweiht.
Im Zweiten Weltkrieg wurde sie erneut beschädigt. Seit 1948 trägt sie den Namen Rifugio Zsigmondy-Comici, in Erinnerung an Emil Zsigmondy und Emilio Comici (1901-1940), einen der großen Pioniere des sechsten Schwierigkeitsgrades.
Zugang & Bergtouren
Die Zsigmondyhütte kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden. Der häufigste Zugang ist folgender: Von Moos, dem Talort im Sextental, führt ein Weg ins Fischleintal. Vorbei an der Fischleinbodenhütte und der Talschlusshütte geht es steil bergauf durch das Bacherntal. Für den gesamten Weg von der Talschlusshütte bis zur Hütte sollte man gut zwei Stunden einplanen.
Die Hütte dient als Stützpunkt für verschiedene Höhenwege, die zwischen Zsigmondyhütte, Büllelejochhütte, Dreizinnenhütte und Auronzohütte verlaufen.
Von der Zsigmondy – Comici – Hütte können auch verschiedene Bergtouren und anspruchsvolle Klettertouren unternommen werden.
Gipfelbesteigungen:
- Zwölferkofel (3.094 m): ca. 4 h
- Hochbrunnerschneid (3.046 m): ca. 3 h
- Einserkofel (2.698 m): ca. 4 h
- Paternkofel (2.744 m): ca. 3 h
- Oberbachernspitze (2.675 m): ca. 30 min ab Büllelejochhütte
Hüttenübergänge:
- Büllelejochhütte (2.528 m): ca. 1 h
- Dreizinnenhütte (2.405 m): ca. 2 h
- Carduccihütte (2.297 m): ca. 1 h
- Lavaredohütte (2.355 m): ca. 2–2,5 h, je nach gewählter Route.
Klettersteige:
- Alpinisteig: spektakulärer Höhenweg mit historischen Stellungen
- Dolomiten ohne Grenzen: grenzüberschreitende Klettersteigrunde
Rundtour:
- Einserkofel-Runde: Fischleinboden – Zsigmondyhütte – Büllelejochhütte – Dreizinnenhütte – Fischleinboden; ca. 7,5 h
Ausstattung der Zsigmondyhütte
Die Hütte bietet 70 Übernachtungsmöglichkeiten, davon 33 Betten und 37 Lager. In der Zsigmondyhütte gibt es nicht nur große Schlafräume. Es gibt auch kleine, traditionelle Zimmer.
Wandertipp
Wir sind durch das Fischleintal hinauf zur Zsigmondy-Comici-Hütte gewandert und dann weiter zu den Drei Zinnen.