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Heiligkreuz Heilig-Kreuz-Hospiz

Adresse: Unterhalb der Westwand des Heiligkreuzkofels, 39036 Abtei, Südtirol - Italien

Lage: Fanesgruppe

Höhe: 2.045 m

Telefon: +39 0471 839632

Homepage

Position: 46.6145157,11.9385497

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Das Heiligkreuzhospiz (ladinisch: Hospiz dla Crusc, italienisch: Rifugio Santa Croce in Badia) ist eine Schutzhütte mit Wallfahrtskirche in den Dolomiten. Es ist Schutzhaus und Gasthof zugleich.

Lage und Umgebung

Das Schutzhaus Heilig-Kreuz-Hospiz befindet sich auf 2.045 m Höhe unterhalb der Westwand des Heiligkreuzkofels im Gadertal (Südtirol). Neben dem Heiligkreuz-Hospiz befindet sich die Heilig-Kreuz-Kirche.

Das Hospiz liegt östlich oberhalb von St. Leonhard im Gadertal, direkt am Fuße der mächtigen Felswände des Heiligkreuzkofels. Das Gelände markiert den Übergang vom Waldgebiet bei St. Leonhard zu den Felswänden des Heiligkreuzkofels. Der Heiligkreuzkofel selbst ist ein markanter Berg, dessen bis zu 600 Meter hohe Westwand als eine der eindrucksvollsten der Dolomiten gilt. Bei Sonnenuntergang erscheint die Felswand durch die Lichtverhältnisse rötlich gefärbt (Alpenglühen). Der Mittelpfeiler der Westwand wurde 1968 von Reinhold und Günther Messner erstbegangen und galt damals als eine der schwierigsten Dolomitenrouten.

Auf der Sonnenseite unterhalb des Heiligkreuzkofels befindet sich der Lärchenweg in St. Kassian. Von St. Leonhard aus führt ein markierter Weg zur Kirche und zum Hospiz.

Zu den nächstgelegenen Gipfeln gehören der Heiligkreuzkofel, der Zehner und der Neuner. Über die südöstlich gelegenen Ju dla Crusc und Forcela de Medesc kann man den Gebirgskamm in Richtung Fanes überschreiten.

Geschichte des Heilig-Kreuz-Hospiz

Die Wallfahrtskirche Heilig Kreuz wurde 1484 geweiht, nachdem der Ort bereits 1483 erstmals urkundlich erwähnt worden war. Der Legende nach soll Gaugraf Otwin von Lurn und Pustertal um das Jahr 1000 als Einsiedler die erste Kapelle an dieser Stelle errichtet haben, nachdem ein Zeichen des Himmels auf den Ort hingedeutet habe. Die Wallfahrt geht auf frühe Pilger der Region um Latzfons zurück, die zunächst ein Wetterkreuz errichteten und später eine Kapelle für den Schwarzen Herrgott aus der Totenkapelle von Latzfons. Die heutige Kirche wurde im 16. Jahrhundert erbaut, Mitte des 17. Jahrhunderts erweitert und renoviert, und ist bekannt für ihre sehenswerten Votivbilder. Neben der Kirche stehen drei Kreuze, die Jesus und die beiden Schächer darstellen; deren Namen sind auch in der Kreuzigungsgruppe des Gastraums dargestellt.

Im Zuge der josephinischen Säkularisation wurde die Kirche 1782 profaniert, verfiel und diente bis 1835 als Schafstall. Danach wurde sie restauriert und 1850 erneut geweiht.

Das Heilig-Kreuz-Hospiz wurde ursprünglich 1718 als Mesnerwohnung und Pilgerunterkunft erbaut und diente Wallfahrern als Raststätte. Bereits eine Schenkungsurkunde von 1511 erwähnt ein Hospiz, das zu dieser Zeit schon bestanden haben soll. Seit 1888 wird das Haus von der Familie Irsara bewirtschaftet und steht seit 1988 unter Denkmalschutz. Bis zum Bau des versicherten Steiges zur Kreuzkofelscharte durch die Sektion Ladinia des DuÖAV im Jahr 1905 war das Hospiz ausschließlich Wallfahrern vorbehalten, wurde danach jedoch auch als Bergsteigerhütte genutzt.

Das Heiligkreuzhospiz ist einer der höchstgelegenen Wallfahrtsorte in den Dolomiten. In neuerer Zeit wurde das Gebiet unterhalb der Kirche touristisch erschlossen. Seit dem Bau einer Gondelbahn vom Talort Badia ist das Gebiet per Lift erreichbar.

Zugang & Bergtouren

Das Heiligkreuzhospiz ist auf verschiedenen Wegen erreichbar:

  • Von St. Leonhard (1371 m) auf Weg Nr. 7 ostwärts in knapp 2 Stunden zu Fuß oder mit der Gondelbahn auf 1820 m und dann in 25 Minuten.
  • Von Stern im Gadertal (1387 m) auf gutem Weg Nr. 13 nordostwärts zuerst über Wiesen, dann durch Wald in mäßig ansteigender, angenehmer Wanderung in ca. 2 ¼ Stunden.
  • Von St. Kassian im Gadertal (1537 m) auf gutem Weg Nr. 15 nordwärts in angenehmer Wanderung zuerst über Wiesen, dann durch Wald in 2 ½ Stunden.
  • Vom Weiler Spessa (1544 m) auf dem guten Weg Nr. 15 zuerst durch den Wald und dann über die weiten Armentarawiesen in einer schönen Wanderung von knapp 2 Stunden.

Vom Heiligkreuzhospiz aus sind verschiedene Bergtouren möglich:

  • Heiligkreuzkofel (2908 m): Eine schöne Gipfeltour auf den Berg, der sich direkt über dem Wallfahrtsort erhebt. Der Weg führt in südöstlicher Richtung auf dem Steig Nr. 7 schräg hinauf zur Felsflanke, durch diese auf dem teilweise versicherten Steig zur Kreuzkofelscharte (2609 m; 1 ½ Std.) und nordwärts über den Grat auf Steigspuren zum Gipfel (insgesamt 2 ½ Std.). Die Tour bietet einen herrlichen Rundblick.
  • Zur Alm Klein-Fanes mit Lavarella- und Faneshütte: Wie bei der Tour zum Heiligkreuzkofel gelangt man zur Kreuzkofelscharte und jenseits dieser, zuerst auf Nr. 7, später rechts haltend auf Nr. 12, in einem herrlichen, leicht absteigenden Weg zu den Hütten (3 ½ Stunden).

Ausstattung des Heilig-Kreuz-Hospiz

Das Heiligkreuzhospiz ist eine stattliche Schutzhütte mit einer Wallfahrtskirche. Es verfügt über 29 Betten in 10 Zimmern, elektrisches Licht und fließendes Wasser. Das Hospiz ist von Anfang Juni bis Mitte Oktober sowie während der Skisaison bewirtschaftet (jedoch ohne Übernachtungsmöglichkeit). Ursprünglich diente sie nur als Unterkunft für Pilger, aber mit dem Aufkommen des Alpinismus hat sie ihre Bedeutung als alpine Schutzhütte erweitert.

Wandertipp

Von Abtei hinauf zur Wallfahrtskirche Heilig Kreuz und somit auch dem Schutzhaus Heilig Kreuz und weiter über den Klettersteig hinauf auf den Kreuzkofel.