Adresse: Martell, 2610 Martell, Südtirol - Italien
Lage: Ortlergruppe
Höhe: 2.610 m
Telefon: +39 3355 687235
Position: 46.4694268,10.6731068
Die Marteller Hütte liegt im hinteren Martelltal im Nationalpark Stilfserjoch in der südlichen Ortlergruppe.
Lage und Umgebung
Sie liegt auf einer Höhe von 2.610 m auf einem felsigen Rücken im innersten Martelltal. Von hier aus kann man mehrere Dreitausender der Ortlergruppe wie die Zufallspitzen, den Cevedale oder die Königsspitze sehen. Die Hütte dient als Stützpunkt für hochalpine Touren auf die Zufallspitzen, den Cevedale und weitere Dreitausender der südlichen Ortlergruppe. Auch Tagesgäste nutzen die Hütte als Ziel für eine Wanderung durch die Plimaschlucht.
Geschichte der Marteller Hütte
Die AVS-Hütte wurde 1980 erbaut und 2006/2007 renoviert und erweitert. Mit dem Bau wurde 1976 begonnen und bereits im Jahr zuvor konnte die Materialseilbahn errichtet werden. Die für den Sommerbetrieb konzipierte Hütte konnte 1980 eingeweiht werden, was durch den Enthusiasmus der beteiligten Sektionen möglich wurde, da die finanziellen Mittel knapp waren und viel Eigenleistung erforderlich war. Die Hütte erfreute sich bald großer Beliebtheit und mit dem aufkommenden Skitourensport stieg auch die Nachfrage für den Winter. Bevor die Marteller Hütte wintertauglich gemacht und erweitert werden konnte, hatten andere Infrastruktureinrichtungen wie das Elektrizitätswerk und die Kläranlage Vorrang. Die Trinkwasserversorgung gestaltete sich aufgrund der sich ändernden Verhältnisse im Gletscherumfeld schwierig und erforderte mehrmals die Sanierung der Quellfassung. Ab 2003 konnten die Umbau- und Erweiterungsarbeiten in fünf Baulosen und vier Jahren in Angriff genommen werden. Dabei wurde das Gebäude wärmegedämmt, die Küche umgebaut und der Winterraum erneuert. Seit dem Umbau bietet die Marteller Hütte auch im Winterbetrieb beheizte Räume und eine angepasste Infrastruktur.
Zugang & Bergtouren
Der Aufstieg zur Marteller Hütte vom Parkplatz Hintermartell (2.050 m) dauert ca. 2 Stunden. Die Hüttenbesucher erwartet hier im Nationalpark Stilfser Joch ein landschaftlich abwechslungsreicher Aufstieg. Neben dem urigen Lärchen-Zirbenwald beeindruckt die Plimaschlucht mit ihren tiefen Abgründen und schroffen Formen entlang des Wanderweges. Etwas oberhalb der Zufallhütte folgt die alte Staumauer, die 1893 als Trockenmauer wegen Hochwasser und Gletscherseeausbrüchen errichtet wurde. Von hier aus ist das letzte und steilste Stück zur Marteller Hütte zu bewältigen. Der Aufstieg kann mit dem als Rundwanderung angelegten Gletscherlehrpfad kombiniert werden, der interessante Details zur lokalen Geomorphologie erläutert.
Im Winter ist die Marteller Hütte vor allem ein Eldorado für Skitourengeher.
Das Gebiet rund um den Cevedale hat sich längst einen Namen als Skitourengebiet mit vielen Möglichkeiten und guten Bedingungen bis in den späten Frühling hinein gemacht.
Die Marteller Hütte ist ein idealer Ausgangspunkt für verschiedene Touren auf die umliegenden Dreitausender wie die Eisseespitze oder die Marmotta. Auch ausgedehnte Mehrtagestouren zu den Nachbarhütten in Sondrio sind möglich. Auch für Schneeschuhwanderer ist die Marteller Hütte ein lohnendes Ziel.
Folgende Touren sind von der Marteller Hütte aus möglich:
- Cevedale (3769 m)
- Eisseespitze (3230 m)
- Zufallspitze (3757 m)
- Östliche Veneziaspitze (3356 m)
- Marmotta/Köllkuppe (3330 m)
- Hintere Schranspitze/Martellerspitze (3357 m)
Nachbarhütten sind:
- Zufallhütte (2265 m)
- Schaubachhütte (2573 m)
- Casati – Hütte (3269 m)
- Rifugio Pizzini – 2706 m
- Guido Larcher al Cevedale
- Rifugio 2607 m
- Rifugio Branca 2487 m
Ausstattung der Marteller Hütte
Die Marteller Hütte bietet:
- Schlafplätze: 40 Betten in Zimmern, 19 Matratzenlager, 10 Schlafplätze im beheizten Winterraum (nicht abschließbar)
- Duschen und Etagentoiletten
- Verpflegung: Südtiroler Küche mit vegetarischer und allergikerfreundlicher Kost auf Vorbestellung
- Extras: Handyempfang, WLAN, Hüttenschlafsackpflicht (ausleihbar), Gepäcktransport mit der Seilbahn auf Vorbestellung
Öffnungszeiten: Winter: Ende Februar bis Anfang Mai; Sommer: Mitte Juni bis Mitte Oktober
Wandertipp
Aufstieg zur Vordere Rotspitze und Abstieg in einem großen Bogen über die Marteller Hütte.